Du denkst, du bist absolut weltoffen? Nun, dann müssen wir dich leider enttäuschen. Studien zeigen, dass jeder Mensch Vorurteile hat. Manchmal bewusst, häufig aber auch unbewusst, teilen wir andere Menschen, Gegebenheiten, Eigenarten, Events und auch Länder in Kategorien ein, die den Klischees entsprechen, die wir oft schon seit der Kindheit im Kopf haben. 

So verhält es sich auch mit potenziellen Reisezielen. England? Regen! USA? New York! Ägypten? Pyramiden! 

Doch so einfach ist es nicht. Denn auch wenn viele Vorurteile und Klischees zutreffen, sind sie immer nur eine Seite der Wahrheit. Oft wartet auf der anderen noch etwas Reizvolles, das dir unvergessliche Reisemomente bescheren kann. Wir haben bei sieben Reisezielen mal näher hingeschaut.

1. Panama: Mehr als ein Kanal

Woran denkst du zuerst, wenn du Panama hörst? An Janosch oder doch eher an den Panamakanal? 

Der Panamakanal ist natürlich prägend und hat historisch bedingt Panama berühmt gemacht – immerhin wurden das Karibische Meer und der Pazifik damit verbunden und die Verschiffung von A nach B wurde deutlich erleichtert. Durch den 82 Kilometer langen Kanal konnten Waren von San Francisco nach New York etwa drei Wochen schneller am Ziel ankommen.

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Doch auch wenn der Panamakanal das Wahrzeichen von Panama ist, hat das kleine karibische Land noch mehr zu bieten. Da wären beispielsweise traumhafte Karibik-Strände. Hotspots sind hierbei die San-Blas-Inseln oder auch Bocas del Toro. Zudem kannst du bei einer Panama-Reise durch den Regenwald wandern und beispielsweise Faultiere beobachten.

Panama hat traumhafte Strände und viel Regenwald.

2. Madeira: Nicht nur eine Blumeninsel für Senioren

Madeira, das ist doch diese Insel, auf der sich das ganze Jahr über Seniorinnen und Senioren zum Wandern treffen, oder? Nun, das ist zwar richtig. Doch Madeira ist so viel mehr!

Wusstest du beispielsweise, dass die zu Portugal gehörende Insel einer der besten Orte der Welt ist, um remote zu arbeiten? In vielen Orten, etwa in der Insel-Hauptstadt Funchal, wurden offene Arbeitsplätze installiert, wo Menschen mit ihren Laptops sitzen und arbeiten können. 

In Ponta do Sol rund 20 Minuten nordwestlich von Funchal ist gar ein ganzer Ort dem mobilen Arbeiten gewidmet. Ponta do Sol ist das erste „Digital Nomad Village“. Im Kulturzentrum stehen Dutzende Arbeitsplätze kostenfrei zur Verfügung, es gibt kostenfrei WLAN und Strom. So hat sich in Ponta do Sol, aber eben auch auf der gesamten Insel vor allem während der Corona-Pandemie ein ganz neues Publikum eingefunden. Hier sieht man jetzt vor allem junge Menschen, die Urlaub und Arbeit verbinden möchten.

Ponta do Sol auf Madeira ist das erste „Digital Nomad Village“ der Welt.

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3. Norwegen: Es muss nicht immer teuer sein

Norwegen ist ein teures Land. Da würde wohl jede und jeder zustimmen. Grundsätzlich stimmt das auch – nur in Bermuda, Liechtenstein und der Schweiz ist das Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2021 höher gewesen als in Norwegen. Dennoch heißt das nicht, dass du für deinen Urlaub in Norwegen Unsummen ausgeben musst. 

Es kommt ganz auf die Art an, wie du reist. Hotelübernachtungen und Restaurantbesuche sind deutlich teurer als in vielen anderen Ländern. Aber du kannst auch nahezu kostenfrei reisen. In Norwegen gilt nämlich das Jedermannsrecht. Demzufolge darf jede und jeder, der oder die zu Fuß oder mit dem Fahrrad (oder auf Skiern) unterwegs ist, das eigene Zelt auf allgemein zugänglichem Gebiet aufstellen. 

Weitere Spar-Tipps für Norwegen: Das Leitungswasser hat richtig gute Qualität, auch aus Flüssen und Wasserfällen kann Trinkwasser entnommen werden. Wer selbst kocht, spart Geld – zumal Angeln, Pilzesammeln und Beerenpflücken über das Jedermannsrecht gedeckt ist.

Das Jedermannsrecht in Norwegen erlaubt Reisenden, wild in der Natur zu zelten.

4. Kuba: Das Klischee von Tabak und Rum

Ein Besuch auf einer Tabakfarm im Valle de Viñales gehört genauso zu einem Kuba-Trip wie ein Besuch der einstigen Zuckerrohr-Plantagen nahe der Kolonialstadt Trinidad. Und danach geht es für die typischen Kuba-Reisenden dann noch nach Havanna und zu den Traumstränden auf der Halbinsel Varadero.

Kann man so machen – aber es geht auch anders. Kuba ist vielseitig und landschaftlich faszinierend. Nahe der Schweinebucht findest du beispielsweise eine Cenote, eine Wasserhöhle, die unterirdisch mit dem Meer verbunden ist. Hier lässt sich schnorcheln und tauchen. Und dann wäre da noch die üppige Regenwald-Flora. Im Naturpark Topes de Collantes kannst du wandern, in Naturpools baden und die Aussicht über das intensive Grün genießen.

Nebst Tabakfeldern, Zuckerrohrplantagen und Traumstränden gibt es auf Kuba auch tolle Natur, etwa im Naturpark Topes de Collantes mit Naturpools und Wasserfällen.

5. Mallorca: Einsamkeit abseits des Ballermanns

Malle ist nur einmal im Jahr! 

Joah, kann man so machen, muss man aber nicht. Der Begriff Malle für Mallorca steht für eine ganz besondere Art von Tourismus, den Ballermann-Tourismus: vornehmlich junge Menschen aus Deutschland (und Großbritannien), die sich zum Saufen und Feiern treffen. 

Auch wer dies grundsätzlich ablehnt oder lieber einen ruhigen Urlaub verbringen möchte, wird allerdings auf Mallorca glücklich. Das Partyvolk versammelt sich vor allem in den bekannten Hochburgen am Ballermann 6 in Palma de Mallorca oder in Magaluf. Wer etwas außerhalb dieser Hotspots unterwegs ist, findet herrliche Natur vor – mit Wäldern und kleinen Bergen zum Wandern und herrlich einsamen und abgelegenen Buchten, wo sich ungestört in glasklarem Wasser baden lässt.

Mallorca hat eine zauberhafte Natur – sowohl für Wanderfans als auch für Strandliebhaber gibt es Angebote.

6. Monaco: Mehr als Yuppies

Monaco ist ein Mini-Staat der Superreichen? Ja, es stimmt wohl, dass der Stadtstaat, umgeben von Frankreich und dem Mittelmeer, für seine Casinos und den Jachthafen bekannt ist. 

Aber Monaco kann nicht nur Champagner und Yuppies. So gibt es abseits der großen Luxus-Hotels auch einige kleine Pensionen, in denen du die Nacht für etwa 70 Euro verbringen kannst. Wer durch die Nebenstraßen schlendert, findet in den engen Gassen auch einige schnuckelige Restaurants, die kein Fine Dining anbieten. 

Und auch wenn die meisten Monaco wohl mit der Hauptstadt Monte Carlo verbinden, gibt es auch einiges an Natur in dem Zwergstaat. So liegt ein Teil der Seealpen in Monaco, was schöne Wanderwege mit sich bringt.

7. Südafrika: Wildlife und Kriminalität ist nicht alles

„Boah, ist das nicht viel zu gefährlich? Hast du keine Angst?“ Wer Familie oder Freundeskreis erzählt, dass er oder sie nach Subsahara-Afrika reist, wird recht häufig mit diesen Fragen konfrontiert. 

Dabei ist Südafrika ein wundervolles Reiseziel, das sich auch für jene eignet, die noch ein paar Bedenken haben. Denn Südafrika ist wahnsinnig vielfältig. Der Blyde River Canyon im Norden zählt zu den spektakulärsten Landschaften auf dem Kontinent. Direkt daneben befindet sich der Kruger-Nationalpark, in dem Elefanten, Löwen und andere wilde Tiere leben. 

Nicht verpassen solltest du zudem eine Weintour durch die Weinberge und Weingüter in Stellenbosch ganz in der Nähe von Kapstadt. Hier wird guter Wein hergestellt, den du auch vor Ort probieren kannst. Nur das Fahren solltest du danach sein lassen – dann würde es nämlich wirklich gefährlich werden.