Akku leer, Ticket weg? Das passiert dann in Zug und Flieger
Noch schnell das Ticket für die Bahn und den Flug aufs Handy laden und los geht’s. Das ist nicht nur praktisch, sondern vermeidet auch Papiermüll. Aber was passiert, wenn der Akku plötzlich schlappmacht?
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Der Stand des Handy-Akkus sinkt immer in den ungünstigsten Momenten des Lebens auf null Prozent. Wenn du deswegen auf einen tollen Schnappschuss im Urlaub verzichten musst, ist das zwar schade. Noch schlimmer ist es aber, wenn das Gerät auf Bahn- oder Flug-Reisen den Geist aufgibt.
Vor allem bei Reisen in nördliche Länder, in denen die Temperaturen dauerhaft niedrig sind, kann der Akku auch mal urplötzlich von 55 auf ein Prozent Akkuladung fallen – und nur wenige Sekunden später komplett abschmieren. Was passiert, wenn du in dem Moment dein Bahn- oder Flugticket ausschließlich auf deinem Smartphone gespeichert hast?
Praktisch, solange der Akku mitmacht: Ein Fahrgast ist mit dem Handyticket in einem Zug der Bahn unterwegs.
Wenn du dein Handyticket im Zug nicht vorzeigen kannst, giltst du zunächst als Schwarzfahrerin oder ‑fahrer. Laut Schlichtungsstelle Nahverkehr bist du als Reisende oder Reisender in Deutschland dafür verantwortlich, ein gültiges Ticket vorweisen zu können.
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Wenn dein Zug über Steckdosen verfügt und du dein Ladekabel dabeihast, kannst du auf Verständnis des Personals hoffen und dein digitales Ticket nach kurzer Ladezeit nachreichen.
Akku leer, Ticket weg – das passiert bei der Bahn
Sollte das nicht möglich sein, stellt dir die Kontrolleurin oder der Kontrolleur eine Fahrpreisnacherhebung aus. Dazu legst du deinen Ausweis vor, den Rest erledigt der oder die Mitarbeitende. Damit suchst du dann innerhalb von zwei Wochen einen Schalter der Bahn auf.
Kannst du dort nachweisen, dass du ein gültiges Ticket für die Fahrt hattest, zahlst du eine Bearbeitungsgebühr von 7 Euro und keine weitere Strafe. Befindet sich kein Bahn-Schalter in deiner Nähe, kannst du die Fahrpreisnacherhebung auch zusammen mit der Bestätigungsmail für die Buchung des Handytickets zur weiteren Bearbeitung per Post an die Bahn schicken.
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Falls du kein gültiges Ticket hattest, gehörst du dann offiziell zu den Schwarzfahrenden. In diesem Fall wird ein erhöhtes Beförderungsentgelt fällig.
Einstieg nur mit gültigem Ticket: Einige Reisende warten auf die Einfahrt des Zuges.
Anders läuft es bei der Bahncard, wenn du weder die Plastikvariante noch die digitale Version bei der Fahrkartenkontrolle vorzeigen kannst. In dem Fall „erhalten Sie eine Fahrpreisnacherhebung zum doppelten Fahrpreis“, erklärt die Bahn.
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Zum exklusiven GutscheinEin kleiner Trost: Die kannst du dir abzüglich der Bearbeitungsgebühr erstatten lassen, wenn du deine Bahncard, die originale sowie die nachgelöste Fahrkarte innerhalb von 14 Tagen in einem DB-Reisezentrum vorlegst.
Auch Flugtickets zeigen viele Urlauberinnen und Urlauber inzwischen häufig in der digitalen Form vor. Sollte der Akku am Airport einmal abschmieren, gibt es inzwischen vielerorts Ladestationen, an denen dein Handy den benötigten Saft bekommt. Sollte die Zeit für eine Akkuladung nicht reichen oder dein Handy komplett den Dienst versagen, kannst du dir in der Regel am Schalter deiner Airline ein neues Ticket ausstellen lassen.
Bei Low-Cost-Fliegern kann der Ticket-Mangel teuer werden
Achtung: Billigflieger verlangen dafür oftmals eine Gebühr. Hast du bereits online eingecheckt, kostet der Ausdruck am Schalter bei Ryanair zum Beispiel 20 Euro. Solltest du noch nicht eingecheckt haben, werden 55 Euro fällig.
Auch bei Reisen in ferne Länder kannst du dein Handyticket vorzeigen. Ein Mann prüft hier das Ticket auf seinem Smartphone.
Bei der Lufthansa heißt es dazu: „Sollten Sie Probleme mit Ihrer mobilen Bordkarte haben, können Sie sich selbstverständlich eine herkömmliche Bordkarte am Check-in-Automaten oder am Lufthansa-Schalter abholen.“ Das gelte auch, wenn der Handyakku leer sei. Auch Condor verlangt für diesen Service keine Gebühr.
So vermeidest du das Akku-Drama
Die Sorge um den Akkuladestand kannst du übrigens ganz leicht umgehen, sofern du mit Begleitung reist. Teile deine Bordkarte oder dein Bahnticket vor Reiseantritt mit deinen Mitfahrenden. Auch sie können dein Ticket im Notfall auf ihrem Smartphone vorzeigen. Am einfachsten ist es, wenn du die E‑Mail mit der PDF-Ticketdatei an sie weiterleitest. Auch ein Screenshot des QR-Codes hilft in vielen Fälle weiter.
Wer allein unterwegs ist, steckt einen mobilen und im besten Fall komplett aufgeladenen Ersatzakku ins Gepäck. Das schont nicht nur die Nerven, sondern im Ernstfall auch die Reisekasse.