Hand aufs Herz: Wie oft hast du schon Shampoo-Fläschchen und kleine Seifen aus dem Hotel bei der Abreise einfach in den Koffer gepackt – und die Badeschlappen gleich noch mit dazu?

Bei einer aktuellen Umfrage des Forschungsunternehmens OnePoll im Auftrag von „Expedia“ gaben 78 Prozent der Deutschen an, schon einmal Utensilien aus dem Hotel mit nach Hause genommen zu haben. Auf Platz 1 stehen Körperpflegeprodukte wie Shampoo und Conditioner, die in den Koffern von 56 Prozent der Befragten landen.

Ebenfalls beliebt sind Notizblöcke und Kugelschreiber (23 Prozent). Badeschlappen landen mit 18 Prozent auf Platz 3, vor Tee und Kaffee auf Platz 4 (17 Prozent). Etwas weniger gefragt, aber nicht unbeachtet, sind etwa Bademäntel (14 Prozent), Tassen (6 Prozent), Deko (4 Prozent), Tagesdecken (3 Prozent)  und Wasserkocher (2 Prozent).

Aber: Ist das eigentlich erlaubt?

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Vorsicht, Diebstahl: Das ist Eigentum des Hotels

Eine klare Nachricht vorweg: Rein rechtlich darfst du gar nichts aus dem Hotelzimmer mitnehmen. Auch keine Duschgels und Seifen, Shampoos und Cremes. Denn das alles gehört streng genommen zur Hotelausstattung und ist zur Benutzung während des Aufenthaltes gedacht.

Aber: In der Praxis drücken die meisten Hotels hier ein Auge zu. Denn nachdem die Artikel bereits im Gebrauch waren, müssen sie ohnehin entsorgt werden. Hier droht also kein Ärger.

Blick auf das Bett in einem Hotelzimmer.

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Ähnlich verhält es sich mit den Badeschlappen. Das Hotel kann sie aus hygienischen Gründen nicht wiederverwenden, weshalb du sie problemlos mit nach Hause nehmen kannst. Einige Hotels stellen auch Postkarten zur Verfügung – für einen Gruß in die Heimat oder als nette Erinnerung. Die kannst du dir auch ohne Weiteres nehmen.

Minibar ist kostenpflichtig

Bedenkenlos zugreifen kannst du auch, wenn in deinem Hotelzimmer ein Stück Schokolade auf dem Nachttisch oder ein Apfel auf dem Schreibtisch bereitliegt. Sind aber Obst und Snacks in einem großen Korb mit verschiedenen anderen Tütchen und Leckereien, kannst du davon ausgehen, dass es sich um einen Teil der Minibar handelt. Und die ist kostenpflichtig!

Tipp: Am besten, du fragst vorher nach. Das erspart dir Missverständnisse, Peinlichkeiten und unter Umständen eine hohe Rechnung.

Bei Diebstahl droht Anzeige

Klar und eindeutig verhält es sich mit größeren Dingen und Gegenständen, die auch anderen Gästen und Gästinnen zur Verfügung gestellt werden – wie Bademäntel, Kleiderbügel, Handtücher, Kissen, Regenschirme und Wecker.

Wer die vor der Abreise einfach einsteckt, macht sich strafbar. Hier kann es sogar schnell zu einer Anzeige kommen. Selbstverständlich sind auch Bücher, Besteck, Geschirr oder Wohnaccessoires absolute Tabus.

Ein Bademantel hängt in einem Hotelzimmer.

Das muss man nicht extra erwähnen? Doch! Es sollen sogar schon Matratzen, Fernseher und komplette Badarmaturen aus den Hotelzimmern verschwunden sein. Häufig betroffen sind davon übrigens meist Nobelhäuser, deren Aufzüge direkt in die Tiefgarage führen ...

Mit leeren Koffern angereist

Auch Anke Cimbal, Pressesprecherin der Best Western Hotel Group, kann aus ihrer Erfahrung berichten. Diebstahl im großen Stil habe es aber in letzter Zeit nicht gegeben. „Dass Leute mit leeren Koffern angereist sind und dann das ganze Bettzeug mitgenommen haben, ist schon eine Weile her“, sagt die Sprecherin.

Das Thema Badeutensilien sieht Cimbal gelassen. „Solange die Gäste ab und zu mal eine Seife einstecken, ist das kein Problem.“ Im Grunde könnte man sich sogar freuen, wenn das kleine Andenken später an einen schönen Aufenthalt erinnert. „Anders sieht das bei Handtüchern und Bademänteln aus – die dürfen nicht einfach mitgenommen werden.“

Ihr Tipp: An der Rezeption nachfragen. Oft kann man zum Beispiel den Bademantel kaufen.