Die hohen Gipfel der Alpen, das tiefe Blau des Wassers und zahlreiche kleine Bergdörfer, die sich an die Hänge über dem Seeufer schmiegen: Das atemberaubende Panorama am Comer See sorgt dafür, dass seit dem 16. Jahrhundert Adlige, Prominente und Künstler zum drittgrößten See Italiens reisten.

Der Lago di Como zählt politisch zur norditalienischen Region Lombardei und ist nur 80 Kilometer von Mailand entfernt. Entstanden ist der Comer See während der Eiszeit aus dem Addagletscher, besiedelt wurde er ab der prähistorischen Zeit. Heute ist die Region rund um den See ein beliebtes Urlaubsziel. Wir zeigen dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Comer See.

Die „See-Hauptstadt“ Como

Rund um den Comer See gibt es mehrere größere Städte. Como ist mit 85.000 Einwohnern am größten. In der „Hauptstadt“ des Sees gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die von der langen Geschichte der Region erzählen.

Die Innenstadt ist das Herz von Como: In den engen Gassen der Altstadt kannst du wunderbar flanieren. In der langen Fußgängerzone reihen sich exklusive Läden aneinander, die das mondäne Image des Comer Sees betonen.

Es gibt aber auch kleine Boutiquen mit italienischer Mode. Vorsicht: Como ist bekannt für seinen Markt, auf dem unter anderem Billigmode verkauft wird, die unter fragwürdigen Bedingungen produziert wird. Finger weg!

Mit 85000 Einwohnern ist Como die größte Stadt am Comer See.

Einen Espresso oder Aperol Spritz trinkt man am besten auf den belebten Plätzen in Como: An der Piazza Cavour, der Piazza Alessandro Volta oder der Piazza Duomo gibt es zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants.

Frisch gestärkt geht es dann zu den Highlights der Stadt: der Kathedrale von Como, dem Pantheon am Seeufer, ins Seidenmuseum und mit der Standseilbahn rauf nach Brunate und weiter zum Leuchtturm Faro Voltiano.

Die Kathedrale von Como

Das Wahrzeichen von Como und eines der schönsten in ganz Norditalien ist die Kathedrale von Como, die die Stadt überragt. Bereits im Jahr 1396 wurde mit dem Bau begonnen. Es dauerte aber dreieinhalb Jahrhunderte bis zum Jahr 1740, als die Kathedrale fertiggestellt wurde. Damals wurde final noch das Gewölbe erhöht.

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Das Wahrzeichen von Como ist die Cattedrale di Santa Maria Assunta.

Der Dom ist 87 Meter lang, die Kuppel ist 75 Meter hoch und die Fassade ragt 45 Meter empor. Das Gebäude vereint verschiedene Stilelemente. So gibt es eine gotische Fassade und Seitenwände und Seitentore aus der Renaissance.

Besonders sehenswert im Inneren sind die Wandteppiche aus dem 16. Jahrhundert, die Gemälde von Gaudenzio Ferrari und Bernardino Luini aus dem 16. und 17. Jahrhundert und die Fresken in der Sakristei, die aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammen.

Der Tempel Voltiano

Ein beeindruckendes Gebäude steht direkt am Seeufer von Como: Der Tempel Voltiano wurde 1927 zum 100. Todestag des italienischen Physikers Alessandro Volta erbaut. Er gilt als Erfinder der Volta’schen Säule und als einer der Begründer der Elektrizitätslehre. Nach ihm wurde die Einheit für die elektrische Spannung benannt.

Ein Highlight in Como ist der Tempio Voltiano, der zu Ehren des italienischen Physikers Alessandro Volta erbaut wurde.

Das Gebäude hat die Form eines neoklassizistischen Tempels mit quadratischem Grundriss und korinthischer Vorhalle, innen gibt es einen großen runden Raum, der von einer hohen Kuppel überspannt wird. Das Museum stellt Reliquien, Büsten und Flachreliefs des Physikers aus, dazu Briefe, Dokumente, Porträts, Medaillen und wissenschaftliche Geräte.

Die Villa Olmo

Der Comer See ist bekannt für viele prächtige Villen, die an seinem Ufer stehen. In Como lohnt sich ein Besuch der neoklassizistischen Villa Olmo. Das extravagante Gebäude wurde 1728 von Markgraf Odescalchi in Auftrag gegeben und im Jahr 1812 fertiggestellt. Selbst Napoleon Bonaparte und Giuseppe Garibaldi waren einst hier.

Absolut sehenswert: die neoklassizistische Villa Olmo am Comer See.

Die Villa Olmo wurde 1925 von der Gemeinde Como übernommen. Seither finden unterschiedliche Kulturveranstaltungen hier statt. Innen kannst du viele Gemälde, Statuen, Stuckdekorationen und Fresken bestaunen, draußen lockt das Gartengelände, das aus herrlichen italienischen und englischen Gärten besteht. Wer gerne joggt, hat hier eine perfekte Kulisse zum Laufen!

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Standseilbahn Como-Brunate und Leuchtturm Faro Voltiano

Eine Reise ist erst dann perfekt, wenn man wenigstens einen Aussichtspunkt besucht. Am Comer See ist eine Fahrt mit der Standseilbahn Funicolare Como-Brunate absolut lohnenswert. Von Como geht es in den oberhalb der Stadt gelegenen Vorort Brunate. Von hier hast du einen atemberaubenden Blick über den Comer See.

Über Como liegt das Villenviertel Brunate mit einem herrlichen Ausblick auf den Comer See.

Wenn du schon mal da bist, kannst du dich auf den Weg zum Faro Voltiano machen. Der Leuchtturm ist knapp 30 Meter hoch und wurde 1927 auch zum 100. Todestag des italienischen Physikers Alessandro Volta erbaut.

Bellagio

Denkt man an den Comer See, fällt meist zuerst der Name Bellagio. Das Städtchen liegt auf einer grünen Halbinsel am Scheitelpunkt der beiden Arme des Sees und ist das erste Ziel vieler Urlauber.

Bellagio wird als „Perle des Comer Sees“ bezeichnet: Schon seit dem 16. Jahrhundert schwärmen Besucher von dem traumhaften Panorama am See, den prächtigen Villen und der üppig blühenden Natur rund um den malerischen Ort.

Typisch Comer See: eine Fahrt mit der Fähre über den See.

Bellagio ist ganz klar eine Schönheit. Die autofreie Altstadt mit ihren engen Gassen und Treppen schmiegt sich in einen Hang. An der Uferpromenade mit ihren Seearkaden kannst du herrlich flanieren. Besonders sehenswert sind die Villa Serbelloni und die Villa Melzi, die beide von prächtigen Parkanlagen umgeben sind, in denen Zypressen, Azaleen, Rosen, Kamelien und Rhododendren blühen.

Varenna

In Sachen Schönheit kann der Ort Varenna locker mit Bellagio mithalten. Gelegen an der Ostseite des Comer Sees, ist das ehemalige Fischerdorf als „Dorf der Verliebten“ bekannt.

Romantik liegt in der Luft, wenn du durch die engen Gassen des bildhübschen Städtchens schlenderst oder von oben die Terrakotta-Dächer bestaunst. Tipp: Vom Castello di Vezioüber Varenna hast du eine tolle Aussicht!

Varenna gilt als eines der hübschesten Dörfer am Comer See.

Auch am Wasser ist die Kulisse beeindruckend. Alte Fischerhäuser schmiegen sich malerisch an das Seeufer, an dem einer der schönsten Promenadenwege am Comer See entlangführt. Zwar leben gerade mal 1000 Menschen in Varenna, es gibt aber einen eigenen Strand, den man sich mit der Nachbarstadt Perledo teilt.

Cernobbio

Einer der bekanntesten Ferienorte am Comer See ist Cernobbio an der Westküste. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts kommen vor allem vermögende Mailänder Familien hierher. Am Seeufer thronen einige der schönsten Adelsvillen des ganzen Sees. Besonders berühmt sind die Villa d'Este aus dem 16. Jahrhundert und die Villa Erba aus dem 19. Jahrhundert.

In Cernobbio stehen mehrere prächtige Villen am Seeufer.

Viele Urlauber kommen auch wegen der Lage: Cernobbio ist bekannt als Ausgangspunkt für Wanderungen am Comer See. Hier startet einer der beliebtesten Wanderwege Italiens: Der „Via dei Monti Lariani“ führt über 100 Kilometer vom Nordufer des Sees bis zu dessen Südufer.

Laglio

Der prominenteste Bewohner am Comer See ist der Schauspieler George Clooney. Er kaufte einst eine Villa in dem kleinen Ort Laglio, der nur 900 Einwohner hat. Laglio liegt am Westufer des Sees und an der alten Römerstraße Via Regina, die einst Como mit Chiavenna verband.

In Laglio steht die Villa Oleandra, die der Schauspieler George Clooney gekauft hat.

Ein Besuch des kleinen Ortes lohnt sich nicht nur wegen des Anwesens von George Clooney. Die Villa Oleandra wurde im 18. Jahrhundert erbaut und ist heute sein Sommerdomizil. Laglio ist zwar klein, aber sehr idyllisch und perfekt, um am Ufer zu flanieren. Das Ambiente mit sanften Hügeln, Weinbergen und Olivenhainen könnte aus einem Bilderbuch stammen.

Tremezzo

Am Westufer vom Comer See liegt das Dorf Tremezzo. Das Wahrzeichen ist die markante rosa Villa Carlotta, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und nach einer preußischen Prinzessin benannt wurde. Die Villa wurde von den Markgrafen Clerici von Mailand erbaut und ist heute ein Museum mit einem herrlichen botanischen Garten. Zu sehen gibt es unter anderem Werke von Antonio Canova, Francesco Hayez und Bertel Thorvaldsen.

Tremezzo ist bekannt für die Villa Carlotta, die aus dem 18. Jahrhundert stammt.

An der Seepromenade reihen sich prunkvolle Villen aneinander, die einst von reichen Kaufleuten und Adeligen erbaut wurden. Besonders auffällig ist beispielsweise das „Grand Hotel Tremezzo“. Vom Seeufer hat man einen herrlichen Blick auf Bellagio.

Menaggio

Neben Como und Gravedona zählt Menaggio zu den wichtigsten Tourismuszentren in der Region. Hier treffen eine mittelalterliche Altstadt und eine elegante Seepromenade aufeinander. Das Herz des Ortes ist die Piazza Ventrale direkt am Seeufer. Hier kannst du entlang der Uferpromenade und dem kleinen Fischerhafen bis zum Strandbad im Norden des Ortes spazieren. 

Menaggio ist ein prima Stopp, wenn du gerne shoppen gehen möchtest.

Es gibt jede Menge Geschäfte, Cafés und Restaurants. Auf der Via Calvi kannst du bummeln und von einem Laden in den nächsten gehen. Es gibt viele kleine Boutiquen, aber auch mehrere Kunsthandwerksläden. Tipp: Menaggio ist der perfekte Ausgangspunkt für eine Bootsfahrt nach Bellagio oder Varenna.

Moltrasio

Ein Badeort voller Traditionen ist Moltrasio. Schon früh kamen Urlauber zur Sommerfrische. Heute ist Moltrasio ein Treffpunkt der mailändischen High Society. Der bekannteste Fan des Dorfes war der Designer Gianni Versace. Er bezeichnete Moltrasio als seine Wahlheimat und wohnte in der Villa Fontanelle aus dem 18. Jahrhundert am Ufer des Comer Sees.

Der bekannteste Fan des Dorfes Moltrasio Moltrasio war der Modezar Gianni Versace.

Neben dem hübschen Dorf lockt auch der Strand von Moltrasio: Dieser ist wenig überlaufen, weil er nur zu Fuß oder mit dem Boot erreichbar ist. Der Strand besteht aus Kieselsteinen und Kiessand. Bekannt ist dieser abgelegene Badeort auch unter FKK-Anhängern, die hier nackt in die Wellen springen dürfen.

Isola Comacina

Eine Besonderheit am Comer See ist die Isola Comacina, die einzige Insel im See. Diese liegt vor der Küste von Ossuccio. Früher befand sich hier eine römische Festung und eine mittelalterliche Siedlung. Die Insel war vom 6. bis zum 12. Jahrhundert von Menschen bewohnt.

Die Isola Comacina ist die einzige Insel im Comer See.

Erreichen kann man die 600 Meter lange und 200 Meter breite Insel von Menaggio mit dem Schiff, von Sala Comacina mit einer kleinen Fähre oder individuell mit einem Taxiboot. Vor Ort kannst du die Kirchen San Giovanni und San Pietro in Castello und Reste der Basilika S. Eufemia mit Mosaiken aus der Römerzeit besichtigen.

Die Schlucht Orrido di Bellano

Ein herrliches Naturwunder am Comer See liegt an der Ostseite beim Ort Bellano. Hier gilt die Besichtigung der Schlucht Orrido di Bellano als absolutes Highlight. Die natürliche Schlucht entstand vor 15 Millionen Jahren und wurde durch die Wassermasse des Flusses Pioverna ausgehöhlt.

Toller Ausflug am Comer See: eine Wanderung durch die Schlucht Orrido di Bellano.

Die Schlucht ist zwar klein, aber absolut sehenswert. Über einen Holzsteg führt ein Weg zwischen Wasserfällen und Grotten durch die Klamm. Besonders die Lichtverhältnisse sind spannend: Je nach Uhrzeit fällt das Licht der Sonne in die Schlucht. Wer will, kommt auch abends, dann ist der Orrido di Bellano beleuchtet.