Ausblick aufs Meer, eigener Pool, Orangenbaum im Garten, eine voll ausgestattete Küche mit Spülmaschine – und dann noch zum kleinen Preis? Klingt nach einer absoluten Traum-Unterkunft für die Ferien. Doch nicht immer sind diese vermeintlichen Spitzenangebote tatsächlich echt. 

Immer wieder kommt es vor, dass Reisende zu ihrer Feriendestination anreisen, nur um dann festzustellen, dass sie auf eine Anzeige für ein Fake-Ferienhaus hereingefallen sind. Vor Ort stellt sich heraus, dass sich an der angegebenen Adresse statt einer traumhaften Ferienimmobilie nichts als eine traurige Brachfläche befindet. 

Fake-Ferienhäuser erkennen: Das sind die Warnzeichen

Damit dir das nicht passiert, hat das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Hinweise zusammengestellt, mit deren Hilfe du Fake-Ferienhäuser schon vor der Buchung erkennst. 

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An der Ostsee gibt es viele schöne Ferienhäuser, doch nicht alle Anzeigen im Internet sind echt.

„Um Verbraucher in die Falle zu locken, werden entweder gefälschte Privatanzeigen auf bekannten Portalen, zum Beispiel Airbnb, Fewo direkt, Casamundo, platziert oder gezielt Webseiten erstellt“, erklärt das EVZ. Häufig agieren die Betrügerinnen und Betrüger aus dem europäischen Ausland. 

Diese Details solltest du genau betrachten

Häufig erscheinen ihre Anzeigen als zu gut, um wahr zu sein. Dementsprechend erscheint die Miete für das vermeintliche Traum-Ferienhaus ungewöhnlich günstig, auch im Vergleich mit den Nachbarhäusern. Wenn dir darüber hinaus diese Details auffallen, solltest du die Anzeige vor der Buchung ganz genau prüfen: 

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  • Ein Impressummit Namen, Anschrift und Telefonnummer des Vermieters oder der Vermieterin fehlt bei Fake-Inseraten oft, nur eine E-Mail-Adresse ist angegeben.
  • Eine detaillierte Beschreibung des Ferienhauses oder der Ferienwohnung fehlt. 
  • Der Anbieter will die Kommunikation außerhalb des Immobilienportals durchführen, um mögliche Beweise zu verschleiern.
  • Bei Sofortzahlung wird ein Rabatt versprochen, der ganze Mietpreis soll im Voraus bezahlt werden – oft per Überweisung oder einem Bargeldtransferdienst wie Western Union oder Moneygram.

Achtung: Reiseveranstalter dürfen nur dann überhaupt eine Anzahlung verlangen, wenn sie auch einen Reisesicherungsschein ausstellen. Sie darf bis zu 20 Prozent des Reisepreises betragen. Ausgenommen hiervon sind einzelne Flugreisen und die Buchung von Unterkünften, erklärt die Verbraucherzentrale Deutschland. Die Restsumme werde bei seriösen Anbietern frühestens 30 Tage vor Reiseantritt fällig.

Betrügerinnen und Betrüger inserieren auch Fake-Ferienhäuser in Nordeuropa, zum Beispiel in Finnland.

Fake-Ferienhaus vermutet? So gehst du dann vor 

Das Europäische Verbraucherzentrum empfiehlt, verdächtige Angebote von vornherein auszuschließen und nach einem anderen Ferienhaus zu suchen. Bist du unsicher, kontaktiere den Anbieter per Telefon und bitte um weitere Informationen. Oft bieten auch Erfahrungsberichte anderer Nutzerinnen und Nutzer Einblicke in die Ferienimmobilie. Doch auch diese solltest du mit Vorsicht genießen, denn auch sie könnten gefälscht sein. 

Prüfe darüber hinaus die Adresse des Ferienhauses bei Google Maps. Kannst du dein mögliches Feriendomizil auf den Satellitenbildern erkennen? Ist die Unterkunft an der genannten Straße eingetragen? 

So ist die Zahlung für dein Ferienhaus am sichersten

Selbst, wenn die oben genannten Punkte unauffällig sind, solltest du niemals den Gesamtpreis direkt im Voraus per Überweisung oder Bargeldtransferdienst zahlen. Wer per Kreditkarte oder Lastschrift zahlt, kann den Betrag im Betrugsfall von der Bank zurückverlangen. Achte hierfür auf die Fristen deiner Bank. 

Am sichersten sei es laut den Verbraucherschützerinnen und Verbraucherschützern, erst vor Ort in bar zu bezahlen, wenn du dich bereits von deinem Urlaubszuhause auf Zeit überzeugt hast. 

Auch die Kommunikation solltest du stets auf dem jeweiligen Buchungsportal abwickeln, denn so besteht im Notfall ein Nachweis des Betrugs, den auch der Ferienhausvermittler direkt einsehen kann. Portale setzen dies häufig voraus, wenn es um mögliche Rückerstattungsansprüche geht. 

Entspannen im Ferienhaus: Wenn Urlauberinnen und Urlaubern den Tipps der EVZ folgen, können sie Fake-Unterkünfte schon bei der Buchung erkennen.

Auf Fake-Ferienhaus hereingefallen? So solltest du jetzt vorgehen

Doch was tun, wenn der Ernstfall eintritt und du an deinem Ferienziel plötzlich an einer Fake-Adresse stehst? Wende dich nach Möglichkeit an deine Bank, um die Zahlung zurückzuholen. Melde den Fall unbedingt auch dem Vermittlungsportal. Nicht zuletzt solltest du das Fake-Angebot auch der Polizei melden und eine Strafanzeige erstatten. Damit könntest du zukünftigen Reisenden viel Ärger ersparen.