Camping verspricht Freiheit und Unabhängigkeit, schließlich kannst du deine Reise individuell gestalten. Doch ganz ohne Regeln geht es nicht.

Wildcamping ist zum Beispiel fast überall in Deutschland verboten, vor allem aber in Nationalparks und Naturschutzgebieten. Auf dem Campingplatz kommen hingegen Menschen aus verschiedenen Ländern zusammen. Da sind nicht nur Manieren wichtig.

Bei einigen der folgenden Camping-Regeln wirst du vermutlich die Augen verdrehen, da sie eigentlich selbstverständlich sein sollte. Dennoch gibt es Reisende, die zum ersten Mal Campen oder im Urlaub gern Regeln schleifen lassen. Für ein gutes Miteinander solltest du also diese Regeln nicht brechen.

1. Nicht zu schnell über den Platz fahren

Zu schnelles Fahren auf dem Campingplatz ist ein absolutes No-Go – und zwar aus vielerlei Gründen. Zum einen gibt es auf Campingplätzen oft auch Kinder, die unbeschwert herumtollen. Einen Unfall möchte im Urlaub wohl niemand erleben.

Zum anderen bestehen die Wege auf vielen Plätzen aus Schotter und Gestein. Wer zu schnell darüberfährt, wirbelt viel Staub auf, der nicht nur auf den Nachbarinnen und Nachbarn, sondern auch in den Unterkünften landet. Wer es dennoch macht, muss mit genervten Blicken rechnen.

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2. Abgrenzungen einhalten

Schon bei der Ankunft auf einem Campingplatz gilt: Stell dein Wohnmobil auf der gekennzeichneten Fläche ab und halte genügend Abstand zur Stellfläche deines Nachbarn oder deiner Nachbarin ein. Sollte es keine Abgrenzungen geben, dann gilt laut dem ADAC eine Faustformel von mindestens drei Metern Abstand zum nächsten Wohnmobil.

Über deine eigene Parzelle hinaus solltest du dich nicht ausbreiten.

Auch deine Ausstattung sollte diese Abgrenzung nicht überschreiten, damit sich deine Campingnachbarbarschaft nicht eingeengt fühlt. Und selbst wenn die Parzelle der Nachbarin oder des Nachbarn eine super Abkürzung zu deinem Ziel ist, solltest du diese nicht einfach betreten. Nutze immer die ausgebauten Wege der Campingplätze.

3. Campingstühle zur Nacht zusammenklappen

Verstehen sich die Camping-Nachbarinnen und ‑Nachbarn gut, ist es meist zwar nicht schlimm, wenn die Abgrenzungen nicht eingehalten werden. Dennoch solltest du Campingtische, Campingstühle und anderes Equipment nachts zusammenklappen und beiseiteräumen, ansonsten könnten sie zur gefährlichen Stolperfalle werden. Nicht nur du, sondern auch Mitcamperinnen und ‑camper könnten sich verletzen.

Damit weder du noch andere über deine Camping-Möbel stolpern, solltest du sie für die Nacht zusammenklappen.

4. Müll wegräumen

Herumliegende Essensreste und Müll locken Ungeziefer, Ratten, Wildschweine, Katzen, Vögel und je nach Region sogar Bären an. Deshalb sollte beides in Mülltüten gut verschlossen in das Wohnmobil geräumt oder jeden Abend zur Müllsammelstelle gebracht werden.

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Auch das Anfüttern von Vögeln und anderen Tieren gilt es zu unterlassen. Denn im Laufe der Zeit können die Tiere für die Platzbesitzerinnen und ‑besitzer zur Plage werden. Oft müssen die Tiere dann mit Giften oder anderen Substanzen beseitigt werden.

5. Ruhezeiten beachten

Ob nun zu Hause, im Hotel oder auf einem Campingplatz: Auch an Urlaubszielen gibt es eine Nachtruhe. Da es keine Mauern auf Campingplätzen gibt, ist diese besonders wichtig. In der Hausordnung findest du die Uhrzeit, ab der die Nachtruhe gilt. Oft sollte man nach 22 Uhr nicht mehr allzu laut sein.

TV, Musik und Gespräche solltest du dann auf einer moderaten Lautstärke halten und Emotionen bei Brettspielen oder Streitigkeiten nicht überkochen lassen. Geschirr nach 22 Uhr abzuwaschen ist ebenfalls keine gute Idee. Auch hier könnte das laute Klirren die Nachbarschaft stören.

Laute Musik und Gespräche bis tief in die Nacht solltest du vermeiden. Ab 22 Uhr gilt Nachtruhe.

6. Toiletten und Abwaschbecken sauber machen

Wer die Sanitäranlagen auf dem Campingplatz nutzt, sollte Duschen und Waschbecken so hinterlassen, wie man sie selbst gern vorfinden würde: sauber. Immerhin werden die Sanitäranlagen von allen Camperinnen und Campern genutzt – da ist Rücksicht geboten. Auch für das Abwaschbecken gilt: Niemand will die Essensreste vom Vorgänger oder von der Vorgängerin darin entdecken.

Da du nicht allein bist: Hinterlasse Toiletten immer sauber.

7. Wildpinkeln ist ein No Go

Klar, viele Campingplätze haben eine beachtliche Größe –  je nach Standort des Wohnmobils oder des Wohnwagens musst du eine etwas längere Strecke zum WC laufen. Dennoch solltest du dich nicht im Busch nebenan erleichtern.

Wer ständig wildpinkelt, sorgt für unangenehme Gerüche und angeekelte Nachbarinnen und Nachbarn. Außerdem werden Flora und Fauna zerstört. Zum Urinieren, aber auch zum Zähneputzen und zum Waschen suchst du am besten die Sanitäreinrichtungen auf. 

Verbotsschild: Keine Notdurft im Freien. Aber auch ohne Schild solltest du nicht wildpinkeln.

8. Andere Urlauber nicht mit Grillgeruch stören

Grillen gehört zum Camping dazu, dennoch möchte niemand geräuchert werden. Daher solltest du darauf achten, wo du deinen Grill aufstellst und wohin der Rauch zieht.

Bei einem Gas- oder Elektrogrill gibt es das Problem nicht, vielleicht setzt du aus Rücksicht lieber darauf. Unabhängig davon sind nicht auf allen Campingplätzen offene Feuer und Holzkohlegrills erlaubt. Wenn es beispielsweise zu lange Zeit zu warm und trocken war, kann das Grillen wegen Brandgefahr bei Funkenflug verboten sein. Schau dir die Hausordnung des Platzes an oder frag bei der Anreise den Betreiber oder die Betreiberin.

9. Hund anleinen oder Kot mitnehmen

„Der tut nichts“ – ist ein beliebter Satz einiger Hunderbesitzer und ‑besitzerinnen. Aber auch der liebste Hund kann Menschen einen Schreck einjagen, wenn er plötzlich an der Campingtür steht. Einige Menschen reagieren sogar panisch auf unangeleinte Hunde.

Auf den meisten Campingplätzen gilt daher eine Leinenpflicht für Hunde – oder sie sind sogar gänzlich verboten. Doch auch wenn das nicht der Fall ist, solltest du aus Rücksicht auf deine Mitmenschen dein Haustier anleinen.

Tipp: Eine etwas längere Leine für den Urlaub bietet dem Hund dennoch etwas mehr Freiheit.

Sind Hunde auf dem Campingplatz erlaubt? Auf den meisten Campingplätzen musst du deinen Hund an die Leine nehmen.

Außerdem solltest du immer den Hundekot ordnungsgemäß  entsorgen, denn niemand will im Urlaub in einen Hundehaufen treten. Wie auch zu Hause lautet die Devise: Eine Tüte zum Spaziergang mitnehmen und dann die Hinterlassenschaften damit aufsammeln. Einige Campingplätze haben eigens Hundetoiletten auf den Plätzen aufgestellt. Da können sich Hunde ebenfalls erleichtern.

10. Abwasser an gekennzeichneten Stellen entsorgen

Wer mit dem Wohnmobil unterwegs ist, nutzt vermutlich auch eine eigene Toilette und Dusche. Sobald der Abwassertank voll ist, solltest du diesen aber nicht einfach in den Waschräumen oder gar in der Natur entsorgen.

Grauwasser sollte nur an den dafür vorgesehenen Stellen entsorgt werden.

Die meisten Campingplätze haben dafür extra angelegte Abwasserablassstationen. So verschmutzt du nicht die Umwelt und entgehst angeekelten Blicken deiner Nachbarinnen und Nachbarn.