Frühbucher oder last minute – was sich 2023 mehr lohnt
Das Fernweh ist groß, doch der große Urlaub 2023 noch weit entfernt. Die nächste Auszeit jetzt schon zu buchen könnte die Stimmung heben. Aber: Lohnt es sich wirklich, früh zu buchen, oder doch eher last minute?
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Urlaub – allein das Wort reicht, um ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Besonders auf eine lange Auszeit fiebern die meisten Menschen lange hin. Aber: Lohnt es sich auch, nicht nur lange vom Urlaub zu träumen, sondern ihn auch früh zu buchen?
Diese Frage stellen sich viele Deutsche, die den ein oder anderen Euro sparen wollen. Doch wie genau finden sie die günstigsten Reisen? Und was lohnt sich mehr: Frühbucher-Rabatt oder Last-minute-Angebot? Und welche Fallstricke halten die Rabatte bereit? Der reisereporter führt dich durchs Preis-Labyrinth und erklärt, wie es 2023 aussieht:
Wann du auf Frühbucher-Rabatte setzen solltest
Bis wann gibt es 2023 Frühbucher-Rabatte?
Mit Frühbucher-Rabatten wollen Anbieter Anreize schaffen, um die Nachfrage zu stimulieren. Denn je früher die Kapazitäten gebucht werden, desto größer ist die Planungssicherheit. Bei den meisten Reiseveranstaltern gilt der 31. März als Stichtag für das Ende der Frühbucher-Rabatte – zum Beispiel bei FTI und Dertour.
Entspannen im Urlaub – darauf fiebern viele Menschen hin.
Die genaue Ausgestaltung ist laut der Sprecherin des Deutschen Reiseverbandes, Kerstin Heinen, jedoch von Reiseveranstalter zu Reiseveranstalter unterschiedlich. Häufig gebe es einen bestimmten Zeitpunkt, bis zu dem die Angebote gebucht werden können. Eine andere Variante sei die Festlegung eines bestimmten Zeitraums vor Reisebeginn – beispielsweise bis hundert Tage vor Reiseantritt.
Wie hoch sind die Rabatte?
Die Rabatte variieren von Veranstalter zu Veranstalter. Tui und Dertour werben mit „bis zu 40 Prozent“, FTI mit „bis zu 50 Prozent“ und Alltours mit „bis zu 20 Prozent“ Rabatt. Hinzu kommen bei vielen Reiseanbietern Kinderfestpreise ab 99 Euro pro Urlaub oder deutlich rabattierte Flex-Tarife, die man noch kurzfristig stornieren oder umbuchen kann. Am besten ist es, du vergleichst die Angebote verschiedener Veranstalter.
Aktuelle Deals
Wenn du nicht selbst die Websites oder Kataloge unterschiedlicher Anbieter durchwühlen willst, dann helfen Vergleichsportale wie „Check24“, „Ab in den Urlaub“, „weg.de“, „Holidaycheck“ oder „Kayak“.
Für Familien eignet sich das frühe Buchen – vor allem, wenn sie auf die Ferienzeiten angewiesen sind.
Was sind die günstigsten Frühbucher-Ziele 2023?
Den günstigsten Durchschnittspreis für eine Familienreise gibt es laut „Holidaycheck“ im Sommer 2023 auf Mallorca. Durchschnittlich 3202 Euro kostet eine einwöchige Pauschalreise für zwei Erwachsene und zwei Kinder im schulpflichtigen Alter inklusive Flug, Hotel und Transfer.
Gran Canaria kostet durchschnittlich 3368 Euro, die türkische Riviera 3488 Euro. Ägypten (Hurghada und Safada), Fuerteventura und Kreta schlagen mit ungefähr 3500 bis 3600 Euro für die Familienflugreise zu Buche. Um die 3900 bis 4000 Euro sind es durchschnittlich pro Woche auf Teneriffa, Rhodos und Kos.
Wie lange im Voraus sollte ich als Frühbucherin oder Frühbucher buchen?
Je früher, desto besser. Denn: „Desto mehr Auswahl an günstigen und lange kostenfrei stornierbaren Frühbucherkonditionen gibt es“, sagt Martin Zier, Geschäftsführer Pauschalreise bei „Check24“.
Was bieten Frühbucher-Rabatte für Familien mit Kindern?
Bei vielen Pauschalreisen lassen sich Frühbucher-Rabatte mit besonderen Ermäßigungen für Kinder kombinieren. So wohnt der Nachwuchs beispielsweise kostenlos im Hotel, es müssen nur die Flüge bezahlt werden.
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Bei Aktionen wie dem „Kinderfestpreis“ reist der Nachwuchs, wie der Name schon sagt, zu einem festgelegten Preis mit. Viele Veranstalter setzen hier auf 99, 149 oder 199 Euro – sowohl Flug als auch Hotel sind inklusive.
Für Familien bieten Reiseveranstalter zusätzlich zu Frühbucherrabatten noch besondere Ermäßigungen für Kinder an.
Eine Rolle für die Angebote spielt das Alter des Kindes (Jugendliche sind ausgenommen) sowie die Anzahl an erwachsenen Reiseteilnehmerinnen und ‑teilnehmern.
Welche Nachteile haben Frühbucher-Rabatte?
Wer früh bucht, legt sich früh fest. Damit ist man weniger flexibel, sollten sich die Wünsche später einmal ändern. Außerdem besteht immer das Risiko, dass beispielsweise ein Familienmitglied oder eine andere teilnehmende Person der Reisegruppe krank wird. Auch andere Änderungen im Leben wie ein Jobverlust können zum Problem werden.
Zu empfehlen ist daher der Abschluss einer Reiserücktrittsversicherung oder das Buchen von Flex-Tarifen, die noch kurz vor Abreise stornierbar sind. Diese kosten aber mehr als die normalen Tarife.
Bieten alle Veranstalter die gleichen Frühbucher-Rabatte?
Nein. Wer richtig sparen will, sollte die Angebote für Hotel und Urlaubsziel bei mehreren Reiseveranstaltern vergleichen. Wichtig ist es, auch auf die Details zu achten. Welche Verpflegung ist inklusive – all-inclusive, Halbpension oder nur Frühstück? Ist der Flughafentransfer im Paket enthalten? Wie sieht die Zimmerausstattung aus?
Eine Gruppe Surferinnen und Surfer läuft ins Meer.
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Zum exklusiven GutscheinNach Angaben von „Check24“ gibt es Preisunterschiede von bis zu knapp 60 Prozent zwischen den Anbietern! Das Portal liefert für 2023 online einen Überblick zu 250 Hotels an 17 Reisezielen mit besonders großen Frühbucher-Rabatten.
Außerdem ist es sinnvoll, die Reisedaten zu vergleichen. Oftmals kann es günstiger sein, beispielsweise nicht den Samstag als Flugtag zu nehmen oder eine 13-tägige statt einer 14-tägigen Urlaubsdauer zu buchen. Auch die Preisabfrage für verschiedene Flughäfen ist sinnvoll. Oft sind Reisen ab kleineren Airports wie Rostock oder Paderborn/Lippstadt günstiger als von Düsseldorf, München, Berlin oder Hannover.
Wann sollte ich die Frühbucher-Rabatte nutzen?
Für Reisende, die in den Ferien, an Feiertagen oder in der Hauptsaison unterwegs sind, lohnen sich Frühbucher-Rabatte. Für Familien mit Kindern lohnen sich Buchungen weit im Voraus außerdem, weil sich die Frühbucher-Rabatte oft mit günstigen Kinderfestpreisen kombinieren lassen.
Frühes Buchen lohnt sich obendrein, wenn das Reiseziel im Kopf schon feststeht und Reisende nicht flexibel bezüglich der Reisezeit oder des Hotels sind. Denn hier gilt: Je später man bucht, desto geringer sind die Kapazitäten an beliebten Zielen und desto höher werden die Preise.
Bei einem Frühbucher-Angebot ist die Chance besonders groß, alle Reisewünsche erfüllt zu bekommen – wenn die Auswahl an Unterkünften und Flügen noch groß ist.
Wann Last-minute-Urlaub für dich infrage kommt
Ab wann gilt eine Reise als last minute?
Last-minute-Reisen werden nur wenige Tage oder Wochen vor der Abreise gebucht. Eine festgelegte Regel gibt es nicht. Der Deutsche Reiseverband (DRV) beispielsweise bezeichnet eine Reise dann als Last-minute-Angebot, wenn der Antritt der Reise maximal 14 Tage nach der Buchung liegt.
Noch spontaner sind „Super-last-minute-Angebote“ – dann erfolgt die Abreise meist weniger als 72 Stunden nach der Buchung.
Last-minute-Angebote können alles umfassen: von Kurzstrecke bis Langstrecke, von Kreuzfahrt bis Hotelurlaub.
Wie hoch ist der Rabatt bei Last-minute-Reisen?
Mit Last-minute-Angeboten versuchen Reiseveranstalter, nicht verkaufte Hotelzimmer oder Sitzplätze im Flugzeug loszuwerden. Heißt also: Du buchst hier Restposten, möglich sind Rabatte bis zu 70 Prozent. Besonders attraktive Angebote können daher schnell vergriffen sein.
Die Reisepreise dürften 2023 weiter ansteigen – auch wegen der Kerosinpreise.
Insgesamt sind Last-minute-Angebote in solchen Regionen am attraktivsten, in denen die Nachfrage im Vergleich zum Vorjahr überraschend eingebrochen ist. Hier greift das Prinzip von Angebot und Nachfrage: Hotels und Airlines, die nicht ausgelastet sind, senken die Preise für Zimmer und Flugtickets massiv – von diesen Rabatten können Last-minute-Reisende dann profitieren.
Für wen ist last minute geeignet?
Bei einem kurzfristigen Urlaub ist es enorm wichtig, bei Termin, Reiseziel und Unterkunft flexibel zu sein. Heißt also: Last-minute-Reisen sind geeignet für spontane Menschen, die sich nicht lange vorab auf ein Ziel und ein Datum festlegen müssen oder wollen.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollten sich sicher sein, dass sie in dem Zeitraum auch wirklich Urlaub nehmen können (oder ihn bereits eingereicht haben), auch die Ausweisdokumente müssen gültig sein. Neue Dokumente zu beantragen wird zeitlich nicht mehr möglich sein.
Für wen ist last minute nicht geeignet?
Bei Last-minute-Reisen ist die Auswahl deutlich eingeschränkter und es bleibt wenig Zeit für die Reisevorbereitung. Wer auf die Ferienzeiten angewiesen ist oder ein bestimmtes beliebtes Hotel im Auge hat, sollte last minute vermeiden.
„Unsere Analysen über die letzten Jahre hinweg zeigen, dass Reisen zur Hauptsaison hin immer teuer werden – es gibt laut unseren Auswertungen in den seltensten Fällen die Chance auf günstige Last-minute-Angebote in den Ferienzeiten“, erklärt Christoph Heinzmann von „Holidaycheck“.
Auch Reisen in entfernte Länder, die spezielle Visaregelungen oder Impfvorschriften haben, sind eher nicht geeignet.
Lohnt sich last minute im Jahr 2023 noch?
Wer bei Termin, Reiseziel und Unterkunft flexibel ist oder seine Reise individuell zusammenstellt, kann auf Last-minute-Angebote spekulieren. Schnäppchen wird es immer geben – die Frage ist nur: Wie viele und an welchen Zielen? Denn Last-minute-Angebote machen Veranstalter nur, wenn sie Überkapazitäten haben.
In den vergangenen Jahren war das weniger der Fall: Bereits 2022 war kein Last-minute-Jahr mehr, weil die Kapazitäten knapp waren. In diesem Fall werden kurzfristige Reisen nicht unbedingt günstiger, sondern teilweise sogar teurer.
Fachleute rechnen damit, dass sich die Situation 2023 eher verschärft. Sie gehen für dieses Jahr von deutlich weniger Last-minute-Angeboten aus.
Laut Kerstin Heinen, Pressesprecherin vom Deutschen Reiseverband, machen Frühbucherinnen und Frühbucher inzwischen die größeren Schnäppchen.