Warum du die griechische Insel Tinos kennenlernen musst
Du willst deinen Sundowner im Ambiente von alten Mühlen und Kakteen schlürfen, Marmordörfer bestaunen und kleine Kapellen an den abgelegensten Orten entdecken? Dann muss Tinos auf deine Reiseliste.
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Für griechisch-orthodoxe Gläubige ist die Insel Tinos, auch Tenos, heilig. Die Wallfahrtskirche Panagia Evangelistria in Tinos-Stadt wird jedes Jahr von zahlreichen Gläubigen und Pilgerinnen und Pilgern aufgesucht. Zehntausende Pilgernde kommen am 25. März und am 15. August auf der Insel an. Teilweise auf Knien rutschend begeben sie sich vom Hafen zur Kirche. Ihr Ziel: die Ikone der Jungfrau Maria in der Kirche.
Auch der Marmor spielt auf dem Eiland eine wichtige Rolle. Nach Páros ist Tinos die bedeutendste Marmorinsel der Kykladen. Die Marmorvorkommen auf der Insel sind an vielen Stellen sichtbar und 2015 nahm die Unesco die Kunst der Marmorsteinbildhauer von Tinos in die „Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ auf.
Auf Tinos finden sich Hunderte Kirchen und Kapellen. Fast jede Familie hat ihre eigene.
Trotz aller Souvenirgeschäfte, die oft religiöser Natur sind, konnte sich die nördlichste und drittgrößte Insel der Kykladen ihre Ursprünglichkeit bewahren. Sehenswert sind die ingesamt 50 Dörfer der Insel, die zahlreichen Kirchen und Kapellen und die anmutigen Taubenhäuser, die noch aus der venezianischen Zeit stammen. Und nicht zu vergessen die schöne Landschaft und die tollen Strände.
Tinos hat zauberhafte Strände
Tinos ist nicht das erste Ziel, wenn ein reiner Strandurlaub anvisiert wird, denn auf der Insel ist es fast immer windig. Trotzdem finden sich über 30 Badestellen mit kristallklarem Wasser auf Tinos. Strände wie der Agios Fokas Beach bieten dabei Annehmlichkeiten wie die Strandbar Sundara (im Sommer bis 22 Uhr geöffnet).
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Wer es ruhiger und einsamer mag, sucht den Strand bei Pachia Ammos auf. Hier gibt es allerdings keinerlei Infrastruktur wie Strandhütten oder Toiletten, dafür ist die Badestelle eine Oase der Ruhe. Surffans zieht es an den windigen Kolimvithra Beach.
Über 30 Strände gibt es auf Tinos. Einer davon ist der Kolimvithra Beach.
Die Taubentürme der Insel
Mehr als 800 Taubentürme soll es auf Tinos noch geben, die meisten davon im Umfeld von Kambos. Das ist ein Rekord für die Kykladen. Die hübsch verzierten Türmchen bieten den Tieren windgeschützte Nistplätze und stammen aus der venezianischen Zeit, als die Tiere sowohl als Briefboten als auch als Delikatesse dienten.
Von einem Taubenschlag sind diese Türme weit entfernt. Die kleinen Gebäude sind architektonisch sehenswert: massiv aus Stein gebaut, weiß getüncht und reich verziert mit dunklen Ornamenten aus Schiefer, die Sonnen, Zypressen, Dreiecke und andere Formen darstellen.
Die Taubenhäuser auf Tinos sind kleine architektonische Kunstwerke.
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Dörfer versprühen authentischen Charme
50 Dörfer gibt es über die Insel verteilt und sie alle versprühen authentischen Charme. Teilweise gut versteckt auf Hängen, in den Bergen und Buchten tauchen sie plötzlich auf. Weiß getüncht sind die Hauswände, die Fensterläden und Türen strahlen blau. Typisch für die kykladische Architektur der Dörfer sind die schattenspendenden engen Gassen, die Vielzahl an Kapellen und Kirchen sowie Windmühlen und Taubenhäusern.
Neben Tinos Hauptstadt Tinos-Stadt, auch Chora genannt, mit der berühmten Wallfahrtskirche lohnt der Ausflug in die Dorfwelten. In Pyrgos beispielsweise ist der Einfluss des Marmors auf der Insel an Türen, Fensterfronten und Brunnen sichtbar, blühender Oleander schmückt die Gassen. Pyrgos zählt um die 500 Einwohner, die venezianische Burg aus dem 16. Jahrhundert gehört zu den architektonischen Highlights.
Sehenswert: Das Dorf Pyrgos auf Tinos.
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Zum AngebotKirchen und Kapellen
Die bekannteste Kirche ist zweifellos die Wallfahrtskirche Panagía Evangelístria in der Inselhauptstadt. Aber auch im restlichen Tinos finden sie sich zahlreich: Kirchen und Kapellen. Über 750 (manche sprechen gar von 1000) an der Zahl machen den Glauben der Bevölkerung sichtbar.
Fast jede hier lebende Familie hat ihre eigene Kapelle. Ergreifend pittoresk stehen sie auf Berggipfeln und an Klippen oder tauchen unerwartet an Stränden und Schluchten auf. Der berühmte Marmor der Insel findet sich auch hier vielfach im Inneren der Gotteshäuser wieder.
Eine kleine Kirche direkt am Wasser in Stavros Beach.
Wandern auf Tinos
Tinos hat ein gutes Netz an Wanderwegen. Besonders im Frühling, vor der Hitze des Sommers, sind die Wetterbedingungen dafür ideal. Strecken entlang der Küste oder Rundwege, auf Tinos stehen etwa 150 Kilometer markierte Wanderwege zur Verfügung. Hilfreich ist die Wanderkarte von Anavasi.
Auf der Route von der Hauptstadt Tinos-Stadt nach Ktikados wird man beispielsweise mit einem schönen Blick auf die Inseln Syros und Mykonos belohnt und entdeckt die Kapelle Kira Xeni. Auf der Route 9 wanderst du vom Marmordorf Pyrgos zum Hafenort Panormos.
Das Ziel der Wanderroute 9: Das Hafendorf Panormos.
Brauerei und Sundowner
„Ich trink’ Ouzo, was trinkst du so?“ Bei griechischen Getränken denken viele Menschen direkt an den Anisschnaps. Nicht so auf Tinos. Fünf Minuten von der Hauptstadt entfernt liegt die 2012 gegründete Craft-Bier-Brauerei Nissos. Das Bier wird in so gut wie jeder Taverne und jedem Imbiss in Tinos-Stadt angeboten. Mittlerweile ist es sogar in Deutschland erhältlich. Eine Tour durch die Brauerei ist für 15 Euro zu haben.
Einer der besten Orte für einen Sundowner (und die anschließende Party) ist die Kaktos-Bar. Sie ist in einer alten Windmühle auf einem Hügel bei Tinos-Stadt zu finden. Zwischen riesigen Kakteen und bei Chill-out-Musik verabschiedest du hier bei einem kühlen Drink die Sonne im Meer.
Anreise nach Tinos
Wer die bergige Insel, die in der griechischen Mythologie als Geburtsort des Windgottes Aiolos gehandelt wird, besuchen möchte, muss einen Zwischenstopp einplanen, einen Flughafen gibt es nicht. Die Anreise erfolgt dann per Fähre. Von Mykonos aus gelangst du in überschaubaren 20 Minuten zur Nachbarinsel Tinos. Vom Hafen Rafina in Athen dauert es von knapp zwei bis zu knapp vier Stunden.
Der Hafen von Tinos gehört aufgrund der zahlreichen Pilgernden zu den meistbesuchten Griechenlands.
Wer nach der Überfahrt hungrig ist, kann sich beispielsweise in der Fischtaverne Like Salt (auch: San to Alati), eineinhalb Kilometer vom Hafen entfernt, mit Blick auf die Ägäis stärken. Gesalzene Sardinen, geräucherten Auberginensalat und gegrillte Garnelen stehen hier auf der Karte. In einem Wort: νόστιμος (deutsch: köstlich)!