In Europa gibt es zahllose Urlaubsziele, die oft auch ziemlich überlaufen sind. Doch es gibt sie noch, die kleinen und unentdeckten Inseln, auf denen du so richtig zur Ruhe kommen kannst.

Sei es in Nordirland, Portugal oder sogar Griechenland: Wir stellen die Inseln in Europa für einen Urlaub abseits der Touristenmassen vor.

1. Skyros, Griechenland

Die griechischen Inseln sind bei Urlauberinnen und Urlaubern besonders beliebt. Und da soll es noch eine einsame Variante geben? Tatsächlich, und zwar Skyros. Was klingt wie eine Mischung aus isländischem Skyr und griechischem Gyros, ist ein abgelegenes Paradies in der nordwestlichen Ägäis.

Skyros ist eine von 24 weitgehend unbewohnten Inseln der Sporadenkette.

Die Insel ist eine von 24, die die sogenannte Sporadenkette bilden, und kann per Flugzeug oder Fähre erreicht werden. Hier warten einsame Strände und eine byzantinische Burg über der Hauptstadt auf dich. Mit etwas Glück kannst du sogar Wildpferde sehen, und zwar besonders kleine: die Skyrian Horses, eine alte Rasse.

Wenn du die Ruhe genießen willst, solltest du aber nicht zur Faschingszeit nach Skyros reisen. Dann gibt es auf der ganzen Insel Paraden und Feierlichkeiten – zahllose Menschen aus Athen reisen zum Feiern an.

2. Berlengas, Portugal

Portugal hat viele spektakuläre Ziele zu bieten, unter anderem die Küsten der Algarve, Madeira oder die Azoren. Es gibt aber noch unbekannte Ziele, die wesentlich einsamer und auch überraschend sind. Eines davon ist das Berlengas-Archipel. Die Inseln sind zum großen Teil unbewohnt und liegen zehn Kilometer vor der Küste der Stadt Peniche. 

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Berlenga ist ein Teil des gleichnamigen Archipels und gehört zu Portugal.

Im Sommer gibt es hier Campingplätze, die eine Übernachtungsmöglichkeit auf der sonst recht kargen Insel bieten. Das Archipel ist auch ein echter Geheimtipp für Taucherinnen und Taucher, denn die Strömungen vom Atlantik und vom Mittelmeer machen die Unterwasserwelt hier zu einer ganz besonderen. Mit etwas Glück kannst du sogar einem Mondfisch begegnen.

3. Alicudi, Sizilien

Alicudi ist ein Teil Siziliens, befindet sich im westlichsten und gleichzeitig abgelegensten Teil der Insel und gehört zu den vulkanischen Äolischen Inseln. Die Landschaft hier ist zerklüftet und wenig bewohnt. Insgesamt besteht die Kette aus sieben Inseln, Alicudi ist die Insel mit den wenigsten Einwohnerinnen und Einwohnern und wohl auch die wildeste.

Auf den Straßen wirst du noch Eseln begegnen, die Waren transportieren, während sich im Hintergrund der Vulkankegel aus dem Meer erhebt.

Die vulkanischen Äolischen Inseln Siziliens sind eher unbekannt. Alicudi ist am dünnsten besiedelt und ideal, um mal allein zu sein.

Wenn du hungrig bist, kannst du den Fisch direkt bei den Fischern am Strand kaufen – frischer geht es kaum. Autos gibt es auf der kleinen Insel nicht, einem Spaziergang auf der Straße könnte also höchstens ein Esel im Weg stehen. Insgesamt leben hier rund 100 Menschen, Ruhe ist also garantiert.

4. Flores, Azoren

Die Azoren an sich sind ja schon eine sehr abgelegene Inselgruppe weit vor der portugiesischen Küste im Atlantik. Und selbst dort geht es noch ein bisschen weiter. Die Insel Flores befindet sich an den westlichen Ausläufern und ist ein echter Traum für Naturfreundinnen und ‑freunde.

Die dicht bewachsenen Hänge leuchten saftig grün, die Seen in den Kratern sind tiefblau und die heißen Quellen sorgen für Abwechslung auf den Wanderungen. 

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Die Azoren sind ein grünes Paradies. Das kannst du auf Flores noch ohne Touristenmassen erleben.

Wenn du die ruhige Insel zu Fuß erkundest, solltest du unbedingt einen Schlenker zu den Rocha dos Bordões einplanen. Die Formation aus Basaltsäulen, die inzwischen wild bewachsen ist, könnte auch auf der Insel von „Jurassic Park“ liegen. 

5. Heimaey, Island

Wäre Island bei Reisenden nicht so beliebt, wäre die Insel wohl auch recht einsam. Immerhin leben hier gerade mal rund 370.000 Menschen und davon allein ein Drittel in der Hauptstadt Reykjavik. Es gibt aber noch wirklich einsame Regionen, eine davon ist die Insel Heimaey. Sie gehört zu den Westmännerinseln vor der Südküste des Landes.

Hier leben mehr Papageientaucher als Menschen – zumindest zwischen Mai und August, wenn sie zum Brüten an Land kommen. Dann teilen sich rund 4500 Bewohnerinnen und Bewohner Heimaey mit knapp einer Million Papageientaucher-Paaren. Die Klippen der Insel sind zur warmen Jahreszeit grün bewachsen, die Strände schwarz durch das Vulkangestein, die Küste zerklüftet, es ist eine Augenweide.

Heimaey ist die ideale Insel in Island, um so richtig zur Ruhe zu kommen.

Um vom Festland auf die Westmännerinseln zu gelangen, ist eine 40-minütige Fährfahrt nötig. Heimaey selbst hat eine spektakuläre Geschichte hinter sich: 1973 brach hier ein Vulkan aus, an sich keine ungewöhnliche Sache in Island.

Der Ausbruch produzierte jedoch rund 200 Millionen Tonnen Asche und Lava, die nach kürzester Zeit das ganze Gebiet bedeckten. Wie durch ein Wunder ist nur ein Todesfall zu beklagen gewesen. 

6. Naustholmen, Norwegen

Die kleine Insel Naustholmen liegt ziemlich weit oben im Norden Norwegens. Du erreichst sie, wenn du zunächst nach Bodø fliegst und dort aufs Boot umsteigst. Die Insel ist in Privatbesitz und gehört der Norwegerin Randi Skaug. Die war nebenbei die erste norwegische Frau, die den Mount Everest bestieg. 

Wenn du Naustholmen besuchen willst, gibt es Zimmer, die auf drei Häuser auf der Insel verteilt sind. Und dann kannst du deine Zeit auf der einsamen Insel genießen. Manchmal wirst du das Gefühl haben, in der Karibik gelandet zu sein, denn die Strände sind teilweise auch hier weiß und das Meerwasser türkis.

Bei Wanderungen auf die Berge von Naustholmen kannst du bis zu den Inseln der Lofoten blicken. 

7. Rathlin Island, Nordirland

Nordirland hat ebenfalls ein einsames Kleinod zu bieten: Rathlin Island. Die knapp sechs Kilometer lange und gerade einmal eineinhalb Kilometer breite Insel ist das Zuhause von überschaubaren 150 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Einmal mit der Fähre von Ballycastle übergesetzt, werden dich die grünen Meeresklippen und die zahllosen Vögel in Staunen versetzen. Neben Papageientauchern und Tordalken kannst du auch Seerobben und Kegelrobben beobachten. 

Rathlin Island ist eine raue und recht einsame Insel in Nordirland.

Neben den Tierbeobachtungen steht auch das Wandern weit oben auf der To-do-Liste, wenn du auf Rathlin Island Urlaub machst. Wenn du einen Tauchschein hast, lohnt es sich auch, die vielen Schiffswracks vor der Küste zu inspizieren.

Der Leuchtturm der Insel hat einen besonderen Clou, er wurde quasi kopfüber gebaut. Das bedeutet, dass das Signallicht viel weiter unten platziert ist, damit es den oft vorherrschenden Nebel besser durchdringen kann.

8. Schiermonnikoog, Niederlande

Was fällt dir zuerst ein, wenn du an die Niederlande denkst? Mühlen, Tulpen, Camper? All das wirst du auf Schiermonnikoog nicht finden. Die westfriesische Insel mit dem langen Namen an der Nordseeküste hat gerade einmal 950 Einwohnerinnen und Einwohner. Was du vor allem auf der Insel finden wirst, ist eine von Dünen und Wäldern bedeckte Landschaft und unberührte Strände. 

Hier hast du deine Ruhe: Die niederländische Insel Schiermonnikoog ist der ideale Ort zum Runterkommen.

Mehr als spazieren zu gehen oder am Strand zu liegen kannst du hier kaum tun. Auch Auto fahren ist nur den Anwohnern vorbehalten.

Vier Räder brauchst du auf der Insel allerdings auch nicht, mit der Fähre dauert es vom Festland, dem holländischen Dorf Lauwersoog, bis nach Schiermonnikoog etwa 45 Minuten. Und wenn du dich doch nicht nur zu Fuß fortbewegen möchtest, kannst du dir ein Rad leihen.

9. Isle of Tiree, Schottland

Nicht nur in Norwegen, auch in Schottland können karibische Gefühle aufkommen. Auf der Isle of Tiree zum Beispiel. Hier ist das Wasser türkisblau, der Sand ganz hell und es sieht einfach paradiesisch aus. Dazu kommen noch die hohen Wellen der Brandung, was der Insel schon häufig den Kosenamen „Hawaii des Nordens“ eingebracht hat. 

Auf der schottischen Insel Tiree erlebst du echtes Karibik-Gefühl.

Die Insel gehört zum Archipel der Inneren Hebriden und liegt vor der Nordwestküste Schottlands. Die gerade einmal 20 Kilometer lange Insel Tiree ist vor allem für ihr mildes Klima bekannt. Die Luft ist sauber, das Wasser zwar auch, mit etwa 14 Grad allerdings recht kalt. Wenn du an der Küste Tirees spazierst, wirst du nicht vielen Menschen begegnen, außer vielleicht ein paar mutigen Surferinnen und Surfern, die sich hier ins kühle Nass stürzen.

Voll wird es hier trotzdem einmal im Jahr, und zwar zum Tiree Music Festival im Juli. Dann kommen rund 2000 Besucherinnen und Besucher für das Fest der schottischen Volksmusik auf die Insel. Erreichen kannst du sie mit der Fähre, die Überfahrt von Oban dauert ungefähr vier Stunden. Flüge gibt es auch, unter anderem von Glasgow aus.

10. Fasta Åland, Finnland

Wer schon mal mit der Fähre in den Hafen von Helsinki eingelaufen ist, dem werden die zahllosen kleinen Inseln in Erinnerung geblieben sein. Von denen gibt es in Finnland wahrlich genug.

Ein solches Archipel, bestehend aus über 6500 Inseln, liegt zwar näher an Schweden, gehört aber offiziell zu Finnland. Von den unzähligen Inseln sind nur 60 bewohnt und die größte davon ist Fasta Åland.

Diese Insel ist ein hervorragender Ausgangspunkt für entspannte Erkundungstouren durch den riesigen Schärengarten. Manche Inseln sind mit Brücken oder Fähren verbunden, dadurch sind sogar Radtouren möglich. Aber auch einfach entspannen, zum Beispiel in der finnischen Sauna, ist hier kein Problem.