Sanfte Hügellandschaften und Felsenmeere, Streuobstwiesen, mediterran angehauchte Städtchen und eine Prise Fachwerk: Willkommen im Odenwald! Romantisch-lieblich geht es hier zwischen Rhein, Main und Neckar zu. Im Dreiländereck von Baden-Württemberg, Bayern und Hessen hat die Geschichte an allen Ecken und Enden ihre prägenden und wechselhaften Spuren hinterlassen.

Auch das Klima ist unterschiedlich ausgeprägt: Während im Frühling entlang der alten Römerstraße „strata montana“ – heute Bergstraße genannt – schon die Mandelbäume blühen, herrscht im Herzen des Odenwalds noch tiefster Winter. Wo es sich in der Region am schönsten urlauben und entspannen lässt, verraten wir dir hier.

1. Heidelberg: Der romantische Touristenliebling am Königstuhl

Der Touristenliebling Heidelberg zieht jedes Jahr Millionen Menschen aus aller Welt in seinen Bann. Zu Recht, schließlich bietet die Stadt eine Fülle höchst unterschiedlicher Sehenswürdigkeiten und interessanter Orte: Das Heidelberger Schloss, welches hoch über der Altstadt thront, setzt dem die Krone auf. Fast fünf Jahrhunderte lang diente es den pfälzischen Kurfürsten als Residenz. Dass es seit über 300 Jahren eine Ruine ist, tut seinem Reiz keinen Abbruch. 

Alte Brücke, Neckar, Schloss und die älteste Universität Deutschlands: Mit seinen Sehenswürdigkeiten zieht Heidelberg jedes Jahr Millionen Besucher und Besucherinnen an.

Untrennbar mit der Geschichte der Stadt verbunden ist auch die mehr als 600 Jahre alte Universität Ruperto Carola. Mit Stolz trägt sie den Titel der ältesten Universität Deutschlands. Berühmt ist auch der Philosophenweg – einst wandelten hier Gelehrte in steifen Gehröcken, heute können Besucher und Besucherinnen zwischen Zypressen, Granatapfelbäumen und Pinien ihre Gedanken beim Spaziergang lockern.

Und natürlich begeistert die Aussicht von den geschwungenen Hügeln, die die Stadt umgeben, auf alle Heidelberger Top-Sehenswürdigkeiten zugleich: die Alte Brücke und den Neckar, das Schloss und den 600 Meter darüber thronenden Königstuhl.

2. Weinheim: Die mediterrane Schönheit an der Bergstraße

Siehst du es? Da: Zwischen Heidelberg und Darmstadt liegt Weinheim an der Bergstraße. Mit zwei Burgen, ihrer historischen Altstadt und der „Grünen Meilen“ lockt die Kleinstadtperle viele Besucher und Besucherinnen in den Odenwald. Das milde Klima sorgt dafür, dass in Weinheim die Mandelbäume bereits blühen, während andernorts noch gebibbert wird. Davon profitieren auch die beeindruckenden Park- und Gartenanlagen wie der Exotenwald oder der Schlosspark. 

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Die Stadt mit dem mediterranen Touch: Während in Weinheim die Mandelbäume bereits blühen, ist andernorts noch frieren angesagt.

Das schlagende Herz von Weinheim ist aber sein mediterran anmutender Marktplatz im Stil einer italienischen Piazza. Hier fühlst du dich wie in einem einzigen großen Straßencafé. Bistros und Restaurants reihen sich aneinander und laden zum Verweilen ein.

Zum Schlendern lockt auch das historische Gerberbachviertel. Umgeben von pittoresken Fachwerkhäusern, entfaltet sich unter japanischen Schnurbäumen ein romantisches Flair.

Du willst dir einen besseren Überblick verschaffen? Wie wäre es mit einem Ausflug auf die Wachenburg oder zur Burgruine Windeck? Von dort oben kannst du bei schönem Wetter eine Spitzenaussicht auf Weinheim und die Rheinebene bis hinüber in die Pfalz genießen.

Auch in der Umgebung der Kreisstadt locken Ausflugsziele, zum Beispiel eine Fahrt mit der weltweit ersten Solardraisine. Auf der seit 1994 stillgelegten Trasse der Überwaldbahn kannst du rund zehn Kilometer lang auf einer denkmalgeschützten Eisenbahnstrecke zwischen Mörlenbach und Wald-Michelbach in die Pedale treten.

Auch, wenn du dich etwas „klassischer“ bewegen möchtest, bleiben dir keine Wünsche unerfüllt. Wandern und Rad fahren kann man prima durch den Exotenwald oder entlang des Burgensteigs und des Blütenwegs. Zu Ehren der Krimiautorin Ingrid Noll führt außerdem ein Themenweg mit Audiokommentaren der Schriftstellerin durch die Innenstadt.

3. Mosbach: Die Mittelalterstadt wie aus dem Bilderbuch

Eine Stadt wie aus dem Bilderbuch! Mosbach zählt zu den schönsten Ausflugszielen im Odenwald. Das mediterrane Flair lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher und Besucherinnen in die Stadt mit dem prächtigen Fachwerkensemble. Die verwinkelten Gassen, der romantische Blick auf das Neckartal und lauschige Plätzchen erschaffen den idealen Ort, um dem Alltag zu entfliehen und die Seele baumeln zu lassen. 

In Mosbach zeugt nicht nur das Palmsche Haus von 1610 von den Handwerkskünsten des Mittelalters.

Zur Römerzeit lag Mosbach an einem wichtigen Handelsweg. Im neunten Jahrhundert entwickelte sich der Ort um das Benediktinerkloster „Monasterium Mosabach“ zu einem geschäftigen Handelsplatz, der sogar das Markt- und Münzrecht besaß. Bereits im frühen 17. Jahrhundert entstanden die ersten eindrucksvollen Fachwerkhäuser in der befestigten Pfalzgrafenstadt. Viele Zünfte waren vertreten: Weber, Bäcker, Gerber, Küfer, Müller, Färber.

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Noch heute findest du bei einem Rundgang durch die Altstadt an vielen Bauten Handwerkerzeichen, die darauf hinweisen. Auf dem mittelalterlichen Marktplatz wird wie eh und je der Wochenmarkt abgehalten. So bezaubert Mosbach nicht nur mit seinem reich verzierten Palmschen Haus von 1610. Auch die sich anschließenden Häuser am Marktplatz zeugen in ihrer Bauweise von den Handwerkskünsten des Mittelalters.

4. Neckarsteinach: Die stolze Vierburgenstadt mit Uferpromenade

Im idyllischen Neckartal, direkt am Wasser gelegen, erwartet Neckarsteinach seine Besucher und Besucherinnen. Den Titel „Vierburgenstadt“ trägt es mit Stolz: Im Kranz der Vorder-, Mittel- und Hinterburg sowie der Ruine Schadeck bietet das Ortspanorama ein beeindruckendes Bild.

Besucher und Besucherinnen haben hier viel zu entdecken: Neckarsteinach lockt mit vier Burgen und einer Uferpromenade.

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, Neckarsteinach kennenzulernen. Die Burgen kannst du alle zu Fuß über beschilderte Wanderwege erobern. Du willst in die Geschichte eintauchen oder dich intensiver über den Unesco-Geopark Bergstraße-Odenwald informieren? Dann ab mit dir ins Geopark-Haus! Die fünf Kilometer lange Neckarpromenade – alias „Neckarlauer“ – eignet sich hervorragend für Spaziergänge, auch überregionale Radwege führen entlang des Flusses.

E‑Biker und E‑Bikerinnen können an Ladestationen bei den örtlichen Lokalen, Cafés und Biergärten ihre Räder und vor Ort auch gleich sich selbst auftanken. Auch Nordic-Walking-Strecken zum Beispiel in das Steinachtal bieten Erholungspotenzial. Direkt am Neckarufer sorgen außerdem zahlreiche Camping-Plätze für Outdoor-Glück.

Einmal im Jahr lockt schließlich am „Tag des Gastes“ die Vierburgenbeleuchtung mit Feuerwerk. Wenn du noch mehr Burgen besichtigen willst, kannst du deinen Besuch auf die gegenüberliegende Bergfeste Dilsberg ausweiten.

5. Michelstadt: Die berühmt-berüchtigte Rathaus-auf-Stelzen-Stadt

Wer Michelstadt besucht, der schaut sich das berühmte spätgotische „Rathaus auf Stelzen“ an, das schon auf einer Briefmarke der Deutschen Post verewigt wurde und damit bereits in der ganzen Welt herumgekommen ist.

Aber Michelstadt hat noch mehr zu bieten: Im Jahr 741 zum ersten Mal erwähnt, zählt der Ort zu den ältesten Siedlungen im Kreis. Der über tausendjährige Diebsturm, die Synagoge aus dem 18. Jahrhundert sowie viele historische Häuser und Reste der Stadtmauer sind erhalten. In der Altstadt laden kleine Geschäfte, Restaurants und Cafés zum Verweilen ein.

Eine internationale Berühmtheit: Die Deutsche Post hat das „Rathaus auf Stelzen“ von Michelstadt bereits auf einer Briefmarke verewigt.

So interessant wie die Stadt erweist sich auch ihre Umgebung. Romantiker und Romantikerinnen können in den 400 Hektar großen Englischen Garten und in den archäologischen Park in Eulbach abtauchen. Auf den Höhenzügen kannst du die Gräben und Fundamente des römischen Limes erkennen. Auch die mit Michelstadt verwachsene Residenzstadt Erbach mit ihrem Barockschloss ist einen Besuch wert.

Erbach und Michelstadt sind zudem ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge in alle Richtungen in den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, der seit 2015 den Titel „Unesco Global Geopark“ trägt. Eingebettet in eine sanfte Mittelgebirgslandschaft inmitten von Mischwäldern und Wiesen kannst du spannende Ausflüge unternehmen – zu Fuß, auf dem Rad oder mit der Solardraisine auf den denkmalgeschützten Odenwaldbahn-Trassen zwischen Mörlenbach und Wald-Michelbach.

Mit dem Ebersberger Felsenmeer oder dem Himbächel-Viadukt liegen weitere bekannte und sehenswerte Ziele ganz in der Nähe. Mit 626 Metern lockt ebenfalls der höchste Berg im Odenwald: der Katzenbuckel!

6. Miltenberg: Kleinstadtperle und bayerischer Genussort am Main

Im Herzen von Churfranken liegt das hübsche Fachwerkstädtchen Miltenberg. An der „Perle des Mains“ wird das Genießen großgeschrieben. Seit 2018 ist Miltenberg ein offizieller „bayerischer Genussort“. Die fränkische Gastfreundschaft kannst du in zahlreichen Gasthäusern, Restaurants und Cafés in der Altstadt erleben.

Der „bayerische Genussort“ Miltenberg hat „ganz schön junges Mittelalter“ zu bieten – und die älteste Fürstenherberge Deutschlands.

Auch die örtlichen Brauer und Brauerinnen, Schnapsbrennerinnen und ‑brenner, Kaffeeröster und ‑rösterinnen und sogar Whisky-Destillateurinnen und ‑Destillateure beweisen immer wieder aufs Neue, dass die Stadt ihren Titel verdient. Die Bewirtungstradition ist lang: Das Gasthaus zum Riesen von 1411 gilt als die älteste Fürstenherberge Deutschlands und hatte in der Vergangenheit bereits viele Kaiserinnen und Kaiser sowie Königinnen und Könige zu Besuch.

Miltenberg glänzt neben der Genusstradition mit seinem mittelalterlichen Fachwerk, vielen romantischen Gassen sowie versteckten Winkeln. Dich erwarten reich bemalte Fassaden, geschnitzte Türstöcke, verzierte Brunnen und Treppen. Über den Alten Marktplatz – besser bekannt als das Schnatterloch – geht’s hoch zur Burg Miltenberg. In deren alten Gemäuern liegt das preisgekrönte Stadtmuseum hoch über den Dächern des Ortes.

7. Amorbach: Schmuckkästchen im Dreiländereck

Nicht umsonst wird Amorbach als ein „Schmuckkästchen“ bezeichnet. Die hübsche Altstadt steht unter Denkmalschutz und bietet Besuchern und Besucherinnen alles, was sie von einem romantischen Städtchen im Odenwald erwarten: verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster, Fachwerkhäuser, ein historisches Rathaus und sehenswerte Kirchen.

Über den betagten Giebeldächern erheben sich die Zwiebelturm-Paare der zwei beeindruckenden Barock-Kirchen, die Amorbach seine charmante Silhouette verleihen. Auch das ehemalige Benediktinerkloster und das Fürstenhaus zu Leiningen gehören zu deinem Rundgang dazu. 

Wer Rokoko in Reinform erleben will, sollte nach Amorbach fahren und die Abteikirche besuchen.

Wenn du einen steilen Anstieg nicht scheust, kannst du die Bergkuppe des Gotthard erklimmen und wirst dort mit einem grandiosen Panorama belohnt. Hier thront die Ruine der Gotthardskapelle aus dem zwölften Jahrhundert. Früh erlangte die Region bereits Bedeutung, da sich genau hier zwei Handelswege kreuzen. Der eine verband das Rheintal bei Worms mit dem fränkischen Raum, der andere war eine Straße vom mittleren Neckarraum bei Heilbronn zum Mainland.

Nur sieben Kilometer von Amorbach entfernt finden Outdoor-Begeisterte im Camping-Park Kirchzell mit 200 Parzellen ein idyllisches Plätzchen, um die Umgebung zu erkunden. Bonus: Der Platz liegt direkt an einem Wanderweg.

8. Fischbachtal: Campen und wandern zu Füßen der Neunkirchener Höhe

Eingebettet in die malerische Landschaft des vorderen Odenwaldes, liegt die Gemeinde Fischbachtal zu Füßen der Neunkirchener Höhe. Diese stellt mit 605 Metern die höchste Erhebung des hessischen Odenwalds dar. Mit dem Alemannenweg, dem „Trimm-dich-Pfad der Seele“ alias Pilgerweg St. Jost oder dem geografisch-historischen Lehrpfad durchzieht ein Wanderwegnetz das Gebiet. 

Blick auf das idyllische Fischbachtal.

Als kulturelles Highlight gilt Lichtenberg – strahlend weiß leuchtet das Renaissance-Schloss auf der Bergkuppe. Die Schloss-Konzerte bringen internationales Flair in die Region. Hobbyarchäologen und ‑archäologinnen können auf dem Lichtenberg Überreste eines keltischen Ringwalls, die Heuneburg, erkennen. Felsgebilde verraten den kristallinen Untergrund der umliegenden Landschaft. Der Campingplatz Odenwald-Idyll lockt mit seinem Natur-Schwimmbad.

9. Eberbach: Verwinkelte Stauferstadt inklusive Riesen-Douglasie

Die alte Stauferstadt hat einen verwinkelten Kern mit vielen Fachwerkhäusern. Bei einem Altstadtspaziergang fallen die Ecktürme der mittelalterlichen Stadtmauer ebenso auf wie das Thalheimische Haus als ältestes Steingebäude der Stadt. Zu beiden Seiten des spätromanischen Bettendorfschen Tores findest du den „Hof“. Er war einst ein kaiserliches Stadtschloss und späterer Adelssitz. 

Historisch: Der Pulverturm ist einer von vier gut erhaltenen Türmen der Ebersbacher Stadtbefestigung.

Auch das daneben stehende Bettendorfsche Haus ist ein ehemaliges Herrschaftshaus mit fast 500-jähriger Geschichte. Wenn du in Eberbach Rast machen willst, findest du mit dem Hotel-Restaurant Altes Badhaus einen besonders hübschen Ort. Wusstest du’s? Im Eberbacher Stadtwald steht eine der höchsten Douglasien-Tannen, die mit ihren 62,45 Metern Höhe ein wahrer Riese ist.

Du willst noch mehr Natur? Bei Ausflügen am Neckar und in der Umgebung hast du die Qual der Wahl. Von Eberbach aus sind es zum Beispiel kaum mehr als zehn Kilometer, um die Margaretenschlucht bei Neckargerach zu erreichen.