Flüsse in Deutschland: Wo baden erlaubt und verboten ist
Deutschland hat viele tolle Flüsse, die sich nicht nur für einen Radausflug eignen, sondern auch zum Baden. Aber nicht in allen Flüssen ist das erlaubt. Hier ein Faktencheck zu den größten Stadtflüssen.
Weiterlesen nach der Anzeige
Anzeige
Ab ins Wasser! So lautet die Devise bei vielen Personen, wenn in Deutschland die Temperaturen steigen. Nordsee, Ostsee und viele tolle Seen oder Freibäder locken dann mit einer Abkühlung. Aber auch einige Flüsse laden zum Badespaß ein. Doch nicht in allen ist es möglich beziehungsweise erlaubt.
Baden im Fluss kann aus diesen Gründen gefährlich sein
Denn beim Baden in Flüssen müssen Schwimmerinnen und Schwimmer mit Strömungen rechnen, die das Vergnügen oft gefährlich machen.
„Die Fließgeschwindigkeit ist abhängig von der Menge des Wassers und dem zur Verfügung stehenden Raum im Flussbett. Aus diesem Grund kann ein ruhiger, gemächlich fließender Fluss binnen weniger Meter zu einem Wildwasser werden“, warnt Sprecher Christoph Penning von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) des Landesverbandes Niedersachsen.
Auch die Schifffahrt, Brücken, Wehre und Schleusen können lebensgefährlich für Schwimmende sein. Sie erzeugen gefährliche Strudel wie Heckwellen und Rückströmungen. Zudem stimmt nicht in jedem Fluss die Wasserqualität. Durch heftige Niederschläge können Flüsse mit verschmutztem Oberflächenwasser und Abwässern aus Kläranlagen verunreinigt sein.
Wir verraten, in welchen bekannten Flüssen du ins kühle Nass springen kannst und wo du es lassen solltest.
Aktuelle Deals
Baden in der Isar in München – hier möglich
Die Isar gilt als Vorzeigefluss in Deutschland, denn die Wasserqualität stimmt. Seit 2006 dürfen daher Menschen in dem Fluss, der mitten durch München fließt, baden. An vielen Stellen wird der Isar erlaubt, sich natürlich auszubreiten, sodass sich ruhige Seitenarme gebildet haben, die Kiesbänke umfließen und Ruhezonen bilden.
An folgenden Stellen ist das Schwimmen in der Isar daher erlaubt:
- Münchner Süden: Großhesseloher Brücke bis Thalkirchner Brücke
- Flaucher: Flauchersteg bis Wittelsbacherbrücke
- Glockenbachviertel: Wittelsbacher- bis Reichenbachbrücke
- Münchner Norden: Max-Joseph-Brücke bis Stauwehr Oberföhring
Aber auch die Isar ist ein Wildfluss und kein offizielles EU-Badegewässer. An allen anderen Stellen ist das Baden daher verboten. Warnschilder sollten unbedingt beachtet werden.
Die Isar am Flaucher dient als Badestelle für viele Menschen im Sommer.
Baden in der Elbe in Hamburg – hier möglich
Die Elbe ist eine Bundeswasserstraße. Hochseeschiffe, Binnenschiffe, die Gezeitenströmung der Nordsee sowie die eigene Strömung des Flusses machen das Baden in dem Fluss gefährlich. Besonders beim Einsetzen der Flut haben auch geübte Schwimmerinnen und Schwimmer mit einer Strömungsgeschwindigkeit von rund 4,5 Kilometern pro Stunde keine Chance, so die Wetterwebseite „weather.com“. Generell gilt: Die Elbe ist kein ausgewiesenes Badegewässer.
Weiterlesen nach der Anzeige
Anzeige
Dennoch ist ein Sprung in das kühle Nass im Wasserpark Dove Elbe möglich. Durch den Bootsverkehr ist aber Vorsicht beim Planschen geboten. Auch das Paddeln durch die Flusslandschaft mit dem Kanu ist erlaubt. Im angrenzenden Eichbaumsee ist das Schwimmen verboten.
An der Dove Elbe ist das Baden möglich.
Der Strand Oevelgönne unterhalb der Elbchaussee gehört zwar zu den beliebtesten Flussufern Hamburgs, doch dort solltest du nur sonnenbaden. Strömungen und Schiffsverkehr machen den City-Strand zu einem gefährlichen Ort zum Baden.
Baden in der Weser in Bremen – hier möglich
Weil die Weser eine Bundeswasserstraße ist, ist das Baden unter anderem 100 Meter oberhalb bis 100 Meter unterhalb von Brücken, Wehren, Schiffs- und Fähranlegestellen verboten. Ebenso gilt 200 Meter rings um Hafeneinfahrten und im Schleusen- und Sperrwerksbereich ein Badeverbot.
Die einzige offiziell ausgewiesene Badestelle in der Weser in Bremen ist seit 1989 der Abschnitt am Café Sand. Seichtes Wasser am Strandabschnitt macht das Planschen dort möglich. Allerdings gilt auch hier zu bedenken, dass vor allem in der Fahrrinne der Weser eine starke Strömung herrscht. Es sollte also nur in Ufernähe gebadet werden – die Bucht wird nicht vom DLRG überwacht.
Sicher dir jetzt den exklusiven Wellness-Gutschein für 2 Nächte in TOP Hotels für nur 74,99 Euro pro Person
Zum exklusiven GutscheinBaden im Rhein in Köln – besser nicht
Im Rhein zu baden ist keine gute Idee. Denn bei gefährlichen Strömungen wirkt der Sog so stark, dass er selbst geübte Schwimmerinnen und Schwimmer bis auf den Grund zieht, warnt die Stadt Köln. Die Strömungen seien unberechenbar und meist nicht zu erkennen. Hinzu kommen der Sog vorbeifahrender Schiffe und rapide abfallende Ufer mit glitschigen Steinen. Maximal dürfen die Füße ins kühle Nass.
Wer auf der Suche nach etwas Strandatmosphäre ist, findet in der Innenstadt einige Plätze. Zum Beispiel am aufgeschütteten Sandstrand „689 km Cologne Beach Club“ gegenüber dem Kölner Dom oder auf der „Sonnenscheinetage“ auf dem Parkdeck des Kaufhofs. Etwas weiter im Süden von Köln befindet sich zudem die Playa Rodenkirchen mit natürlichem, hellem Sand.
Seit 2004 ist der 3500 Quadratmeter große „km 689 Cologne Beach Club“ auf dem Tanzbrunnen-Gelände mit Blick auf den Kölner Dom geöffnet.
Baden im Neckar in Stuttgart – besser nicht
Der Neckar hat keine Badewasserqualität. In dem Fluss wurde sowohl 2019 also auch 2020 und 2021 unter anderem fäkale Belastung nachgewiesen. Wer darin badet, muss mit erheblichen Gesundheitsbeeinträchtigungen wie Durchfallerkrankungen rechnen. Hinzu kommt, dass Strömungen und der Schiffsverkehr das Baden gefährlich machen.
Etwas Urlaubsfeeling am Neckar finden Interessierte am Stadtstrand in Stuttgart-Bad Cannstatt. Liegestühle, Sonnenschirme und eine Strandbar sorgen dafür. Immer von Anfang April bis Ende September ist der Strand bis 23 Uhr geöffnet.
Wer lieber die Skyline Stuttgarts anstelle des Rauschens des Neckars genießen will, findet Sand, Liegestühle und Palmen auch im „Skybeach“, einer Bar auf dem Dach eines großen Parkhauses.
Baden im Main in Frankfurt – meist verboten
Grundsätzlich ist das Baden im Main zum größten Teil verboten. Denn 100 Meter ober- und unterhalb von Brücken, Anlegestellen und Schleusen darf nicht geschwommen werden – also praktisch im ganzen Stadtgebiet Frankfurts. Da der Main eine Bundeswasserstraße ist, auf der viele große Schiffe fahren, ist das Schwimmen dort sehr gefährlich.
Hinzu kommen eine geringe Sichttiefe, die eine Rettung von Ertrinkenden erschwert oder gar unmöglich macht, und eine mangelhafte Gewässerqualität mit Krankheitserregern wie multiresistenten Erregern und E. coli. Denn Kläranlagen leiten ihre Abläufe direkt in Fließgewässer wie den Main. Diese Abläufe seien zwar sauberer als früher, aber nicht keimfrei, heißt es von der Stadt.
Strandspaß und Badevergnügen gibt es in Frankfurt dafür an etlichen Badeseen und in Schwimmbädern in der Umgebung. Auch an der Strandbar „Citybeach“ warten auf dem Parkhaus Konstablerwache ein Pool sowie ein Sandstrand. Das Licht- und Luftbad am Rande der Innenstadt bietet mit dem Mainstrand zudem echtes Strandfeeling.
Baden in der Spree in Berlin – verboten
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales hat das Baden in der Spree aus Sicherheitsgründen, etwa wegen geringer Fließgeschwindigkeit und Wassermenge, verboten. Doch die Wasserqualität ist mittlerweile vielversprechend. Der Verein Flussbad Berlin will in der Spree ein eigenes Bad einrichten. Doch bisher scheitert das an der Umsetzung.
Problematisch für einen regulären Badebetrieb seien Extremwetterereignisse wie etwa Starkregen, wodurch die Kanalisation überlaufen und Schmutzwasser in die Spree laufen könne. Natürliche Biofilter könnten das Problem laut dem Verein lösen.
Wer unbedingt ins Wasser will, kann auf dem „Badeschiff“ über die Spree schippern. Den zum Schwimmbecken umgebauten Kahn findest du in der Nähe der East Side Gallery am Ostufer. Strandfeeling am Wasser gibt es am Spreeufer an den vielen Strandbars. Da wären: „Capital Beach“, „Strandbar Mitte“ und das „Sage Restaurant“. Dort kannst du vom Liegestuhl unter Palmen die Ausflugsdampfer beobachten.