Wasser ist eine Urgewalt. Schon immer formten Flüsse Landschaften, so auch in Niedersachsen, wo kleine und große Ströme die vielfältigen Naturlandschaften prägen. Wer auf dem Wasser oder entlang der Ufer unterwegs ist, wird treu begleitet von der Flusslandschaft, wechselt aber ständig die Perspektive und erlebt Niedersachsen in allen Facetten. Abenteuer, Aktivitäten und Ausflugziele: Hier kommen die schönsten Fluss-Erlebnisse in Niedersachsen.

Im Kanu über Niedersachsens Flüsse treiben

Es ist still. Einzig das Plätschern des Wassers ist zu hören, wenn ein Ruder die Oberfläche durchbricht. Sitzt man in einem Kanu oder Kajak, gibt es nur zwei Hauptdarsteller: die Energie des Wassers und die Natur, die einen umgibt. Das Paddeln über den Fluss wird zum magischen Mantra, wenn man sanft durch die malerische Flusslandschaft gleitet und die Welt vom Wasser aus erlebt.

Viele Flüsse in Niedersachsen laden zu naturnahen Kanu-Touren ein.

In Niedersachsen sind Paddeltouren auf insgesamt 22 Flüssen mit einer Gesamtlänge von rund 2.000 Kilometern möglich, zum Beispiel auf der Ilmenau, Luhe und Este. Die Umsetzung ist einfach: Der Hintermann steuert, vorne wird angetrieben, die meiste Arbeit macht der Fluss. Den Unterschied macht die Fließgeschwindigkeit des Wassers. Die Ilmenau ist sanft und mit ihren geringen Strömungsgeschwindigkeiten ideal für ungeübte Paddler. Erfahrenere Kanuten befahren die Luhe, während nur Profis über die Elbe gleiten sollten, da der Strom hier mit einer Geschwindigkeit von etwa drei Kilometern pro Stunde fließt. Außerdem gibt es Berufsschifffahrt und Fährverkehr, zu denen Abstand zu halten ist.

Im Boot durch die Flusslandschaft von Niedersachsen

Die Welt verändert ihr Gesicht, wenn man sie vom Wasser aus betrachtet. Plötzlich nimmt man eine neue Perspektive ein und entdeckt Dinge, die man sonst nicht wahrgenommen hätte. Als ob die Sinne geschärft werden, sobald man festen Boden verlässt und sich auf das Wasser begibt. Dann gilt nur noch eines: sich einlassen auf die Landschaft und die Natur.

Während deiner Bootstour kannst du eine Vielzahl von Tieren beobachten, darunter Kraniche.

Die Flusslandschaften Niedersachsens machen den Perspektivenwechsel vielerorts möglich. Es gibt kurze Fahrten genauso wie ausgedehnte Törns, man schippert auf Ausflugsschiffen, Fähren, Yachten oder sogar einem Raddampfer. Auch hier bestimmt das Gewässer über das Erlebnis: Wer in einem Naturschutzgebiet aufs Wasser geht, erlebt eine besondere Nähe zur Tierwelt, entdeckt Seeadler, Zugvögel wie Kraniche und Störche über dem Boot oder Biber am Ufer. Im Ausflugsschiff auf den größeren Strömen Niedersachsens geht es um die weite Landschaft und viele Sehenswürdigkeiten, an denen man vorbeigleitet – bezaubernde Altstädte, bunte Häfen und spannende Stopps wie maritime Museen und Naturerlebnisstationen.

Einen City-Trip auf dem Wasser machen

Die Parks voller Menschen, die Lokale am Ufer gut besucht – doch du betrachtest das Treiben aus der Ferne. In Niedersachsen kannst du einen Citytrip machen, ohne dass der Wirbel der Stadt dich gefangen nimmt. Denn du gleitest im Kanu unter Brücken hindurch, vorbei an Biergärten und Parkanlagen, immer mit Abstand und mit einer spannenden, oftmals neuen Perspektive.

Mit dem Kanu lassen sich mehrere Städte in Niedersachsen entdecken: Durch Braunschweig fließt die Oker, auf der Ilmenau kommst du nach Lüneburg, auf der Hunte nach Oldenburg und in Hannover gleitest du über Leine und Ihme. Auch cool: In vielen Städten Niedersachsens kannst du auf dem Board durch die Stadt fahren und via Stand Up Paddling (SUP) deinen City-Trip vom Wasser aus erleben.

Radfahren entlang der Flüsse in Niedersachsen

Der Rhythmus ist ein ganz besonderer: Tritt man stetig in die Pedale, gleitet die Landschaft sanft an einem vorbei und wechselt mit jedem Meter ihr Aussehen. Es gibt nur eine Konstante: die Flüsse, die als treue Begleiter fungieren, wenn man sich auf eine Radtour in Niedersachsen begibt. Unterwegs begegnet man nicht nur dem Element Wasser, sondern radelt vorbei an beeindruckenden Naturlandschaften genauso wie an Dörfern mit idyllischen Fachwerkhäusern.

Entlang der Weser gibt es lange, gut ausgebaute Fahrradwege für ausgedehnte Fahrradtouren.

Die Radwege in Niedersachsen sind im wahrsten Sinne des Wortes ausgezeichnet: Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat in seiner diesjährigen Radreiseanalyse den Weser-Radweg auf Platz 1 und den Elberadweg auf Platz 2 zu den beliebtesten Radfernwegen gekürt. Und auch das Ranking der nachgefragtesten Radregionen zeigt die wachsende Beliebtheit Niedersachsens: So waren die meisten Radreisenden im Emsland, Osnabrücker Land und der Grafschaft Bentheim unterwegs.

Eintauchen in das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue

Es ist vor allem die Schönheit der Landschaft, die sich in den geschützten Gebieten Niedersachsens besonders intensiv zeigt. Auch hier steht das Wasser im Mittelpunkt, denn die Elbe hat die Naturräume über Jahre geprägt und gestaltet. Im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue breitet sich die einmalige Auenlandschaft weit aus. Die Elbe überschwemmt die Aue regelmäßig, der Deich trennt die Überschwemmungsfläche von der weiten Elbmarsch. Das Ufer zeigt stets ein anderes Gesicht: mal mit sandigen Dünenfeldern, mal mit Sandtrockenrasen und Kiefernforsten, mal mit blühenden Stromtalwiesen und feuchten Bruchwäldern.

Das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue kann man auf unterschiedliche Arten erleben: Es gibt Fahrten mit dem Ausflugsdampfer, einem Floß mit Solarantrieb oder dem Kanu. Auch mehrere Radwege führen durch das Gebiet – nicht nur der Elberadweg, sondern auch thematische Touren wie die Vogelkieker-Tour oder die Biosphären-Querung.

Von der Elbe an die Nordsee

Dort, wo die Elbe im Nordosten von Niedersachsen der Nordsee näherkommt, wird der Fluss von Ebbe und Flut beeinflusst. Die Flusslandschaft Elbe verläuft von Hitzacker bis zum Wehr Geesthacht. Von dort an bis zu ihrer Mündung in der Nordsee spricht man von der maritimen Unterelbe. Die Flusslandschaft Elbe offenbart wieder eine völlig andere Facette Niedersachsens. Auch hier ist das Wasser zentraler Begleiter: Wer will, segelt auf einem restaurierten Traditionsschiff mit, erlebt an Bord des Flachbodenschiffes Tidenkieker die einzigartige Gezeitenlandschaft der Unterelbe, gleitet im Kanu über das Wasser oder wird zum Skipper auf der Unterelbe mit der eigenen Yacht.

Auf einer Flussinsel in Niedersachsen Urlaub machen

Ein kleines Stück Land, rundum nur Wasser und mittendrin du: Wenn du immer schon mal davon geträumt hast, auf einer Insel zu stranden, solltest du die Flussinseln in der Elbe und in der Weser besuchen. Auf Lühesand, Krautsand und Harriersand erlebst du die schönste Robinsonade Niedersachsens!

Im Alten Land liegt mitten in der Elbe die Insel Lühesand, die auto- und radfrei ist und unter Naturschutz steht. Strom gibt es nur in den sanitären Anlagen und im einzigen Gasthaus. Nur wenige Kilometer von Lühesand entfernt liegt die Elbinsel Krautsand. Hier erwartet dich ein Sandstrand, Landschaften mit Weiden und Wattflächen und reetgedeckte Häuser. Urlaub machst du hier in einem Wellnesshotel, Ferienhäusern oder -wohnungen, in Pensionen oder auf dem Campingplatz. Die dritte im Bunde ist die Insel Harriersand in der Weser. Mit einer Fläche von sechs Quadratkilometern und einer Länge von rund elf Kilometern ist sie Deutschlands größte Flussinsel. Hier erlebst du einen Mix aus Wiesen, Weiden, Wald und Naturstränden und übernachtest auf dem Campingplatz, in Ferienwohnungen oder in Wochenendhäusern auf Stelzen.

Alle Infos zu den Natur-Erlebnissen in Niedersachsen findest du hier.