150 Jahre Yellowstone: Die Schönheit des Nationalparks
Brodelnde Geysire, reißende Wasserfälle, tiefe Schluchten: Für seine atemberaubende Landschaft ist der Yellowstone-Nationalpark berühmt. Vor 150 Jahren wurde er eröffnet – wir verraten die besten Tipps, nicht nur für 2022.
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Der Geologe Ferdinand Vandeveer Hayden und sein Forscherteam werden wohl große Augen gemacht haben, als sie 1871 das Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalparks bereisten. Am 11. Juni waren die 34 Männer von Ogden in Utah nach Norden in unbekanntes Terrain aufgebrochen. Ihr Ziel: die bislang unberührte, wilde Tier- und Pflanzenwelt erkunden.
Bei der Hayden-Expedition mit dabei waren auch der Maler Thomas Moran und der Fotograf William Henry Jackson. Als die Ersten hielten sie die atemberaubende Landschaft des Yellowstone bildlich fest. Damit bewiesen sie nach ihrer Rückkehr in die Zivilisation nicht nur, dass es die sagenumwobenen Geysire, Wasserfälle und Schluchten wirklich gab, die bisher nur als Mythen galten.
Yellowstone ist der älteste Nationalpark der Welt
Sie weckten mit ihren Kunstwerken auch das Interesse des amerikanischen Präsidenten Ulysses S. Grant. Er war so beeindruckt von der unberührten Natur, dass er am 1. März 1872 ein Gesetz unterzeichnete, das die Region vor Goldsuchern, Siedlern und Pelzjägern schützen sollte. Damit gründete Grant den ersten Nationalpark der Welt.
Der Fotograf Henry William Jackson hat 1871 als erster Mensch die Crystal Falls fotografiert. Während der Hayden-Expedition durch das Gebiet des heutigen Yellowstone-Nationalparks im selben Jahr, an der er teilnahm, fotografierte er die beeindruckende Natur. Dank seiner Aufnahmen wurde der Nationalpark zum Schutz der Natur gegründet. Am 1. März 2022 wird er 150 Jahre alt.
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Größter Nationalpark Amerikas
2022 ist das ist 150 Jahre her. Heute ist der Yellowstone-Nationalpark ein weltberühmtes Reiseziel für Touristinnen und Touristen aus der ganzen Welt. Jedes Jahr kommen (abseits der Pandemie) rund vier Millionen Besucherinnen und Besucher, um sich die Landschaft und die Tiere anzuschauen.
Das Gebiet liegt in den Rocky Mountains und erstreckt sich über fast 9000 Quadratkilometer, was den Park auch zum größten Amerikas macht. Der Großteil der Fläche liegt im Bundesstaat Wyoming, kleinere Gebiete reichen bis nach Montana und Idaho. Im Jahr 1976 wurde der Park von der Unesco zum Internationalen Biosphärenreservat erklärt.
Benannt nach dem Yellowstone River
Zu den spektakulärsten Highlights im Yellowstone zählen Nordamerikas größter Bergsee, der glasklare Yellowstone Lake mit 354 Quadratkilometern, sowie der Yellowstone River, nach dem der Park benannt wurde. Die felsige Landschaft ist geprägt von hohen Bergen und tiefen Schluchten. Der höchste Punkt liegt auf dem „Eagle Peak“ auf 3462 Metern, der tiefste Punkt auf 1620 Metern.
Sehenswert sind außerdem die zahlreichen Geysire, etwa 3000 sind es, sowie heiße Quellen, sogenannte Schlammtöpfe und Fumarolen, aus denen vulkanische Gase austreten. Einer der berühmtesten Geysire ist der „Old Faithful“, der alle eineinhalb Stunden eine heiße Wassersäule von bis zu 56 Metern ausstößt. Zu den schönsten Wasserfällen zählt der Tower Fall mit dem Regenbogen zu seinen Füßen.
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Der „Old Faithful“-Geysir im Yellowstone-Nationalpark in Wyoming, USA, ist einer der berühmtesten Geysire der Welt. Alle eineinhalb Stunden wirft er eine riesige heiße Wassersäule aus, die bis zu 56 Meter hoch werden kann. Der Nationalpark wurde vor 150 Jahren eröffnet, am 1. März 1872.
Vulkansystem ist 17 Millionen Jahre alt
Die vielfältige, zerklüftete Landschaft verdankt der Nationalpark seinem riesigen Vulkansystem, das sich über 700 Kilometer unter der Erde erstreckt. Der Yellowstone-Vulkan gilt als Supervulkan und verfügt über eine außerordentlich große Magmakammer. Geologische Untersuchungen haben ergeben, dass das gesamte Vulkansystem seit etwa 17 Millionen Jahren aktiv ist.
An der Erdoberfläche zeigt sich der Vulkan vor allem durch seine Calderen, also kesselförmige Krater. Diese sind teils mit Wasser oder flüssigen Gasen gefüllt und erstrahlen daher in den verschiedensten Farben. Eine der spektakulärsten Calderen ist die „Grand Prismatic Spring“. Sie ist die größte Thermalquelle der USA und die drittgrößte der Welt. Ferdinand Vandeveer Hayden berichtete schon nach seinen Reisen im 19. Jahrhundert von diesem Naturspektakel.
Die Landschaft im Yellowstone-Nationalpark in den US-Bundesstaaten Wyoming, Montana und Idaho ist geprägt von Geysiren und Thermalquellen. Sie sind durch das unterirdische Vulkansystem entstanden. Der Nationalpark wird am 1. März 2022 150 Jahre alt.
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Zum exklusiven GutscheinJagdverbot seit 1883 – Bisons waren fast ausgerottet
Doch nicht nur beeindruckende Natur gibt es im Yellowstone-Nationalpark zu sehen, sondern auch viele Tiere. Grizzlybären, Elche, Wölfe, Kojoten und Streifenhörnchen fühlen sich in der Natur wohl. Außerdem leben im Yellowstone seltene Bisons, die in Amerika von den Siedlern im 19. Jahrhundert beinahe ausgerottet wurden. Auch die Indianerstämme, die einst im Yellowstone lebten, wurden von den weißen Einwanderern vertrieben. Ihr Ursprung geht auf über 10.000 Jahre zurück.
Um die Artenvielfalt zu schützen, galt ab 1883 zunächst ein Jagdverbot für die meisten Tierarten im Nationalpark. Damals waren von einst 50 Millionen Bisons nur noch knapp 1000 übrig. 1894 lebten im Yellowstone die letzten 200 Exemplare. Im selben Jahr wurde das Töten aller Tiere im Park vom US-Parlament untersagt. Nur das Fischen ohne Netz ist seither noch erlaubt. Auch Bäume, Mineralien und andere Gegenstände der Natur dürfen nicht beschädigt werden.
Bisons im Yellowstone-Nationalpark in den USA. Der Nationalpark ist der größte Amerikas und der älteste der Welt. Vor 150 Jahren, am 1. März 1872, wurde er eröffnet.
Bisons, Grizzlys und Wölfe wieder angesiedelt
Im 20. Jahrhundert bemühten sich Tierschützer, die Population der Bisons wieder aufzubauen. Heute leben schätzungsweise wieder 30.000 Tiere in freier Wildbahn. Im Yellowstone sind es zwischen 3500 und 4500. Auch die Grizzlybären standen einst auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Tierarten. Heute leben etwa 500 Bären im Yellowstone. Ebenso gelang es, die einst ausgerotteten Yellowstone-Wölfe wieder anzusiedeln.
Den Yellowstone-Nationalpark besuchen
Wer die Bisons, Geysire und Bergseen im Yellowstone-Nationalpark sehen möchte, sollte am besten im Frühjahr oder im Herbst anreisen. Dann herrschen in der Region kühlere Temperaturen zwischen null und 20 Grad Celsius, die sich zum Wandern und für andere Outdoor-Aktivitäten eignen.
Wer es gern warm mag, kann auch im Sommer kommen. Dann können die Temperaturen schon mal um die 30 Grad Celsius erreichen. Im Winter wird es dagegen sehr kalt. Bei minus fünf bis minus 20 Grad Celsius kommt es auch häufiger zu starken Schneefällen. Viele Routen sind in der kalten Jahreszeit gesperrt.
Unterkünfte, Restaurants und Tankstellen vor Ort
Um zu den atemberaubenden Orten im Yellowstone zu gelangen, haben Besucherinnen und Besucher viele Möglichkeiten: Wandern, Kajakfahren, Autofahren und Reiten sind nur ein paar Beispiele. Viele Veranstalter bieten auch geführte Touren, teils auch mit Übernachtung im Park an.
Touristenzentren und Unterkünfte gibt es zum Beispiel in Mammoth Country, in Canyon Village, Tower-Roosevelt, Lake Village und Old Faithful. Außerdem stehen insgesamt elf Campingplätze zur Verfügung. Mancherorts gibt es auch Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Tankstellen.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Die Einrichtungen sind von Mai bis Oktober geöffnet. Zutritt zum Park gibt es dennoch auch in den Wintermonaten. Über die Öffnungszeiten und Preise jenseits der Hauptsaison können sich Touristen unter anderem auf der Website des Nationalparks informieren. Wer mit einem privaten Fahrzeug anreist, zahlt 35 Dollar, mit einem Motorrad 30 Dollar. Einzelpersonen ohne Auto zahlen 20 Dollar, ein Jahrespass kostet 70 Dollar.
Für alle Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren ist der Eintritt frei. An einigen Feiertagen, zum Beispiel dem Geburtstag von Martin Luther King (21. Januar) oder dem Veterans Day (11. November), muss niemand etwas bezahlen.