Keine spitzen Gegenstände, Flüssigkeiten nur in kleinen Mengen und im wiederverschließbaren Beutel verpackt. Wer schon einmal geflogen ist, weiß in der Regel, welche Dinge im Gepäck verboten sind. In der Aufregung und Hektik vor der Reise kann es aber mal passieren, dass du versehentlich doch einen verbotenen Gegenstand in deinen Rucksack steckst.

Bei der Sicherheitskontrolle piept der Scanner und du musst dem Sicherheitspersonal die Wasserflasche oder die große Dose Deo aushändigen. Und dann? Der reisereporter hat bei deutschen Flughäfen nachgefragt, wie es mit den Gegenständen weitergeht.

Wasserflaschen und Kosmetika werden teilweise gespendet

Für Getränke und andere Flüssigkeiten stehen schon vor dem Eingang der Sicherheitskontrolle in der Regel Behälter bereit, in denen diese entsorgt werden können. An einigen deutschen Flughäfen wie in Hannover, Hamburg und Frankfurt am Main gibt es für Pfandflaschen inzwischen eigene Sammelboxen. Das Pfand wird dann für den guten Zweck gespendet, am Flughafen Stuttgart schon seit 2013.

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„Der Flughafen Stuttgart war der erste Airport, der in Kooperation mit der lokalen Straßenzeitung Trott-war e.V. seine Fluggäste dazu anhielt, ihre leeren Flaschen für den guten Zweck abzugeben“, erklärt die Sprecherin Beate Schleicher gegenüber dem reisereporter. 

Mitarbeiter einer gemeinnützigen Organisation kümmern sich in Stuttgart um die Verwertung der Pfandflaschen.

Die Mitarbeiter der Straßenzeitung leeren und sortieren die Flaschen, der Erlös finanziere am Flughafen fünf feste Arbeitsplätze für sozial benachteiligte Menschen. 

Auch am Flughafen Köln/Bonn kommen die Pfandspenden einem Sozialprojekt zugute, das ehemalige Langzeitarbeitslose am Flughafen beschäftigt.

Und nicht nur das: „Der Köln/Bonn-Airport sammelt bei der Sicherheitskontrolle zurückgelassene verschlossene Dinge wie Parfums, Kosmetika oder Lebensmittel, die nicht im Handgepäck mitgeführt werden dürfen, und spendet diese an die Kölner Tafel“, so eine Sprecherin. Der Flughafen Stuttgart gibt originalverpackte Dinge ebenfalls regelmäßig bei einem Tafelladen in der Nähe ab.

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Gefährliche Gegenstände wandern meist in den Müll

Angebrochene Flüssigkeiten dagegen müssen in Köln/Bonn und Stuttgart entsorgt werden. An anderen Flughäfen gilt das grundsätzlich für Kosmetika und Co. – verpackt oder unverpackt landen sie in der Tonne.

Gefährliche Gegenstände wie Scheren sind im Handgepäck grundsätzlich verboten. Auf dieser Website der Bundespolizei kannst du nachlesen, welche Dinge noch dazugehören. In der Regel werden sie ebenfalls entsorgt.

Ergibt sich aber ein Strafverdacht, weil ein Passagier beispielsweise ein nach dem Waffengesetz verbotenes Messer im Gepäck hat, dann schaltet sich die Bundespolizei ein.

Werkzeug, Messer, Streichhölzer: Diese Dinge sind im Handgepäck verboten.

Kannst du dein Eigentum zurückbekommen?

Meistens fällt es nicht schwer, sich von kleinen Dingen wie Feuerzeugen oder einer Handcreme zu trennen. Was aber, wenn dir ein Gegenstand besonders wichtig ist?

„Passagiere haben die Möglichkeit, Gegenstände im Airport-Service-Center zu hinterlegen“, erklärt Kristin Peschel vom Flughafen in Hannover. Für diesen Service müssen sie allerdings zahlen. 

Ähnlich ist es in Hamburg. „Ein als ‚gefährlich“ oder ‚verboten‘ eingestufter Gegenstand kann dort allerdings nicht hinterlegt werden“, so eine Sprecherin. Alternativ kannst du deine Sachen natürlich auch einer Begleitperson geben, die nicht mitfliegt. 

Auch die Koffer werden durchsucht 

Nicht nur im Handgepäck schaut das Sicherheitspersonal nach unerlaubten Gegenständen. „Wir haben eine 100-prozentige Gepäckkontrolle. Alle Koffer werden durchleuchtet“, macht Dieter Hulick, Sprecher der Fraport AG am Frankfurter Flughafen, deutlich.

Regelmäßig würden aus dem aufgegebenen Gepäck beispielsweise Akkus und elektronische Geräte mit Lithium entnommen, weil diese sich im Frachtraum unbemerkt entzünden könnten. Um das zu vermeiden, solltest du dich vor der Reise bei der Airline über die genauen Bestimmungen informieren und Akkus im Zweifel im Handgepäck transportieren.

Entdeckt das Sicherheitspersonal in einem Koffer verbotene Gegenstände, werden sie aus dem Gepäck entfernt und am Flughafen aufbewahrt. „Im Zweifelsfall wird der Passagier ausgerufen, um seinen Koffer in seiner Anwesenheit für eine direkte Sichtkontrolle durch die Bundespolizei zu öffnen“, sagt Beate Schleicher vom Flughafen Stuttgart. 

Das geschieht vor allem, wenn die gefundenen Gegenstände strafrechtlich relevant sind. Ansonsten findest du meistens erst am Zielort einen Zettel in deinem Koffer, auf dem die Airline darüber informiert, wie du dein Eigentum zurückholen kannst.