Badeorte auf Usedom oder am deutschen Teil des Stettiner Haffs sind bei Urlauberinnen und Urlauber im Sommer äußerst beliebt. Jetzt aber stellen sich viele Badegästinnen und ‑gäste die Frage: Ist das Baden dort überhaupt noch sicher?

Denn in das Küstengewässer Stettiner Haff, das mit Usedom und der Ostsee verbunden ist, mündet die Oder. Und in dem deutsch-polnischen Fluss treiben seit Tagen unzählige tote Fische. Die Ursache für die Umweltkatastrophe ist noch unklar.

Tote Fische liegen am Ufer der Oder nahe Küstrien-Kietz.

Auf der deutschen Seite des Stettiner Haffs wurden bisher noch keine toten Fische gefunden. Nach aktuellem Stand sei man vom Fischsterben und den damit verbundenen Auswirkungen nicht betroffen, meldet der Landkreis Vorpommern-Greifswald.

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Warnung für Badegäste am Stettiner Haff

Trotzdem rät das Landesgesundheits­ministerium Mecklenburg-Vorpommern vom Baden in den betroffenen Regionen ab. Am Montag sprach Gesundheitsministerin Stefanie Drese eine vorsorgliche Warnung für Badegästinnen und ‑gäste aus. Dabei handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Gesundheitliche Risiken bei Kontakt mit dem Wasser könne man jedoch nicht ausschließen. „Deshalb empfiehlt es sich, dass Menschen und Tiere auf das Baden an den ausgewiesenen Stellen verzichten, bis weitere Erkenntnisse vorliegen“, erklärt Drese.

Für folgende Badestellen gilt die Warnung aktuell:

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  • Stettiner Haff, Altwarp-Dorf
  • Stettiner Haff, Altwarp-Siedlung
  • Stettiner Haff, Bellin (Badeverbot gilt grundsätzlich, unabhängig vom aktuellen Geschehen)
  • Stettiner Haff, Grambin
  • Stettiner Haff, Mönkebude
  • Stettiner Haff, Ueckermünde
  • Stettiner Haff, Vogelsang
  • Neuwarper See, Rieht

Alle aktuellen Warnungen finden Badegästinnen und ‑gäste online auf einer Badewasserkarte

Auch vom Angeln wird abgeraten

Ein Badeverbot gibt es am Stettiner Haff bislang nicht. Badegästinnen und ‑gäste müssten selbst entscheiden, ob sie baden gehen wollen, erklärt Antje Fröhlich-Röder, Sprecherin der Stadt Ueckermünde, gegenüber dem reisereporter.

Der Hafen von Ueckermünde, einem beliebten Urlaubs- und Badeort in Mecklenburg-Vorpommern.

Überall in der Hafenstadt seien Schilder mit der Warnung der Landesregierung aufgehängt. Das Landwirtschafts- und Umweltministerium in Schwerin rät, neben dem Baden auch auf das Angeln und Fischen in dem Gewässer zu verzichten und das Wasser nicht für die Bewässerung zu nutzen. Haus- und Nutztiere sollten davon ebenfalls ferngehalten werden. 

„Beste Badebedingungen“ auf Usedom

Auf Usedom können Urlauberinnen und Urlauber dagegen aktuell unbesorgt in der Ostsee baden gehen. Für die Badestrände der Insel gibt es bisher keine Badewarnung, bestätigt René Bergmann, leitender Verwaltungsbeamter beim Amt Usedom-Süd, gegenüber dem reisereporter. 

Strandkörbe stehen am Strand auf Usedom.

Auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald spricht von „besten Badebedingungen“ an der Usedomer Ostseeküste. Man stehe aber in ständigem Austausch mit dem Landwirtschaftsministerium und den betroffenen Gebieten. Sollte sich die Lage ändern, sei der Landkreis vorbereitet.

Tourismus an der Oder leidet

In beliebten Tourismusregionen an der Oder sorgt das Fischsterben unterdessen bereits für herbe Einbußen, wie Tourismusnews Deutschland berichtet. So habe es beispielsweise in einigen flussnahen Regionen des östlichen Brandenburgs reihenweise Stornos gegeben.

Viele Reisende seien angesichts der Umweltkatastrophe sehr vorsichtig und blieben lieber gleich daheim. Betroffen sind demnach auch die Touristenhotspots Nationalpark Unteres Odertal und Oder-Neiße-Radweg.