Windmühlen, Tulpen, Käse. Grachten, Clogs und Kroketten. Blau-weißes Delfter Porzellan. Liebenswerte, offene Menschen. Doch nicht nur das macht das Königreich sehenswert. Wenn die Niederländerinnen und Niederländer eines können, dann ist es Stadt, Land, Fluss (und Meer). Überall im Land ist es schön, überall möchte man am liebsten verweilen und staunen. Wohin fahren? Wir zeigen dir unsere Highlights der Niederlande:

1. Sehenswürdigkeiten in Amsterdam

Das Touristenmekka der Niederlande. Muss man sehen. Ein verlängertes Wochenende ist ideal, um Stadt und Menschen kennenzulernen. Am besten vorher einen Plan machen, was erkundet werden soll, denn es gibt schier unzählige Sehenswürdigkeiten: Reichsmuseum, Van-Gogh-Museum, Anne-Frank-Haus, Grachten – am besten mit einer Schifffahrt –, Hippie-Markt oder der weitläufige und bekannte Vondelpark. Nicht ohne Grund gibt es ganze Bücher über Amsterdams Sehenswürdigkeiten.

Der Keizergracht Kanal in Amsterdam.

2. Käse in Alkmaar

Bereits im 16. Jahrhundert stellten die Niederländer Käse her, verkauften ihn besonders auf den Märkten von Gouda und Alkmaar. Und noch heute sind die runden Käselaibe ein wichtiges Exportgut. In Alkmaar wird diese Tradition noch intensiv gelebt und gefeiert: Jeden Freitag in den Sommermonaten schleppen Käseträger – in weißen Hosen und Hemden und mit Strohhut bekleidet – riesige Käseräder über den Marktplatz zur Waage.

Ein typisches Bild: Käseträger auf dem Käsemarkt von Alkmaar.


Wem das zu viel Käse ist, kann sich dem Bier zuwenden, denn in Alkmaar gibt es das Biermuseum mit Probierstube „De Boom“. Wie Käse war auch Bier ein wichtiges Lebensmittel des Landes. Denn pures Wasser zu trinken war im Mittelalter keine gute Idee. Darüber hinaus besitzt Alkmaar, die 106.000 Einwohner große Stadt nördlich von Amsterdam, wunderschöne Grachten, die zum Erkunden einladen.

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3. Deltawerke

Die Deltawerke im Südwesten der Niederlande gelten als eines der sieben Weltwunder der Neuzeit. Sie sind ein Sturmflutwehr, bestehend aus 13 Bauwerken, bilden zusammen das weltweit größte seiner Art: fünf Sturmflutbarrieren, zwei Schleusen und sechs Dämme sorgen dafür, dass die südlichen Provinzen vor Flutkatastrophen geschützt sind. Imposant genug, einmal aus der Nähe betrachtet zu werden. Die Deltawerke sind zudem von Zeelands schönen Stränden und malerischen Orten umgeben. Nach 30 Minuten Autofahrt erreicht man sie von Rotterdam aus. Wer mag, kann die Deltawerke auf einer 214 Kilometer langen Radtour erkunden.

Die Deltawerke im Südwesten der Niederlande gelten als eines der sieben Weltwunder der Neuzeit

Die größte Attraktion innerhalb des Werkes ist vermutlich das Oosterschelde-Sperrwerk: Es ist neun Kilometer lang und kann innerhalb von 80 Minuten den gesamten Meeresarm Oosterschelde abschotten. 62 riesige Tafelschützen halten das Wasser ab. Bei normalem Wetter sind sie geöffnet und lassen so die natürlichen Meerwasser-Gezeiten zu. Dadurch können hier Austern gezüchtet und Oosterschelde-Krebse gefangen werden – die es natürlich in der Region zu kosten gibt.

4. Der Afsluitdijk

Unzählige Deiche schützen die Niederlande. Der Afsluitdijk ist mit seinen 32 Kilometern Länge aber der größte. 1927 bis 1933 erbaut, zieht der Deich jährlich über 300.000 Besucherinnen und Besucher an, auch weil über diesen Abschlussdeich eine vierspurige Autobahn führt und die Provinzen Friesland und Noord-Holland verbindet.

Der Afsluitdijk ist mit seinen 32 Kilometern Länge der größte Deich der Niederlande.

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​Das Afsluitdijk Wadden Center bietet viele multimediale Informationen über das angrenzende Unesco-Welterbe Wattenmeer und über den Deich und dessen Entstehung selbst. Von hier aus hat man auch einen grandiosen Ausblick auf das Ijsselmeer.

Spektakulär wird eine Fahrt über den Deich bei Nacht. Dann erstrahlt das neue, futuristische Kunstwerk „Gates of Light“ von Daan Roosegaarde: An den 60 denkmalgeschützten Schleusen von 1932 wurden kleine Prismen auf den Schleusentoren angebracht. Diese reflektieren das Licht der vorbeifahrenden Autos und beleuchten so die markanten Konturen der Konstruktionen. Fahren keine Autos, bleibt es dunkel. So wird kein Strom verschwendet, es entsteht keine Lichtverschmutzung.

5. Windmühlenpark

Mehr als 1000 Windmühlen gibt es in den Niederlanden. Allein rund um Zaanse Schans, nordwestlich von Amsterdam gelegen, wurden im 17. Jahrhundert über 600 Mühlen errichtet, quasi ein Industriegebiet. Denn in den Mühlen herrschte Hochbetrieb. Es wurden Gewürze gemahlen, Farben und Öl hergestellt, Holz gesägt. „Einzigartig in seiner Art“, soll Napoleon bei ihrem Anblick ausgerufen haben, als er an der Zaanse Schans eintraf.

Rund um Zaanse Schans, nordwestlich von Amsterdam gelegen, wurden im 17. Jahrhundert über 600 Mühlen errichtet

Heute stehen noch einige dieser Windmühlen und können besichtigt werden. Einen schönen Überblick über diese besonderen Gebäude bekommst du bei einer Bootsfahrt. Das Freilichtmuseum von Zaanse Schans erzählt vom Leben in Holland im 17. und 18. Jahrhundert. Zu entdecken gibt es authentische Häuschen, einen Kolonialwarenhandel, eine Zinnfabrik, einen Käse- und Milchbetrieb und andere Handwerkszünfte.

Das Zaans-Museum beherbergt neben einer Sammlung von Gebrauchsgegenständen, Kleidungen und Gemälden aus der Umgebung eine Schokoladenfabrik aus dem 20. Jahrhundert. Dort arbeiten noch die Original-Maschinen und produzieren Schokolade- und Biskuit-Produkte.

6. Erasmus-Brücke in Rotterdam

Als „Manhattan an der Maas“ bezeichnen die Niederländerinnen und Niederländer die Großstadt Rotterdam – ihrer Skyline und ihrer aufregend abwechslungsreichen Architektur sei Dank. Nicht verwunderlich, dass hier das Niederländische Architekturinstitut gegründet wurde.

Eines dieser erstaunlichen Bauwerke – und eines der Wahrzeichen von Rotterdam – ist die Erasmus-Brücke, die bei keinem Besuch fehlen darf. Sie verbindet etwa das historische Viertel Delfshaven mit dem futuristischen Kop van Zuid mit seinen Wolkenkratzern und dem Nederlands Fotomuseum.

Eines der Wahrzeichen von Rotterdam ist die Erasmus-Brücke.


Der einzelne, asymetrische Pylon der Brücke aus hellblauem Stahl scheint sich weit in den Himmel strecken zu wollen. Wie ein Schwan – so nennen die Rotterdamer auch liebevoll ihre Brücke. 40 Stahlseile spannen sich über das Wasser der Maas. 800 Meter lang ist die Brücke, an ihrem höchsten Punkt misst sie 139 Meter. Entworfen wurde sie von Ben van Berkel und 1996 von Königin Beatrix eingeweiht. Heute ist die Erasmus-Brücke Ort für zahlreiche Veranstaltungen.

7. Martinitoren in Groningen

Einst gebaut, um Feinde im Auge zu behalten, ist der Martinitoren (Martiniturm) heute Aussichtspunkt und Wahrzeichen der Stadt Groningen.

Einst gebaut, um Feinde im Auge zu behalten, ist der Martinitoren (Martiniturm) heute Aussichtspunkt und Wahrzeichen der Stadt Groningen.


Knapp hundert Meter hoch ist er und 500 Jahre alt. Die Stadt wurde rund um ihn herum errichtet. Zu übersehen ist er also nicht. Zu überhören auch nicht. Seine Glocken gelten mit als die besten Europas und sind überall in Groningen zu hören. Der Martiniturm ist mit der Martinikirche verbunden, einer gotischen Basilika aus dem 13. Jahrhundert. Sehenswert sind ihre Orgel und die Wandgemälde.

8. Keukenhof

Wer beim Thema Holland an Tulpen denkt, wird automatisch auf den Keukenhof stoßen. Wenn im April und Mai die Tulpenfelder in voller Blüte stehen, öffnet auch der größte Blumenpark der Welt, der Keukenhof, seine Pforten. Der Blumenpark bei Lisse ist 32 Hektar groß, über sieben Millionen Tulpen, Hyazinthen, Narzissen, Orchideen, Rosen, Nelken, Lilien und viele andere Blumen wetteifern um bewundernde Blicke. Ein wahres Farb- und Geruchsspektakel.

Der Park ist innerhalb einer halben Stunde aus Den Haag, Haarlem, Leiden, Delft oder Amsterdam zu erreichen.

Wer beim Thema Holland an Tulpen denkt, wird automatisch auf den Keukenhof stoßen.

9. Pumpwerk „De Cruquius“

Mensch gegen Natur. Dampfkraft gegen Wasserkraft. Das Cruquius-Museum südlich von Haarlem ist ein monumentaler Beweis für die Geschichte der Trockenlegung des Haarlemmermeers. Noch im 19. Jahrhundert wurde zwischen Amsterdam, Haarlem und Leiden noch Torf abgebaut.

Die dadurch entstandenen Moorteiche wuchsen durch Fluten zu immer größeren Seen heran. Das sogenannte Haarlemmermeer entwickelte sich zu einer größer werdenden Gefahr für die umliegenden Städte und Dörfer und musste trockengelegt werden. 166 Windmühlen wären mit der althergebrachten holländischen Variante erforderlich gewesen. Die aufkommende Dampftechnologie, schien die vielversprechende Alternative zu sein.

So begann 1840 der Bau eines 63 Kilometer langen Ringkanals samt Deich. Neun Jahre später wurde dann das Dampf-Schöpfwerk „De Cruquius“ in Betrieb genommen. Besonders ist es nicht nur mit seinem burgenhaft trotzigen Aussehen dank der Spitzbogenfenster und Zinnen. Im Inneren steht die größte Dampfmaschine der Welt mit einem Durchmesser von 3,66 Metern. Acht Pumpen befinden sich am Ende der Waagebalken. Jede Pumpe kann 8000 Liter Wasser je Hub nahezu fünf Meter hochpumpen. Pro Minute schafft die Dampfmaschine fünf Hübe.

10. Maastricht

Südlicher geht’s in den Niederlanden kaum. Muss es auch nicht, denn Maastricht bietet eine Menge, um die Stadt ein paar Tage lang zu erkunden. Denn die Stadt, steckt voller Geschichte, Kunst und Kultur. Bereits die Kelten sollen hier schon 500 vor Christus gesiedelt haben. Auch die Römer fühlten sich hier wohl – und so gilt Maastricht neben Nijmegen als älteste Stadt des Landes. Logisch, dass es in der 120.000 Einwohnerinnen und Einwohner großen Stadt vieles zu entdecken gibt. Auch bummeln und shoppen lässt sich gut – und das alles geht wunderbar zu Fuß.

Die St. Martin Kirche und die St. Servatius Brücke in Maastricht.


Das ist auch eine gute Idee, wenn man die Stadt an der Maas kulinarisch erkunden möchte. Denn Maastricht ist ein Mekka für Feinschmeckerinnen und Feinschmecker. Eine sanfte Hügellandschaft umgibt die Stadt – ideal, um Wein anzubauen, einzigartig in Holland und lang erprobt. Denn, klar, bereits in der Römerzeit wurde hier Wein gekeltert.

Du kannst die Weinberge besuchen, eine Führung machen, Pinots noirs, Rieslinge und Müller-Thurgaus kosten. Zu Wein passt natürlich Brot gut. Frisch gebacken, kommt es zum Beispiel aus der Maastrichter Bischofsmühle. Von Weitem hört man schon das Geklapper der ältesten funktionstüchtigen Wassermühle. In der Mühle backen Bäcker live Brote und Kuchen.