Spanien zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen und nach den coronabedingten Reiseeinschränkungen ist die Nachfrage nach Flügen auf die Balearen und auf das spanische Festland wie schon bei den Lockerungen im Sommer 2021 gigantisch.

Doch bei aller Vorfreude auf die spanische Wärme droht vielen Reisenden nach der Ankunft auf den Balearen oder auf dem spanischen Festland eine kalte Dusche – wenn sie diese neuen Regeln nicht kennen.

1. Rauchen am Strand

Für die Natur sind sie eine große Gefahr und für Urlaubende kein schöner Anblick: Zigarettenstummel am Strand. Vor allem an Stadtstränden und Orten mit Partymeilen treten Strandbesucher und Strandbesucherinnen häufig in eklige Kippenreste. 

Zigarettenkippen vermüllen immer mehr Strände und gefährden Badegäste.

Aufgrund des zunehmenden Müllaufkommens und der Verletzungsgefahr hatten einige spanische Küstenorte bereits Rauchverbote an ihren Stränden erlassen. Nun hat das spanische Parlament solche Verbote nochmals erleichtert und eine landesweite Regelung beschlossen. Jede Stadt und Gemeinde kann nun ganz einfach und jederzeit ein Rauchverbot an den Stränden verhängen.

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In Barcelona ist das Rauchen am Strand seit 1. Juli 2022 verboten, auf Mallorca kommen regelmäßig neue rauchfreie Strände hinzu.

Spanien-Urlaubende sollten sich künftig also erst informieren, bevor sie sich am Strand eine Kippe anzünden. Denn wer in einer Verbotszone raucht, muss mit einer Strafe in Höhe von bis zu 2000 Euro rechnen.

2. Beachtennis nur mit Mindestabstand

Diesen Anblick kennen erfahrene Strandurlaubende gut: Für etwas Abwechslung zwischen den Bade- und Sonn-Intervallen spielen Kinder – aber auch viele Erwachsene – gerne mal eine Runde Beachtennis.

In der Regel daddeln sich zwei Beachballspielende einen kleinen Ball mit überbreiten Holzschlägern zu, aufgrund mangelnder Tennis-Kenntnisse meist etwas unbeholfen. Und so kommt es oft vor, dass der Gummiball schon mal auf der Strandliegen-Nachbarin landet oder ein Beachballer beim Hinterherhechten gar blindlinks über diese hinwegstolpert.

Beachtennis am Strand: So mancher Badegast fühlt sich davon gestört.

Deshalb hat die Stadt Cádiz im spanischen Andalusien inzwischen einen Mindestabstand für Beachtennis- und „Paddle“-Spiele erlassen. Heißt: Wer innerhalb von sechs Metern Entfernung von anderen Strandurlaubenden Beachtennis spielt, kann von den Ordnungskräften ermahnt oder sogar mit einem Bußgeld bestraft werden. 

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3. Pipi ins Meer machen

Die Blase drückt, doch der Weg aus dem Wasser ist einfach zu weit: Ins Meer hat wohl so ziemlich jeder und jede schon einmal gepinkelt. Aber, Vorsicht: Wer den Sommer in der spanischen Küstenstadt Vigo am Atlantik verbringt, sollte lieber doch darauf verzichten.

Denn wer dort den Strand oder das Meer als Toilette benutzt und erwischt wird, muss mit einer Strafe von bis zu 750 Euro rechnen, so sieht es die galicische Stadtverwaltung vor, die kurz vor Sommerferienbeginn 2022 aktualisiert wurde. Wer ins Wasser pinkelt, verstößt demnach gegen die Gesundheits- und Hygienevorschriften der Region.

Offen bleibt allerdings laut spanischen Medien, wer diese neuen Regeln kontrollieren soll. Die Stadt Vigo plant aber, mehr öffentliche Toiletten an den Stränden aufzustellen, um die Küstesauber zu halten.

4. Bikini-Verstoß kostet bis zu 300 Euro

Schon etwas länger ist das Schwimmsachen-Verbot in Kraft. In mehreren spanischen Städten ist es untersagt, im Bikini oder in Badehose durch die Stadtzentren zu flanieren.

Strand von Barcelona: Ein Bummel in Badeklamotten durch die Stadt ist tabu.

Auch in Barcelona und an vielen Stränden auf Mallorca riskieren Badegäste, die sich außerhalb der Strandbereiche in Badeklamotten auf die Suche nach einer Erfrischung machen, Strafen zwischen 120 und 300 Euro. Bei „Ersttätern“ bleibt es in der Regel aber bei einer Ermahnung.

Auf Mallorca haben nun elf Restaurants und Bars einen Dresscode eingeführt. Darunter El Chiringuito Beach House, Bonito Kitchen & Cocktails, Upper Mallorca. Verboten sind Alltagskleidungsstücke wie Flipflops, trägerlose Tops, Fußballtrikots und T‑Shirts, die für bestimmte Lokale werben. Ebenfalls tabu sind auffällige Stücke, die bei Straßenhändlern gekauft wurden, wie zum Beispiel im Dunkeln leuchtende Hüte. 

5. „Balconing“-Verbot soll Leben retten

Ein Hotelzimmer mit Balkon zum Swimmingpool verleitet so manchen Gast schon mal zu einem Gedankenspiel: Warum erst durch das ganze Hotel laufen, wenn man doch auch direkt vom Balkon in das kühle Nass springen könnte?

Viele Hotel-Pools liegen direkt unter den Balkonen. Manche betrunkene Partygäste können der gefährlichen Versuchung eines Sprunges nicht widerstehen.

Doch diese Versuchung ist absolut lebensgefährlich. In Spanien kommt es beim sogenannten Balconing immer wieder zu schweren Verletzungen und sogar zu Todesfällen. Meistens sind es Partytouristinnen und -touristen unter Alkoholeinfluss, die in den Tod stürzten.

Auf den Balearen gibt es nun ein neues Gesetz, das den gefährlichen Trend zumindest eindämmen soll. Wer beim Balconing, also beim Klettern oder Springen von Balkonen, erwischt wird, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 600 bis 1200 Euro rechnen.  

6. Mallorca: Drinks werden limitiert

Mallorca versucht schon lange, mit verschiedenen Maßnahmen gegen exzessive Partytouristen vorzugehen. Aus diesem Grund wurden strenge Regeln erlassen, die den Verkauf von Alkohol an Kiosken und in Supermärkten zwischen 21.30 Uhr abends und 8 Uhr morgens verbieten.

Alkoholverkauf am Ballermann: Inzwischen gelten dafür neue Regeln und Öffnungszeiten.

Außerdem sind Happy Hours, All-you-can-drink-Angebote und organisierte Kneipentouren in den Regionen Playa de Palma, S’Arenal und Magaluf nicht mehr erlaubt. All-inclusive-Hotels in Magaluf, Sant Antoni und Playa de Palma dürfen ihren Gästinnen und Gästen nicht mehr als sechs Drinks pro Tag ausschenken.

7. Teilnahme an Trinkgelage kann teuer werden

Spontane Trinkgelage liegen in spanien im Trend. Bei den sogenannten „Botellones“ wird auf Straßen spontan laut Musik gespielt, gefeiert und vor allem getrunken. 

Vielen spanischen Städten sind die Saufgelage ein Dorn im Auge, doch die Strafen für eine Teilnahme waren bisher verhältnismäßig gering: Zwischen 60 und 100 Euro mussten Personen zahlen, die erwischt wurden. Wer das Bußgeld innerhalb von 30 Tagen bezahlte, bei dem verringerte sich die Zahlung um jeweils 75 Prozent.

Barcelona greift nun härter durch und erhöht die Strafe auf 600 Euro. Sofortzahler - und Zahlerinnen müssen nur die Hälfte bezahlen.

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