Von Norwegens neuen Langstreckenzügen könnte sich die Deutsche Bahn noch ein paar Ideen in Sachen Komfort abgucken. Die Flirtnex-Züge sollen ab 2025 bei Testfahrten eingesetzt werden, das Staatsunternehmen Norske Tog hat gerade den Auftrag für 17 der neuen Fernverkehrszüge vergeben.

In einem Zug mit acht Wagen soll Platz für 542 Passagierinnen und Passagiere sein, diese werden mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde durch Norwegen reisen können. 

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So werden die Züge von innen aussehen

Verstellbare Liegesitze, ein modernes Bordbistro, ein Kinderabteil mit coolen Spielmöglichkeiten und insgesamt viel Stauraum für das Gepäck, das sind einige der Annehmlichkeiten, die in den neuen Zügen geplant sind.

In den Flirtnex-Zügen soll es Liegesitze geben.

„Der Zug soll nicht nur ein Transportmittel sein, sondern auch ein Erlebnis und ein Ort, an dem man sich gern aufhält“, begründet Sille Svenkerud Førner, Projektleiterin bei Norske Tog, die aufwendige Innenraumgestaltung der Züge.

Besonders ist auch die flexible Gestaltung der Fernzüge: Während der Nacht gibt es in Liegewagen mit Zwei-Bett- und Vier-Bett-Abteilen komfortable Schlafmöglichkeiten, tagsüber können diese in Sitzbereiche mit Liegestühlen für Familien und Geschäftsreisende umgewandelt werden, erklärt Geschäftsführer Øystein Risan auf der Website von Norske Tog.

Die Liegewagen können in der Nacht zu Schlafabteilen umgewandelt werden, tagsüber bieten sie normale Sitzplätze.

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Hier werden die Züge unterwegs sein

Nach der Testphase sollen die ersten Flirtnex-Züge ab 2026 auf der sogenannten Bergensbane, der Strecke zwischen Oslo und Bergen, unterwegs sein. Sie werden dort die veralteten, derzeit noch eingesetzten Züge ersetzen.

Da es sich um bimodale Züge handelt, die sowohl mit Strom als auch mit Diesel fahren können, wird das Einsatzgebiet flexibel sein. Sie können auch auf nicht elektrifizierten Strecken zum Einsatz kommen.

Falls die Tests mit den Zügen erfolgreich verlaufen, hat Norske Tog die Option, 100 weitere Fernverkehrszüge zu bestellen. Diese könnten dann auf weiteren Strecken eingesetzt werden.

Schweizer Zugbauer erhält Auftrag

Gebaut werden sollen die Flirtnex-Züge vom Schweizer Unternehmen Stadler. Das hatte sich in einem international ausgeschriebenen Wettbewerb gegen mehrere Konkurrenten durchgesetzt. Der Zugbauer hatte bereits kürzlich in einem größeren Auftrag 150 neue Züge nach Norwegen geliefert.

In den Zügen wird es auch ein modern eingerichtetes Bistro geben.

Für die ersten 17 Fernverkehrszügen wird Norske Tog acht Milliarden norwegische Kronen in die Schweiz überweisen, das entspricht etwas weniger als 730 Millionen Euro.