Der Schwarzwald ist Deutschlands größtes Mittelgebirge – und auch im Winter eine tolle Ferienregion für Aktivurlauberinnen und Aktivurlauber. Wer außer klassischen Aktivitäten wie Skifahren, Rodeln oder dem Winterspaziergang etwas anderes ausprobieren will, kann auch das Schneeschuhwandern ausprobieren.

Das einst vor allem für abgelegene Gegenden bekannte Fortbewegungsmittel hat sich zum beliebten Sportgerät gemausert. Etliche örtliche Anbieter verleihen Equipment oder bieten geführte Touren an. Wer allein losziehen will, findet an vielen Orten offizielle Routen.

Naturschutzgebiet Langenbach-Trubelsbach

Das Naturschutzgebiet Langenbach-Trubelsbach befindet sich im Landkreis Lörrach, es erstreckt sich auf dem Gebiet der Gemeinde Todtnau, einem Luftkurort mit etwa 4800 Einwohnerinnen und Einwohnern. Wer die verschneite Natur in der von Weiden und Mooren geprägten Schutzzone per Schneeschuh erkunden will, findet hier eine 7,75 Kilometer lange Rundtour, die trotz ihrer Länge als leicht eingestuft wird.

Start und Ziel ist die Notschrei-Passhöhe. Hier sind auch Skilifte und Langlaufloipen zu finden. In knapp drei Stunden geht es leicht bergauf und bergab durch das Naturschutzgebiet, insgesamt werden 256 Höhenmeter überwunden und dabei wird auch eine Landesstraße überquert.

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Eine fast acht Kilometer lange Rundtour führt Schneeschuhwanderinnen und ‑wanderer durch das Naturschutzgebiet Langenbach-Trubelsbach.

Der Weg führt unter anderem zum Trubelsmattkopf, es geht durch lichte Wälder bis zum Trubelsbach, an einem Campingplatz – hier ist eine Einkehr möglich – und dem örtlichen Biathlonstadion vorbei und schließlich zurück zum Ausgangspunkt, dem Notschrei-Nordic-Centrum. Zu Letzterem gehört auch ein Verleih für unterschiedlichste Wintersportgeräte.

Brandenkopf

Der Brandenkopf im Ortenaukreis ist mit fast 946 Metern Höhe der höchste Berg im Mittleren Schwarzwald. Reisenden, die dort das Schneeschuhwandern erproben wollen, stehen drei ausgeschilderte Wege zur Verfügung. Start- und Zielort ist stets das Wanderheim (Brandenkopf 1, Oberharmersbach) wenige Meter unterhalb des Gipfels.

Eine Anfängertour ist der Gipfelpfad (Tour 1). Es geht auf einer Länge von 2,38 Kilometern um den Gipfel herum, dabei wird ein Höhenunterschied von 74 Metern überwunden. Die Wanderdauer liegt bei etwa 50 Minuten. Mit 4,69 Kilometern, einem Anstieg von 177 Höhenmetern und gut eineinhalb Stunden Laufzeit fordernder ist die Strecke Zur Bettelfrau (Tour 2). Über den Farnlehnkopf und die Steiglehütte geht es zur Bettelfrau: Eine Holzstele erinnert an eine alte Sagenfigur, die einst Wallfahrern nachgejagt haben soll.

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Am Brandenkopf im Ortenaukreis gibt es drei ausgeschilderte Strecken für Schneeschuhwanderinnen und ‑wanderer.

Etwas für Trainierte ist die Brandenkopftour (Tour 3) – knapp drei Stunden dauert die 8,68 Kilometer lange Runde, bei der 338 Höhenmeter überwunden werden müssen. Auch hier geht es an der Bettelfrau vorbei, aber auch zum Schwarzenbach- und zum Ballensattel. Wer will, erklimmt nach seiner Tour den 32 Meter hohen Turm auf dem Brandenkopfgipfel. Bei klarem Wetter gibt es weite Ausblicke bis zu den Schweizer Alpen.

Belchen

Der Belchen gehört zu den Gemeinden Münstertal, Schönenberg und Kleines Wiesental und ist mit 1414 Metern Höhe die viertgrößte Erhebung des Schwarzwaldes. Wer die Winterlandschaft per Schneeschuh erkunden will, findet drei ausgeschilderte mittelschwere Schneeschuhtrails vor.

Die kürzeste Strecke mit drei Kilometern Länge, aber 171 zu überwindenden Höhenmetern ist der Rundtrail Nummer 7 mit dem Namen Tannenboden. Vom Ausgangspunkt nahe der Tannenbodenhütte geht es an der Ostseite des Schiffsbodens bis auf 792 Meter Höhe. Von hier gibt es einen Panoramablick auf Schönau am Fuß des Belchen. Nur 153 Höhenmeter, dafür aber 4,6 Kilometer Distanz legen Reisende auf dem Schneeschuhtrail zum Wiedener Eck (Nummer 3) zurück – es geht von Ortsteil Ungendwieden hoch zum Namensgeber Wiedener Eck – einem Passübergang zwischen Staufen im Breisgau und der Gemeinde Utzenfeld, von dem aus sich ein toller Fernblick bis zu den Schweizer Alpen bietet.

Auf den drei Schneeschuhtrails am Belchen bieten sich Schneschuhwandernden immer wieder atemberaubende Ausblicke.

Der Trail Tunau (Nummer 6) ist mit 5,6 Kilometern Länge und 209 Höhenmetern der anspruchsvollste der drei Wege – er beginnt im gleichnamigen Dorf Tunau auf 728 Metern Höhe. Lange Anstiege führen über offene Felder und einen Tannenwald zum sogenannten Zweistädteblick auf 925 Metern. Hier können die Wanderinnen und Wanderer auf die Schwarzwaldstädte Schönau und Todtnau blicken.

Buhlbachtal

Auch in der Gemeinde Baiersbronn, Teil des Landkreises Freudenstadt in der Region Nordschwarzwald, bietet sich für Schneeschuhwanderinnen und ‑wanderer eine mittelschwere Rundtour inklusive Einkehrmöglichkeit. Die Schneeschuhtour im Buhlbachtal hat eine Länge von knapp 4,9 Kilometern und beginnt an der ehemaligen Glashütte im Baiersbronner Ortsteil Buhlbach (Parkplatz Glashütte/Haltestelle Glashütte, Schliffkopfstraße).

Pinkfarbene Wegzeichen markieren den Schneeschuhtrail, der zunächst entlang hier ebenfalls gespurter Langlaufloipen über eine Ebene durch das Buhlbachtal führt. Nach einem Anstieg durch den idealerweise tief verschneiten Wald erreichen die Wandernden einen Panoramapunkt. Von hier bietet sich ein Ausblick auf das ebenfalls zu Baiersbronn gehörende Dorf Obertal, das sich im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord auf einer Höhe von 580 bis 700 Metern erstreckt.

Eine knapp 4,9 Kilometer lange Scheeschuhtour führt durch das Buhlbachtal.

Über den sogenannten Hängerweg geht es bergab zurück zum Ausgangspunkt. Gut zwei Stunden sollten Reisende für die Tour einplanen, es werden 211 Höhenmeter überwunden. Bei geeigneter Witterung bietet die Baiersbronn-Touristik auch geführte Touren an.

Feldberg

Mit seinen 1493 Metern Höhe ist der Feldberg nicht nur der höchste Berg im Schwarzwald, sondern außerhalb der Alpen sogar die höchste Erhebung Deutschlands. Der Gipfel im Dreiländereck bietet auch Schneeschuhwandertouristinnen und ‑touristen tolle Möglichkeiten, Sport und Naturerlebnis zu verbinden. Abseits der Skipisten gibt es zwei ausgeschilderte Trails, die durch das Naturschutzgebiet führen.

Gut zum Aufwärmen ist der Seebucktrail. Die drei Kilometer lange Runde führt hinauf zum Seebuckgipfel, mit 1449,3 Metern immerhin die Nummer zwei im Schwarzwald. An einem alten Fernsehturm vorbei geht es in einem Bogen zurück zum Ausgangspunkt am Haus der Natur (Dr.-Pilet-Spur 4, Feldberg). Der Rückweg führt über den sonnigen Südhang des Seebucks und bietet schöne Panoramen. Da 170 Höhenmeter überwunden werden müssen, beträgt die Wanderzeit etwa 90 Minuten.

Am Feldberg führen zwei ausgeschilderte Schneeschuhschuhrouten durch das Naturschutzgebiet.

Mit drei bis vier Stunden ist der etwa acht Kilometer lange Gipfeltrail eine tolle Halbtagstour. Er führt vom Haus der Natur über den Seebuck bis zum Feldberggipfel, zurück geht es an zwei Berghütten, der St. Wilhelmer und der Todtnauer Hütte, vorbei. Gewandert wird dann auf der sonnigen Südseite des Feldbergs. Insgesamt verlangt der Aufstieg den Wandernden Kondition für 320 Höhenmeter ab. Der Weg zwischen Seebuck- und Feldberggipfel ist nur noch weitläufig ausgeschildert und sollte bei Nebel nicht genutzt werden.