Die Aran Islands gehören zu den idyllischsten Orten in ganz Irland. Die drei Inseln sind grün, geheimnisvoll und nur dünn besiedelt. Neben dem Singsang zahlreicher Vogelarten dominiert das Rauschen der Atlantikwellen.

Kein Wunder: Inishmore, Inishmaan und Inisheer (auf Irisch: Árainn oder Inis Mór, Inis Meáin und Inis Oírr) trennen rund 48 Kilometer Ozean von der Galway Bay. Zusammengenommen messen die Inseln gerade einmal 51 Quadratkilometer – damit sind sie etwa doppelt so groß wie die Nordseeinsel Norderney. 

Das macht die Aran Islands zu einem besonderen Ort 

Von oben betrachtet gibt die schroffe Insellandschaft Rätsel auf. Niedrige Steinmauern durchziehen die saftigen hellgrünen Wiesen der felsigen Eilande großflächig. Dazwischen tauchen immer wieder blanke, glatte Steinplateaus sowie Ruinen und runde Steinkreise auf. Das alles zusammen wirkt geheimnisvoll, doch für diese ungewöhnliche Struktur auf den drei Aran Islands gibt es eine einfache Erklärung.

Von oben betrachtet geben die Aran Islands Rätsel auf. Niedrige Steinmauern durchziehen die inselumspannenden Wiesen fast vollständig.

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Vor Jahrhunderten haben Menschen auf den kahlen Felseninseln in mühevoller Kleinarbeit Nutzgärten angelegt. Dazu verteilten sie angeschwemmten Seetang und Sand auf dem schroffen Untergrund. Die Steinmauern sollten verhindern, dass der so gewonnene Boden beim nächsten Sturm ins Meer gefegt wird. Mit Erfolg, wie sich Hunderte Jahre später zeigt.

Weniger standfest waren hingegen die Forts, die die Menschen zur Verteidigung der Inseln angelegt hatten. Von ihnen zeugen heute bloß noch Steinkreise und dicke Mauerreste inmitten der rechteckigen Gartenanlagen.

Urlaub auf den Aran Islands – das erlebst du auf den drei Inseln

Diese Gärten kannst du am besten mit dem Fahrrad erkunden. Wer einmal quer über die komplette Insel Innishmore strampelt, erradelt von einer Seite zur anderen rund zwölf Kilometer. Als Radweg dient die asphaltierte und nur wenig befahrene Straße. Sie führt durch die grüne Landschaft und immer wieder über schroffe Felsplateaus.

Am Wegesrand liegen historische Stätten, etwa Dun Aengus, Reste eines Forts aus der Bronzezeit, oder die steinernen Überbleibsel zweier Kirchen und von deren Friedhöfen. 

Die Klippen im Westen der Insel Inisheer sind ein beliebtes Fotomotiv.

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Eine Tour lohnt sich auch zu den mächtigen Klippen im Westen von Inishmore. Ein Fußweg führt zu den schönsten Foto-Spots. Als wären sie selbst nicht schon fotogen genug, blickst du von den mächtigen Felsen aus weit über den Atlantik. Würdest du von hier aus immer geradeaus segeln, würdest du irgendwann in Kanada landen.

Doch die Aran Islands werden nicht nur von Klippen dominiert. Die Ostseite der Inseln mündet mit flacheren Felsen sanft ins Meer. In geschützten Buchten findest du dort schöne Sandstrände, zum Beispiel den in Cill Mhuirbhigh auf Inishmore. Er lockt im Sommer viele Schwimmerinnen und Schwimmer an. Das klare Wasser und der feine weiße Sand lassen fast ein Karibik-Feeling aufkommen – wäre da nicht der manchmal beißende Wind.

Mit seinem weißen Sand und dem klaren Wasser kommt am Kilmurvey Beach auf der Insel Inishmore Karibik-Feeling auf. Im Osten der Aran-Insel geht die Küste sanfter ins Wasser über als an den Klippen der Westseite.

Die Hartgesottenen stört die steife Brise nicht. Zu ihnen gehört die Seelöwenkolonie, die ihren Lebensraum nahe dem schönen Kilmurvey Beach haben. Bei niedrigem Wasserstand lieben es die Tiere, sich dort auf den Felsen zu sonnen. 

Nach dieser Erkundungstour hast du dir eine Pause mehr als verdient. Wie gut, dass der Hauptort Kilronan eine große Auswahl an Cafés, Restaurants und den typisch irischen Pubs bietet. Fish and Chips inklusive! Dort findest du auch die traditionellen Strickläden, in denen die bekannten Aran-Pullover verkauft werden. 

Ein Seelöwe hat es sich auf den Aran Islands auf einem Felsen gemütlich gemacht. Auf Inishmore lebt eine Seelöwenkolonie.

Besondere Handarbeit auf der Aran-Insel Inishmaan

Hergestellt werden sie allerdings nicht auf Inisheer, sondern auf der Nachbarinsel Inishmaan. Die Erfindung der bekannten groben Strick-Muster geht wohl auf die Fischersfrauen dieser Insel zurück. Ihre Gatten haben sie mit warmen Pullovern mit einzigartigen Mustern ausgestattet. Der traurige Grund für diese Extravaganz: Sollte einer von ihnen ertrinken, konnte sein lebloser Körper leicht anhand seines Pullovers identifiziert werden. Diese Zeiten sind längst vorbei, doch das Aran-Muster ist aus der Mode bis heute nicht wegzudenken.

Auf den Aran-Inseln werden die Pullover mit dem traditionellen Muster verkauft. Hergestellt werden sie vor allem auf der mittleren Insel, Inishmaan.

Nicht nur diese besondere Handwerkskunst gibt es auf Inishmaan zu entdecken, sondern auch zarte Blümchen, die sich zwischen den vielen Steinen heimisch fühlen, das weite Grün und den immer präsenten Ozean. Wer Ruhe sucht, wird Inishmaan lieben, denn sie wird von allen drei Inseln am seltensten von Touristinnen und Touristen besucht. 

Weicher Sand auf Inisheer

Weiter geht es in Richtung Nordosten. Dort liegt Inisheer, mit drei mal zwei Kilometern die kleinste der Aran-Inseln. Entlang von Trockensteinmauern und bunten Blumen bietet sich auch hier eine Radtour an. Sie führt zu einer Burg im Norden der Insel, die einst von einem Ringfort geschützt wurde. Auch den puderweichen weißen Sandstrand, der flach ins klare Wasser hineinführt, schätzen Touristinnen und Touristen genauso wie die Einheimischen. 

Reisende und Einheimische schätzen Inisheer auch wegen der weißen Sandstrände. Dahinter erheben sich, wie fast überall auf der Insel, die charakteristischen ehemaligen Gärten.

Im Osten der Insel bietet das Wrack des 1960 aufgelaufenen Frachters „MV Plassy“ ein spektakuläres Fotomotiv. Die Inselbewohnerinnen und ‑bewohner kamen der Besatzung damals rechtzeitig zu Hilfe, sodass alle Menschen an Bord gerettet werden konnten.

So erreichst du die Aran Islands 

Die Anreise auf die Aran Islands mit der Fähre gehört gleich mit zum Abenteuer. Von Galway aus bringt dich ein Shuttlebus in etwa einer Stunde zum Hafen nach Rossaveal, auch in Doolin (County Clare) legen Schiffe ab. Die Überfahrt nach Inishmore dauert etwa 40 Minuten.

Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte am Tag vorher nur leichte Kost zu sich nehmen. Die mitunter kräftigen Atlantikwellen können für ein flaues Gefühl sorgen. Tipp: Konzentriere dich während der Überfahrt auf die Umgebung. Touristinnen und Touristen erspähen mit etwas Glück Delfine, die die Fähre ein Stück des Weges auf die Aran Islands begleiten.

Am schnellsten kommst du mit dem Flieger auf die Aran-Inseln. Jede von ihnen verfügt über einen eigenen Flughafen. Nur acht Minuten dauert die Reise mit Aer Arann von Connemara aus – spektakuläre Blicke auf die drei zerklüfteten Inseln aus der Vogelperspektive inklusive.