Die Malediven bestehen aus 1196 Inseln und 26 Atollen – aus dem Wasser ragen sie als die Spitzen eines Unterwassergebirges heraus; dabei ist die höchste Erhebung gerade mal 2,4 Meter hoch. Und von diesen Inseln im Indischen Ozean südwestlich der Südspitze Indiens stehen 16 zum Verkauf. Das soll den Tourismus ankurbeln.

Bau eines Hotels ist verpflichtend

Nur Urlaub machen sollen die Käufer aber nicht – und sie müssen auch ein dickes finanzielles Polster mitbringen: Voraussetzung der Regierung ist nämlich, dass die neuen Eigentümer innerhalb von 36 Monaten ein Hotel auf ihrer Insel bauen. Dabei müssen strenge Umweltauflagen berücksichtigt werden.

Aktuelle Deals

Es ist nicht wirklich überraschend, dass gerade jetzt ein solches Projekt gestartet wird – die Corona-Pandemie hat dem Tourismus weltweit zugesetzt. Aktuell werden auf den Malediven 144 Inseln für touristische Zwecke genutzt. Die Regierung der Malediven kalkuliert ein, dass die neuen Inselbesitzer auf Zeit in dem Land für eine gewisse Zeit verweilen und arbeiten. Ein Visum für fünf Jahre kann beanspruchen, wer als Investor umgerechnet etwa 205.000 Euro ausgibt.

Wer den Zuschlag erhält, muss einiges beachten

Die Vergabe der 16 Inseln richtet sich zudem keineswegs nur nach dem finanziellen Angebot. Laut dem Direktor der Planungsabteilung des Tourismusministeriums vor Ort spielen auch Aspekte wie Gleichstellung weiblicher und männlicher Bewerberinnen und Bewerber oder die Auswirkungen auf die CO2-Emissionen eine Rolle.

Außerdem dürfen die geplanten Gebäude nicht höher als die Bäume auf den jeweiligen Inseln sein und die bebaute Fläche auf einem Atoll darf nur maximal 30 Prozent ausmachen. Bauunternehmerinnen und -unternehmer verpflichten sich außerdem, für jeden Baum, den sie fällen, zwei neue zu pflanzen. Auch die Infrastruktur darf die Umwelt nicht belasten – wer etwas in die Richtung plant, muss die Vegetationslinie im Auge behalten.

Der Umweltschutz muss bei allen Planungen im Vordergrund stehen.

Interessierte müssen sich beeilen

Wer sein Angebot abgeben möchte, muss bis zum 6. Juni alle Unterlagen beim Ministerium für Tourismus einreichen. Alle erforderlichen Unterlagen können unter der E-Mail-Adresse Planning@tourism.gov.mv angefordert werden. Bieterinnen und Bieter aus dem Ausland erhalten die Anträge nur gegen eine nicht erstattungsfähige Gebühr von 3250 US-Dollar, also etwa 2600 Euro. Dann dürfen sie sich allerdings immerhin bis zum 10. Juni Zeit lassen, um ihre Angebote vor Ort abzugeben. Weitere Infos gibt es auf der Website des Ministeriums.

Ein Mindestgebot gibt es übrigens nicht. Wer dieses Mal dennoch nicht zum Zug kommt, kann sich jetzt vielleicht schon mal in aller Ruhe vorbereiten und Pläne schmieden: Das Land will demnächst offenbar ein weiteres Dutzend der insgesamt 1196 Inseln versteigern.