Wilde Partys am Strand? In Kampen auf Sylt sind die nicht erwünscht. Daher kam es im Sommer 2022 auch gar nicht gut an, als im Zuge des 9‑Euro-Tickets unter anderem Punks und Partytouris in den Ort kamen.

Am Strand sei es in der Folge zu Missständen wie Vandalismus, Verschmutzungen durch Feiern und dem Einsatz von Drohnen gekommen, heißt es in einem jetzt von der Gemeindevertretung beschlossenen Vorschlag zur Verschärfung der Satzung über die Einschränkung des Gemeingebrauchs am Meeresstrand, wie der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag berichtet.

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Was am Strand von Kampen verboten ist

Die Gemeinde Kampen hat damit die Regeln verschärft. Folgende Dinge sind demnach künftig verboten:

  • Zelten am Strand
  • Lautstark am Strand feiern oder musizieren
  • Betteln am Strand
  • Alkohol in größeren Mengen am Strand trinken
  • Drohnen am Strand

Der alte Kampener Leuchtturm ist eine der Sehenswürdigkeiten im Urlaubsort auf Sylt.

Laut der alten Satzung war es lediglich verboten, „am Strand zu übernachten“, berichtet der NDR. Das wurde jetzt ergänzt durch das Verbot, „zu zelten, lautstark zu feiern oder zu musizieren, zu betteln oder Alkohol in nicht geringen Mengen zu konsumieren“. Ein Bierchen oder ein Glas Champagner im Strandkorb sind aber auch im Sommer 2023 erlaubt.

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Kampen sei nicht der einzige Ort mit strengeren Strandregeln, zitiert der NDR den stellvertretenden Bürgermeister Dirk Erdmann. Ähnliche Satzungsänderungen sind auch in anderen Sylter Gemeinden geplant.

Auch Sandburgen sind auf Sylt verboten

Es sind nicht die einzigen strengen Verbote auf Sylt. Skurril: Das Bauen von Sandburgen ist auf der Insel verboten. Das steht sogar in der Satzung der Gemeinde Sylt: „Ordnungswidrig […] handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig im Strandbereich Sandburgen baut oder Löcher gräbt.“

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen lockern Sandburgen und Löcher den Boden immer wieder auf. Das hat zur Folge, dass der Sand bei Hochwasser schneller weggeschwemmt oder bei Wind schneller abgetragen wird. Zum anderen haben Urlauberinnen und Urlauber früher gern ein Loch um ihre Strandkörbe gebuddelt, um sich so vor dem frischen Küstenwind zu schützen. Bei Flut wurden die Löcher vom Meer überspült, und die Bergung der Strandkörbe gestaltete sich ziemlich schwierig.

Wer das Sandburgenbauen-Verbot missachtet, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen – so steht es zumindest in der Satzung. Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, hat dem reisereporter allerdings mitgeteilt, dass in den vergangenen Jahren kein Bußgeld verhängt wurde.

Weitere Regeln für den Urlaub auf Sylt

Ebenfalls verboten ist laut der Satzung das Vergraben von Abfall, das Verunreinigen oder Umwerfen von Strandkörben und das Feuermachen ohne Genehmigung.

Hunde sind auf Sylt zwar willkommen, sie müssen aber immer an der Leine geführt werden. Und wer im Watt oder in den Dünen unterwegs ist, darf keine lange Leine verwenden.