Schwimmen in See, Fluss, Meer: Wann es gefährlich wird
Im Mai wird oft die Badesaison an der Nordsee, der Ostsee und an Seen eröffnet. Dann kann der Badespaß beginnen. Doch in Deutschlands Gewässern kann es auch gefährlich werden. Worauf Badende achten sollten.
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Deutschland bietet viele tolle Seen, Flüsse und viel Meer zum Baden. Schwimmen inmitten einer wunderschönen Landschaft ist unter anderem am Scharmützelsee in Brandenburg, an der Isar in Bayern und natürlich an der Nordsee und der Ostsee möglich. Aber das Wasser birgt auch Gefahren.
Schwimmen im See: Was das Baden gefährlich macht
„An Binnengewässern wie Seen und Teichen bestehen zum Beispiel Gefahren in Form von steil abfallenden Ufern, Wasserpflanzen und Unrat“, sagt Sprecher Christoph Penning vom Landesverband Niedersachsen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Aber auch die Wasserqualität und Temperaturschwankungen im Wasser können gefährlich werden.
In ausgewiesenen Badeseen führen die Gesundheitsämter der Landkreise und kreisfreien Städte während der offiziellen Badesaison regelmäßige Untersuchungen von Wasserproben durch. Denn Blaualgen können vor allem in der zweiten Julihälfte auftreten. Dabei bilden bestimmte Blaualgenarten Gifte, die beim Verschlucken von Wasser aufgenommen werden und zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen können.
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Gefährdet sind dann besonders Kleinkinder und Kinder im Grundschulalter, die das Wasser eher verschlucken. Bei empfindlichen Personen kann es auch zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen kommen.
Zu kaltes Wasser kann lebensgefährlich sein
Zudem weisen Bergseen, Ton- und Kiesgruben, aber auch natürliche Badeseen unterschiedlich warme Wasserschichten mit Temperatursprüngen von mehreren Grad auf. Da kaltes Wasser eine größere Dichte besitzt, befindet es sich immer unter den warmen Schichten.
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„Insbesondere bei Kopfsprüngen oder tieferen Tauchzügen bergen diese Temperatursprünge nicht unerhebliche Gefahren für gesunde Menschen“, so Penning. Aber vor allem bei älteren Menschen oder solchen mit Herz- oder Kreislaufproblemen können diese zu einem Herzstillstand führen.
Leichtsinnig ins eiskalte Wasser springen solltest du also nicht – das gilt vor allem in den Wintermonaten bis in den Mai hinein für Seen, Flüsse sowie Nordsee und Ostsee.
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Zum exklusiven GutscheinSchwimmen im Meer: Diese Gefahren musst du kennen
Auch das Schwimmen im Meer birgt Gefahren. „Innerhalb kurzer Zeit kann sich der Untergrund ändern. Tiefen entstehen, Sandbänke bilden sich oder verschwinden ganz“, warnt Penning. Wind, Strömung, gutes und schlechtes Wetter würden das Wasser permanent beeinflussen. Durch einen umschlagenden Wind könne ein ruhiges Badegebiet oder eine ungünstig laufende Strömung innerhalb weniger Minuten zum tosenden Meer werden.
Im Frühjahr und Sommer müssen sich Badende an der Nordseeküste zudem vor Petermännchen in Acht nehmen. Die giftigen Fische laichen dann im flachen Wasser am Meeresboden, im Schlamm oder im Sand.
Ein Stich mit dem Stachel in der Rückenflosse oder auf dem Kiemendeckel ist zunächst vor allem extrem schmerzhaft und sorgt für Schwellungen. Im schlimmsten Fall kann die Vergiftung bei einem allergischen Schock zum Herzstillstand und damit zum Tod führen. Badeschuhe verhindern den Stich.
Das Petermännchen (Trachinus draco) gräbt sich im Sandboden ein. In der Nordsee treten häufig Wattwanderer und Schwimmer auf die Fische drauf, dabei verletzen sie sich an den giftigen Stacheln.
Auch Haie gibt es in der Nordsee und der Ostsee, allerdings sind diese eher ungefährlich.
Schwimmen im Fluss: Strömungen machen es gefährlich
Beim Baden in Flüssen müssen Schwimmerinnen und Schwimmer mit Strömungen rechnen – diese machen den Badespaß besonders gefährlich. „Die Fließgeschwindigkeit ist abhängig von der Menge des Wassers und dem zur Verfügung stehenden Raum im Flussbett. Aus diesem Grund kann ein ruhiger, gemächlich fließender Fluss binnen weniger Meter zu einem Wildwasser werden“, warnt Penning. „Aus diesem Grund sollte ein Bad in einem Fluss gut überlegt sein.“
Auch Brücken, Wehre, Schleusen und die Schifffahrt sind lebensgefährlich für Schwimmende – Letztere erzeugt ebenfalls gefährliche Strudel wie Heckwellen und Rückströmungen. Und ähnlich wie in Seen stimmt nicht in jedem Fluss die Wasserqualität. Statt mit Blaualgen können Flüsse durch heftige Niederschläge mit verschmutztem Oberflächenwasser und Abwässern aus Kläranlagen verunreinigt sein.
Schwimmen ist nicht an jedem Fluss in Deutschland erlaubt – oft besteht Lebensgefahr. In der Isar ist aber Badevergnügen erlaubt.
Aus all diesen Gründen solltest du lieber nicht an unbewachten Stellen baden und an bewachten Stellen immer auf die Badestellenkennzeichen achten. „Grundsätzlich appellieren wir an die Bevölkerung, nur bewachte Badestellen der DLRG aufzusuchen, damit unsere Rettungsschwimmer im Ernstfall bestmöglich Hilfe leisten können“, heißt es vom DLRG. Die meisten Wasserrettungsstationen der DLRG seien ab Mitte Mai besetzt.