Japan zählt seine Inseln – und hat plötzlich doppelt so viele
Japan hat durch geologische Besonderheiten sehr viele Inseln. Dass sich die Zahl stets ändert, ist bekannt. Doch was eine neue Zählung ergeben hat, stellt bisherige Erkenntnisse in den Schatten.
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Manche verschwinden, andere tauchen wieder auf – Japans Inseln sind unbeständig. Kein Wunder, immerhin treffen hier gleich vier Kontinentalplatten aufeinander, die regelmäßig Erdbeben auslösen. Dazu kommen noch mehr als 40 aktive Vulkane, welche die Landschaft immer wieder verändern. Doch das Ergebnis einer aktuellen Inselzählung erstaunte dann doch das Land und die Welt: Statt auf bisher knapp 7000 Inseln kamen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf mehr als 14.000.
Es war die erste offizielle Zählung seit 35 Jahren. Doch wie kann sich Japans Inselwelt in so kurzer Zeit verdoppeln? Die Kartierung sei durch die Digitalisierung inzwischen viel genauer, schreibt die japanische Nachrichtenagentur „Kyodo“ zu dem kuriosen Fall. Die genaue Anzahl der Inseln will die Regierung im März bekannt geben.
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Ein Beispiel für die Inselvielfalt Japans sind die Okinawa Islands.
Neue Computertechnik statt alte Papierkarten
Doch die Japanerinnen und Japaner dürfen sich jetzt nicht über mehr Landfläche freuen. Laut der Verantwortlichen werde die Größe des Territoriums und der Hoheitsgewässer voraussichtlich gleich bleiben. Behörden veranlassten eine neue Zählung, da die Kritik an veralteten Daten zunehmend lauter wurde. 1987 veröffentlichte die Küstenwache die letzte offizielle Erhebung, dafür wurden noch Papierkarten verwendet, schreibt die britische Tageszeitung „The Guardian“.
Diesmal nutzte die Geospatial Information Authority of Japan (GSI) Computertechnik zur Inselanalyse. Diese fand sogar mehr als 100.000 Exemplare, doch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berücksichtigten nur natürliche Landmassen mit einem Umfang von mindestens 100 Metern. Künstlich geschaffene Inseln, wie beispielsweise Deponien, wurden mithilfe von Luftbildern ausgeschlossen.
Nun müssen zwar keine Grenzen neu gezogen, wohl aber ein paar Atlanten und Karten für Schulen und Behörden neu aufgesetzt werden ...