Immer mehr Reisende wollen CO2 sparen und öfter auf das Flugzeug und das Auto verzichten. Wie praktisch, dass Bahn und Bus in Europa eine hervorragende Alternative sind, um unbekannte Länder zu entdecken! 

Deutsche Bahn baut Nachtzugangebot aus 

Erst im Dezember hat die Deutsche Bahn ihr Nachtzugangebot um zwei Strecken erweitert, und zwar um die Verbindung Zürich–Köln–Amsterdam und von Wien über München nach Paris. Dafür kooperiert das Unternehmen mit der französischen SNCF, der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB), der Schweizerischen Bundesbahn und der staatlichen Eisenbahngesellschaft der Niederlande. 

Ein ICE rast in der Dämmerung an Frankfurt vorbei. Die Deutsche Bahn hat ihr Angebot an Nachtzügen ausgebaut.

Diese internationale Zusammenarbeit sorgt nicht nur für günstige Verbindungen in diese Länder, sondern verbindet dich auch darüber hinaus mit Metropolen, Stränden und besonderen Naturschönheiten in Europa. Auch die Fernbusunternehmen legen mit ihrer Flotte inzwischen weite Entfernungen zurück.

Passend dazu stellen wir zehn schöne Ziele vor, für die du dein Auto getrost in der Garage stehen lassen kannst. Einsteigen bitte!

1. Brügge (Belgien)

Der Film „Brügge sehen und sterben?“ hat dieser Stadt zu Berühmtheit verholfen. Und das völlig zu Recht, denn die schmalen Altstadt-Gassen, die geraden Kanäle mit ihren vielen Brücken und die altmodischen Backsteinhäuser von Brügge geben tatsächlich ein märchenhaftes Bild ab. Eine Spazierfahrt mit dem Boot bietet ungewohnte Perspektiven auf die schönen Bauwerke.

Darüber hinaus locken zahlreiche Kunst- und Geschichtsmuseen – und natürlich belgische Waffeln. 

Ein Muss für deine Tour nach Brügge ist eine Bootsfahrt. Vom Wasser aus sehen die historischen Häuser in Brügges Altstadt noch schöner aus als von Land.

Übrigens eignet sich die Region rund um Brügge für mehr als einen Wochenendtrip. Wusstest du, dass das Stadtzentrum von Brügge nur 17 Kilometer von der Nordseeküste entfernt liegt? Dort befindet sich die Knokke-Heist, ein Ferienort mit einem zwölf Kilometer langen Sandstrand. Mehrgeschossige Hotels säumen die Promenade am Ort, doch wer sich ein Stück weiter aus Knokke-Heist hinauswagt, kann durch eine weitläufige Dünenlandschaft schlendern. 

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So erreichst du Brügge: von Köln aus mit dem Zug in drei Stunden, von München oder Berlin aus in acht Stunden. 

2. Sylt (Deutschland)

Wieso will eigentlich jeder nach Sylt reisen? Wer einmal auf der Insel war, kann die Frage schnell beantworten: kilometerlange Strände, leckere Fischbrötchen, malerische Sonnenuntergänge, grüne Natur, vielseitige Radwege. Dann wären da noch die begrünten Dünen, Strandkörbe, die frische Meeresluft und natürlich die fotogenen Leuchttürme. Überzeugt?

Auf der Insel Sylt reihen sich die Strandkörbe aneinander. Die Insel erreichst du ganz einfach mit dem Zug, vor Ort kannst du mit dem Rad alle wichtigen Ziele erreichen.

Dann verbring deinen Urlaub ohne Auto doch auf dieser schönen Nordseeinsel. Schon bei der Anreise mit dem Zug beginnen die Ferien, denn bei der Fahrt über den kleinen Damm mitten durch die Nordsee bis zur Insel kannst du dich gedanklich von den Alltagssorgen verabschieden. Wenn der Koffer im Hotel abgegeben ist, schnappst du dir für den Rest des Aufenthalts ein Rad und erkundest Strände, Städtchen und grüne Natur. 

Wenn der Wind doch einmal zu stark sein sollte, kommst du auch problemlos mit dem Bus von A nach B. Wer nicht genug vom ÖPNV bekommt, der lässt sich auf einer Inseltour mit dem Oldtimerbus die schönsten Ecken zeigen. 

So erreichst du Sylt: von Köln, Frankfurt oder Dresden aus in etwa 7,5 Stunden mit dem Zug, von Berlin aus in 5,5 Stunden. 

3. Paris (Frankreich)

Eiffelturm, Louvre, Champs-Élysées – die absoluten Höhepunkte von Paris kennt jeder. Auch wenn du sie schon zu Genüge mit eigenen Augen betrachtet hast, solltest du trotzdem in die französische Metropole reisen, denn hinter jeder Kreuzung kannst du Neues entdecken. Das Auto kannst du getrost in der Garage stehen lassen – und das nicht nur wegen des hektischen Großstadtverkehrs. 

Paris ist immer eine Reise wert, und zum Glück erreichst du die Stadt von vielen Orten in Deutschland aus mit dem Zug. Nimm einen leeren Handyspeicher mit, denn du wirst genau wie diese junge Frau viele Selfies machen wollen.

Bei einer geführten Radtour durch Paris kannst du die Stadt der Liebe ohnehin viel angenehmer erkunden. Entdecke dabei das City-Center, Versailles, Montmartre und Co. mit dem Drahtesel neu, während dein Guide dir spannende Insider-Informationen zur Geschichte, zum Viertel oder zu den besten Restaurants am Ort gibt.

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Sollte es einmal regnen, erkundest du eins der zahlreichen Museen der Stadt, zum Beispiel das Musée de la Magie – die Metro bringt dich hin. Begib dich dort in die Welt des Irrealen. Und vielleicht verrät einer der Zauberkünstler vor Ort dir sogar einen Trick? 

So erreichst du Paris: Der Zug bringt dich von Dortmund in rund 5,5 Stunden, von Magdeburg in etwa 7,5 Stunden oder von Stuttgart in etwa vier Stunden in die französische Metropole. Ein Fernbus benötigt von München aus etwa zwölf Stunden. 

4. Zermatt (Schweiz)

In Zermatt fahren ohnehin keine Autos. Wieso also nicht direkt mit der Schweizer Bundesbahn anreisen? Wenn du dich nicht selbst auf den Verkehr konzentrieren musst, kannst du die schöne Landschaft ohnehin viel besser bewundern. 

Einmal in Zermatt angekommen, kannst du direkt in die nächste Bahn steigen. Im Sommer wie im Winter bringt dich eine Zahnradbahn hinauf auf den Gornergrat auf 3089 Meter. Klingt groß? Ist für die Schweizer Alpen aber vergleichsweise klein. Das Panorama ist umso beeindruckender, denn 29 Viertausender umringen diesen Gipfel. Einer von ihnen ist das Matterhorn mit einer Höhe von 4478 Metern.

Bei deinem Urlaub in Zermatt in der Schweiz kannst du getrost auf dein Auto verzichten, denn die Stadt ist autofrei.

Genieß von oben herrliche Blicke auf die Schweiz und Italien und unternimm eine Wanderung bis ins Tal, zurück nach Zermatt. Dabei gilt es 1500 Höhenmeter zu überwinden – zum Glück nur hangabwärts! Im Winter locken die zahlreichen Skipisten und die Après-Ski-Szene im Ort. 

So kommst du nach Zermatt: 7,5 Stunden dauert die Zugfahrt von Köln aus, von München sind es sieben Stunden, ab Stuttgart sechs Stunden. 

5. Gardasee (Italien)

Der Zug fährt dich ganz entspannt bis ins Städtchen Desenzano del Garda/Sirmione. Vom Bahnhof aus läufst du zu Fuß zwei Kilometer bis hinunter an den Gardasee – und der Urlaub beginnt! Ein Espresso an der Promenade mit Blick auf das klare Wasser sorgt sofort für ein Gefühl von „dolce vita“. 

Der Gardasee bietet tolle Anblicke, wie hier der Panoramablick über Torbole. Noch schöner zeigt sich das Städtchen vom Boot aus gesehen.

Weiter geht es rechter Hand entlang des Wassers auf die Halbinsel Sirmione, in der du das alte Castello bestaunen kannst. Bei schönem Wetter nimmst du von dort aus noch die letzten Meter bis zur Spitze Sirmiones – für spektakuläre Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge. Und ein Bad am Jamaica Beach. Sollte das Wetter dir einen Strich durch die Rechnung machen, findest du auch in der nahe liegenden Therme Entspannung. 

Mit Bootstouren von Desenzano aus erkundest du den gesamten Gardasee. Lass dich doch nach Busatte fahren, denn dort startet der Panorama-Wanderweg durch die Berge bis nach Tempesta. Wegen der zahlreichen Brücken ist hier allerdings Schwindelfreiheit gefragt. Wer das flaue Gefühl im Magen überwindet, wird mit tollen Ausblicken belohnt. 

So kommst du an den Gardasee: Zum Beispiel vom Ruhrgebiet aus in rund zehn Stunden bis Desenzano del Garda/Sirmione. Aus München benötigst du 6,5 Stunden, von Berlin aus rund 11,5 Stunden mit dem Zug. 

6. Malmö (Schweden)

Malmö verfügt zwar über einen Flughafen. Doch wer mit dem Zug anreist, der schafft schon auf der Anreise unvergessliche Erinnerungen. Grund dafür ist die Überfahrt von Kopenhagen (Dänemark) nach Malmö: Über die Øresund-Brücke rauschst du mit dem Zug über die gleichnamige Meerenge ins Nachbarland Schweden – wunderschön!

Im schwedischen Malmö treffen historische Monumente auf moderne Gebäude. Ein spannender Mix! Und auch das Meer ist nicht weit.

Malmö selbst kombiniert Historisches mit Modernem. Nach einem Spaziergang durch die Altstadt nimmst du dir Zeit für Fika, also die schwedische Kaffeepause, und genießt Kaffee und Kuchen. Anschließend wartet der moderne Wolkenkratzer namens „Turning Torso“ auf dich. Er befindet sich im modernen Stadtviertel Västra Hamnen, das komplett mit Windkraft, Sonnenenergie und Biogas betrieben wird. 

Auch für Outdoorfans lohnt sich ein längerer Aufenthalt in Malmö. Viele Kanäle schlängeln sich durch die Stadt. Sie eignen sich perfekt für eine Kanu- oder Kajaktour. Nur eine halbe Stunde von der Innenstadt entfernt kannst du das grüne Erholungsgebiet Torpu erkunden. Hier erwarten dich ein Schloss und die südschwedische Natur mit verschiedenen Wanderwegen. 

So kommst du nach Malmö: Rund neun Stunden dauert die Reise mit dem Zug von Berlin aus, sieben von Hamburg, zehn von Erfurt. 

7. Budapest (Ungarn)

Budapest ist die Stadt, in der du City-Trip und Wellness-Wochenende hervorragend verbinden kannst. Die Stadt ist schließlich nicht nur für wunderschöne historische Häuserfassaden und bedeutende Monumente bekannt, sondern auch für die zahlreichen Thermalbäder. 

Erholt kommst du an, wenn du mit Zug oder Fernbus anreist. Danach kannst du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu Fuß erlaufen. Wenn die Beine schwer werden, hilft die Straßenbahn weiter. Zu den Must-sees von Budapest zählen die prächtige Altstadt und das jüdische Viertel sowie die St.-Stephens-Basilika. Auch das Burgviertel darfst du dir nicht entgehen lassen. Von der dortigen Fischerbastei aus hast du einen hervorragenden Blick über die Stadt. 

Die Fischerbastei bietet wundervolle Ausblicke über Budapest, besonders während des Sonnenuntergangs.

Nach anstrengenden Sightseeing-Tagen wird der Besuch im Thermalbad fällig. Diese Oasen der Ruhe verteilen sich über die gesamte Stadt, Angebote gibt es für jeden Geldbeutel. Am bekanntesten ist das Széchenyi-Bad mit seinem gelben Hauptgebäude. Die Zahlen sprechen für sich: Mit drei Freibädern und 15 Hallenbädern ist es der größte Thermalbad-Komplex Europas. 

So kommst du nach Budapest: Die Verbindung Erfurt–Budapest nimmt 9,5 Stunden Zeit in Anspruch, von München aus sind es sieben Stunden. 

8. Wien (Österreich)

Lerne Wien aus einer anderen Perspektive kennen, und zwar vom Radweg aus. Nimm dein Zweirad mit in den Zug, dann kannst du schon am Bahnhof mit dem Erkunden starten. Wer auf den Chic vergangener Tage steht, der radelt 5,5 Kilometer um die Ringstraße herum.

Ganz wie von selbst lernst du dabei Wiener Wahrzeichen kennen, zum Beispiel die Staatsoper, die Hofburg, den Volksgarten, das kunsthistorische und das naturhistorische Museum, das Parlament, das Rathaus, das Burgtheater und die Universität. 

Die österreichische Hauptstadt Wien ist nicht nur von unten, sondern auch von oben bewundert überaus attraktiv. Eine Gruppe Freunde hat es sich vor Schloss Schönbrunn gemütlich gemacht.

Ein wenig ruhiger geht es bei der 13 Kilometer langen „Freies-Wiental-Fahrt“ zu. Fast autofrei gelangst du bei dieser Tour vom Lainzer Tiergarten, einem Naturschutzgebiet, vorbei am Schloss Schönbrunn bis zur Ringstraße. Auch den Hofpavillon Hietzing, die Otto-Wagner-Brücke und die Villa Klimt solltest du dir bei dieser Tour nicht entgehen lassen. 

Wer nicht genug von Wien bekommen kann, der nimmt sich auch noch die Tour „Donau–Canale Grande“ vor. Die Besonderheit: Der Weg führt am Donaukanalradweg entlang, an dem Wiens größte Graffiti-Szene zu sehen ist. 

So kommst du nach Wien: Von München aus in vier Stunden mit dem Zug, aus Hamburg bist du neun Stunden unterwegs, von Kassel sind es 7,5 Stunden. Es bestehen auch Fernbus-Verbindungen. 

9. Esbjerg (Dänemark)

Vom Hauptbahnhof in Esbjerg trennt dich nur wenig mehr als ein Kilometer von der Nordsee. Dort angelangt spazierst du am Hafen vorbei und weiter in Richtung Norden, denn dort zieht sich ein schmaler, aber langer Strand die Küste entlang. Die Lage an der Bucht sorgt für niedrige Wellen, in denen auch Kinder bestens planschen können. 

Am alten Hafen von Esbjerg ruckelt ein Fischerboot in den sanften Wellen – ein beliebtes Fotomotiv!

Auf ihrem Weg kreuzen die Strandspaziergängerinnen und -spaziergänger vier besondere Skulpturen, die in Richtung Wasser schauen. Es handelt sich um das heimliche Wahrzeichen der Stadt, das Kunstwerk namens „Der Mensch am Meer“. Der Künstler Svend Wiig Hansen hat es 1995 errichtet.

Sollte dich hier ein Regenschauer überraschen, lockt direkt gegenüber in Richtung Inland das Museum für Fischerei und Seefahrt mit spannenden und kindgerechten Ausstellungen. 

So kommst du nach Esbjerg: Ab sechs Stunden von Kassel, Hannover oder Rostock, 9,5 Stunden von Stuttgart aus, 6,5 Stunden von Potsdam.