Reisende müssen im Jahr 2022 für ihre Reise mancherorts etwas mehr Geld einplanen. Beispielsweise sind bei Mietwagen und Flugtickets die Preise höher als 2021. Weitere Kosten verursachen PCR-Tests, die an zahlreichen Urlaubsorten für die Einreise gebraucht werden. Zudem wird an einigen Orten die Touristensteuer eingeführt, andernorts besteht sie bereits länger. Wir geben einen Überblick, wo das Reisen teurer wird.

Thailand und Venedig führen Touristensteuer ein

Weitere Kosten kommen höchstwahrscheinlich auf Reisende zu, die einen Urlaub in Thailand oder Venedig planen. Denn beide Destinationen wollen eine Touristensteuer einführen, die allerdings bereits vor einigen Jahren angekündigt worden war und bislang immer wieder verschoben wurde. 

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Ab April sollen Urlauberinnen und Urlauber in Thailand eine Einreisegebühr von 300 Baht (etwa 8 Euro) zahlen. Die neue Gebühr soll auf den Preis der Flugtickets obendrauf kommen und dem Erhalt von Sehenswürdigkeiten dienen. Außerdem sollen damit Unfallversicherungen für Ausländerinnen und Ausländer finanziert werden, die die Kosten nicht selbst tragen können.

Der Tempel Wat Arun in Bangkok. Die Hauptstadt Thailands öffnet sich wieder für den Tourismus.

In Venedig soll im Sommer 2022 die mehrfach verschobene Touristengebühr eingeführt werden. An bestimmten Drehkreuzen in der Stadt sollen Touristinnen und Touristen in der Hauptsaison 10 Euro „Eintritt“ zahlen müssen und in der Nebensaison 3 Euro, um Venedig besichtigen zu können. Auf diese Weise sollen außerdem die Besucherströme besser gelenkt werden.

In Italien an sich gibt es bereits eine Kurtaxe für Übernachtungen im Land, die je nach Ort variiert. In Rom liegt die Gebühr zwischen 3 und 7 Euro pro Nacht, je nach Zimmertyp. Einige kleinere Städte verlangen teilweise sogar mehr.

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In diesen Ländern gibt es bereits eine Touristensteuer

In Europa verlangen außerdem diese Länder eine Touristensteuer: Slowakei, Ungarn, Malta, Spanien, Slowenien, Polen und die Türkei. In Norwegen ist den Kommunen freigestellt, eine Bettensteuer einzuführen. Weltweit verlangen unter anderem die USA, Japan, Malaysia, Neuseeland und zahlreiche karibische Inseln wie Aruba, Bahamas, Barbados, Jamaika und die Dominikanische Republik eine Touristengebühr.

Flugtickets 2022 teurer als 2021, aber günstiger als 2019

Wer ins Ausland fliegen will, muss in diesem Jahr zudem etwas mehr als 2021 für die Tickets zahlen. So seien die Preise laut dem Vergleichsportal Idealo im Reisezeitraum vom 1. Juli bis zum 30. September 2022 höher als im gleichen Zeitraum im vergangenen Jahr, doch im Vergleich zum Jahr 2019 sei der Großteil der Flüge allerdings günstiger. 

Ein Ticket für den Hin- und Rückflug nach Antalya (Türkei) beispielsweise kostet im September 2022 durchschnittlich 136 Euro. Das sind zwar 10 Prozent mehr als im September 2021 (124 Euro), aber 19 Prozent weniger als im September 2019. Für eine Flugreise nach Lissabon müssen Reisende in diesem September im Schnitt 94 Euro hinblättern – das sind 62 Prozent mehr als 2021, aber immerhin 5 Prozent weniger als 2019.

In der türkischen Provinz Antalya finden Urlauber zahlreiche traumhafte Strände.

Preise für Mietwagen auf Rekordniveau

Bei Mietwagen befinden sich die Preise allerdings derzeit auf einem Rekordniveau. Laut billiger-mietwagen.de kosten Mietwagen bis einschließlich Ende September 2022 derzeit durchschnittlich 46,55 Euro pro Tag. Das seien 9 Prozent mehr als im ohnehin schon teuren vergangenen Jahr, so Sprecher Frieder Bechtel der Plattform gegenüber dem reisereporter. Im Vergleich zum Jahr 2019 sind Mietwagen damit insgesamt 58 Prozent teurer.

Der Hauptgrund für die hohen Preise seien Angebot und Nachfrage, der die Vermieter nicht hinterherkommen. So kosten Mietwagen auf Mallorca im Schnitt 44,08 Euro. Das sind 4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr und 115 Prozent mehr als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.