Einige europäische Städte und Regionen laden 2021 wieder zu Weihnachtsmärkten ein – auch das Elsass. In diesem Jahr sollten sich Besucherinnen und Besucher aber unbedingt vorab über mögliche Corona-Vorschriften oder kurzfristige Absagen informieren, auch für diese Märkte:

1. Straßburg

Straßburg reklamiert für sich, die Capitale de Noël, also die Weihnachtshauptstadt zu sein. Kein Wunder, denn den Markt gibt es bereits seit 1570, er gilt als der älteste in Frankreich. Jedes Jahr zwischen Ende November und Ende Dezember verwandeln mehr als 300 Holzhäuschen, kilometerlange Lichterketten und riesige Lichtinstallationen wie die Porte des Lumières die Umgebung rund um die Kathedrale und zwölf weitere Orte im Zentrum in eine stimmungsvolle Budenstadt.

2021 lautet das Motto „Allumons les étoiles“, also „Lass uns die Sterne erleuchten“. Das Angebot reicht vom lokalen (Kunst-)Handwerk bis zu gastronomischen Angeboten. Besucherinnen und Besucher, die Spezialitäten wie Foie gras, Bredleplätzchen oder Elsässer (Glüh-)Wein kosten wollen, besuchen den Markt der Weihnachtsgenüsse aus dem Elsass. Für Kinder gibt es einen eigenen Weihnachtsmarkt.

Während der Adventszeit ist Straßburg vielerorts festlich erleuchtet.

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Und der Marché OFF versteht sich als nachhaltige Alternative für ein sozial- und solidarwirtschaftliches Weihnachten. Marktbesucherinnen und -besucher können dort ethisch hochwertig produzierte oder recycelte Waren kaufen.

Herzstück des Straßburger Weihnachtsmarkts ist die große geschmückte Tanne am Eislaufplatz auf der Place Kléber. Täglich um 17 Uhr gehen ihre Lichter an.

2. Mulhouse

50 Kilometer südwestlich von Freiburg befindet sich Mulhouse. Die Stadt hat eine lange Textiltradition – und würdigt dieses Gewerbe auch auf seinem Marché de Noël, der 2021 bis zum 27. Dezember stattfinden soll. Jedes Jahr entwirft ein Künstler oder eine Künstlerin anlässlich der Weihnachtszeit einen neuen Stoff, dessen Motive sowie Farben von der Textilgeschichte Mulhouses inspiriert sind. 2021 lautet das Motto Haiku – Winterpoesie, es ist eine Hommage an die japanische Sammlung des Musée de l’Impression sur Etoffes, dem ortsansässigen Stoffdruckmuseum (14 Rue Jean Jacques Henner).

Den Stoff finden Besucherinnen und Besucher überall in der Stadt – auch die Fassade des Rathauses wird damit kunstvoll dekoriert. Wer will, kann sich in Stoffläden, aber auch in einigen der Chalets auf dem Weihnachtsmarkt in der Altstadt auf der Place de la Réunion mit Dekorativem aus der Musselintextilie eindecken. Das Angebot reicht von Meterware über Tischdecken, Servietten und Schürzen bis zu Wärmflaschen und Notizbüchern.

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In Mulhouse werden Gebäude und Stände mit einem eigens für die Weihnachtszeit entworfenen Stoff dekoriert.

Ebenfalls auf dem Markt erhältlich ist eine lokal hergestellte Duftkerze, deren weihnachtliches Aroma ein Meisterparfümeur aus dem südfranzösischen Grasse entworfen hat. Der Markt ist sonntags bis mittwochs von 10 bis 20 Uhr, donnerstags bis samstags bis 21 Uhr geöffnet (Heiligabend, 26. und 27. Dezember bis 18 Uhr, am 25. Dezember geschlossen), das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung ist Pflicht.

3. Colmar

„La Magie de Noël“, also „Der Zauber von Weihnachten“, lautet das Motto des Colmarer Weihnachtsmarktes, der 2021 bis zum 29. Dezember seine Tore öffnen soll. Die von Fachwerkhäusern geprägte Altstadt wird festlich geschmückt und illuminiert. Das Schmücken ihrer Häuser und Schaufenster nehmen die Colmarerinnen und Colmarer ernst – viele beteiligen sich an einem Dekorationswettbewerb.

Insgesamt bietet die drittgrößte Stadt des Elsasses nicht einen, sondern sechs Weihnachtsmärkte mit etwa 180 Ständen. Jeder ist wie ein kleines Dorf. Regionstypische Spezialitäten und Produkte gibt es auf der Place Jeanne d’Arc, ein Gastronomiedorf mit Gerichten verschiedener Chefköche befindet sich auf der Place de la Cathédrale. Familien können dem Kinderweihnachtsmarkt mit Tieren zum Streicheln, einer mechanischen Krippe und dem Riesenbriefkasten des Weihnachtsmanns im Viertel Petite Venise einen Besuch abstatten.

In Colmar gibt es gleich sechs Weihnachtsmärkte. Ein Besuch der Stadt lohnt sich im Advent aber allein wegen der festlich geschmückten Altstadt.

Stände mit Geschenkideen befinden sich unter anderem an der Place de l’Ancienne Douane. Dorthin sollten sich auch Fans lokalen Kunsthandwerks begeben – im historischen Koïfhus, einem alten Zollhaus, zeigen bis zu 20 Kreativschaffende ihre Werke. Mit 60 Holzbuden ist der Markt am Place des Dominicains der größte. Dort, zu Füßen der Dominikanerkirche aus dem 13. Jahrhundert, können Interessierte originellen Weihnachtsschmuck finden.

4. Kaysersberg

Im dörflichen Kaysersberg, nordwestlich von Colmar, gibt es einen der kleineren, aber stimmungsvollen Weihnachtsmärkte des Elsasses. Etwa 30 Holzhütten stehen auf dem Marché de Noël authentique rund um die reich verzierten Fachwerkhäuser der Kaysersberger Altstadt (39 Rue du Général de Gaulle, Cour de l’Arsenal), es gibt unterschiedliches Kunsthandwerk.

Jedes Jahr wählt die Association de Noël à Kaysersberg, das für die Marktorganisation zuständige Komitee, geeignete Aussteller mit originellen handgefertigten Waren aus. Das Angebot für 2021 reicht vom Holzspielzeug über Töpfer- und Glaskunst bis zu russischem Kunsthandwerk und japanischer Origami-Papierfaltkunst. Kulinarisches wie Bredlegebäck, Nüsse, Trockenfrüchte, Kräuter, Sirup, Käse, Gänseleber und elsässische Terrinen erwartet Reisende auf dem Marché paysan des producteurs de la vallée (39 Place de la Mairie).

Der stimmungsvolle Adventsmarkt in Kayserberg ist für sein ausgewähltes Kunsthandwerk bekannt.

Beide Märkte finden nur an den Adventswochenenden statt (2021: 26. bis 28. November, 3. bis 5., 10. bis 12. sowie vom 17. bis 21. Dezember). Die Buden sind dann jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet.

5. Obernai

Beim Marché de Noël de la gastronomie et de l’artisanat in der 11 350-Einwohner-Gemeinde Obernai sind Besucherinnen und Besucher bis zum 2. Januar 2022 willkommen. Der Ort liegt etwa 25 Kilometer südwestlich von Straßburg. Täglich von 10 bis 19 Uhr (freitags und samstags 20 Uhr, Heiligabend und Silvester 16 Uhr, 25. Dezember geschlossen) können Reisende an den Places du Marché, du Beffroi, de l’Étoile und André Neher in der Innenstadt an etwa 40 Holzbuden vorbeiflanieren.

Im Angebot sind Handwerkskunst wie Christbaumschmuck, Kränze, Holzwaren und mundgeblasene Glaskugeln. Es gibt regionale Köstlichkeiten wie Bredle und Mannele – Letztere sind kleine Männchen aus Briocheteig –, Gänseleber und Wurstwaren sowie Weihnachtsbier. Eine lokale Spezialität ist der weiße Glühwein; er wird aus einem heißen Winzerkessel ausgeschenkt.

In Obernai stehen während der Adventszeit rund 40 Holzbuden.

Ebenfalls zum Programm gehören Weihnachtskonzerte in den Kirchen von Obernai sowie die „Krippen aus aller Welt“-Ausstellung in der Kirche Saints-Pierre-et-Paul (Rue Chanoine Gyss). 2021 werden afrikanische Exponate, darunter Bronze- und Messingkrippen aus Burkina Faso und Specksteinversionen aus dem Niger gezeigt (geöffnet vom 20. November bis 2. Januar 2022, täglich von 9 bis 12 und von 14 bis 18 Uhr).