Die Playa de Palma auf Mallorca oder der Strand von Westerland auf Sylt: Zweifellos bekannte und zugleich wunderschöne Strände. Doch abseits von ihnen hat Europa in Sachen Sand und Meer noch einiges mehr zu bieten.

Der reisereporter zeigt dir elf Traumstrände, die kaum jemand auf dem Schirm hat – denn sie liegen an ungewöhnlichen Orten oder zählen zu den absoluten Geheimtipps. Dort findest du klares Wasser, feinen Sand und manchmal sogar Palmen. Nur einen winzigen Wermutstropfen musst du in Kauf nehmen: Badewannentemperatur erreichen in Europa nur die wenigsten Badestellen.

Łeba Plaża in Polen

Die Wellen brechen sanft und klar auf dem hellen, feinen Sand, der sich bei Łeba entlang der Ostsee bis zum Horizont zieht. Einige helle Wolken bedecken den sonst blauen Himmel. Und trotzdem befindet sich dieser Traumstrand nicht auf Menorca, Sardinien oder Kreta – sondern in Polen. Einzig die kreischenden Möwen lassen die nahezu perfekte Illusion auffliegen – und natürlich das vergleichsweise kühle Salzwasser an den Füßen. 

Blauer Himmel, heller Sand, klares Wasser: Das gibt es nicht nur in der Südsee, sondern auch bei Danzig.

Hinter diesem weitgehend naturbelassenen Strand wächst üppiges Grün ungehindert in die Höhe. Wo der Zugang zum Strand einfach ist, parken viele Urlauberinnen und Urlauber ihre Fahrräder in den Dünen und genießen einen herrlichen Tag am Strand auf ihrem Handtuch. Wer einige Hundert Meter weitergeht, findet hier auch im Sommer jederzeit ein menschenleeres Plätzchen. 

Palanga Paplūdimys in Litauen

„Pa langa“ bedeutete auf Litauisch ursprünglich so viel wie „sumpfiges Loch“, doch bei diesem Strand handelt es sich um das glatte Gegenteil. Auf über zehn Kilometern Länge erfreuen sich Strandfans an dem hellen, pudrigen Sand, der flach in die Ostsee führt.

Wer den Strandabschnitt direkt am gleichnamigen Ort besucht, bestaunt außerdem die Seebrücke und genießt in den Lokalen am Strand eine frisch zubereitete Mahlzeit mit Meerblick. 

Sanfte Wolken über dem Strand von Palanga, der in das Licht der Abendsonne getaucht ist.

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Ist der Hunger gestillt, bietet sich ein Verdauungsspaziergang am schier endlos scheinenden, breiten Ostseestrand an. Wer früh unterwegs ist, findet nach einem stürmischen Tag auf dem Boden mit Glück sogar Bernstein. Besonders schön sind Spaziergänge auch an lauen Sommerabenden, wenn die Sonne den Himmel in romantische Farben taucht. 

Plaža Sveti Stefan in Montenegro

Urlauberinnen und Urlauber aus aller Welt lieben Kroatien als Ferienziel, doch das kleine Nachbarland Montenegro hat ebenso schöne Strände zu bieten. Einer von ihnen liegt bei der beschaulichen Mini-Insel Sveti Stefan, auf der etwa 20 historische und renovierte Steinhäuser stehen.

Die Strände bei Sveti Stefan bieten tolle Blicke auf die Insel – und feinen Sand.

Schon die Anreise auf die Insel bietet tolle Ausblicke: Über eine Fußgängerbrücke ist Sveti Stefan mit dem Festland verbunden. Diese Brücke bietet einen weiteren entscheidenden Vorteil: Zu beiden Seiten hat sich Sand abgelagert, an dem du im sonst eher felsigen Montenegro sogar Sandburgen bauen kannst.

Zu beiden Seiten der Brücke bieten die jeweiligen Strände herrliche Blicke auf die kleine Insel und Zugang zu Restaurants mit Meerblick und frischen Fischgerichten. 

Plazhi Lukova in Albanien

Zu deiner Rechten ragen weiße Felsen in die Höhe, zu deiner Linken erhebt sich sanft ein saftig-grüner Hügel. Vor dir: türkisblaues Meer. Unter den Füßen feiner Sand, hin und wieder drückt eine Muschel unter deinen Fußsohlen. Klingt nach weit entfernten Traumstränden, ist aber gar nicht so weit weg, nämlich in Lukova in Albanien

Für türkisblaues Meerwasser musst du nicht in die Karibik fliegen, ein Trip nach Albanien reicht aus.

Die gleichnamige Bucht ist eine Adriaperle für Insiderinnen und Insider, denn ihren Eingang musst du erst mal finden: Eine schmale Treppe führt von der Straße hinab zum Strand, an dem einige mit Stroh gedeckte Sonnenschirme und einige Liegen aufgestellt sind. Von dort aus sind es nur noch weniger Meter bis zum Badevergnügen.

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Eine Beachbar in der Nähe versorgt dich darüber hinaus mit leckeren Snacks. 

Plaja Corbu in Rumänien

Am Schwarzen Meer gibt es etliche schöne Strände. Einer, der bei Individualreisenden beliebt ist, ist der Strand von Corbu in Rumänien. Kilometerlang zieht sich feiner, heller Sand an der Küste entlang. Je nachdem, wie weit du wanderst, bist du hier entweder komplett für dich allein oder du strandest an einem der kleinen Ferienorte, die sich hier langsam ansiedeln. Nette Bars bieten dort kühle Getränke und leckere Grillgerichte an. 

Sonnenaufgang in Rumänien: Den Strand von Corbu hast du am frühen Morgen ganz für dich allein.

Die Bebauung von Corbu an der Küste steht gerade erst in den Startlöchern, und bislang ist sie geprägt von Individualismus und einer Prise Verrücktheit. Große Hotelanlagen und Swimmingpools suchst du hier vergeblich, der Star ist ganz klar der wunderschöne und naturbelassene Strand. 

Halte die Augen auf, wenn du einen ausgiebigen Spaziergang am Wasser unternimmst: Die Wellen spülen hier tolle Muscheln an, mit denen du deine Sammlung zu Hause gewiss noch aufpeppen kannst. 

Old Head Beach in Irland

Wer bei dem richtigen Wetter erstmals den Old Head Beach besucht, fragt sich zu Recht, ob er oder sie nicht doch in Thailand gelandet ist. Denn dieser Strand in Irland sieht mit seinem gelblichen Sand, dem klaren Wasser, den runden Felsen und der grünen Vegetation tatsächlich den Traumstränden auf Koh Samui ähnlich. 

Tatsächlich aber liegt der Old Head Beach allerdings bei Louisburgh an der irischen Westküste. Weil der Strand in einer Bucht liegt, weht der Wind hier nur schwach. Sobald die Sonne scheint, kannst du dieses Naturidyll also mit leichter Kleidung aufsuchen. Eine Sache bietet der Old Head Beach, die seine thailändischen Kollegen nicht haben: den spektakulären Blick auf den Croagh Patrick, den heiligen Berg Irlands im Südosten. 

Thailand oder Irland? Bei diesem schönen Strand ist das erst auf den zweiten Blick eindeutig erkennbar.

Im Sommer schätzen Familien diesen freundlichen Sandstrand, um im Meer zu baden oder ein Picknick zu sich zu nehmen. Auch Wassersportlerinnen und Wassersportler kommen hier auf ihre Kosten: Es gibt Möglichkeiten zum Schnorcheln, Windsurfen und Paddeln mit dem Kajak. 

Dank der Rampen ist der Strand auch für mobilitätseingeschränkte Menschen gut zugänglich. 

Bolata-Bucht in Bulgarien

Wer bei Bulgarien nur an Goldstrand und Partyurlaub denkt, sollte sich von der Bolata-Bucht eines Besseren belehren lassen. Knapp 70 Kilometer nördlich von Varna, der pulsierenden Großstadt am Schwarzen Meer, liegt dieses Kleinod eingebettet in einem Landschaftsschutzgebiet. 

Wegen der geschützten Lage spült das Meer hier nur sanfte Wellen in die Bucht. Ihre tosenden Artgenossen brechen schon zuvor an den hervorstehenden Klippen, die die Bucht umgeben. Daher eignet sich dieser Traumstrand auch hervorragend für einen Urlaub mit Kindern. 

Die Bucht Bolata kann mit feinem Sand und klarem Wasser mit den bekannten Stränden dieser Welt mithalten. Die charakteristischen Klippen geben ihr einen besonderen Charakter.

Weil eine schmale Straße mit Parkmöglichkeit direkt an der Bucht entlangführt, erreichen auch Menschen, die weniger gut zu Fuß unterwegs sind, dieses Strandidyll gut. 

Palmestranden Frederikshavn in Dänemark

Weißer Sand, klares Wasser, hochgewachsene Palmen: Nicht gerade typisch Dänemark, in Frederikshavn allerdings Realität. 100 Palmen spenden dort nicht nur Schatten, sondern auch das gewisse Karibik-Flair beim Chillen am Strand. 

Am Strand von Frederikshavn in Dänemark kannst du unter Palmen chillen. Auch Sonnenschirme stehen bereit.

Die Idee für die untypische Vegetation hatten Mitarbeitende des Tourismus-Büros der Stadt, um mehr Urlauberinnen und Urlauber in die Stadt in Nord-Dänemark zu locken. Rund 100 Palmen verzieren jetzt den Stadtstrand. Allerdings nur im Sommer, denn den Winter verbringen die wärmeliebenden Palmen in einem Gewächshaus in der Stadt.

Plage du Loto auf Korsika

Korsika ist für schöne Strände bekannt, und ein besonders schönes Exemplar ist der Strand von Loto. Der Reiz liegt hier nicht nur an dem weißen Sand, dem klaren Wasser und der mediterranen Begrünung. Sondern auch darin, dass dieses Kleinod nicht leicht zu erreichen ist. 

Nötig ist eine zwei bis drei Stunden andauernde Wanderung über den Chemin des Douaniers, die dich durch wunderschöne Landschaften bis hinunter zum Meer führt. Einfacher ist die Anreise mit dem Motor- oder dem Segelboot. 

Loto gilt als Strand-Geheimtipp Korsikas. Das helle, türkisfarbene Wasser prägt das Erscheinungsbild der Bucht.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, stößt auf klares Wasser, feinen weißen Sand und herrliche Ausblicke auf Wälder und umliegende Berge. Wer sein Handtuch einige Meter abseits des Hauptstrandes ausbreitet, findet im Wasser gute Möglichkeiten zum Schnorcheln – oder wandert rund 40 Minuten direkt weiter zum ebenso schönen Strand von Saleccia. 

Jūrmala in Lettland

Den langen, feinen Sandstrand von Jūrmala kannst du kaum an einem Tag ablaufen, denn er zieht sich 25 Kilometer an der Küste Lettlands entlang. Starte deine Erkundung am besten im Städtchen Jūrmala selbst, das mit seiner schönen Holzarchitektur eingebettet in grünen Wäldern liegt. 

Ebendiese Wälder begrenzen auch den Strand, sobald du dich vom Hauptort entfernst. In größeren Abständen buhlen im Sommer Strandlokale um die Gunst hungriger Urlauberinnen und Urlauber. Zwischen ihnen findest du auf dem feinen, sauberen Sandstrand immer ein einsames Plätzchen für dein Handtuch und deinen Sonnenschirm. 

Am breiten Strand von Jurmala stehen Fackeln, die in der Mittsommernacht angezündet werden.

Nicht nur wegen des Strandes lohnt sich hier ein Urlaub, sondern auch für einen Citytrip in die nur rund 20 Kilometer entfernte Hauptstadt Riga. Regelmäßige Zugverbindungen lassen Strand und Stadt ganz eng zusammenwachsen. 

Diamond Beach auf Island

Zugegeben: Karibik-Flair versprüht der Diamond Beach auf Islandüberhaupt nicht. Statt pudrigen Sandes bestimmen hier schwarze Kiesel das Bild, statt Badewannentemperatur wird der Ozean auch im Sommer nicht wärmer als zehn Grad. Im Winter treiben Eisblöcke an den Strand, die wie Diamanten in der Sonne funkeln – daher der Name. 

Dennoch zählt der Diamond Beach zu den absoluten Traumstränden. Er kann, was die Top-Beaches der Karibik niemals können werden: dir die Polarlichter zeigen. 

Der Diamond Beach auf Island bietet kein Karibik-Flair, dafür aber angeschwemmte Eisklumpen, die wie Diamanten funkeln. In klaren Nächten tanzen hier auch die Nordlichter über den Himmel.

Weil der Diamond Beach einsam an einer Gletscherlagune liegt, gibt es keinerlei Lichtverschmutzung, daher kannst du die tanzenden grünen Lichter von hier aus in klaren Winternächten hervorragend beobachten. Womöglich mit überaus interessanter Begleitung, denn immer wieder legen auch Seehunde hier eine Pause ein.