Mit der Schaufel immer höher den Sand auftürmen und dann mit Wasser liebevoll kleine Türmchen formen oder den Strandkorb durch eine hohe Sandmauer vor Wind schützen: All das sollten Urlauberinnen und Urlauber auf Sylt unbedingt vermeiden. 

Es klingt fast nach einem Scherz, aber: Das Bauen von Sandburgen ist an den Stränden der Insel verboten. Das steht sogar in der Satzung der Gemeinde Sylt„über die Einschränkung des Gemeingebrauchs am Meeresstrand“. In Paragraf 5 ist zu lesen: „Ordnungswidrig [...] handelt, wer vorsätzlich oder fahrlässig im Strandbereich Sandburgen baut oder Löcher gräbt.“ 

Ebenfalls verboten ist beispielsweise das Vergraben von Abfall, das Verunreinigen oder Umwerfen von Strandkörben, das Feuermachen ohne Genehmigung und das Spielen von zu lauter Musik. 

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Warum ist das Sandburgenbauen verboten?

Es gibt mehrere Gründe, warum es auf Sylt verboten ist, sich am Strand mit Eimer und Schaufel auszutoben. Einer ist, dass Sandburgen und Löcher den Boden immer wieder auflockern. Das hat zur Folge, dass der Sand bei Hochwasser schneller weggeschwemmt oder bei Wind schneller abgetragen wird. Das Wiederaufbauen mit neuem Sand ist sehr teuer.

Ein weiterer Grund: Früher haben die Urlauberinnen und Urlauber gern ein Loch um ihre Strandkörbe gebuddelt, um sich so vor dem frischen Küstenwind zu schützen. Bei Flut wurden die Löcher vom Meer überspült, und die Bergung der Strandkörbe gestaltete sich ziemlich schwierig. 

Wer das Sandburgenbauen-Verbot missachtet, muss mit einem Bußgeld von bis zu 1000 Euro rechnen – so steht es zumindest in der Satzung.

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Strafen für Burgenbauer

Der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, hat dem reisereporter gegenüber allerdings mitgeteilt, dass in den vergangenen Jahren kein Bußgeld verhängt wurde. Für Kontrollen am Strand sei der Tourismusbetrieb verantwortlich, und bislang habe es keine Anzeigen bei der Ordnungsbehörde gegeben. 

Ausnahmen für Kinder

Wer Kinder hat, weiß natürlich, dass das Buddeln und Spielen im Sand einfach mit dazugehört, wenn Urlaub am Meer ansteht. 

Auch die Gemeinde Sylt zeigt sich gnädig und drückt bei kleineren Buddeleien normalerweise ein Auge zu. Wichtig ist es dann aber, die Löcher vor dem Verlassen des Strandes wieder zuzuschütten und den Sand platt zu drücken. Dann bleibt der teure Sand da, wo er hingehört.