Um ein echtes Abenteuer zu erleben, müssen wir nicht ans Ende der Welt reisen – da ist sich Christo Foerster sicher. Er ist Motivationstrainer und Profi für Mikroabenteuer. Das sind kleine Abenteuer, die jeder in seinen Alltag integieren kann. Dem reisereporter hat er fünf Mikroabenteuer verraten, die du zu jeder Zeit in Deutschland antreten kannst. Dafür brauchst du keine Ausrüstung, sondern nur Motivation und Lust, etwas Neues zu entdecken. Los geht’s!

Den nächsten Gipfel in deinem Bundesland besteigen

Bei einem Mikroabenteuer sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Die besten kleinen Alltagsabenteuer erlebst du, indem du etwas Neues tust, das dich aus deiner Komfortzone herausholt. Was hältst du von der Idee, den höchsten Berg in deinem Bundesland zu besteigen? Das kann – je nachdem, wo du wohnst – ganz schön anstrengend sein. Probier es doch einfach mal aus!

„Wenn du den höchsten Berg in deinem Bundesland schon in der Tasche hast, dann nimm den zweit- oder dritthöchsten oder recherchiere die höchste Erhebung deiner Stadt“, empfiehlt Christo. Wer noch einen drauflegen will, der kann auch eine Hängematte mitnehmen und vom Gipfel aus die Sterne betrachten. Das ist nicht nur romatisch, sondern in jedem Fall ein Mikroabenteuer.

Aktuelle Deals

Die Zugspitze ist ein besonders beliebtes Ziel für Wanderer.

Das sind die höchsten Berge in jedem Bundesland

  • Baden-Württemberg: Feldberg (1493 Meter)
  • Bayern: Zugspitze (2962,1 Meter)
  • Berlin: höchste natürliche Erhebung: Großer Müggelberg (114,7 Meter)
  • Brandenburg: Kutschenberg (201 Meter)
  • Bremen: Erhebung im Friedehorstpark (32,5 Meter)
  • Hamburg: Hasselbrack (116,2 Meter)
  • Hessen: Wasserkuppe (950 Meter)
  • Mecklenburg-Vorpommern: Helpter Berge (179,2 Meter)
  • Niedersachsen: Wurmberg (971,2 Meter)
  • Nordrhein-Westfalen: Langenberg (843,2 Meter)
  • Rheinland-Pfalz: Erbeskopf (816,3 Meter)
  • Saarland: Dollberg (695,4 Meter)
  • Sachsen: Fichtelberg (1214,8 Meter)
  • Sachsen-Anhalt: Brocken (1141,2 Meter)
  • Schleswig-Holstein: Bungsberg (167,4 Meter)
  • Thüringen: Großer Beerberg (982,9 Meter)

Am Fluss entlangwandern – ohne Karte oder Kompass

Schon das Wandern an einem Flusslauf zählt als Mikroabenteuer. Noch abenteuerlicher wird es, wenn du an dem kompletten Wasserweg entlanggehst – allerdings ohne Karte oder Kompass.

Weiterlesen nach der Anzeige

Anzeige

Dabei gilt: Je kleiner der Wasserweg, desto spannender. Der Start ist an der Mündung des Flusses oder Baches, das Ziel ist die Quelle. „In der Nähe des Ziels gilt es erst mal, dieses überhaupt zu lokalisieren. Oft ist es nämlich gar nicht so einfach, eine Quelle auszumachen“, verrät Christo.

Dort angekommen, kannst du dann gegebenenfalls deine Füße im kühlen Nass abkühlen, bevor du das Abenteuer Heimkehr antrittst. Größere Flüsse sind übrigens super für ein Schwimmabenteuer geeignet, allerdings am besten mit der Fließrichtung.

Du kannst deine Füße nach dem Mikroabenteuer im Bach abkühlen.

Eine Nacht draußen schlafen – ohne Zelt

Während das wilde Zelten so ziemlich überall im deutschsprachigen Raum verboten ist, kannst du ohne Zelt meist übernachten, wo du willst. Es sei denn, es gibt lokal ein explizites Verbot, wie zum Beispiel in den meisten Naturschutzgebieten.

„Unter freiem Himmel zu schlafen hat etwas Magisches, es erzeugt ein unglaubliches Gefühl der Verbundenheit“, schwärmt Christo. Jedoch solltest du dein Lager aber generell nur dort aufschlagen, wo du niemanden störst. Wichtig ist auch, dich der Natur und anderen Menschen gegenüber respektvoll zu verhalten.

Dabei musst du in Deutschland keine Angst vor wilden Tieren haben, so der Profi. Insofern spricht nichts gegen eine Nacht vor der Tür. Wer dennoch nicht alleine im Wald schlafen möchte, kann natürlich im eigenen Garten oder
auf dem Balkon übernachten. Alternativ ist auch eine ausgedehnte Nachtwanderung ein tolles Mikroabenteuer, am besten im Mondschein bei Vollmond.

Wege neu definieren: Von der Arbeit nach Hause wandern

Für ein Mikroabenteuer reicht es auch aus, einfach mal einen Weg, den du kennst, komplett anders zu gestalten. Dem Profi in Mikroabenteurern fallen da so einige Möglichkeiten ein:

  • Warum nicht zu Fuß von der Arbeit nach Hause, auch wenn es ein Sechs-Stunden-Marsch ist und du erst nach Mitternacht zu Hause ankommst? 
  • Warum nicht mit dem Fahrrad zu den Verwandten, auch wenn es dann möglicherweise nicht zwei Stunden, sondern zwei Tage dauert?
  • Warum nicht einen ganzen Tag wandern, um einer guten alten Freundin persönlich Danke dafür zu sagen, dass es sie gibt, und anschließend mit der Bahn wieder zurückfahren? 

Wie du siehst, gibt es viele Anlässe, um aufzubrechen – ein tieferer Sinn dahinter ist nicht nötig.

Skurrile Ortsnamen besuchen inklusive Selfie

Warst du schon in Pups, Himmelreich, Glückstadt, Grönland, Kalifornien oder Sibirien? In jedem Bundesland gibt es Regionen mit skurrilen Ortsnamen – und jeder einzelne ist ein Anlass, zu einem Mikroabenteuer aufzubrechen. Dabei ist es egal, ob der Ort besonders schön ist, denn der Weg ist das eigentliche Ziel. Du kannst das Abenteuer mit der Bahn oder zu Fuß angehen. 

Bahnhof Himmelreich im Schwarzwald – warst du schon dort?

Neben den vielen Dingen, die du auf der kleinen Reise sehen und erleben kannst, hält das Ortsschild außerdem immer für ein Selfie her. Recherchiere doch mal einfach selbst nach solchen Orten in Mikroabenteuer-Reichweite zu deinem Wohnort und entdecke deine Umgebung neu.