Urlaub in Cornwall: Was die englische Region auszeichnet
Cornwall verbinden viele mit einer malerischen Küste und stattlichen Herrenhäusern. Doch Englands südwestlichste Grafschaft ist noch viel mehr: ein bisschen schrullig, manchmal trendy, immer wieder überraschend.
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Steile Klippen, idyllische Gärten und malerische Fischerdörfer: Cornwall ist allein deshalb einen Besuch wert. Doch die englische Grafschaft hat noch so viel mehr zu bieten. Ein Überblick.
Das Paradies für Surfer
Welchen Ort bringen Sie mit Surfen in Verbindung? Hawaii? Portugal? Engländer denken vor allem an Newquay, wenn es ums Wellenreiten geht. Die kleine Stadt an der Nordküste Cornwalls ist so etwas wie das Zentrum der britischen Surferszene.
Das liegt natürlich zu allererst an den Wellen, die hier so zuverlässig vom Atlantik herüberschwappen, dass es einen geradezu hinauszieht ins Wasser. Für Surfer ist aber auch die Umgebung wichtig: Elf Strände ziehen sich über eine Länge von gut elf Kilometern an Newquay vorbei – einer ist malerischer als der andere.
Newquay an der Nordküste von Cornwall ist als Surfspot bekannt.
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Die Stadt selbst mag nicht zu den schönsten des Landes gehören, doch in den Pubs und Bars tobt abends im Sommer das Leben. Vom Walkabout aus haben Gäste die Hafengegend im Blick, etwas weiter östlich am Bahnhof reicht der Blick vom Great Western Hotel auf den Strand der Innenstadt.
Für viele ist Fistral Beach im Westen der beste Strand zum Surfen, andere zieht es etwas hinaus nach Watergate Bay, wo sich auch erstklassige Hotels und Restaurants angesiedelt haben. An allen vorbei führt ein Abschnitt des South-West-Coast-Paths, eines 1.000 Kilometer langen Wanderweges rund um Devon und Cornwall.
Die Karibik Englands
Sie sind einer der unbekanntesten Flecken der Britischen Inseln – und vielleicht sogar der schönste: Die Isles of Scilly 20 Kilometer vor der Küste Cornwalls sind ein wahres Urlaubsparadies. Von karibikblauem Wasser umgeben sammeln sich hier etliche Dutzend Inseln, dazu gehören fünf bewohnte.
Eine Passagierfähre verbindet die Hauptinsel St. Mary’s mit dem Festland, ebenso kleine Flugzeuge. Allerdings nur, wenn das Wetter mitspielt. Mit kleinen Booten gelangt man von Insel zu Insel, doch auch hierbei hängt alles vom Wetter ab. Das kann launisch sein. In den vergangenen Jahrhunderten mussten das auch etliche Schiffe spüren.
Entlang der unwegbaren Küste der Isles of Scilly liegen Hunderte Wracks auf Grund – was die Inselgruppe zugleich zu einem Dorado für Taucherinnen und Taucher macht. Zweitgrößte Insel ist Tresco mit ihren schroffen Granitfelsen und weißen Sandstränden – und den sehenswerten Tresco Abbey Gardens.
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Die Abbey Gardens auf der Insel Tresco sind ein Paradies für Pflanzenfans.
Prinz William und Kate Middleton hatten einst erwogen, auf den Inseln ihre Flitterwochen zu verbringen, entschieden sich dann aber doch für die Seychellen. Es hätte nahe gelegen: Die Isles of Scilly gehören, wie viele Teile Cornwalls, dem Herzog von Cornwall – und damit Williams Vater Charles.
Das Dorado der Künstler
Es scheint auf den ersten Blick ein bisschen skurril: Ausgerechnet im idyllischen 11.000-Einwohner-Ort St. Ives eröffnete die renommierte Londoner Tate Gallery 1993 eine Außenstelle – knapp 500 Kilometer von der britischen Hauptstadt entfernt, an einem Ort, den viele eher mit Badeurlaub in Verbindung gebracht hatten als mit Kunst.
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Zum exklusiven GutscheinDoch St. Ives ist trotz seiner traumhaften Strände alles andere als ein schnöder Ferienort. Es ist eines der Kunstzentren Großbritanniens. Ben Nicholson, Alfred Wallis und Christopher Wood gründeten hier 1928 die erste Künstlerkolonie. Die Bildhauerin Barbara Hepworth lebte hier.
Und bis heute haben Künstlerinnen und Künstler die kleinen, einfachen Ateliers in den Porthmeor Studios am Strand in Beschlag genommen. Zu kaufen gibt es ihre Werke in den mehr als 20 Galerien des Ortes.
St. Ives ist eines der Kunstzentren Großbritanniens Das Barbara Hepworth Museum mit seinem Sculpture Garden ist bei Besuchern besonders beliebt.
Die lange Geschichte als Künstleroase hatte Folgen: St. Ives gehört zu den teuersten und beliebtesten Zielen reicher Londoner. Wohl ein Grund dafür, dass der G-7-Gipfel 2021 genau hier zusammenkam, in Carbis Bay.
Das frankophile England
Südengland und die französische Normandie haben eine Reihe von Gemeinsamkeiten – nicht zuletzt in Person von Queen Elizabeth II., die bis zum heutigen Tage unter anderem den Titel Herzogin der Normandie trägt.
Die sichtbarste Verbindung aber befindet sich auf einem Berg vor der Küste Cornwalls: St. Michael’s Mount. Schon von Weitem fallen die Ähnlichkeiten zum berühmten Klosterberg Mont-Saint-Michel in Frankreich auf. Majestätisch erhebt sich auf dem Eiland bei Penzance ein Gebäudeensemble, weitaus kleiner als in der Normandie, aber kaum weniger beeindruckend.
St Michaels Mount vor der Küste von Cornwall erinnert an den weltberühmten Klosterberg Mont-Saint-Michel in der Normandie in Frankreich.
Im elften Jahrhundert schenkte der damalige König Edward den Berg dem Benediktinerorden von Mont-Saint-Michel. Der ließ hier ein Kloster erbauen. In seinen Hochzeiten war das Hafendorf des Mount Heimat für mehr als 300 Inselbewohnerinnen und -bewohner – heute dominieren die Touristinnen und Touristen. Bei Ebbe ist der Berg, der besichtigt werden kann, über einen steinernen Steg zu Fuß erreichbar. Bei Flut fahren Boote.
Das Zentrum des guten Geschmacks
Wer bei englischer Küche immer noch an Fish and Chips und Minzsoße denkt, wird spätestens in Cornwall eines Besseren belehrt – vor allem in Padstow. Der kleine Hafenort an der Nordküste Cornwalls ist gewissermaßen in der Hand des guten Geschmacks.
Rick Stein, einer der bekanntesten Fernsehköche Englands, betreibt in Padstow gleich eine Reihe von Restaurants. Bekannt geworden ist er mit feinen Fischgerichten und einer Crossoverküche aus internationalen Einflüssen, die er bei seinen zahlreichen Reisen gesammelt hat. Er ist nicht der Einzige: In Cornwall kommen oft lokale Produkte auf den Tisch – Fisch, Fleisch, Gemüse, Meeresfrüchte, alles stets frisch und mit ausgesuchten Kräutern und Gewürzen zubereitet.
Gourmets reisen nach Cornwall, um in Restaurants wie denen von Fernsehkoch Rick Stein Crossoverküche wie diese Malaccan Black Pepper Crab zu genießen.
Aus Zeiten des Bergbaus stammt die Cornish Pasty, eine Teigtasche, die meist mit Fleisch und Gemüse gefüllt ist – einst das Mittagessen unter Tage, heute das Fast Food der Wahl. Bier wird in Cornwall in einer Reihe von Brauereien hergestellt, ebenso Cider, der typische Apfelwein Englands. Es gibt sogar Tee: Seit 1999 wächst er auf dem Landgut Tregothnan, unweit der Hauptstadt Truro. Und auch Wein wird längst angebaut: Camel Valley produziert eine Reihe von Weiß- und Schaumweinen sowie Rosé.