Endlich Urlaub, das bedeutet für viele: dem Alltag entkommen, die Seele baumeln lassen und die Dinge mal nicht so eng sehen. Griechenland bietet dafür mit seinen malerischen Stränden am türkisblauen Mittelmeer, dem angenehmen Klima und der leckeren mediterranen Küche die perfekten Voraussetzungen. 

Doch bei aller Entspannung und Alltagsflucht solltest du nicht vergessen, dass du dich auch als Tourist oder Touristin in dem beliebten Urlaubsland an Regeln und Gesetze halten musst. Nicht alle von ihnen sind ganz offensichtlich: Wusstest du zum Beispiel, dass du das Handy für einen Urlaubs-Schnappschuss am Flughafen lieber nicht zücken solltest?

Keine Selfies am Flughafen

Fotos sind ein schönes Urlaubsandenken, aber an manchen Orten ist in Griechenland Vorsicht angesagt. Schnappschüsse von öffentlichen Anlagen können schnell den Vorwurf der Spionage nach sich ziehen. 

Das gilt nicht nur für militärische Anlagen, sondern etwa auch für Brücken, Zugstrecken oder eben Flughäfen. Wer hier die Kamera zückt, wird auch als EU-Bürger oder EU-Bürgerin strafrechtlich verfolgt und teilweise hart bestraft.

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Finger weg von archäologischen Fundstücken

Griechenland hat eine Menge antiker Bauten und Ausgrabungsstätten zu bieten, die du dir im Urlaub ansehen kannst. Wer Fundstücke aber als Souvenir oder Mitbringsel mitgehen lässt, landet möglicherweise im Gefängnis.

Der Parthenon in Athen – eines der berühmtesten noch existierenden Baudenkmäler des antiken Griechenlands.

Das gilt schon für einzelne Steine von kulturellen Einrichtungen, auch wenn diese offen herumliegen. Mitnehmen ist ebenso streng verboten wie archäologische Gegenstände zu beschädigen, illegal auszugraben oder vom Fundort zu entfernen.

Wenn du in Griechenland Antiquitäten kaufen und ausführen möchtest, geht das nur mit einer Genehmigung. Informieren kannst du dich dazu beim Auswärtigen Amt, bei der griechischen Botschaft in Deutschland oder beim Zoll.

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Heiße Partys: Das kann teuer werden

Eine feuchtfröhliche Sommerparty kann der perfekte Ausklang für einen entspannten Urlaubstag sein. Zu heiß sollte es an den griechischen Stränden aber nicht zugehen: Wenn du beim Schäferstündchen erwischt wirst, kannst du dafür bis zu zwei Jahre ins Gefängnis wandern. 

Auch ein romantisches Lagerfeuer ist am Strand wegen der Waldbrandgefahr verboten, ebenso wie das Campen: Wer dabei erwischt wird, verbringt die Nacht auf der Polizeiwache anstatt am Strand unter den Sternen.

Campen unter den Sternen: Am Strand ist das in Griechenland nicht erlaubt.

Von Drogen solltest du dich in Griechenland gänzlich fernhalten. Einfuhr, Erwerb, Besitz und Konsum jeglicher Drogen auch in kleinen Mengen stehen unter Strafe. Verstöße dagegen werden wesentlich härter bestraft als in Deutschland: Es drohen nicht nur höhere Bußgelder, sondern auch Führerscheinentzug oder sogar Haftstrafen.

Verboten sind übrigens auch Verteidigungssprays, die in Deutschland frei verkäuflich sind. Die solltest du in Griechenland also lieber nicht in die Handtasche stecken, denn wenn du damit erwischt wirst, wird das ebenfalls strafrechtlich verfolgt.

Nackig am Strand? Nur in ausgewiesenen Bereichen

Beim Sonnen oder Baden die Hüllen fallen zu lassen ist in Griechenland nicht gern gesehen. Die Kultur ist aufgrund ihrer orthodoxen Prägung eher konservativ, auch FKK ist bislang grundsätzlich verboten. Besonders in touristisch stark geprägten Regionen gibt es aber ausgewiesene Strände, an denen das Nacktbaden nicht unter Strafe steht.

Ähnlich wie in Deutschland drohen immer dann Strafen, wenn sich andere belästigt fühlen. Achte deswegen auf dein Umfeld, passe dich an die Bestimmungen vor Ort an und frage im Zweifel im Hotel nach, wo du oben ohne oder ganz nackt baden darfst.

Ein FKK-Strand auf der Insel Antiparos: Hier ist das Nacktbaden erlaubt.

Besonders strenge Regeln in Hinblick auf die Bekleidung gelten auch beim Besuch von religiös, kulturell und historisch bedeutsamen Orten wie Kirchen. Nackte Schultern oder Badeschuhe sind hier ein No-Go, teilweise auch kurze Hosen. Wer zu viel Haut zeigt, wird mit Platzverbot oder einem Ordnungsgeld bestraft.

Auf der Straße unterwegs: Aufpassen im Kreisverkehr!

Egal, ob du mit dem Auto anreist oder dir vor Ort einen Mietwagen nimmst: Bevor du losfährst, solltest du dich mit den Verkehrsregeln beschäftigen. Besonders wichtig: Wenn du in einem Kreisverkehr unterwegs bist, dann hast du dort, anders als in Deutschland, keine Vorfahrt. Stattdessen musst du die Fahrzeuge vorlassen, die von rechts in den Kreisverkehr fahren.

In Griechenland gelten außerdem teilweise andere Geschwindigkeitsbegrenzungen als in Deutschland:

  • Innerorts gilt für Pkw eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h.
  • Außerhalb geschlossener Ortschaften liegt die Höchstgeschwindigkeit je nach Beschilderung bei 90 bis 110 km/h.
  • Auf der Autobahn darfst du mit maximal 120 km/h unterwegs sein.

Wenn du zum Essen ein paar Ouzo oder das ein oder andere Gläschen griechischen Wein getrunken hast und dich dann hinters Steuer setzt, kann das teuer werden. Fahranfänger und ‑anfängerinnen dürfen 0,2 Promille, alle anderen 0,5 Promille im Blut haben. Wenn die Werte höher liegen, musst du mit einer Strafe zwischen 200 und 2000 Euro rechnen und bei mehr als 1,1 Promille sogar mit Haft.

Straßenverkehr in der griechischen Hauptstadt Athen – hier gelten teilweise andere Verkehrsregeln als in Deutschland.

Falschparken kann ebenfalls ins Geld gehen und für ordentlich Ärger sorgen: Bei Parkverstößen sammelt die Polizei nicht selten das amtliche Kennzeichen ein und händigt es erst nach einigen Wochen wieder aus, wenn das Bußgeld gezahlt wurde.

Für Autoreisende: Vorsicht vor blinden Passagieren

Am Straßenrand steht ein Anhalter und bittet darum, in deinem Auto mitzufahren? Auch, wenn du helfen willst: In Griechenland solltest du genau darauf achten, wen du in deinem Fahrzeug mitnimmst, und nach einem gültigen Ausweisdokument fragen. Besonders im Bereich der Grenzen und der Häfen lohnt sich vor Abfahrt außerdem eine Kontrolle, dass sich niemand unbemerkt Zutritt verschafft hat. 

Denn wie das Auswärtige Amt warnt, versuchen Migranten und Migrantinnen, mithilfe von Schleusern auf Fahrzeuge zu gelangen, die mit den Fähren in Richtung Italien ausreisen. Wenn diese Personen im Auto bei Kontrollen der Polizei oder der Küstenwache entdeckt werden, haftest im Zweifelsfall immer du als Fahrer oder Fahrerin und musst dich entsprechend erklären, es drohen Geld- und Haftstrafen.