Steile Treppen und Gassen, es geht bergauf und bergab: Lissabon ist nichts für Laufmuffel. Die Stadt am Tejo ist auf etlichen Hügeln erbaut. Dieser Umstand führt dazu, dass Portugals Hauptstadt berühmt für ihre vielen Aussichtspunkte mit teilweise spektakulären Panoramen ist.

Die sogenannten Miradouros finden sich auf historischen Bauwerken und Denkmälern, in Parks und auf Caféterrassen – und einmal sogar auf dem Dach eines Fahrstuhlschachts. Wir verraten sie dir.

Miradouro das Portas do Sol

Alfama wird manchmal auch gern als das Dorf in der Stadt bezeichnet. Kleine Gassen ziehen sich durch den Stadtteil, Bewohnerinnen und Bewohner unterhalten sich von Fenster zu Fenster und grillen auch mal Sardinen vor ihrer Tür, Fadolokale und Restaurants locken viele Touristen an.

Mitten im Gassengewirr finden Reisende in der Nähe der Igreja de Santa Luzia den Miradouro das Portas do Sol (Largo Portas do Sol). Von dem Platz, auf dem auch eine Statue des Stadtpatrons, des heiligen Vinzenz von Saragossa, steht, bietet sich ein toller Blick auf die Häuser Alfamas, auf die nordöstlich vom Miradouro gelegene Kirche São Vicente de Fora aus dem 16. Jahrhundert und Richtung Süden bis zum Tejo.

Vom Miradouro Portas do Sol blicken Reisende auf die Stadtteile Alfama, Mouraria und das Viertel Castelo.

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Wer noch nicht genug hat, findet etwa 160 Meter entfernt direkt hinter der Santa-Luzia-Kirche einen weiteren Aussichtspunkt: den Miradouro von Santa Luzia. Er hat nicht nur ein schönes Panorama zu bieten; eine Pergola sowie ein Garten mit Bougainvilleen und Fliesenbildern mit Motiven des Platzes Praça do Comércio machen ihn selbst sehr sehenswert.

Arco da Rua Augusta

Den Triumphbogen Arco da Rua Augusta finden Reisende im Zentrum Portugals im Stadtteil Baixa, der Unterstadt. Das monumentale Bauwerk verbindet den Platz Praça do Comércio mit der Rua Augusta, der lebhaften Einkaufsstraße der Hauptstadt. Er symbolisiert die Kraft Lissabons, das nach einem Erdbeben mit Tsunami und einer Feuersbrunst im Jahr 1755 wiederaufgebaut werden musste.

Seit dem 9. August 2013 ist der Arco da Rua Augusta für die Öffentlichkeit begehbar und ein beliebter Miradouro. Die Aussichtsplattform befindet sich direkt unterhalb der Skulpturen des ersten Ministers Portugals, des Marquês de Pombal, des Seefahrers Vasco da Gama sowie der Stammes- und Heeresführer Viriatus und Nuno Álvares Pereira. Den Besucherinnen und Besuchern bietet sich ein 360-Grad-Panoramablick über den Praça do Comércio, die Altstadt, die Kathedrale Sé de Lisboa, den Tejo und die Festung Castelo de São Jorge.

Von der Aussichtsplattform des Triumphbogens Arco da Rua Augusta bietet sich ein Panoramablick über den Praça do Comércio, die Altstadt, die Kathedrale Sé de Lisboa, den Tejo und die Festung Castelo de São Jorge.

Der Arco ist täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet, die Aussichtsplattform ist über einen Aufzug im Inneren des Bauwerks erreichbar. Der Eintritt kostet 3 Euro, Kinder bis fünf Jahre kommen kostenlos hinein.

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Elevador de Santa Justa

Ein Aussichtspunkt der etwas anderen Art ist der Elevador de Santa Justa (Rua do Ouro), den Reisende einen halben Kilometer nördlich vom Arco da Rua Augusta im Stadtteil Baixa finden. Der futuristisch wirkende, öffentliche Personenaufzug ist mehr als ein Jahrhundert alt. Das aus Gusseisen gefertigte Bauwerk wurde 1902 in Betrieb genommen und trug einst den Namen Elevador Ouro-Carmo, da es die Straße Rua do Ouro im Stadtteil Baixa mit der Straße Largo do Carmo im höher gelegenen Stadtteil Chiado verband.

Errichtet wurde die neogotisch wirkende Konstruktion nach Plänen des Ingenieurs Raoul Mensier du Ponsard. In den ersten Jahren wurde sie mit Dampfmaschinentechnik betrieben. In mit Messingbeschlägen verzierten Holzkabinen können bis zu 24 Reisende in Richtung Chiado aufsteigen. Auf einer Höhe von 45 Metern führt ein 25 Meter langer Metalllaufsteg zur Largo do Carmo.

Der Elevador de Santa Justa, ein gusseiserner Fahrstuhl, führt hinauf zu einer Aussichtsplattform im Stadtteil Baixa.

Oberhalb dieser Aufzugebene befindet sich eine Aussichtsplattform. Von ihr können Interessierte ein weiteres spektakuläres Panorama genießen. Außer der Baixa mit ihren Gebäuden sind auch das Castelo de São Jorge, der Tejo und die Ruinen des Convento do Carmo zu sehen. Der Aufzug wird vom staatlichen Verkehrsunternehmen Companhia de Carris de Ferro de Lisboa (Carris) betrieben, ein Einzelticket inklusive Auf- und Abfahrt kostet 5,30 Euro.

Miradouro São Pedro de Alcântara

Der Miradouro de São Pedro de Alcântara (R. de São Pedro de Alcântara) befindet sich im Stadtteil Bairro Alto, der Oberstadt. Er zählt zu den größten und bekanntesten Aussichtspunkten Lissabons und liegt in einer Grünanlage, zu der auch ein Kiosk gehört. Von dort können Reisende den Platz Praça dos Restauradores und die sich anschließende Avenida da Liberdade, eine Prachtstraße nach dem Vorbild der Pariser Champs-Élysées, sehen.

Unterhalb der Aussichtsterrasse erstreckt sich die Unterstadt Baixa. Über deren Dächer hinweg bietet sich eine freie Sicht auf das alte Lissabon mit dem Stadtteil Alfama und dem Castelo de São Jorge. Eine aus Mosaiken bestehende Stadtkarte weist die Sehenswürdigkeiten aus. Die Aussichtsterrasse bietet einige Sitzbänke zum Panorama-Bestaunen und Ausruhen. Wer die Sonne meiden möchte, findet oberhalb der Terrasse auch einige schattenspendende Bäume.

Der Aussichtspunkt Miradouro de São Pedro de Alcântara in Bairro Alto befindet sich in einer Grünanlage.

Lauffreudige erklimmen den Weg zum Miradouro zu Fuß. Es gibt aber alternativ auch den Elevador da Glória, eine Seilbahn, die das Viertel Baixa mit der Oberstadt verbindet. Sie hält direkt neben dem Aussichtspunkt.

Miradouro de São Jorge

Der Aufstieg ist anstrengend, aber er lohnt sich: Mitten auf einem der vielen Hügel Lissabons erhebt sich unübersehbar das Castelo de São Jorge. Die geschichtsträchtige Festungsanlage wurde Mitte des elften Jahrhunderts erbaut. Elf gut erhaltene Zinnentürme, Schießscharten und ein ausgetrockneter Burggraben prägen das trutzige Bauwerk, das sich einst in den Händen der Römer, Westgoten und Mauren befand.

Auf dem mehrere Tausend Quadratmeter großen Festungsgelände finden Reisende auch den gleichnamigen Miradouro (R. de Santa Cruz do Castelo). Dieser wurde erst Ende des 18. Jahrhunderts erbaut – seine Stützmauern sind jedoch etwa 400 Jahre älter. Von hier bietet sich ein spektakulärer Panoramablick über das historische Zentrum Lissabons, auf das Südufer des Tejo und den nördlichen Teil der Hauptstadt.

Das Castelo de São Jorge befindet sich auf einem der zahlreichen Hügel von Lissabon. Auch auf dem großen Gelände gibt es einen Aussichtspunkt.

Zahlreiche Bäume spenden den Besucherinnen und Besuchern Schatten, frei laufende Pfauen und einheimische Pflanzen gehören zum Ensemble. Im Innenhof der Burg gibt es ein kleines Café. Die Festung inklusive Miradouro ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, Erwachsene zahlen 10 Euro Eintritt, Kinder ab 13 Jahre 5 Euro. Jüngere kommen kostenlos hinein.

Santuário do Cristo-Rei

Wer Lissabon von einem ganz anderen Blickwinkel sehen will, muss auf das Südufer des Tejo wechseln. Dort erhebt sich in der Stadt Almada 113 Meter oberhalb des Flusses die Santuário do Cristo-Rei. Die 28 Meter hohe Christusstatue steht auf einem 75 Meter hohen Sockel, ist weltweit die sechstgrößte ihrer Art und gehört zu den höchsten Bauwerken in ganz Portugal.

Die Figur blickt mit ausgebreiteten Armen über den Fluss und die Ponte 25 de Abril Richtung Lissabon. Das Monument wurde ab 1949 in zehnjähriger Bauzeit nach dem Vorbild der Statue Rio de Janeiros errichtet. Sie zählt zu den wichtigsten Wallfahrtsorten auf der Iberischen Halbinsel – und ist zugleich ein Aussichtspunkt.

Am Südufer des Tejo – gegenüber von Lissabon – steht die Christusstatue Santuário do Cristo-Rei. Von hier aus hast du einen ganz besonderen Ausblick auf die portugiesische Hauptstadt.

Interessierte können die auf mehr als 100 Meter liegende Plattform per Aufzug erreichen. Von dort aus können die Besucherinnen und Besucher die gesamte portugiesische Hauptstadt inklusive ihres Wahrzeichens, des Torre de Belém, sehen. Der Eintritt kostet 6 Euro pro Person. Kinder ab acht Jahren zahlen 3 Euro.