Der Weg ins Paradies dauert knapp zehn Stunden: So lange fliegt man von Deutschland auf die Malediven oder die Seychellen. Die beiden Inselgruppen im Indischen Ozean locken mit herrlichem Wetter, traumhaften Stränden, schicken Hotelresorts und einer bunten Unterwasserwelt – sind aber doch verschieden. Wir erklären dir, was die Malediven von den Seychellen unterscheidet, damit du auf der richtigen Insel landest.

Egal ob Malediven oder Seychellen: Beide Inselgruppen besitzen traumhafte Strände.

Seychellen oder Malediven: Welche Insel eignet sich besser für einen Urlaub?

Größe und Lage: Die Malediven liegen südwestlich von Indien und Sri Lanka und haben eine Fläche von 298 Quadratkilometer. Die Entfernung zum afrikanischen Kontinent beträgt etwa 1800 Kilometer. Die Seychellen sind mit 455 Quadratkilometer größer und befinden sich auf dem nördlichen und westlichen Teil des Maskarenenrückens, zwischen 480 bis 1600 Kilometer entfernt von der Ostküste Afrikas.

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Einwohner: Auf den Inseln der Malediven leben rund 440.000 Menschen, auf den Seychellen gibt es hingegen nur 100.000 Bewohner.

Reisezeit: Beide Inselgruppen sind ein ideales Ziel, um der kalten Jahreszeit in Deutschland zu entfliehen, wobei die Malediven eher den Titel „Winterflucht“ verdienen. Die beste Reisezeit ist von November bis April. Auf die Seychellen wiederum reist man am besten zwischen März und Oktober.

Inseln: Die Malediven sind ein Archipel von rund 2000 Inseln, von denen 220 von Einheimischen bewohnt und weitere 100 für touristische Zwecke genutzt werden. Die Seychellen bestehen aus 115 Inseln.

Auf den Seychellen kannst du easy von Insel zu Insel hüpfen.

Insel-Hopping: Da beide Inselgruppen aus zahlreichen Inseln bestehen, lockt im Urlaub das Insel-Hopping. Auf den Seychellen ist das einfach: Zwischen den Inseln Mahé und Praslin sowie zwischen den Inseln Praslin und La Digue verkehren mehrmals täglich Fähren. Auf den Malediven verhält es sich ein wenig anders. Zwar gibt es viele Möglichkeiten, sich auf dem Wasser zu bewegen, aber viele Insel sind Privatinseln, andere sind ausschließlich für Einheimische reserviert. Insel-Hopping bedeutet deshalb eher, dass man von einem Inselresort zum anderen fährt.

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Bekanntheit: In Sachen Bekanntheit haben die Malediven die Nase vorne. Kaum eine andere Inselgruppe steht mehr für einen Urlaub im Paradies. Im Jahr 2018 verzeichnete die Inselgruppe 1,5 Millionen Besucher, während es auf den Seychellen weniger als 400.000 waren. Im Umkehrschluss bedeutet das: Auf den Seychellen begegnest du im Urlaub weniger anderen Touristen.

Die Malediven sind berühmt für ihre traumhaften Inselresorts.

Preis: Die schlechte Nachricht lautet leider: Bei den Malediven und Seychellen handelt es sich um teure Urlaubsdestinationen. Das liegt nicht nur am langen Flug, sondern auch an den hochwertigen Hotelresorts. Schon die Malediven sind nicht günstig, auf den Seychellen liegen die Preise dann noch mal höher. Ab etwa 1000 Euro kann man eine Woche Urlaub auf den Malediven machen, bei den Seychellen musst du mit dem Doppelten rechnen.

Hotels: In Sachen Hotels nehmen sich beide Inselgruppen nichts. Auf beiden gibt es eine breite Auswahl, wobei auf den Malediven die Hotelresorts mit ihren Überwasser-Bungalows berühmt sind. Auf den Seychellen gibt es auch zahlreiche edle Hotelresorts, aber auch Lodges, Villen, Ferienwohnungen und Guesthouses. Vor allem Letztere sind stark im Kommen.

Auf den einzelnen Resortinseln gibt es Hotelanlagen für jeden Geschmack.

Familien: Weder die Malediven noch die Seychellen haben einen Fokus auf Familien. Auf den Malediven gibt es generell nur wenige Hotels, bei denen Kinder erwünscht sind. Hier liegt die Zielgruppe ganz klar auf Paaren. Auf den Seychellen gibt es mehr Angebote für Kinder, allerdings sparen auch hier die Luxushotels mit einem Programm für kleine Gäste.

Aktivitäten: Wer im Urlaub relaxen will, ist auf den Malediven genau richtig. Hier dreht sich alles um lange Strandtage und fantastische Möglichkeiten zum Schnorcheln und Tauchen. Dafür bleibt man im Urlaub meist auf einer Insel und hat nur jene Aktivitäten zur Verfügung, die das jeweilige Hotel anbietet. Auf den Seychellen ist das anders. Hier gibt es mehr Aktivitäten, kulturelle Erlebnisse und vor allem eine abwechslungsreichere Landschaft. So kannst du im Urlaub auch wandern gehen. Dazu kommt die Seychellois-Kultur, der du in Mahé und Praslin und in lokalen Dörfern begegnest.

Auf den Seychellen locken nicht nur die Strände, du kannst auch tolle Wanderungen machen.

Sicherheit: In Sachen Sicherheit haben die Seychellen die Nase vorne. Hier gilt eine Reiseempfehlung der Stufe 1. Das bedeutet, dass vor kleineren Kriminaltaten wie Taschendiebstahl gewarnt wird. Anders verhält es sich auf den Malediven: Hier gilt Stufe 2 und man warnt auch vor Terrorismus und Unruhen in der Zivilgesellschaft. Generell kann man aber auf beiden Inselgruppen problemlos Urlaub machen.

Medizinische Versorgung: Auf den Malediven spielt sich die medizinische Versorgung in der Hauptstadt Malé ab. Hier gibt es zwei Krankenhäuser, ein privates und ein öffentliches. Kompliziertere Behandlungen können jedoch nicht durchgeführt werden. Auf einzelnen Inseln gibt es Apotheken und „Medical Centers“. Auf den Seychellen gibt es sechs Krankenhäuser und 13 Gesundheitszentren in Mahé, Praslin und La Digue. Das größte Krankenhaus befindet sich in Victoria. Das Niveau lässt sich aber auf beiden Inselgruppen nicht mit dem europäischen vergleichen.

Sprachen: Mit Englisch kommt man auf beiden Inseln gut zurecht. Auf den Malediven wird Dhivehi gesprochen, was sich vom mittelalterlichen Singhalesisch ableitet und die einzige Amtssprache des Landes ist. Auf den Seychellen hat sich eine eigene Variante der Kreolsprachen, die als Seychellenkreol oder Seselwa bezeichnet wird, entwickelt. Amtssprachen sind neben dem Seychellenkreol auch Englisch und Französisch.

Im Urlaub auf den Seychellen kannst du vielen Einheimischen begegnen.

Bevölkerung: Auf den Malediven ist der Islam die alleinige Staatsreligion. Die Einwohner sind vorwiegend sunnitische Muslime. Die Bevölkerung der Seychellen besteht zum überwiegenden Teil aus den Nachfahren der aus verschiedenen französischen Kolonialgebieten eingewanderten Siedler und ihrer afrikanischen Arbeitssklaven. Sie machen noch heute mehr als 90 Prozent der Bevölkerung aus.

Lokalkolorit: Willst du mehr Einheimische treffen und tiefer in die Inseltraditionen eintauchen, bist du auf den Seychellen richtig. Hier vermischen sich Urlauber und Locals, während es auf den Malediven anders abläuft: Da ist es üblich, Touristen und Einheimische zu trennen: Auf manchen Inseln leben die Angestellten der Resorts, auf anderen die Urlauber.