Getauft: Wie kommen Flugzeuge eigentlich zu ihren Namen?
Wusstest du, dass auch Flugzeuge getauft werden? Doch wie wird eigentlich entschieden, wie sie heißen sollen? Und welche Botschaften verstecken sich hinter den Flugzeug-Kennzeichen? Wir verraten es dir.
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Ist dir schon mal aufgefallen, dass auf Flugzeugen Namen stehen? Ähnlich wie Schiffe werden sie getauft. Gerade erst konnte Tui den Weihnachtsmann als Taufpaten für eine neue Boeing 737 Max gewinnen. Getauft wurde die Maschine auf den Namen „Rovaniemi“. Die Hauptstadt von Lappland versteht sich als offizieller Wohnort des Weihnachtsmannes.
„Kittilä“ oder „Mallorca“ – mit der Einführung der Boeing 737 Max ist Tui dazu übergegangen, seine Flugzeuge nach Reisezielen zu benennen. Welche Destination es wird, werde im globalen Kommunikationsteam des Unternehmens entschieden, erklärt ein Sprecher gegenüber Aerotelegraph. Wie die Website berichtet, hat der Reisekonzern vorher andere Namen gewählt. So heißen Flugzeuge von Tuifly „Emotion“, „Desire“, „Freedom“ oder auch „Wanderlust“.
Lufthansa-Maschinen werden nach Städten benannt
Lufthansa setzt bei der Namenswahl für seine Flieger auf Städte. „Wittenberg/Lutherstadt“, „Idar Oberstein“ oder „Frankenthal“ sind in der Flotte ebenso vertreten wie „Johannesburg“ oder „Tokio“. Letzteres war das erste in der Unternehmensgeschichte, das nicht traditionell mit Champagner, sondern mit japanischem Sake-Wein getauft wurde. Die „Berlin“ wurde übrigens von Berlins regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey mit Berliner Weisse getauft.
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Die Lufthansa setzt bei der Namenswahl für ihre Maschinen gerne auf Städtenamen.
Bei Austrian Airlines dürfen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit bestimmen. Wie Aerotelegraph berichtet, sollen die vier Airbus A320 nach Nationalparks im Land benannt werden. Die erste Wahl der Mitarbeitenden ist auf „Donau-Auen“ gefallen.
Die Schweizer Fluggesellschaft Edelweiss Air lässt laut Aerotelegraph mal ihre Follower auf Facebook oder auch die Mitarbeitenden über den Namen entscheiden. Die Flieger heißen dann etwa „Kiburi“ oder „Shayan“.
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Neben dem Namen haben die Flugzeuge auch eine Art Nummernschild. Es ist hinten am Heck auf der Außenhaut auflackiert. Ähnlich wie beim Autokennzeichen, dessen Kombination von Buchstaben und Zahlen häufig etwas über den Besitzer verrät, verstecken sich auch bei Flugzeug-Nummernschildern nur allzu oft kleine Hinweise.
Klare Vorgaben für Flugzeug-Kennungen in Deutschland
So hat etwa der Nike-Gründer, Phil Knight, für seine Gulfstream das Kennzeichen N1KE gewählt. Bei Lufthansa fliegt eine Boeing 747 mit der Registrierung D-ABVW. VW steht dabei für den Autohersteller Volkswagen, wie Aerotelegraph berichtet. Passend dazu trägt der Jumbo den Taufnamen „Wolfsburg“, dort hat VW seine Zentrale. Der Airbus A319, der mit dem Lufthansa-Maskottchen Lu verziert wurde, hat das Kennzeichen D-AILU erhalten.
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Zum AngebotDas Lufthansa-Maskottchen Lu fliegt auf der Maschine mit dem Kennzeichen D-AILU.
Doch Hinweise in der Flugzeug-Kennung zu verstecken ist für die Airlines gar nicht so leicht. Denn für die fünfstellige Buchstabenkombination gelten strenge Regeln. So steht der erste Buchstabe immer für das Land, in dem das Flugzeug registriert ist. Also zum Beispiel „D“ für Deutschland.
Danach folgt ein Hinweis auf die Gewichtsklasse: Flugzeuge mit einem maximalen Startgewicht von 20 Tonnen erhalten hierzulande ein „A“, erklärt Aerotelegraph. Was auf diese beiden vorgegebenen Buchstaben folgt, kann jedes Unternehmen für sich entscheiden.
Das verstecken Lufthansa und Tui in ihren Codes
Bei Lufthansa steht der dritte Buchstabe für den Hersteller. Ein „B“ verweist auf Boeing, ein „I“ auf Airbus. An vierter Stelle folgt ein Hinweis auf den Flugzeugtyp. So erhält ein Airbus A380 ein M, eine Boeing 747-8 ein Y. Nur beim fünften Buchstaben hat die Fluggesellschaft freie Wahl.
Auf der Boeing 737-800 von Tuifly ist das Kennzeichen D-ATUA zu erkennen.
Anders sieht es bei Tuifly aus, wie Aerotelegraph berichtet. Folgt dort auf die gesetzten Buchstaben „D“ und „A“ ein „HL“, spielt die Abkürzung auf das Transportunternehmen Hapag-Lloyd an, das einst zu Tui gehörte. „HF“ verweist auf die ehemalige Airline-Tochter Hapag-Lloyd Flug, „TU“ auf Tui und Maschinen mit dem Buchstaben „B“ sind früher für Air Berlin gestartet.
Witzige Verbindungen bei Virgin
Bei der Fluggesellschaft Virgin Atlantic wird versucht, eine Verbindung zwischen Taufnamen und Kennzeichnung herzustellen. So trägt etwa die Boeing 787 mit dem Taufnamen „Miss Moneypenny“ die Registrierung G-VSPY. Spy ist das englische Wort für Spion. Miss Moneypenny ist eine Sekretärin aus der „James Bond“-Reihe.
Eine andere 787 von Virgin hat die Kennung G-VDIA und fliegt mit dem Namen „Lucy in the Sky“. Der vollständige Titel des Beatle-Songs lautet: „Lucy in the Sky with Diamonds“. Die Abkürzung DIA in der Kennung verweist auf Diamonds.