Radfahren auf dem berühmten Taubertalradweg: Daran denken wohl die meisten, wenn die Rede vom lieblichen Taubertal ist. Doch auch zu Fuß lässt sich die Region hervorragend erkunden. Einige hervorragende Pfade für eine Wanderung im Taubertal: 

  • Auf dem Rothenburger Turmweg etwa geht es hoch hinaus
  • „Wasser.Wein.Weite“ erlebst du auf dem gleichnamigen Rundwanderweg bei Külsheim
  • Weinberge, Wiesen, Wälder gehören zum Programm des Panoramaweges Taubertal
  • Durch das romantische Wildbachtal entführt dich der Qualitätswanderweg LT2
  • Keltenhügel, Barbarossa-Fresken und Frau-Holle-Baum überraschen dich auf dem Europäischen Kulturwanderweg in der Nähe von Gamburg
  • Immer der weißen Muschel hinterher pilgerst du auf dem Jakobsweg
  • Gesund wandern kannst du dich schließlich auf dem Kneipp-Aktiv-Weg in Bad Mergentheim

Beim reisereporter lernst du diese Wege vor deinem Trip schon genauer kennen: 

1. Auf der Mauer, auf der Lauer – der Rothenburger Turmweg

„Fränkisches Jerusalem“: So wurde Rothenburg ob der Tauber bereits im 16. Jahrhundert gerne bezeichnet. Nicht ohne Grund, denn 46 Türme prägen die Silhouette der Altstadt. Die meisten befinden sich entlang der Befestigungsanlage und an den sechs Toren, die nach Rothenburg hineinführen. 

46 Türme prägen die Silhouette von Rothenburg ob der Tauber: Auf dem Turmweg entlang der Stadtmauer lassen sie sich am besten entdecken.

Einmal ganz um dieses sehenswerte Stadtzentrum führt dich der Rothenburger Turmweg. In circa 2,5 Stunden spazierst du dabei vier Kilometer auf der begehbaren und überdachten Stadtmauer entlang, ein kleiner Teil führt auch um sie herum. Auf Informationstafeln lernst du eine ganze Menge über Rothenburgs Geschichte und die Entwicklung der Stadtverteidigung.

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Die Stadtmauer ist ein Musterbeispiel mittelalterlicher Befestigungstechnik. Immer wieder eröffnen sich dir von dort aus neue Ausblicke über die Dächer, Gärten, Erker, Türme, Kirchen und Gassen von Rothenburg auf der einen Seite und eine Aussicht ins Grüne auf der anderen Seite. In der Altstadt stehen die Türme der ersten Stadtmauer, der Rathausturm sowie die Türme von St. Jakob. Für Hobbyfotografen und -fotografinnen wimmelt es auf der Tour vor ablichtungs- und sehenswerten Motiven wie die Gerlachschmiede oder die Ausblicke ins Taubertal vom Spitalviertel aus.

2. Weinberge, Wiesen, Wälder – der Panoramaweg Taubertal

Seit 2012 ist der Panoramaweg Taubertal als deutscher Qualitätsweg ausgezeichnet. Seine Schilder kannst du nicht übersehen: Ein weißer Wanderschuh auf rotem Grund weist dir den Weg durch die fränkische Natur. Die 133 Kilometer lange Strecke von Rothenburg ob der Tauber bis Freudenberg am Main verknüpft dabei die kulturellen und landschaftlichen Highlights der Region zu einem perfekten Wandererlebnis.

Der Panoramaweg Taubertal führt dich durch viele schöne Gemeinden: In Tauberbischofsheim kannst du das Kurmainzische Schloss bewundern.

In fünf vorgeschlagenen Tagesetappen geht es durch das Tal der Mühlen, zu Schlössern, Wald und Wein, Terrassen und Buntsandstein-Madonnen bis zu den geheimnisvollen Burgruinen, die den Main säumen. Schon der Ausgangspunkt Rothenburg ist ein absolutes Highlight.

Richtig los geht es allerdings im Tal bei Detwang. Von hier aus führt die Tour auf halber Höhe entlang des Taubertals durch Wiesen und Wälder. In Creglingen erwartet dich mit dem Marienaltar in der Herrgottskirche ein Meisterwerk des berühmten Künstlers Tilman Riemenscheider. Von der Kurstadt Bad Mergentheim bringt dich der Panoramaweg durch die Weinberge und Wälder weiter nach Tauberbischofsheim mit dem Kurmainzischen Schloss.

Hinter Kloster Bronnbach ändert sich die Landschaft. Weinberge begleiten dich auf deiner Strecke nach Wertheim, wo sich das Taubertal nun immer mehr verengt. Nach einem letzten Blick auf die dortige Burg wartet erneut ein Aufstieg mit Sicht ins Maintal, bevor der Weg bergab ins romantische Wildbachtal führt. Nach einem kurzen Stück durch den Wald und einem Besuch der Freudenburg sind es nur noch 440 Stufen bis zum Ziel. Freudenberg, wie schön, dich zu sehen!

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3. Hohe Steine und Hoi-Hopp-Stein – der LT2 „Romantisches Wildbachtal“

Auf dem Qualitätswanderweg LT2 marschierst du 17 Kilometer lang auf naturnahen Wegen durch das romantische Wildbachtal. Die Tour startet und endet an der St.-Nikolaus-Kirche in Boxtal. Von dort aus geht es durch Streuobstwiesen bis zum Waldrand mit Aussicht auf Boxtal und das Main- und Wildbachtal. Der Höhepunkt der Rundwanderung ist das Naturdenkmal und Geotop „Hohe Steine“. 

Fertig machen für den LT 2 „Romantisches Wildbachtal“. 3, 2, 1…

Durch den urigen Hochwald zur Fichtenfeldhütte mit Rastplatz und kleinem See wanderst du vorbei am Hoi-Hopp-Stein, um den sich die Sage um einen früheren Grenzstreit rankt. Von Rauenberg aus verläuft die Strecke über den ehemaligen Kirchweg über Hangwiesen nach Wessental. Ab hier erfolgt der Aufstieg in nördlicher Richtung vorbei am Dühmig-Gedenkstein zur Jagdhütte Diana und schon bald bist du wieder beim Ausgangspunkt angelangt: Boxtal.

Was liegt hinter dir? Schöne Panoramablicke über die Landschaften an Main und Wildbach, ein pures Naturerlebnis, stillgelegte Steinbrüche und die alten Pfarrkirchen von Boxtal, Rauenberg und Wessental.

4. Brunnen, Reben und perfekte Aussichten – der LT6 „Wasser.Wein.Weite“

Seinen 18 Brunnen verdankt Külsheim den Beinamen „Brunnenstadt“. Über Jahrhunderte plätschern sie nun schon im historischen Zentrum und bescheren der Ortschaft auf den Höhen des „Lieblichen Taubertals“ einen ganz besonderen Charme. Hier startet auch der elf Kilometer lange Rundwanderweg namens „Wasser.Wein.Weite“. 

„Wasser.Wein.Weite“: Der Name ist Programm. Zeit, sich mit dem fränkischen Weinanbau zu befassen.

Diesen Dreiklang gibt es auf der Strecke in Hülle und Fülle. Vom Schlossplatz in Külsheim geht es durch die Altstadt mit der Stadtkirche, der Katharinenkapelle, den vielen Fachwerkhäusern, Brunnen und Bildstöcken. Daraufhin führt die Strecke zum Galgenberg, wo du eine super Aussicht genießen kannst, und schließlich auf naturnahem Weg zum Roten Rain.

Auf Waldwegen wanderst du zum „Hohen Herrgott“, wo sich auch ein Rastplatz befindet. Durch Weinbaugebiete geht es vorbei am Dinosaurierstein hinab ins Amorsbachtal und anschließend zurück zum Külsheimer Schloss. Na, war das nun genügend „Wasser.Wein.Weite“? Im Notfall kannst du ja noch die fränkische Gastfreundschaft genießen und in gemütlichen Gasthäusern oder Besenwirtschaften ein paar regionale Getränke kosten.

5. Keltenhügel und Frau-Holle-Baum – der Europäische Kulturwanderweg

Schnell, schnür deine Stiefel! Die Strecke auf dem ersten Europäischen Kulturwanderweg in Baden-Württemberg ist eine echte Wanderempfehlung: Auf der naturnahen Rundtour lernst du die zentralen Säulen kennen, die das untere Taubertal kulturell und landschaftlich geprägt haben. 

Auf dem Europäischen Kulturwanderweg lohnt sich der Blick auf die kleinen, feinen Details: Hast du den Hokemo-Brunnen in Gamburg gesehen?

Neben den Highlights wie der Burg und dem Burgpark Gamburg, dem Kloster Bronnbach und dem Pfeifermuseum Niklashausen entdeckst du auf dem Weg vor allem die Vielfalt der Kulturlandschaft im Taubertal. Hier erlebst du, wie Kloster und Burg, Wein und Bewässerung, Schafe und Landschaftspflege zusammengehören und das Umland prägen. 

Auf der Strecke heißt es: Augen sperrangelweit auf! Hier wimmelt es vor Überraschungen: Hast du zum Beispiel die historische Grenze zu Gamburg mit den keltischen Hügelgräbern entdeckt, den kunstvollen Hokemo-Brunnen und die Barbarossa-Fresken? Weißt du, was es mit dem Frau-Holle-Baum und dem „Höhefelder Fund“ auf sich hat? Kennst du den Pfeifer Hans Böhm aus Niklashausen? Und wer oder was sind eigentlich die „Gamburger Mäuschen“? Auf der Wanderung wirst du es erfahren. 

6. Gesund wandern – der Kneipp-Aktiv-Wanderweg in Bad Mergentheim

Beim Kneipp-Aktiv-Wanderweg ist der Name Programm! Die Kneipp’sche Therapie fußt auf fünf Prinzipien, die heute als Grundlage für die klassische Naturheillehre gelten. In Bad Mergentheim, wo der Heilpraktiker Sebastian Kneipp zwischen 1896 und 1897 selber verweilte, kannst du seine Forschungen am eigenen Leibe erleben. Auf dem Kneipp-Aktiv-Wanderweg dreht sich alles um Kräuter-, Ordnungs- und Wassertherapie sowie gesunde Ernährung und Bewegung. 

Nicht nur Wasser, sondern auch Heilkräuter spielen eine wichtige Rolle in der Kneipp‘schen Lehre. So wanderst du im Kurpark von Bad Mergentheim auch an Lavendel-Feldern vorbei.

Auf der Strecke durch Stadt und Kurpark laden die Wolfgangskapelle und die St.-Josephs-Hauskapelle in der Hufeland-Klinik zum Innehalten ein. Wenn du noch mehr für deinen Körper tun willst, kannst du ein intensiveres Training an den Geräten im Wellnesssaal absolvieren oder unterwegs auf dem Terrain-Kurweg einige Runden laufen.

Jetzt, wo dein Körper erwärmt ist, bietet sich auch eine Runde in der hiesigen Kneipp-Wassertretanlage an. Der Heilkräutergarten im Kurpark lädt außerdem ein, dich intensiver mit Heilpflanzen zu beschäftigen. Vorträge zum Thema „Gesunde Ernährung“ im Haus des Kurgastes runden die Tour ab. 

7. Der weißen Muschel hinterher – der Jakobsweg Odenwald-Main-Taubertal

„Buen camino!“ heißt der übliche Gruß unter Pilgern und Pilgerinnen. In ganz Europa folgen Menschen der weißen Muschel auf blauem Grund. Die Wegmarkierung findest du auch im „Lieblichen Taubertal“.

Der Jakobsweg Odenwald-Main-Taubertal schließt in Miltenberg am Main an den Jakobspilgerweg von Colmar über Aschaffenburg an und führt auf 170 Kilometern durch das Taubertal mit seinen Wäldern, Streuobstwiesen und Weinbergen. Dann trifft er vor den Toren Rothenburgs auf den Fränkisch-Schwäbischen Jakobspilgerweg. 

Auch auf dem Jakobsweg Odenwald-Main-Taubertal erinnern viele Kunstwerke in Form von Statuen, Reliefs oder Brunnen an den Heiligen Jakobus, wie zum Beispiel diese Bronzestatue in Rothenburg ob der Tauber.

Die einzelnen Tagestouren umfassen zwischen 15 und 27 Kilometer und verlaufen zum Großteil auf dem Panoramawanderweg Taubertal und den bekannten Wanderwegen, wie dem Europäischen Fernwanderweg E8, dem Mainwanderweg sowie dem Main-Donau-Weg.

Unterwegs erinnern viele Kunstwerke in Form von Statuen, Reliefs oder Brunnen an den Heiligen Jakobus, dessen sterbliche Überreste in der Kathedrale von Santiago de Compostela im Norden Spaniens aufbewahrt werden. Belege für die Pilgerbewegung des frühen Mittelalters findest du unter anderem in der Jakobuskirche in Miltenberg und in der Wertheimer Stiftskirche.