Drehorte im Harz: Diese Spots solltest du unbedingt sehen
Wälder, Berge, Naturspektakel, urige Fachwerkstädte, Schlösser, Burgen und Lost Places – der Harz bietet perfekte Drehorte für TV- und Kinoproduktionen. Wir zeigen dir Filmspots, die du besuchen solltest.
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„Harzywood“ könnte in großen Lettern auf einem der Harzer Berge stehen, ganz nach dem amerikanischen Vorbild aus L.A. Und der Harz könnte diesen Titel mit Recht und Stolz tragen, denn er hat sich zu einem Hotspot für nationale und internationale Fernseh- und Kinofilmproduktionen entwickelt.
Schauspielgrößen wie George Clooney, Matt Damon, Bill Murray, John Goodman, Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Wolke Hegenbart oder Götz George haben hier gedreht.
So könnte es aussehen – „Harzywood“ im Harz hat einige spannende Drehorte zu bieten.
Für Hollywoodstreifen wie „Monuments Men“, „Die Päpstin“, „Der Medicus“ oder „Tom Sawyer“ und „Das kleine Gespenst“ bot das norddeutsche Mittelgebirge die passenden Kulissen – dank der Harzer Landschaften mit ihren Bergwäldern, schattig-steilen Tälern, Wiesen und Mooren, mystischen Felsformationen, Höhlen und Stollen, alten Fachwerkstädten, Kirchen und Weltkulturerbestätten.
Besser können es Kulissenbauer gar nicht machen. Und so nutzen nicht selten Filmproduktionen für ein Projekt mehrere Spots im Mittelgebirge. Wir zeigen dir eine Auswahl, welche Orte du dir als Filmtourist unbedingt ansehen solltest.
Wernigerode
Wernigerode ist bei Harzurlaubern bekannt und beliebt. Die 35.000 Einwohner große Stadt ist bekannt für ihre bunte Fachwerkaltstadt samt imposantem Rathaus und großem Marktplatz. Hier entstanden Szenen für die Verfilmung von Otfried Preußlers „Das kleine Gespenst“ oder die „Sieben Zwerge – Männer allein im Wald“ von Otto Waalkes.
Wenige Straßen vom Rathaus entfernt steht die Liebfrauenkirche. Auf ihrem Hof und in ihrem alten Pfarrhaus filmte die französisch-deutsche Koproduktion unter anderem den Kinofilm „Frantz“ (2016). Star-Regisseur François Ozon und sein 70-köpfiges Filmteam sorgten während der Drehzeit für ein kleines Verkehrschaos in der Altstadt. Die Liebfrauenkirche dient heute als Konzerthaus, dank ihrer tollen Akustik.
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Das kleine Gespenst geistert durch Wernigerode.
Das über der Stadt thronende Wernigeröder Schloss ist auf den Leinwänden viel zu sehen. Schon zu DDR-Zeiten drehte die DEFA „Schneeweißchen und Rosenrot“ im Schloss. 1979 filmten die Russen ihre Version der Münchhausen-Legende. Daher ist die Anlage heute noch gern von russischen Touristen besucht.
Richtig zur Geltung kommt das Schloss aber als Burg Eulenstein in „Das kleine Gespenst“. Gedreht wurde in den adeligen Wohnräumen und auf dem Dachboden des Schlosses. Für kleine Schlossbesucher werden übrigens Märchenführungen angeboten, die auf dem Schlossdachboden mit einer Überraschung enden.
Blankenburg
Blankenburg (Harz) ist ein ruhiges 19.000 Einwohner großes Städtchen am nördlichen Harzrand. Das über der Stadt aufragende, gelbe Große Schloss ist schon von Weitem zu sehen. Doch die Kur- und einstige Garnisonsstadt hat noch mehr zu bieten: Das Kleine Schloss mit seinem großen Barockgarten ist gern besucht und zu einem Heiratsmekka avanciert.
Nur wenige Meter davon entfernt beginnt die Teufelsmauer – eine 20 Kilometer lange Sandsteinfelskette mit besonderen Felsformationen – auf der du entlangwandern und kraxeln kannst, herrliche Ausblicke inklusive.
Vor der Stadt befinden sich das Kloster Michaelstein mit seiner historischen Musikinstrumentenausstellung und die Burg und Festung Regenstein. Es gibt also eine Menge für einen Kurzurlaub zu erkunden.
Und noch was fällt auf. Die Liste der in und rund um Blankenburg gedrehten Filme ist sehr lang:
- ARD-Vorabendserie „Heiter bis tödlich – Alles Klara“: Hier diente das alte Blankenburger Postamt als Polizeirevier.
- Szenen für „Der Medicus“ und „Bibi & Tina“ (Teil 3), „1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“ wurden auf Teilen der Teufelsmauer, meist im Ortsteil Timmenrode, gedreht. Ebenso „Die kleine Hexe“. Hier diente die Felsformation des Hamburger Wappens, Teil der Teufelsmauer, als Kulisse.
- Das Große Schloss Blankenburg diente als Kulisse einiger Szenen, etwa für „Mechthild von Magdeburg“ oder „Black Death“.
- Auf der Burg und Festung Regenstein wurde eine Filmszene von „Tschick“ gedreht. Die Anlage befindet sich am nördlichen Ortseingang von Blankenburg. Höhlen und Wohnungen wurden hier einst in den Sandstein getrieben. Früher hat hier eine Grafenfamilie gelebt. Laut Sage soll im Burgturm eine Jungfrau gefangen gehalten worden sein, die sich mühsam selbst befreien konnte. Heute ist die Ruine ein Freilichtmuseum, von dem du über das Harzvorland bis zum Brocken sehen kannst.
- Unterhalb der Burg und Festung Regenstein, versteckt im Nadelwald im sogenannten Heers, befindet sich die Sandhutsche, ein XXL-Sandkasten mit mächtigen Sandsteinfelsen, in denen sich teilweise Höhlen gebildet haben. Dieses Kulturdenkmal ist besonders im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel – und begehrt bei Filmemachern: Szenen von „Das singende klingende Bäumchen“ von 2016 oder „Bibi & Tina“ (Teil 3) entstanden hier.
- In der teilrestaurierten Domäne in der Blankenburger Innenstadt wurden 2018 Szenen der achtteiligen Serie „Der Krieg und ich“ (Kinderkanal) gefilmt. Der nur wenige Kilometer von Blankenburg entfernte Wendefurther Stausee ist in der Serie ein norwegischer Fjord.
Übrigens scheint sich ein deutscher Schauspieler in Blankenburg recht wohl zu fühlen: Heinz Hönig lebt hier mit seiner Familie. Frau Annika hat er sogar 2019 im Blankenburger Rathaus geheiratet.
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Halberstadt
George Clooney machte sich 2012 persönlich ein Bild vom Halberstädter Dom. „It’s perfect!“, soll der Hollywoodstar nach nur wenigen Minuten befunden haben. In seinem Film „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ verwandelt sich der Dom in den Genter Sakralbau, der gleich zu Beginn des Films zu sehen ist.
Doch das ist nicht das einzig Interessante an dem Kirchenbau in der Stadt am nördlichen Harzvorland. Im Halberstädter Dom St. Stephanus und St. Sixtus ist ein reicher Domschatz zu sehen: Mit mehr als 650 Objekten gilt er als einer der umfangreichsten mittelalterlichen Kirchenschätze weltweit. Darunter sind ein Armreliquiar des heiligen Nikolaus und der Abraham-Engel-Teppich aus der Zeit um 1150.
Der Halberstädter Dom – in Clooneys Film „Monuments Men – Ungewöhnliche Helden“ verwandelt sich der Dom in den Genter Sakralbau, der gleich zu Beginn des Films zu sehen ist.
Aber auch der Dombau für sich ist sehenswert. Er gilt als einer der wenigen großen Kirchenbauten in Deutschland, der nach französischem Kathedralschema errichtet wurde.
Um die Kirche herum befinden sich romanische, barocke, neogotische und moderne Gebäude – und, na klar, auch hier liefen die Kameras für andere Produktionen. Etwa für die Neuverfilmung von „Heidi“ mir Bruno Ganz. Die in der Geschichte vorkommende Frankfurter Villa Sesemann und der Bahnhof wurden hier aufgenommen.
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Zum AngebotGoslar
George Clooney hat seinen „Monuments Men“ nicht nur in Halberstadt gedreht. Neben den Oberharzorten Clausthal-Zellerfeld und Altenau hat Clooney vor allem in und um Goslar seine Sets aufgebaut: Die Breite Straße, die an den großen Marktplatz grenzt, ist im Film als Straße im belgischen Veume zu sehen, wenn auch nur sehr kurz.
Das Goslarer Unesco-Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg spielt im Film hingegen eine große Rolle. Aus ihr retten die „Monuments Men“ die Brügger Madonna von Michelangelo. Wie im Blockbuster wurden im Bergwerk während des Zweiten Weltkrieges tatsächlich Kunstschätze in Sicherheit gebracht: etwa der Braunschweiger Löwe.
Starbesetzung bei „The Monuments Men“ – und das mitten in Goslar.
Seit mehr als tausend Jahren wurde im Rammelsberg, bis zu seiner Stilllegung 1988, Bergbau betrieben. Die Anlagen sind seitdem gut erhalten – kein Wunder, dass es auch für den deutschen Fernsehfilm „Das Wunder von Lengede“ mit Heino Ferch und Jan Josef Liefers eine perfekte Kulisse geboten hat. Sehenswert ist das Bergwerk aber nicht nur im TV. Ein Besuch samt Führung und einer Einfahrt lohnen.
In der Kaiser- und Fachwerkaltstadt Goslar wurden zahlreiche Szenen gedreht: „2 für alle Fälle – Manche mögen Mord“, „Unsere Mütter, unsere Väter“, „Alle Zeit der Welt“, „Till Eulenspiegel“ oder auch die „Sieben Zwerge“ von Otto Waalkes. Der hielt seine Kameras unter anderem auf das Siemenshaus, ein um 1692/93 errichtetes imposantes Fachwerkhaus.
Ober- und etwas außerhalb von Goslar liegt die Steinberg-Alm. Hier soll Clooney während der Dreharbeiten abgeschirmt gelebt haben. 2020 wurden hier Teile der Neuverfilmung der Immenhof-Filmtrilogie, einer Geschichte rund um das gleichnamige Ponygestüt, gedreht.
Ilsenburg
Apropos untergebracht: Der Großteil des Filmteams von „Monuments Men“ hat im Landhaus Zu den Rothen Forellen in Ilsenburg geschlafen. Noch heute erinnern kleine Schilder an den Zimmertüren daran, welche VIPs hier genächtigt haben: Matt Damon, Bill Murray oder Grant Heslov. Aber auch Otto Waalkes, Helge Schneider oder Cosma Shiva Hagen sollen es sich in den Betten nach Drehschluss bequem gemacht haben.
Zwei Originalkulissenbetten aus dem Zwergenfilm – nur 1,50 mal 0,5 Meter – stehen übrigens in einem Ilsenburger Ferienhaus. Kinder können da toll drin schlafen.
In der historischen Kulisse des Klosters Ilsenburg wurden Szenen aus „Die Päpstin” gedreht.
Im 9560 Einwohner kleinen Städtchen gibt es noch eine weitere beeindruckende Filmkulisse: das Kloster Ilsenburg. Vor über 1000 Jahren gegründet, galt es als eines der reichsten und wichtigsten Klöster im Harz. Passend zu dieser historischen Kulisse wurden hier auch Szenen des Dramas „Die Päpstin“ gedreht. Im Film sind das Innere der Klosterkirche und der Brüdersaal zu sehen. In diesem Raum werden regelmäßig Märchenlesungen veranstaltet. Das Klosterrefektorium wurde für die Märchenverfilmung „Schneewittchen“ zum Thronsaal.
Wenn du dich in Ilsenburg genug umgesehen hast, kannst du von hier aus zu einer anspruchsvollen Wandertour Richtung Brocken starten. Es ist die direkteste Route zum höchsten Harzgipfel und führt durch wilde Harzer Natur und Landschaft.
Gernrode
Eine weitere Kirche diente für „Die Päpstin“ als Drehort: die Kirche St. Cyriakus in Gernrode. Die Stiftskirche zählt zu den bedeutendsten ottonischen Architekturdenkmälern in Deutschland und wurde bereits 961 erwähnt. Hier soll es auch das älteste erhaltene Heilige Grab – also eine Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem – in Deutschland geben.
Eine weitere Kirche diente für „Die Päpstin“ als Drehort: Die Kirche St. Cyriakus in Gernrode – hier: das Heilige Grab in der romanischen Stiftskirche.
Wenn dir das alles zu heilig ist, kannst du dir in dem knapp 3300 Einwohner kleinen Städtchen bei Quedlinburg die Harzer Uhrenfabrik mit ihrer XXL-Kuckucksuhr und ihrem XXL-Wetterhäuschen ansehen.
Quedlinburg und Osterwieck
Beide Städte punkten mit ihren gut erhaltenen beziehungsweise restaurierten Fachwerkhäusern. In Quedlinburg sollen es sogar über 1000 sein. Viele Filmproduzenten nutzen daher diese Optik für ihre Produktionen. So wurden in den Altstädten Szenen für „Goethe!“, „Heidi“, „Das kleine Gespenst“ und natürlich „Monuments Men“ gedreht.
Am Set von „Heidi“: Regisseur Alain Gsponer, Isabelle Ottmann (Klara, links) und Anuk Steffen (Heidi, rechts) während den Dreharbeiten in Quedlinburg.
In beiden Städten kannst du zahlreiche wunderschöne und reich verzierte Fachwerkfassaden entdecken. Quedlinburg punktet zudem noch mit seinen Unesco-Weltkulturerbestätten Schloss und Stiftskirche.
Einhornhöhle Scharzfeld
Im Westharz findest du die Einhornhöhle. Hier ist es im Schnitt acht Grad frisch, dunkel und naturbelassen – perfekt, um sie als Kulisse für die versteckte Indianerhöhle von Joe (gespielt von Benno Fürmann) zu nutzen. Zu sehen ist sie im Kinderfilm „Tom Sawyer“.
Die wärmsten Naturorte Norddeutschlands sind im Winter im Harz zu finden. Zum Beispiel die Einhornhöhle – Drehort des Films „Tom Sawyer“.
Wenn die Corona-Bestimmungen es zulassen, kannst du durch die größte begehbare Höhle des Westharzes, etwa 300 Meter lang, gehen. Dabei weist sie eine Gesamtlänge von fast 700 Metern auf. Große Hallen und Dome reihen sich an der Hauptstrecke aneinander – absolut eindrucksvoll!