Tremiti-Inseln: Italienisches Paradies in der Adria
Felsen, die aussehen wie Elefanten, Veilchengrotten und tausend Jahre alte Mosaike: Die Tremiti-Inseln verzaubern mit landschaftlicher Schönheit, Kultur und der Entschleunigung eines Naturparadieses.
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Die Tremiti-Inseln (Italienisch: Isole Tremiti) gehören zur italienischen Region Apulien und liegen etwa 22 Kilometer von der Halbinsel Gargano entfernt in der Adria. Zwei der fünf Inseln sind bewohnt: San Domino und San Nicola. Zwischen ihnen herrscht Pendelverkehr. Alle Inseln sind autofrei und gehören zum Naturschutzpark Gargano.
Die Inseln werden komplettiert von Capraia (unbewohnt, aber mit Leuchtturm!), die zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, und den unbewohnten Felsinseln Pianosa und Cretaccio. Manche zählen den Felsbrocken La Vecchia noch dazu.
Die meisten Touristinnen und Touristen kommen nur für einen Tagesausflug nach San Domino und San Nicola. Wer länger bleibt, hat den Vorteil, die kleinen Paradiese entspannter entdecken zu können. Wir stellen dir die beiden bewohnten Inselschönheiten in Italien vor.
1. San Domino
Steile Kalkfelsen und Pinien, die sich wie krauses Haar über sie beugen: So sieht die Küste von San Domino aus. Sie ist die größte der Tremiti-Inseln und touristisch am besten erschlossen. 2,08 Quadratkilometer groß ist das Eiland, und erst Mitte des 20. Jahrhunderts entstand auf der Insel ein kleines Dorf. Um die 230 Einwohnerinnen ud Einwohner leben heute zur Hauptsaison auf San Domino.
Neben lohnenswerten Bootstouren rund um die Insel werden auch Überfahrten zu der in Sichtweite liegenden Schwesterinsel San Nicola angeboten.
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San Domino hat auch eine dunkle Vergangenheit: Zu Zeiten Mussolinis wurden der Homosexualität verdächtigte Männer im faschistischen Italien verhaftet und nach San Domino gebracht. Etwa 300 Männer sollen hier im Internierungslager gelebt haben.
Blick auf San Domino. Die Tremiti-Inseln liegen im Meeresschutzgebiet und das Meer ist hier besonders fischreich.
Strände auf San Domino
An der Cala delle Arene, dem einzigen Sandstrand der Insel, ist der Sand fast weiß, und auch das Wasser in Türkisblau erinnert an die Strände in der Karibik. Allerdings kann es zur Hauptsaison an dem 200 Meter langen Strand sehr voll werden – vor allem, wenn die Boote mit den Tagestouristinnen und ‑touristen anlegen.
Allerdings findet man entlang der Insel weitere kleine Buchten, die am besten auf dem Wasserweg, manche auch zu Fuß ansteuerbar sind. Einige schmiegen sich malerisch an die weißen Felswände. Unter ihnen ist die natürliche Bucht Cala Matano und der Felsenstrand Cala dei Benedettini. Auch die Grotten von San Domino sind sehenswert und können am besten bei einem Bootsausflug erlebt werden.
Neben dem Sandstrand gibt es auf San Domino auch Felsbuchten und Grotten, die am besten per Boot zu erkunden sind.
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Aktivitäten auf San Domino
Pinien und Aleppo-Kiefern wachsen auf San Domino und es gibt zahlreiche Wanderwege. Einer davon ist knappe sieben Kilometer lang und führt vom Hafen zum Leuchtturm der Insel. Neben Vogelbeobachtung kannst du auf dem Weg auch die Ruhe der Natur genießen, denn auf andere Wandernde triffst du hier eher selten.
Durch das gut geschützte und behütete Ökosystem rund um die Insel ist San Domino auch ein beliebtes Tauch- und Schnorchelrevier. Ob unter oder auf dem Wasser: Es locken Felsformationen, etwa in Form von Elefanten und Schildkröten. Und die Grotten, für die die Insel bekannt ist, haben klangvolle Namen wie Sole, Blue Marino oder Grotta delle Viole (deutsch: Veilchengrotte), in der im Frühjahr die Veilchen blühen.
Blick auf den sogenannten Elefantenfelsen auf San Domino zum Sonnenaufgang.
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Erhalte deinen CodeEin weiteres Highlight: eine Unterwasserstatue in zwölf Metern Tiefe. Die Bronzefigur zeigt Padre Pio mit ausgebreiteten Armen. Er soll zahlreiche Menschen geheilt haben und in Italien gilt er als heilig. Die Figur wurde 1998 erschaffen und gilt mit vier Metern Höhe als größte Unterwasserstatue der Welt.
2. San Nicola
Knapp fünf Minuten dauert die Überfahrt mit einem Shuttle-Boot von San Domino nach San Nicola, die mit 1,6 Kilometern Länge und 450 Metern Breite noch überschaubarer ist. Die im Gegensatz zu San Domino karg wirkende Insel ist die kulturelle Hochburg der Tremiti-Inseln, und als solche präsentiert sie sich auch optisch: Vom Wasser kommend, sieht man kaum mehr als Mauern.
Schon im elften Jahrhundert wurde hier von den Benediktinern eine Abtei gegründet und diese mit Verteidigungsmauern gegen feindliche Angriffe geschützt. Heute geht es vom Hafen aus über Kopfsteinpflaster die Festungsmauer entlang bis zum höchsten Punkt der Insel, wo die Kirche Santa Maria a Mare thront.
Wie eine Festung wirkt die Insel San Nicola aus einigen Perspektiven.
Santa Maria a Mare
Von außen immer wieder verändert, prägt heute eine Renaissance-Fassade aus weißem Kalkstein das Gotteshaus. Im Inneren wartet aber das wahre Schmuckstück: unzählige Natursteinchen, die ein wunderschönes Mosaik ergeben, zieren den Boden der Kirche. Fische, Vögel und Pflanzen sind in dem gut erhaltenen, tausend Jahre alten Bodengemälde zu entdecken, im Zentrum ein großer Greif.
In einer Altarnische der Kirche gibt es außerdem eine geschichtsträchtige schwarze Madonna zu entdecken. Gerüchten nach kam sie bereits vor tausend Jahren direkt aus Konstantinopel (heute Istanbul) nach San Nicola.
Geschichtsträchtig: Das 1000 Jahre alte Bodenmosaik in der Kirche Santa Maria a Mare auf San Nicola.
Weitere Sehenswürdigkeiten auf San Nicola
Neben dem erwähnten Mosaik, das zu den ältesten Kunstwerken Apuliens zählt, bietet San Nicola auch Fans der griechischen Mythologie etwas. Auf dem Friedhof von San Nicola befindet sich eine Gruft, die als letzte Ruhestätte des Helden Diomedes gilt.
Auf der Kanonenbastion (Bastione del Cannone) wartet ein toller Rundblick auf San Domino und den Felsen Cretaccio. Das Betreten des Wehrturms Torre dei Cavalieri del Crocefisso zwischen Hafen und Dorf sollte mit Vorsicht genossen werden, wenn man der Inschrift des Eingangs Glauben schenkt. „Coteret et confriget“ steht da, was übersetzt etwa „Wer diese Schwelle übertritt, wird zerrissen und zermalmt“ bedeutet.
Einer der kulturellen Schätze von San Nicola: Der Wehrturm Torre dei Cavalieri del Crocefisso.
Anfahrt und Unterkunft
Ganzjährig verkehren Fähren zwischen Termoli und San Domino, die zwischen 50 und 75 Minuten für die Überfahrt benötigen. Während der Saison von Mai bis September werden die Tremiti-Inseln auch von Rodi Garganico, Peschici und Vieste aus angesteuert. Wer es aufregend mag, fliegt mit dem Helikopter von Foggia nach San Domino.
Die meisten Übernachtungsmöglichkeiten auf den Tremiti-Inseln gibt es auf San Domino. Etwa eine Handvoll Hotels und Campingmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Auf der Insel San Nicola können die buchbaren Betten an zwei Händen abgezählt werden. Es empfiehlt sich also, frühzeitig zu buchen, um das Robinson-Crusoe-Gefühl erleben zu können.