Manchmal reicht zur Erholung ein warmes Bad oder ein gemütlicher Abend vor dem Fernseher. Manchmal braucht es aber auch etwas mehr. Fernab von Wellness-Hotels und Spas hat die Natur Orte geschaffen, denen seit Jahrhunderten eine geradezu magische Wirkung auf Körper und Geist nachgesagt wird.

Von Heilquellen bis hin zu Urwäldern sollen diese Orte verschiedenste Beschwerden lindern und die Gesundheit fördern. Ob du nun an Magie glaubst oder eher nicht: An diesen Orten kannst du frische Energie tanken und deine Batterien wieder aufladen.

1. Das tote Meer in Israel

Einfach treiben lassen kannst du dich im Toten Meer in Israel. Das Gewässer ist eigentlich ein Salzsee, der schon seit Langem für seine heilende Wirkung bekannt ist. Von Schwimmen kann in dem Gewässer eigentlich keine Rede sein, stattdessen trägt dich das Wasser mit einem Salzgehalt von bis zu 33 Prozent von alleine.

Der schwarze Schlamm aus dem Toten Meer wirkt wie ein natürliches Peeling und lindert Hauterkrankungen, das Wasser wirkt heilend auf Gelenke und hilft, Krankheiten wie Asthma, Arthritis und Osteoporose zu behandeln. Sogar die altägyptische Königin Cleopatra soll mit ihrem Gefolge an das Tote Meer gereist sein, um in dem sagenumwobenen Gewässer zu baden. 

Das Tote Meer in Israel – hier kannst du dich einfach zurücklehnen,

Trinken darfst du das Wasser im Toten Meer allerdings auf keinen Fall. Im schlimmsten Fall kann das wegen des hohen Salzgehalts zu Organversagen führen. Weil das salzige Wasser und die hohen Temperaturen in der Wüste Israels den Körper austrocken, solltest du stattdessen regelmäßig Trinkwasser zu dir nehmen.

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2. Die Insel Yakushima im Pazifischen Ozean

Waldbaden – auf Japanisch „Shinrin Yoku“ – liegt voll im Trend. In die Natur eintauchen und inmitten von Bäumen Kraft tanken gilt in Japan als anerkannte Stress-Management-Methode. Schon ein langsamer Spaziergang im Wald soll Angstzustände, Depressionen und Wutzustände lindern und Stresshormone abbauen.

Besonders gut geht das auf der japanischen Insel Yakushima, die zu einem Fünftel von Regenwald bedeckt ist. Bei den Japanern gilt der hügelige Wald als Kraftort.

Seit 1993 zählt die Insel Yakushima auch als Unesco-Weltnaturerbe und ist besonders für die „Yaku Sugi“ bekannt. Diese japanischen Zedern sind über 1000 Jahre alt. Die älteste von ihnen, genannt „Jomon Sugi“, wird von Wissenschaftlern auf 2170 bis 7200 Jahre geschätzt.

Zedern auf Yakushima: In diesem alten Wald kannst du den Stress zurücklassen.

„Jomon Sugi“ und den anderen jahrtausendealten Bäumen auf der Insel wird eine besonders heilende Wirkung nachgesagt. Durch das Land der „Yaku Sugi“ führen gut ausgebaute Wanderwege, auf denen du mit allen Sinnen in den alten Wald eintauchen kannst.

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3. Das Healing Hole in Bimini auf den Bahamas

Schon der Name klingt vielversprechend: Das Healing Hole ist ein Süßwasserteich auf den Bahamas, den du nur mit dem Boot erreichen kannst. Das kalte Süßwasser wird außerhalb der Mangroven des Inselstaats mit warmem Salzwasser zusammengewirbelt und gilt als wahres Allheilmittel.

Forschern zufolge enthält das Wasser im Healing Hole besonders viel Lithium, Schwefel und Magnesium und unterstützt damit unter anderem die Muskelfunktion.

Leicht zu finden ist das Gewässer auf den Bahamas allerdings nicht. Wenn du dir eine lange Suche sparen möchtest, kannst du einen Guide anheuern, der dich in einem Kayak zu der natürlichen Wellness-Badewanne bringt.

4. Das Ojo Caliente in New Mexico

Ojo Caliente heißt auf Deutsch übersetzt „heißes Auge“ und ist einer der ältesten Kurorte in Amerika. Das Wasser der abgelegenen Oase wird von den amerikanischen Ureinwohnern im nördlichen New Mexiko als heilig betrachtet. Sie ist die wohl einzige heiße Quelle der Welt mit vier verschiedenen schwefelfreien, heilenden Mineralwässern. 

Die Quellen von Ojo Caliente sind einer der ältesten Kurorte Amerikas.

In verschiedenen Wasser- und Schlammpools kannst du ein entspanntes Bad genießen und dabei die heilenden Eigenschaften der Quelle aufsagen. Die Quelle auf Eisenbasis beispielsweise soll gut für ein gesundes Immunsystem sein, die Arsenquelle lindert Schmerzen bei Arthritis und Geschwüren und der litihiumreiche Pool soll gegen Depressionen helfen.

Nicht weit von dem Kurort entfernt befindet sich in dem kleinen Ort Chimayo außerdem das bei Pilgern beliebte „Santuario de Chimayo“. Bis zu 3000 Gläubige kommen hier jedes Jahr her, um sich mit Erde aus einem Erdloch in der Sakristei einzureiben – sie wird als heilig angesehenen. Manche schlucken die Erde sogar, um von der Wirkung zu profitieren.

5. Die Saratoga Springs in New York

Einst gehörte die Stadt Saratoga Springs im US-Bundesstaat New York zu den schönsten Kurorten des 19. Jahrhunderts. Hier versammelten sich die Reichen in der Sommersaison, um zu entspannen, in den Gärten spazieren zu gehen und in dem Quellwasser zu baden, nach dem die Stadt benannt ist.

Heute kannst auch du in einem der Spas in Saratoga Springs ein Bad in dem kohlesäurehaltigen Wasser genießen. Das Quellwasser enthält besonders viele Minerale und Salze. Deswegen ist es seit Jahrhunderten für seine heilenden Kräfte bekannt.

Die kannst du aber nicht nur bei einem Bad aufsaugen, sondern auch ganz einfach trinken. Dazu gibt es 21 öffentliche Mineralquellen in der Stadt. Jede der Quellen hat ihre eigene mineralische Zusammensetzung und schmeckt deswegen auch unterschiedlich. Das kalte Wasser der Saratoga Springs soll unter anderem die Haut reinigen und die Verdauuung unterstützen. 

Wenn du die Quellen besuchst, solltest du eine eigene Tasse oder Wasserflasche nicht vergessen, damit du das klare, kalte Wasser in vollen Zügen genießen kannst. 

6. Das Ibusuki-Sandbad in Japan

Hast du schon mal ein Sandbad genommen? Möglich ist das im japanischen Kagoshima, denn dort befindet sich das einzige natürliche Sandbad der Welt. Statt im Wasser entspannen Besucherinnen und Besucher hier in einem seichten Loch am Strand. 

Das Sandbad Ibusuki – Entspannung im warmen Sand.

In einem leichten Baumwollkimono, genannt Yukata, wirst du dort für 15 bis 30 Minuten bis zum Hals in den Sand eingegraben. Die vulkanischen Quellen am Ufer erwärmen ihn auf 45 bis 50 Grad, sodass du ordentlich ins Schwitzen kommst. 

Schon seit über 300 Jahren besuchen Menschen den Küstenstreifen für ein Sandbad, heute ist die positive Wirkung auf den Körper medizinisch nachgewiesen. Die Fakultät für Medizin der Universität Kagoshima hat herausgefunden, dass Sandbäder die Durchblutung fördern, den Stoffwechsel fördern und Entzündungen im Körper lindern.

7. Das Bäderdreieck in Westböhmen

Thermen und Kurbäder haben in Tschechien eine jahrhundertealte Tradition. Berühmte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Ludwig van Beethoven und Mark Twain fuhren in die tschechischen Kurstädte, um Kraft zu tanken.

Die Kurpromenade in Franzensbad – beliebtes Reiseziel für einen heilenden Urlaub.

Für eine gesunde Auszeit bietet sich vor allem das Westböhmische Bäderdreieck an. Es besteht aus den alten Kurorten Marienbad, Karlsbad und Franzensbad und zählt mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe.

Das besonders mineralhaltige Quellwasser in den Bädern wird eingesetzt, um Erkrankungen der Gefäße, des Herzens und des Bewegungsapparates zu behandeln. Außerdem gibt es in Franzensbad eines der ersten Moorbäder der Welt. Das Naturheilmittel entspannt die Muskeln und regt den Stoffwechsel an. Mitten in Europa kannst du dich hier so richtig verwöhnen lassen.