Kleine, bunte Dörfer und Städte, die dich mit ihrer Architektur gefangen nehmen, dazu 800 Kilometer Küste und eine Natur, die ihresgleichen sucht: Das ist Apulien. Wer in Italiens Stiefelabsatz ankommt, möchte ihn am liebsten nie wieder verlassen.

Ob du Städte auf Klippen erkundest, durch Dörfer mit den romantischsten Beinamen flanierst, schönste Buchten entdeckst oder in Grotten ein Naturbad nimmst, Apulien ist vor allem eines: zu schön, um wahr zu sein. Wir stellen dir eine kleine Auswahl an sehenswerten Orten vor, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Zu vielfältig ist dieses Fleckchen Erde!

1. Alberobello

Wenn sich Turmdächer von weißen Häusern aneinanderschmiegen und zu stapeln scheinen, dann wandelst du durch die Straßen von Alberobello. Der Ort gilt als Stadt der Trulli, wie man die Kalksteinhäuser mit dem kegelförmigen Dach nennt. In dem Viertel Rioni Monti stehen Hunderte Häuser dieser Bauart. Seit 1996 gehört die Zipfelmützenstadt, wie Alberobello auch genannt wird, zum Weltkulturerbe der Unesco.

Über die Treppe Scalinata dell’Amore gelangst du zu dem Aussichtspunkt Belvedere Santa Lucia. Von hier aus lassen sich die erstaunlichen Bauten und das Meer besonders schön betrachten. Tipp: Am besten frühmorgens kommen, bevor die Touristenströme hereinbrechen.

Sagt mal, wo kommt ihr denn her? Architektonisches Schmuckstück: Alberobello in Apulien.

Aktuelle Deals

2. Ostuni

Gefühlt hat jede Stadt in Italien einen wohlklingenden Beinamen. Da macht auch Ostuni keine Ausnahme. Die „weiße Stadt“ nennt man den Ort beinahe zärtlich. Ostuni liegt umgeben von Olivenhainen auf einem Hügel. Eine malerische Altstadt mit verwinkelten Gässchen und zahlreichen Cafés lädt zum Flanieren ein.

Auf dem höchsten Punkt von Ostuni erhebt sich die Kathedrale Santa Maria Assunta über der Stadt. Sehr hübsch ist auch der Brückenbogen Arco Scoppa nahe der Kathedrale, der inspiriert ist von der Seufzerbrücke in Venedig. Einstmals soll der Bogen aus Holz gewesen sein. Die Steine folgten, um die Brücke vor dem Verfall zu schützen.

Verweile hier in einem Café unter der Brücke oder verschnaufe an der Piazza della Libertà im Zentrum der Altstadt. Hier kannst du mit Blick auf das Rathaus und die barocke Oronzo-Säule, auf deren Spitze der gleichnamige Heilige thront, den Charme Ostunis aufsaugen.

Weiß leuchtend auf einem Hügel thronend: Ostuni ist schon von Weitem sichtbar.

3. Monopoli

Keine Sorge, trotz der Ähnlichkeit zum Gesellschaftsspiel Monopoly muss hier niemand ins Gefängnis und eine Schlossallee gibt es auch nicht (aber einen Schlossplatz!). Die Hafenstadt Monopoli bietet gediegene Atmosphäre und einen authentischen Kleinstadtcharme, den man so nur noch selten findet. 

Tatsächlich hatte der Fischerort lange Zeit den Ruf eines Schmuggler-Nests inne. Aber kein Souvenirladen deutet darauf hin. Monopoli ist kaum touristisch, hier und da bröckelt die Fassade einer Hauswand und am Hafen bewegen sich die Boote synchron zum Wellengang. Wer es still mag und nicht von Kellnern auf der Straße angesprochen werden möchte, ist in dieser 50.000-Einwohner-Stadt goldrichtig. 

Der Hafenort Monopoli wurde bisher vom Touristenansturm auf Apulien verschont.

Weiterlesen nach der Anzeige

Anzeige

4. Lecce

Die zahlreichen barocken Gebäude, Kirchen und Paläste haben der Stadt die Beinamen Barockstadt und Florenz des Südens eingebracht. Unzählige barocke Gebäude aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, erbaut mit weichem Tuffstein, geben der Stadt das fast unwirkliche Aussehen einer Filmkulisse.

Zu den architektonischen Schönheiten zählen unter anderem die Basilika Santa Croce, der Dom Sant’Oronzo und der Bischofspalast Episcopio. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde bei Ausgrabungen das älteste Gebäude der Stadt entdeckt: das Amphitheater an der Piazza Sant’Oronzo. Im Sommer wird es als Freilichtbühne genutzt. 

Ein Spaziergang durch Lecce ist unwirklich schön. Hier im Bild ist das Amphitheater im Stadtzentrum.

5. Der Gargano

Das Gebiet Gargano ragt an der Ostküste Italiens in die Adria. Zu ihm gehört unter anderem der 120.000 Hektar große Gargano-Nationalpark direkt auf Italiens Stiefelsporn. Seen und Wälder, Berge und Felsgrotten, Burgen und Wehranlagen – die Liste dessen, was der Gargano zu bieten hat, ist lang. Auf Wanderrouten und Mountainbike-Radwegen entdeckst du den Zauber des Nationalparks mit der größten Artenvielfalt Europas am besten.

Highlights der Entdeckungsreise sind unter anderem der Foresta Umbra, der Schattenwald, mit seinen alten Buchenhainen und 60 Orchideen-Arten, der sich hervorragend zum Wandern eignet, oder der Küstenort Vieste, der malerisch auf den Klippen an der Küste des Naturschutzgebiets liegt.

Die Altstadt von Vieste an der Küste des Gargano.

Zum Kirchen-Bestaunen eignet sich die Ortschaft Vico del Gargano, hier gibt es zahlreiche Gotteshäuser. Die Ortschaft wurde als eines der schönsten Dörfer Italiens gewählt und ist auch als Dorf der Liebe bekannt. Im Museum Trappeto Maratea besichtigst du eine alte Olivenmühle aus dem 14. Jahrhundert. Wer die außergewöhnliche Atmosphäre einer unterirdischen Grottenkirche erleben möchte, muss den Ort Monte Sant’Angelo besuchen.

Das Dorf Vico del Gargano ist einer der zahlreichen bezaubernden Orte des Gebiets Gargano.

6. Der Strand Spiaggia di Baia delle Zagare

Etwa 30 Kilometer südlich von Vieste liegt die Spiaggia di Baia delle Zagare, auch Spiaggia di Baia dei Mergoli genannt. Die Kulisse aus Felsformationen, bewaldeten Hängen und Olivenhainen macht den Strand bei Mattinata aus. Der feine, helle Kiesstrand grenzt an das kristallklare Wasser.

Da der Strand sanft abfällt, ist die Bucht auch für Familien mit Kindern gut geeignet. Auf Entdeckerinnen und Entdecker warten in dieser Ecke Italiens auch zahlreiche Grotten. Südlich vom Strand liegt beispielsweise die Grotta del Puntone, an der sogar tektonische Verschiebungen erkennbar sind.

Spiaggia di Baia delle Zagare: Glasklares Wasser trifft auf Postkartenkulisse.

7. Strand und Naturwunder an der Spiaggia Alimini

Auf drei Kilometern Länge erstreckt sich der Strand Spiaggia Alimini zwischen Otranto und Torre dell’Orse. Er bietet so gut wie jeder und jedem etwas. Der feine Sandstrand lädt zum Sonnenbad ein, der teilweise stark wehende Nordwind ist für Wassersportlerinnen und Wassersportler interessant. Auch Dünen findest du an diesem Strand Apuliens.

Hinter den Dünen gibt es einen Schatten spendenden Kiefernwald und ein wunderbares Naturerlebnis: die Alimini-Seen (Laghi Alimini) und das Traguano-Sumpfgebiet. Faszinierende Pflanzen wie die Sumpforchidee und die Wasserkastanie gedeihen hier. Auch Kraniche und Wasserschildkröten, Salamander und Haselmäuse leben in der Naturoase, sogar Flamingos wurden gesichtet.

Der Strand Alimini Grande ist bei Wassersportfans beliebt. Im Pinienwald wartet außerdem ein Naturspektakel.

8. Grottenhighlights

Die Grotta della Poesia liegt etwa 30 Autominuten von Lecce entfernt. Einst eine Höhle, dann eingestürzt, bietet sie heutzutage einen imposanten Badespot. Hier kannst du von den Felsen ins Wasser der einstigen Höhle aus der Bronzezeit springen. „National Geographic“ wählte den Spot unter die Top 10 der schönsten natürlichen Wasserbecken der Welt.

Sonnenaufgang an der malerischen Grotta della Poesia.

Die Grotta Zinzulusa in der Nähe von Castro ist zum Meer hin offen und zeigt beeindruckende Stalaktiten und Stalagmiten. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts entdeckt und bis in die Fünfzigerjahre erforscht. Neben den interessanten Felsformationen finden sich in der Höhle auch Süßwasserquellen, ein kleiner See und ein 25 Meter hoher Hohlraum, der sogenannte Dom. 

Die Grotta Zinzulusa ist zum Meer hin offen.

In Bari findest du die Tropfsteinhöhle Grotte di Castellana. Das unterirdische Karsthöhlensystem liegt bis zu 122 Meter unter der Erde und die Rundgänge sind bis zu drei Kilometer lang. Die von der Decke und aus dem Boden gewachsenen Tropfsteine, Fossilien und Hohlräume sind beeindruckend –sofern man keine Platzangst hat. Allein schon der Startpunkt liegt in 60 Metern Tiefe.