Gemütlich im Zug sitzen, aus dem offenen Fenster schauen und die Weite Afrikas erblicken – und dann muss der Zug plötzlich halten, weil Löwen die Schienen blockieren. In Simbabwe kann das passieren. Dort fährt nämlich ein Safarizug durch den Southern-Hwange-Nationalpark, eines der größten Schutzgebiete des Landes.

Ausgangspunkt sind zwei Bahnhöfe, die Dete Railway Station in der Nähe der weltberühmten Victoria Falls und Ngamo Siding, eine offene Fläche im Hwange-Nationalpark, auf der Elefanten leben. Täglich gibt es Fahrten auf der 80 Kilometer langen Strecke, um wilde Tiere zu beobachten. Zwei bis drei Stunden dauert das, auch abhängig davon, welche Tiere sich wo zeigen.

Bei der Safari mit dem Zug bekommen die Gäste die üblichen Bewohner des Hwange Nationalparks zu sehen.

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Während Safaris im Jeep ohnehin seit vielen Jahrzehnten beliebt sind und sogenannte Walking Safaris in den vergangenen Jahren an Beliebtheit gewonnen haben, kommt nun also der nächste Schritt: Eine Safari im Zug. 

Safari mit dem Zug: Auf Schienen durch den Hwange-Nationalpark in Simbabwe

Das Besondere an der Zugsafari ist, dass die Natur bestimmt, was es zu sehen gibt. Während mit dem Jeep oder zu Fuß wilde Tiere aktiv aufgesucht werden können, kann der Zug die Schienen nicht verlassen. Die Passagierinnen und Passagiere müssen also geduldig warten, wer sich rund um den Waggon zeigt.

Da der Hwange-Nationalpark bei Safari-Touristinnen und ‑Touristen aber auch aufgrund der hohen Tierdichte beliebt ist, bekommen Gästinnen und Gäste auf jeden Fall das ein oder andere wilde Tier zu Gesicht. Elefanten, Giraffen, Zebras, Kudus und Affen finden rund um die Bahntrasse Nahrung. 

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Bei der Fahrt lehnen sich Gäste entspannt zurück, während die Tiere am Fenster vorbeiziehen.

Dass die wilden Tiere keine Angst vor den Zügen haben, hat auch mit der Geschichte der Eisenbahn in der Gegend zu tun. Bereits vor 118 Jahren, als es an diesem Ort noch keinen Nationalpark, noch nicht einmal ein Wildtierschutzgebiet gab, wurde die Verbindung eingerichtet. Damals sollten Bergbaugebiete im Binnenland mit den Küstengebieten von Mosambik und Südafrika verbunden werden, um Handel zu betreiben. 

Safarizug Elephant Express: Komfort wird großgeschrieben

Seit 2015 wird die Strecke auf andere Art genutzt, damals fuhr der erste Elephant Express durch den Park. Löwen, die auf den Schienen ein Nickerchen hielten, mussten weichen. Der Ein-Waggon-Zug, der Platz für 22 Menschen bietet, wurde safaritauglich umgebaut: Die Fenster sind offen, die Sitze ähneln jenen in den Safari-Jeeps. Und an Bord ist ein Wildlife-Guide, der Tiere findet und Hintergründe erklärt.  

Erst einmal in Ngamo Siding angekommen, wird für jene, die nicht aussteigen, um eines der nahe gelegenen Camps zu erreichen, Lunch serviert. Ohnehin wird Komfort großgeschrieben: Es ist genug Raum geschaffen worden, damit sich alle Passagierinnen und Passagiere frei im Waggon bewegen können. An Bord gibt es Snacks, Sodas, Bier und Wein, und – im Gegensatz zu einem Jeep – eine Toilette gibt es auch. Das Manko: Um den Zug nutzen zu können, muss man in einer der Lodges der Imvelo-Kette übernachten.