Geysire, Sandsteinfelsen, Wasserfälle, Teufelsmauer, Externsteine: So spektakulär schön ist Deutschland! Wer denkt, nur ferne Länder und tropische Inseln hätten atemberaubende Orte zu bieten, der täuscht sich gewaltig. Hier sind die schönsten Naturwunder Deutschlands auf einen Blick – allesamt Landschaften, welche die Natur in unserer Heimat geschaffen hat.

  1. Teufelsmauer 
  2. Geysir Andernach
  3. Teufelstisch
  4. Grünes Band
  5. Lange Anna
  6. Triberger Wasserfälle
  7. Blautopf
  8. Kniepsand
  9. Externsteine
  10. Donaudurchbruch
  11. Wattenmeer
  12. Königsstuhl
  13. Breitachklamm
  14. Sächsische Schweiz
  15. Rötbachfall
  16. Eiskapelle
  17. Felsenmeer

Deutschlands Naturwunder auf einer Karte

1. Teufelsmauer im Harz

Um die Teufelsmauer ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen: Der Teufel soll hier tanzen, drei Elfen dort leben. Die Felsformation zieht sich über 20 Kilometer von Ballenstedt über Rieder und Weddersleben bis nach Blankenburg im Harz. Besonders herausstechend ist der Königstein bei Weddersleben.

Die Felsen aus Sandstein ragen teilweise wie schiefe Zähne in den Himmel – entstanden sind sie bereits in der Kreidezeit. Die bekanntesten Formationen sind der Königstein, die Adlerfelsen, der Cäsarfelsen und das Hamburger Wappen.

Erkunden können Wanderer die bizarren Felsen am besten auf dem 35 Kilometer langen Teufelsmauerstieg. Die Teufelsmauer bei Weddersleben ist seit 1935 als Naturschutzgebiet Teufelsmauer und Bode nordöstlich Thale ausgewiesen und zählt damit zu den ältesten Naturschutzgebieten Deutschlands.

Nachts noch schöner und mystischer als am Tag…

2. Geysir Andernach in Rheinland-Pfalz

Viele werden beim Wort „Geysir“ an isländische Landschaften oder den bunten Yellowstone National Park denken. Deutschland kann da allerdings mithalten, denn im Geopark Vulkanland Eifel gibt es einen waschechten Geysir. Und nicht nur irgendeinen, sondern den größten Kaltwasser-Geysir der Welt, der etwa bis zu 60 Meter an Höhe erreicht. Wer das Naturschauspiel selbst erleben möchte, der kann vom Erlebniszentrum in Andernach per Boot zum Geysir fahren. Ein echtes Zeugnis davon, wie stark Mutter Natur doch sein kann!

Kohlendioxidgas sorgt dafür, dass der Geysir im rheinland-pfälzischen Andernach bis zu 60 Meter hohe Fontänen auswirft. Das tut er etwa alle zwei Stunden für acht Minuten.

Der Andernacher Geysir.

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3. Teufelstisch von Hinterweidenthal im Pfälzerwald

Es sieht zwar so aus, aber beim Teufelstisch hatte kein Mensch seine Hand im Spiel: Die 14 Meter hohe Fels-Skulptur in der Nähe von Hinterweidenthal im Pfälzerwald wurde von der Natur erschaffen, und zwar durch Erosion. Diese hat weichere Teile des Gesteins abgetragen, sodass ein sogenannter Pilsfelsen entstand, mit schmalem Fuß und breitem Oberteil. 

Übrigens: Im Pfälzerwald gibt es mehr als 20 solcher Pilzfelsen, vor allem im Dahner Felsenland. Bekannt sind zum Beispiel der Teufelstisch von Salzwoog nur fünf Kilometer weiter südwestlich oder der Teufelstisch von Eppenbrunn 16 Kilometer südwestlich. Doch der Teufelstisch von Hinterweidenthal ist wesentlich größer als die anderen. Übrigens: Oben auf dem Tisch thront eine einsame Kiefer.

Könnte in Arizona sein, ist aber der Teufelstisch im Pfälzerwald.

4. Grünes Band in Deutschland

Früher Todesstreifen, heute Grünes Band: Seit dem Mauerfall am 9. November 1989 ist ein einmaliges Biotop zugänglich. Der Geländestreifen führt entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze auf mehr als 1400 Kilometern von Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof.

Der bekannteste Abschnitt der Grünen Grenze ist der sogenannte Kolonnenweg. Er führt etwa durch den Harz und die Altmark in Sachsen-Anhalt. Dort wandern Touristen durch zahlreiche Naturschutzgebiete mit seltenen Tier- und Pflanzenarten und wandeln auf den Spuren der Geschichte. Denn der Weg verbindet auf 75 Kilometern zahlreiche Relikte der einstigen Teilung – vereinzelt erinnern noch Grenzsteine und Wachtürme daran.

Eine breite Schneise durch Waldgelände an der Grenze von Thüringen und Hessen – hier verlief früher die innerdeutsche Grenze. Heute ist es das Naturschutzprojekt Grünes Band Deutschland.

5. Lange Anna auf Helgoland

Sie ist 47 Meter hoch, wiegt etwa 25.000 Tonnen, besteht aus rotem Buntsandstein und hat eine Grundfläche von 180 Quadratmetern: Die Lange Anna ist das Wahrzeichen der Insel Helgoland. Der Brandungsfelsen im äußersten Nordwesten der deutschen Nordseeinsel zieht jedes Jahr Hunderttausende Menschen an.

Die Lange Anna hat in der Vergangenheit schon so einiges mitgemacht, sogar Bombenangriffe hat sie überstanden. Doch es gibt eine Sache, die sie irgendwann stürzen wird: die Witterung. Der Fels bröckelt langsam, aber sicher weg.

Beliebtes Ausflugsziel und Wahrzeichen von Helgoland: Die Lange Anna.

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6. Triberger Wasserfälle in Baden-Württemberg

Sie zählen zu den großen Naturspektakeln in unserem Land: Die Triberger Wasserfälle im Schwarzwald in Baden-Württemberg stürzen 163 Meter in die Tiefe. Damit sind sie Deutschlands höchster Wasserfall außerhalb der Alpen.  Besucher können die herabstürzenden Wassermassen entlang mehrerer Wege und zweier Holzbrücken erkunden. Du erreichst sie über einen Wanderweg ab der gleichnamigen Stadt Triberg.

Die Triberger Wasserfälle im Schwarzwald stürzen 163 Meter in die Tiefe.

7. Blautopf in Baden-Württemberg

Der Blautopf in Blaubeuren verdankt seinen Namen der speziellen Farbe: Das Wasser der zweitgrößten Einzelquelle Deutschlands (hinter dem Aachtopf) leuchtet intensiv türkis. Grund dafür ist die Lichtstreuung in dem Trichter des Blautopfs, der 22 Meter tief ist. Je nach Lichteinfall ist die Farbe mehr oder weniger intensiv.

Der Grund des Sees bildet den Eingang zur Blautopfhöhle – und die birgt noch so einige Geheimnisse. Bisher erforschten Taucher eine Länge von elf Kilometern, es ist damit das größte Höhlensystem der Schwäbischen Alb. Tatsächlich wird aber vermutet, dass es noch deutlich größer ist. Spektakulär ist beispielsweise die mit Luft gefüllte Höhlenhalle „Mörikedom“, die 25 Meter breit, 30 Meter hoch und 125 Meter lang ist.

Der Blautopf in Blaubeuren im Bundesland Baden-Württemberg.

8. Kniepsand bei Amrum

Der Kniepsand ist eine etwa 15 Kilometer lange und 1,5 Kilometer breite Sandbank vor der Küste Amrums. Und noch etwas Besonderes: Der Kniepsand wandert, und zwar jedes Jahr durchschnittlich um 50 Meter!

Erstmals erwähnt wurde die Sandbank im 16. Jahrhundert, damals lag sie noch im rechten Winkel zur Nordseeinsel, rückte jedoch immer näher an sie heran. Mittlerweile bilden sich auch schöne Dünenlandschaften. Das Gebiet ist ein beliebtes Ziel für Jogger und Badenixen, weil der Einstieg in die Nordsee hier sehr flach ist.

Kniepsand aus der Luft: Die etwa 15 Kilometer lange und 1,5 Kilometer breite Sandbank befindet sich vor der Küste Amrums.

9. Externsteine im Teutoburger Wald

Mehrere rund 40 Meter hohe Felsen stehen im Teutoburger Wald, hineingemeißelt sind diverse Grotten, Altarnischen, Treppen, Gänge und Figuren. Wer das tat, ist unklar – und so sind die Externsteine bis heute ein kleines Rätsel. Fest steht, dass in der Umgebung archäologische Funde bereits aus der Altsteinzeit gemacht wurden.

Auch heute noch wird die Ansicht vertreten, die Externsteine seien in keltischer oder germanischer Zeit ein bedeutendes Heiligtum gewesen, Beweise im archäologischen Befund gibt es dafür aber nicht.

Externsteine, das klingt wie ein Fantasiename, und sie sehen aus wie aus einem Märchenbuch.

10. Donaudurchbruch in Bayern

Spektakulär anzusehen ist das Naturschutzgebiet Weltenburger Enge, das 2020 als „Erstes Nationales Monument Bayerns“ ausgezeichnet wurde. Dort fließt die Donau durch hohe Kalkfelsen, die voller Schluchten und Felsvorsprünge sind. Den Donaudurchbruch erkunden Besucher am besten per Schiff, um die dramatische Landschaft aus nächster Nähe betrachten zu können, Ziel einer Schifffahrt ist das Kloster Weltenburg.

Touristen können aber auch mit dem eigenen Schlauchboot, Kajak oder Kanu das Naturschutzgebiet erkunden. Es gibt auch Naturführungen durch die Weltenburger Enge.

Der Donaudurchbruch bei Weltenburg ist eine Engstelle des Donautals im niederbayerischen Landkreis Kelheim, die als Naturschutzgebiet und Geotop anerkannt ist.

11. Wattenmeer der Nordsee

Das Wattenmeer der Nordsee ist eines der wohl außergewöhnlichsten Phänomene in Deutschland. Es ist ein wahres Paradies für Tiere und Pflanzen. Watt, Salzwiesen, Dünen, Strände und Geestkliffs: Das Ökysystem Wattenmeer besteht aus vielen verschiedenen Lebensräumen, die wie ein Mosaik zu einer einzigartigen Vielfalt führen.

Gleich drei Nationalparks gibt es in Deutschland rund ums Watt: das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer, das Niedersächsische und das Hamburgische. Sie wurden zwischen 1985 und 1990 als Nationalparks anerkannt. In allen erleben Reisende das Phänomen von Ebbe und Flut intensiv, sie können Seehunde und Wattwürmer beobachten. Zudem sind jede Menge Vogelarten und sogar Schweinswale in den Nationalparks heimisch.

Bei Ebbe lässt sich an der Nordsee stundenlang durchs Meer wandern.

12. Königsstuhl und Kreideküste auf Rügen

Die Kreidefelsen mit ihrem Königsstuhl sind DAS Fotomotiv auf Rügen und eines der wohl bekanntesten Naturwunder Deutschlands. Der Königsstuhl ragt imposante 118 Meter in die Höhe. Seit dem Jahr 2011 gehören die rund 50 Millionen Jahre alten Kreidefelsen sowie ein Teil des Buchenwaldes auf Rügen zum Unesco-Weltnaturerbe. Aufgrund von Erosion verändert sich das Aussehen der imposanten Küste ständig.

Kreidefelsen mit Rotbuchenwald auf Rügen

Bei einer Wanderung sollten Besucher die Augen offen halten: In den Kliffen der Kreidefelsen nisten Schwalben – und der cremefarbene Nachtfalter Kreideeule hat sein einziges Vorkommen in Deutschland auf Jasmund.

13. Breitachklamm in Bayern

Du glaubst, nur die USA können mit spektakulären Schluchten wie dem Grand Canyon aufwarten?! Weit gefehlt! Die Breitachklamm, die zu den spektakulärsten und tiefsten Schluchten in Mitteleuropa zählt, befindet sich in Bayern.

Ausblick vom Zwingsteg in die Breitachklamm bei Oberstdorf.

Die Klamm ist ein tolles Ausflugsziel für jedes Wetter: Im Frühling und Sommer können Besucher sich dort gut abkühlen. Im Herbst ist die Klamm mit den Wassermassen fast noch ein wenig beeindruckender. Und im Winter verwandelt sich die Breitachklamm in eine bezaubernde Eislandschaft, dann hängen riesige Eiszapfen von den Wänden. 

Alternative: Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen

Ebenfalls beeindruckend ist die etwas kleinere Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen. Auch hier haben gewaltige Wassermassen die Felsen über Jahrtausende hinweg ausgehöhlt. Die Partnachklamm ist 80 Meter hoch und etwa 700 Meter lang. Eine eiserne Brücke, auf der Besucherinnen und Besucher den Fluss überqueren können, wurde im Jahr 1914 gebaut. 

14. Sächsische Schweiz im Elbsandsteingebirge

Die Sächsische Schweiz, der deutsche Teil des Elbsandsteingebirges, zählt definitiv zu den beeindruckendsten Orten in Deutschland! Die beeindruckenden und eigenwilligen Steinformationen wechseln sich mit Schluchten, Höhlen und mit grünen Wäldern ab. Die bekannteste Formation ist die Basteibrücke bei Rathen. Genauso sehenswert sind die Barbarine, der Lilienstein und der sogenannte Höllenschlund.

Blick von einem Felsen in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz zur Bastei, im Hintergrund erhebt sich der Lilienstein.

Ob du gerne wanderst oder nicht: Einen Ausflug solltest du unbedingt mal machen, um das eigene Land von einer ganz neuen Seite kennenzulernen.

15. Rötbachfall in Bayern

Wer am Königssee im Berchtesgadener Land unterwegs ist, wird dieses Naturwunder bestaunen können: Der Rötbachfall ist der höchste Wasserfall Deutschlands und stürzt südlich des Obersees über die Röthwand in zwei Hauptstufen insgesamt etwa 470 Metern beinahe senkrecht nach unten.

Der Obersee im Berchtesgadener Land mit dem Röthbachfall.

Wer ihn erreichen will, kann das über die Fischunkelalm am Obersee tun. Dazu geht es mit dem Schiff über den Königssee bis zur Saletalm, dann folgt eine etwa drei Kilometer lange Wanderung um den Obersee. Hinter der Almfläche muss noch ein kleines Waldstück durchquert werden, dann ist der Blick frei auf das ins Tal stürzende Wasser des Röthbachs.

16. Eiskapelle am Königssee

Nicht nur in Island oder Norwegen, sondern auch in Deutschland gibt es eine spektakuläre Gletscherhöhle. Die Eiskapelle befindet sich am Königssee in Bayern, im Inneren des am tiefsten gelegenen permanenten Eisfeldes der Deutschen Alpen. Der Eingang gleicht einem Gletschertor, im Inneren winden sich Schächte und Gänge, die im Sommer mehr als 30 Meter breit und 15 Meter hoch sein können.

Das Eisfeld besteht das ganze Jahr über. Grund dafür sind die enormen Schneemassen, die im Winter und Frühjahr abgehen, vor allem in Form von Lawinen.

Kaum zu glauben, aber dieses Bild ist in Deutschland entstanden! Es handelt sich hier um die Eiskapelle in Bayern.

Sowohl das Feld als auch die Höhle verändern ständig ihre Gestalt – denn im Winter blockiert Schnee die Eingänge, und im Sommer entstehen durch Schmelzvorgänge neue Aushöhlungen.

Wichtig: Du kannst eine Wanderung zur Eiskapelle machen, aber betreten solltest du sie in keinem Fall. Denn die Höhle ist einsturzgefährdet, es besteht Lebensgefahr.

17. Felsenmeer im Odenwald

Es sieht aus, als würde sich ein gewaltiger Strom aus großen Steinen die Hügel hinabwälzen: Im Odenwald gibt es tatsächlich ein Felsenmeer.

Der Sage nach sollen zwei Riesen dieses Naturwunder im Streit erschaffen haben, als sie sich gegenseitig mit Felsbrocken bewarfen. Die Realität ist zwar weniger mystisch – das Felsenmeer entstand durch Verwitterung. Das tut der besonderen Stimmung vor Ort aber keinen Abbruch.

Im Odenwald gibt es tatsächlich ein Felsenmeer. Einer Sage nach soll es entstanden sein, als zwei Riesen sich im Streit mit Steinen beworfen haben.

Schon die Römer haben das Meer zur Steingewinnung genutzt. Am oberen Ende des Felsenmeers befindet sich eine kleine Quelle, deren Rinnsal zwischen den Felsen hinab ins Tal fließt und schließlich im Graulbach mündet. Entdecken kannst du den Odenwald, um den sich noch viel mehr Sagen ranken, bei einer Wanderung auf dem Nibelungensteig.