Miltenberg: Eine bayerische Fachwerk-Perle am Main
In den oft nebelverhangenen Hügeln am nordbayerischen Main verbirgt sich eine romantische Urlaubsperle: Miltenberg. Mit ihrem historischen Charme begeistert die kleine Fachwerkstadt immer mehr Menschen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Anzeige
Am südlichsten Punkt des Mainvierecks im Herzen von Churfranken liegt Miltenberg – eine der schönsten Fachwerkstädte Deutschlands. Hier, an der Ländergrenze von Bayern und Hessen, schlägt der Main einen engen Bogen.
Die Römer nutzten den Engpass schon vor rund 2000 Jahren für ihre Verteidigungslinie gegen die Germanen. Später erwuchs in der Nähe der bald verlassenen Kastelle eine kleine Stadt im Mittelgebirge zwischen Spessart und Odenwald.
Fränkisches Idyll: Miltenberg liegt in den Hügellandschaften des Mains im „hohen Norden“ Bayerns.
Vor allem in sonnigen Morgenstunden, wenn der Nebel noch durch die sanfte Hügellandschaft wabert, präsentiert sich Miltenberg wie ein romantisches Gemälde, in das man tief eintauchen möchte.
Die Mildenburg, die putzige Kirche St. Jakobus und die malerische Altstadt mit verwinkelten Gassen und prächtigem Fachwerk verleihen dem Ort mit rund 6000 Einwohnerinnen und Einwohnern bis heute einen mittelalterlichen Charme, der immer mehr Besucherinnen und Besucher in seinen Bann zieht.
Was macht die Kleinstadt im Mainviereck so besonders? Der Reisereporter stellt die schönsten Orte in Miltenberg vor.
Die kleine Mildenburg beherbergt große Kunst
Von den Ausflugsdampfern auf dem Main aus ist sie das Erste, was Besucherinnen und Besucher von Miltenberg sehen: die Mildenburg. Die dicken Mauern der Mini-Festung ließ der Mainzer Erzbischof vor rund 800 Jahren zur Grenzsicherung errichten. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg zerstört, wiederaufgebaut, vererbt und verkauft.
Aktuelle Deals
Von der historischen Mildenburg, die Miltenberg einst ihren Namen gab, sind nur noch Reste übrig. Das Innenleben wird dafür von einem Museum und einer Kunstsammlung belebt.
Heute ist sie im Besitz der Stadt Miltenberg, beherbergt ein Museum und eine umfangreiche Ausstellung mit griechischen und rumänischen Ikonen sowie 170 Werken zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Vom Treppenturm der Burg aus haben Besucherinnen und Besucher einen tollen Ausblick auf das idyllisch gelegene Städtchen.
Das Museum ist vom 16. März bis zum 1. November geöffnet, der Eintritt kostet 4 Euro.
Schnatterloch und Schwarzviertel
Auf dem Weg zur Mildenburg liegt das Herzstück Miltenbergs: der hübsche Marktplatz. Der pittoreske und mit Blumen geschmückte Schnatterlochbrunnen in der Platzmitte wird ringsum von einem prachtvollen Fachwerkhaus-Ensemble in Szene gesetzt. Die schönsten Fassaden stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert – besonders sticht der Erker des Hotels Schmuckkästchen, auch Centgrafenhaus oder Gackstättisches Haus genannt, hervor.
Der pittoreske und mit Blumen geschmückte Schnatterlochbrunnen auf dem Marktplatz wird von einem prachtvollen Fachwerkhaus-Ensemble in Szene gesetzt.
Vom Schnatterloch führt ein Weg durch einen Renaissancetorbogen mit Torwächterhäuschen direkt zur Mildenburg. Auf der anderen Seite des Marktplatzes kommen Besucherinnen und Besucher in die verwinkelte Altstadt.
Die engen Gassen im Schwarzviertel führen an putzigen Fachwerkhäuschen mit bunten Fensterrahmen entlang. In diesem wohl schönsten Teil Miltenbergs lässt sich das gemütliche Flair der Kleinstadt am besten aufsaugen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Anzeige
Pfarrkiche St. Jakobus: Nur der Dom ist lauter
Unter der Mildenburg ragen die Türme der Pfarrkirche St. Jakobus empor. Das Gotteshaus ist gewissermaßen auch ein Denkmal: Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert erbaut, als Miltenberg seine Stadtrechte erhielt. Ihr heutiges Angesicht erhielt St. Jakobus allerdings erst nach drei Umbauten.
Die St.-Jakobus-Kirche von innen: Auf dem Altar erzählt ein Gemälde von Clemens Kaletsch die Geschichte des Jüngers Jakobus.
Im Innenraum fallen zunächst ein Muschelbecken von 1608, der große Radleuchter und ein Gemälde von Clemens Kaletsch im Form eines Flügelaltars auf, das die Geschichte des Jüngers Jakobus erzählt. Eine Dreikönigsgruppe aus der Zeit um 1400 und die Kanzel von 1635 runden das Gesamtbild mit bedeutsamer Kirchenkunst ab.
In den Türmen von St. Jakobus sind übrigens sechs Kirchenglocken installiert – lauter als ihr Geläut soll in der zugehörigen Diözese nur der Dom in Würzburg sein.
Sicher dir jetzt den exklusiven Wellness-Gutschein für 2 Nächte in TOP Hotels für nur 74,99 Euro pro Person
Zum exklusiven GutscheinResidenz der Kaiser: Das Gasthaus Zum Riesen
Bei diesem Anblick geht den Fans von historischem Fachwerk das Herz auf: Das Hotel Zum Riesen ist eines der ältesten und schönsten Gasthäuser Deutschlands.
Eines der ältesten Gasthäuser in Deutschland: das „zum Riesen“ in Miltenberg.
Seine ersten Gästinnen und Gäste soll das auch als „Fürstenherberge“ bekannte Gasthaus bereits im zwölften Jahrhundert empfangen haben, darunter mehrere Kaiser und, einem Gerücht zufolge, auch der Reformer Martin Luther. Im 20. Jahrhundert logierten unter anderem Schauspieler Heinz Rühmann und Sänger Elvis Presley im „Riesen“.
In der turbulenten Geschichte des Gasthauses gab es etliche Betreiberwechsel und Umbauten – ein Besitzer soll aus Neid auf seinen wirtschaftlichen Erfolg sogar der Hexenrei bezichtigt und hingerichtet worden sein. Der bis heute erhaltene Fachwerkbau wurde 1590 errichtet – der Unterbau hat dagegen gotische Merkmale und ist vermutlich deutlich älter.
Heute werden Hotel und Gaststätte voneinander getrennt betrieben. Die Zimmer sind mit antiken Möbeln und edlem Wandschmuck ausgestattet. Eine Übernachtung im Standard-Bett kostet 80 Euro, für die prächtige „Kaisersuite“ werden 140 Euro aufgerufen.
Im Rathaus wird getanzt
Ein zentrales Element für den wirtschaftlichen Aufstieg Miltenbergs im Mittelalter war das Alte Rathaus. Das Erdgeschoss wurde im 14. Jahrhundert als Kauf- und Lagerhaus genutzt, während im heutigen Bürgersaal getanzt und gefeiert wurde.
Letzteres ist auch heute noch die wichtigste Funktion des Alten Rathauses. In den Räumen werden allerlei Veranstaltungen ausgerichtet. Beim Anblick der Fassade erhalten Besucherinnen und Besucher auch einen kleinen Einblick in die gefährlichen Seiten des Lebens am Main-Ufer – Markierungen zeigen frühere Hochwasserstände an.
„Harte Tür“: Das Würzburger Tor
Wer vor dem Beginn des 18. Jahrhundert nach Miltenberg reisen wollte, musste sich erst an den beiden einzigen Stadteingängen vorstellen: am Mainzer Tor im Westen und am Würzburger Tor im Osten der damaligen Stadtgrenzen.
Einst der einzige Ausgang im Westen Miltenbergs: Das Würzburger Tor.
Beide mittelalterlichen Türme wurden erstmals 1379 erwähnt. Über fast 500 Jahre waren Tor-Wächter für den Einlass und Zoll-Zahlungen sowie für das Gefängnis und für die Warnung vor Feuern zuständig.
Martinskapelle: Schatzkiste für Kirchenkunst
Hinter der eher unspektakulären Fassade der alten Martinskapelle, gebaut im neunten und zehnten Jahrhundert, versteckt sich ein beeindruckendes Kunstjuwel.
Die Wände und Decken der Kapelle zieren eine Vielzahl an aufwendigen und prachtvollen Bildern von Renaissance-Maler Andreas Herneisen aus dem frühen 16. Jahrhundert. Die Kreuzigungsgruppe im Triumphbogen stammt vermutlich aus der Zeit um 1500. Auch der Taufstein, die kleine Kirchenglocke, die Hinterglasbilder und der Altar sind mehrere Hundert Jahre alt. Die unscheinbare Kapelle ist sozusagen eine Schatzkiste für historische Kirchenkunst.
Spöttisches Denkmal: Der Staffelbrunserbrunnen
Der Staffelbrunserbrunnen am Mainufer zählt eigentlich nicht zu den historisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten in Miltenberg. Doch die Gestaltung des Wasserspiels ist ein kurioser Hingucker, der fast alle Touristinnen und Touristen das Fotohandy aus ihren Taschen ziehen lässt.
Den Brunnen zieren die Figuren von drei Jungs, die in das Wasserbecken „brunsen“. Der Name basiert auf einem Spitznamen, der auf einen anderen Brunnen – den Staffelbrunnen – zurückgeht.
Wer den Brunnen nutzte, wurde im Volksmund damals oft als „Staffelbrunser“ verspottet – brunsen war damals ein anderes Wort für urinieren. Diesem Wortspiel wurde der neuere Zierbrunnen, der Staffelbrunserbrunnen, gewidmet.