Entspannt am Strand liegen, dem Rauschen der Wellen zuhören, die Nase in eine Zeitschrift stecken – klingt nach einem herrlich entspannten Urlaub in Spanien. Zumindest so lange, bis dir der Zigarettenqualm der Nachbarin oder des Nachbarn die Atemwege vernebelt und dir eine Windböe fremder Leute Sonnenschirm zwischen die Füße wirft. 

Damit genau das nicht passiert, gibt es in Spanien bestimmte Gesetze, die du am Strand beachten musst. Wer sie missachtet, riskiert Bußgeldzahlungen. Wichtig: Über viele Regeln dürfen die Gemeinden selbst entscheiden. Das heißt, dass nicht an jedem Strand in Spanien die gleichen Regeln gelten.

Einige wichtige Gesetze, die Urlauberinnen und Urlauber unbewusst leicht brechen könnten, lernst du hier kennen. 

Rauchverbot

Seit Ende 2021 dürfen die Gemeinden in Spanien ein Rauchverbot am Strand erlassen. Möglich macht das eine neue Müllverordnung, die besagt, dass das Wegwerfen von Glimmstängeln in der Natur untersagt ist. Wer es doch tut, riskiert ein Bußgeld von bis zu 2000 Euro. Ob und wie die Gemeinden dies umsetzen, bleibt ihnen selbst überlassen. 

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Zigaretten hinterlassen am Strand oft Müll. Jetzt dürfen viele Gemeinden Rauchverbote an den Stränden aussprechen. Das soll unter anderem den Abfall reduzieren.

Das beliebte Reiseziel Barcelona führt eine solche Regelung ab dem 1. Juli ein. Wer am Strand dennoch eine Zigarette anzündet, kann mit einem Bußgeld von etwa 30 Euro belegt werden. Ähnliche Regelungen gelten bereits in Valencia, auf den Kanaren, den Balearen, im Baskenland, in Galicien und in Andalusien

Was Raucherinnen und Raucher ärgert, freut die Natur: Eine einzige zurückgelassene Kippe verunreinigt bis zu 1000 Liter Wasser. Die Regierung hofft, mit dem Gesetz die Umwelt sauberer zu halten. Auch schön: Beim Sandburgenbau müssen Kinder weniger Zigarettenstummel von ihren Schaufeln schnippen. 

Liegestuhl, Sonnenschirm und Co. 

Wer kein Geld für die Miete von Sonnenschirm und Liege zahlen will, bringt diese Strandmöbel selbst mit. Auch Sonnensegel und Tische darfst du eigenständig aufbauen. Du bist an den Stränden einiger Gemeinden Spaniens jedoch dazu verpflichtet, diese Strandmöbel wieder abzubauen, sobald starke Windböen auftreten. Zu groß ist die Gefahr, dass sie wegwehen und andere Badegästinnen und Badegäste verletzten. 

Private Liegestühle sind zwar okay, doch wenn Wind droht, muss zusammengepackt werden.

Was auch nicht erlaubt ist: ein Zelt am Strand aufzubauen. Deine Strandunterkunft auf Zeit muss einsehbar sein. 

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Fahren und parken am Strand 

Viele Gemeinden verbieten Auto- und Wohnmobilfahrenden, den Strand zu befahren. Mancherorts sind weitere Kraftfahrzeuge und auch Fahrräder verboten. Eine Ausnahme besteht nur für Sicherheitsdienste und die Gemeindeverwaltung. 

Achtung: Einige Gemeinden verbieten es zudem, Wohnmobile und Wohnwagen in der Nähe des Strandes zu parken. Stell deinen fahrbaren Unterschlupf daher lieber auf einem offiziellen Parkplatz ab. 

Kleiderordnung

Bikini, Badehose oder ähnliche Strandkleidung gehört an vielen Stränden zu den Mindestvoraussetzungen. Wer lieber nackt badet, darf das nur an ausgewiesenen FKK-Stränden. Wer den Strand verlässt, um sich in der Stadt ein Eis zu kaufen, muss vielerorts Kleidungsvorschriften beachten: Etwa in Barcelona und in Palma auf Mallorca ist es verboten, im Bikini oder oberkörperfrei durch die Stadt zu flanieren. 

Bis hierher und nicht weiter: Ein Mann ohne T‑Shirt schaut auf das Meer. In die Stadt dürfte er vielerorts in Spanien mit diesem Look nicht gehen.

Wirst du dabei erwischt, wird das teuer: Eine Geldstrafe von 300 Euro ist fällig, wenn du zum zweiten Mal dabei erwischt wirst. Geld, dass du ebenso in ein neues Outfit hättest investieren können.

Alkohol trinken

Den Tag mit einem Bier am Strand ausklingen lassen? Gute Idee, kann aber mancherorts teuer werden. Im Ferienort Benidorm zum Beispiel ist Alkohol am Strand grundsätzlich verboten. Wer erwischt wird, ist um 750 Euro ärmer. Die Gemeinde hat zudem durchgesetzt, dass der Strand zwischen 0 und 7 Uhr morgens nicht betreten werden darf, um Partys zu verhindern. 

Das Gleiche gilt für „Bótellon“, also die Zusammenkunft auf öffentlichen Plätzen, um sich in Gemeinschaft zu betrinken. Dieser Trend aus den 1990er-Jahren ist inzwischen in den meisten Regionen Spaniens verboten. 

Hunde und Haustiere

Du gehst mit deinem besten tierischen Freund auf Reisen? Dann musst du bei der Strandwahl genau aufpassen. Hunde sind mit Ausnahme von Assistenz- und Rettungshunden an vielen Stränden nicht erlaubt. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du einen offiziellen Hundestrand aufsuchst. 

Ein Hund genießt den Tag am Strand. Doch das ist nicht überall erlaubt: Reisende sollten mit ihrem Vierbeiner in Spanien offizielle Hundestrände besuchen.

Lagerfeuer

Offenes Feuer am Strand ist überall in Spanien verboten – und damit auch die Lagerfeuerrunde mit Freundinnen und Freunden. Wer es trotzdem wagt, riskiert ein Bußgeld von bis zu 3000 Euro. Wer ohne Feuer, dafür aber mit Gitarre die gemütliche Abendrunde einläutet, macht sich mancherorts ebenfalls strafbar: Einige Gemeinden verbieten Musik, Radios und Instrumente am Strand ganz. 

Ballspielen 

Ballspielen kann am Strand in Spanien gefährlich werden – sowohl für deine Mitmenschen als auch für deine Geldbörse. Zum Beispiel in Málaga sind Ballspiele nur in bestimmten Strandarealen erlaubt, und für das Schlägerspiel Beachball gibt es einen Mindestabstand: Wer nicht mindestens sechs Meter Abstand zu anderen Strandbesucherinnen und ‑besuchern hält, missachtet die Vorschriften. 

Abstand halten angesagt: Ein Kind spielt ein Schlägerspiel am Strand.

Cádiz verbietet Spiele am Strand und auch im Wasser in bestimmten Arealen gänzlich. Wer dort surfen oder paddeln möchte, muss die eigens dafür eingerichteten Strandabschnitte aufsuchen.