Manche in der Normandie: maritimes Flair am Ärmelkanal
Das Département Manche im Westen der Normandie ist ein ideales Ziel für Wassersportfans, hier gibt es aber auch einige der schönsten Naturhäfen Frankreichs. Ein Urlaub mit maritimem Flair.
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„Tout Paris“ (ganz Paris), so heißt es, würde sich im Sommer in der Normandie aufhalten. Christian Dior verbrachte seine Kindheit hier.
Genauer gesagt in Granville, dieser alten, in Stein gehauenen Küstenstadt, gegenüber der britischen Insel Jersey. Doch nicht nur für Mode, auch für seine Künstler ist die Normandie bekannt. Eugène Bodin und Claude Monet sind nur zwei von ihnen. Sie machten ihre französische Heimat zur Wiege des Impressionismus.
In der Bucht des berühmten Klosterberges Mont-Saint-Michel kann es schon mal regnen. Der Besuch lohnt sich aber auch dann.
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Gezeiten haben besondere Kraft
Die Normandie ist vor allem aber auch bekannt für die Grande Marée, die große Flut. Circa siebenmal im Jahr, wenn Sonne, Mond und Erde auf einer Graden zueinander stehen, steigt das Wasser mit einer Wucht, wie man sonst nur „Pferde galoppieren sieht“, so sagt man in der Normandie.
Dann flutet das Meer die Salzwiesen, nimmt sich ganze Straßenstriche – und Mont-Saint-Michel, die weltberühmte Insel mit seiner Abtei und ihren nicht mal 30 Einwohnern, wird zu einer Insel. In Saint-Germain-sur-Ay, dem ersten Stopp auf unserer kleinen Küstentour, kommen dann die Kitesurferinnen und Kitesurfer, erzählt Didier Lecoeur.
Das malerische Saint-Germain-sur-Ay mit seinen alten Steinhäusern befindet sich am westlichen Rand der Cotentin-Halbinsel.
Salzwiesen prägen die Landschaft
Lecoeur führt Touristinnen und Touristen durch die salzigen Wiesen. Er kennt jede Pflanze und jede Veränderung, die die Gezeiten hier mit sich bringen. Saint-Germain-sur-Ay gehört zur Côte des Havres. Acht dieser Naturhäfen oder auch Flussmündungen prägen die Landschaft der Halbinsel Contentin.
Der Hafen von Saint-Germain-sur-Ay ist mit 600 Hektar der größte. Das Zusammentreffen von Salzwasser und Süßwasser, die Gezeiten und die Stürme prägen diesen einzigartigen und geschützten Landstrich, wo die Salzwiesenschafe weiden und der Meeresspargel wächst.
Didier Lecoeur führt Reisende durch die Salzwiesen im Département La Manche.
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Meeresspargelernte ist streng reglementiert
Unter Köchen ist dieser auch als Salicorne bekannt. Ein wertvolles Wildgemüse, perfekt für Pasta- und Fischgerichte, berichtet Lecoeur. Er bückt sich, und pflückt einen der grünen, fleischigen Stengel, die nach Meerwasser schmecken.
Von Juni bis September ist es erlaubt, Salicorne in den Salzwiesen bei Saint-Germain-sur-Ay zu sammeln. Doch die Mengen sind reglementiert. Zwei Handvoll darf jeder mit nach Hause nehmen. Eine sehr französische Maßeinheit.
An der Küste der Manche wächst eine echte Spezialität: Meeresspargel – auch als Salicorne bekannt.
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Zum exklusiven GutscheinEin paar Meter weiter probieren wir noch den uns bisher unbekannten Seelavendel. Wilde Orchideen wachsen am Wegesrand Richtung Parkplatz. Wolken rasen über uns hinweg. Der Wind und die Flut drücken langsam, aber sicher das Wasser in die Bucht zurück. Die Gegend sei einer der windigsten Orte in ganz Frankreich hatte Lecoeur noch gesagt. Die Jacke muss wieder raus.
La Manche ist beliebt bei Wassersportfans
Der Wind macht La Manche auch zu einem Hotspot für Wassersportlerinnen und Wassersportler. Der neueste Trend heißt Wingfoil. Ein bisschen wie Kitesurfen, nur komplizierter. Man hält das Segel mit beiden Händen fest, während man auf einem kurzen Foilboard versucht, Balance zu finden. Wer dann auch noch in der Lage ist, genug Wind unter das Segeltuch zu pumpen, der hebt im wahrsten Sinne des Wortes ab.
Wassersportfans haben in der Gegend der Manche die Chance, sich im Trendsport Wingfoil auszuprobieren.
Der erste Versuch scheitert grandios. Lieber beobachten wir die Profis, die durch die Bucht von Bricqueville-sur-Mer gleiten, als wäre nichts leichter als das. Bei uns dagegen wird sich spätestens beim Abendessen in Granville der Muskelkater bemerkbar machen.
Granville gilt als Monaco des Nordens
Granville, auch als Monaco des Nordens bekannt, thront auf einem Felsen – zumindest die historische Oberstadt. Von hier aus versuchten im 14. Jahrhundert die Engländer erfolglos, Mont-Saint-Michel zu erobern. Später kamen die britischen Touristinnen und Touristen, dann der Brexit. Seit dem fehlen die Britinnen und Briten im Sommer, klagen all jene, deren Einnahmequelle der Tourismus ist.
Modeschöpfer Dior ist überall
In der Unterstadt von Granville reihen sich Galerien und kleine Boutiquen aneinander. Im Hafen liegen die Kutter der Schneckenfischer, deren Fang am Abend, wenn sich die Restaurants mit Gästen und Leben füllen, fangfrisch auf den Tellern landet. Und überall Dior.
Das Musée et Jardin Christian Dior in Granville ist dem berühmtem Modeschöpfer gewidmet.
Wer am Ende der Strandpromenade die steilen Treppen hinaufsteigt, der gelangt zum Musée et Jardin Christian Dior. Hier verbrachte der Erfinder des sogenannten New Look seine Kindheit. Heute sieht man hier die Entwürfe seiner Kleider mit der berühmten schmalen Taille und den ausladenden Röcken. Französischer kann es nicht mehr werden.
Tipps für deine Reise nach Frankreich
Anreise: Die Normandie ist das perfekte Ziel für alle, die gern mit dem Auto in den Urlaub fahren, um vor Ort unabhängig zu sein. Von Hamburg nach Le Havre dauert die Fahrt zum Beispiel circa 9,5 Stunden. Wichtig: Autobahnen in Frankreich sind gebührenpflichtig. Mit dem Zug geht es inklusive drei Umstiege innerhalb in elf bis zwölf Stunden von Hamburg nach Le Havre. Fliegen kann man mit Air France, wobei es keine direkten Verbindungen zu den kleineren Regionalflughäfen gibt.
Attraktionen: Wer segeln, surfen oder sich im Wingfoil ausprobieren möchte, ist in Granville mit seinem Wassersportzentrum genau richtig. Nur wenige Kilometer entfernt, in Bréville-sur-Mer, hat in diesem Sommer ein weiterer Standort eröffnet. (34 avenue de la Plage) Folgende Sportarten/Kurse werden dort angeboten: Wingfoil, Katamaran, Segeln, Kajak, Stand-up-Paddling, Windsurfen.
Die Reise wurde unterstützt von Normandie Tourismus. Über Auswahl und Ausrichtung der Inhalte entscheidet allein die Redaktion.