Der Urlaub soll zur schönsten Zeit des Jahres werden. Umso bitterer ist es, wenn sich nach der teilweise kräftezehrenden Anreise zum Feriendomizil herausstellt, dass das Traum-Ferienhaus in Wirklichkeit gar nicht existiert – und Urlauberinnen und Urlauber bei der Buchung auf Kriminelle hereingefallen sind, die Fake-Ferienhäuser über gut gefälschte Websites anbieten. 

Damit genau das nicht mehr passiert, hat der Verband Deutscher Ferienhausagenturen (VDFA e.V.) mit der Website gemeinsam-gegen-ferienhausbetrug.de ein Nachschlagewerk über Fake-Anbieter für Reisende geschaffen. Es soll dabei helfen, Betrügerinnen und Betrüger vor der Buchung zu erkennen, damit es im Urlaub nicht zum Drama kommt. 

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Fake-Buchungswebsites: So gehen Kriminelle vor

Die Kriminellen bieten auf ihren betrügerischen Websites häufig Ferienhäuser und ‑wohnungen oder Hotelzimmer an Destinationen an, die besonders beliebt sind. „Während 2021 vor allem die Zielgebiete Ostsee, Nordsee, Allgäu und Bodenseeregion von den Betrugsseiten beworben wurden, fokussieren diese sich 2022 auf Spanien, vor allem auf Mallorca“, sagt Monika Kowalewski, Präsidentin des VDFA. 

Ab in die Ferien: Eine Mann übergibt den Schlüssel zum Ferienhaus an eine Urlauberin.

Die Betrüger kopieren für ihre Zwecke meist eine bestehende Website und spielen diese auf unterschiedlichen Domains aus. Lediglich Logo, Impressum und Teambilder tauschen sie aus.

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Diese Websites sollten angehende Urlauberinnen und Urlauber meiden

Unter anderem bei den folgenden Websites handelt es sich um Betrugs-Buchungstools, sie sollten von Reisenden daher unter keinen Umständen genutzt werden: 

  • www.mallorcaprofis.com
  • www.traumfincas-auf-mallorca.de
  • www.mallorca-experten.com
  • www.finca-booking.com
  • www.mallorca-partner.com
  • www.finca-experten.com

„Seit zwei Jahren können wir bei diesen Seiten ein identisches Betrugsmuster erkennen, aber die Behörden sind machtlos und auch wir können als Verband nur aufklären“, erklärt Kowalewski.

Ist das perfekte Ferienhaus erst bezogen, kann der Urlaub und die Erholung beginnen.

So erkennen Reisende Fake-Ferienhäuser

Oft sind diese Fake-Seiten wie die oben genannten äußerst professionell gestaltet. Doch wer genau hinsieht, kann sie von echten Buchungswebsites unterscheiden. Der VDFA zählt folgende Punkte in einer Checkliste auf, um einen Betrug von vornherein auszuschließen: 

  1. Anbieter überprüfen: Im Impressum müssen Vor- und Nachname des Anbieters oder bei Gesellschaften die Rechtsform genannt werden. 
  2. Bewertungen: Wer seit Jahren erfolgreich auf dem Markt ist, verfügt über Bewertungen in den gängigen Online-Bewertungsportalen. Doch Vorsicht: Auch Bewertungen können gefälscht sein. Die Bewertungen sollten daher über mehrere Jahre verfasst worden sein. 
  3. Belegungskalender: Sollten dort noch keine Buchungen eingetragen sein, sollten Reisende hellhörig werden. 
  4. Größe des Angebots, Angemessenheit des Preises: Anbieter mit 20 Jahren Erfahrung und nur zehn Häusern in unterschiedlichen Ländern sollte man genauer prüfen. Wenn ein Angebot preislich zu gut erscheint, um wahr zu sein, sollten Reisende ebenfalls genau hinsehen. 
  5. Telefonnummer: Sollten Ansprechpartner telefonisch nicht erreichbar sein, bitte um einen Rückruf. Sollte ein Telefonkontakt nie zustande kommen, solltest du von der Buchung Abstand nehmen. 
  6. Google-Werbung: Findest du die Website nur in den Google-Werbeanzeigen und nicht in den normalen Suchergebnissen, solltest du misstrauisch werden. 
  7. An- und Restzahlung: Wer das Angebot erhält, bei Zahlung des gesamten Reisepreises zum Beispiel 10 Prozent Nachlass zu erhalten, sollte misstrauisch werden.
  8. Zahlungsweise: Ein Vermieter aus Deutschland sollte auch über ein Konto in Deutschland verfügen. Soll das Geld ins Ausland geschickt werden, rät der VDFA zu Vorsicht.
  9. AGB lesen: Sollten dir die AGB des Anbieters nicht VOR der Buchung vorliegen, sind sie nicht Bestandteil des Vertrags.
  10. Checke die Seriosität eines Anbieters mithilfe von Referenzen: Sind Vermieter zum Beispiel Mitglied beim VDFA oder dem Deutschen Reiseverband (DRV), kannst du davon ausgehen, dass es sich nicht um Fake-Anbieter handelt. 

Weitere Infos über Fake-Ferienhäuser und was du machen kannst, wenn du bei einer Buchung unsicher bist, erfährst du auf der Website gemeinsam-gegen-ferienhausbetrug.de. Dort findest du außerdem eine Liste seriöser Ferienagenturen und Hauseigentümer, die dem Verband angehören oder sich für die Initiative haben registrieren lassen. Sie gelten entsprechend als sichere Anbieter. 

Der VDFA will mit der neuen Website nicht nur Urlauberinnen und Urlauber aufklären, sondern auch Reisebüros und Ferienhausagenturen sowie Ferienhauseigentümer ansprechen. Letztere können sich dem VDFA anschließen oder sich ebenfalls für die Initiative registrieren lassen. Ein Formular dazu gibt es auf der Website.