Unser Nachbarland Holland ist wegen seiner wunderschönen bunten Tulpenfelder, seines köstlichen Käses, seiner idyllischen Windmühlen und vielen Radwege schon lange ein beliebtes Reiseziel. Aber kennst du auch schon die charmanten Inseln im Wattenmeer, die sich wie ein Halbkreis vor Hollands Küste ziehen?

Die westfriesischen Inseln – ideal für jeden Urlaub

Die fünf bewohnten westfriesischen Schönheiten zeigen dir das Land von einer ganz anderen Seite – unterschiedliche Highlights, wunderschöne Naturlandschaften und besondere Ausflugsziele warten nur darauf, von dir erkundet zu werden. Aber welche Nordsee-Perle passt am besten zu dir? Wir stellen sie dir vor.

Ameland | Schiermonnikoog | Texel | Vlieland | Terschelling

1. Ameland – der Wattdiamant

Die Insel Ameland wird nicht ohne Grund auch als Wattdiamant bezeichnet – hier fühlen sich besonders Familien, Camper oder Schulklassen wohl. Von der höchsten Düne aus, der 24 Meter hohen „De Oerder Blinkert“, haben Urlauber eine eimalige Aussicht auf das Meer und die Insel.

Aktuelle Deals

Zu sehen gibt es historische Dörfer und eine einzigartige Flora und Fauna in den traumhaften Naturgebieten. Ein echtes Highlight sind zum Beispiel die Seerobben – die Tiere fühlen sich wegen des klaren Wassers und der Ruhe auf der Insel so wohl, dass sie sich hier zahlreich ansiedeln.

Sonnenaufgang am Strand mit dem wunderschönen Wattenmeer auf Ameland.

Um Ameland zu besuchen, kannst du von Holwerd aus die Fähren Sier oder Oerd nehmen, und in etwa 50 Minuten Fahrt über die Nordsee bist du an deinem Ziel angekommen. Neben der wunderschönen Natur gibt es hier auch besondere Veranstaltungen: zum Beispiel den Kunstmonat im November. Dann stellen Künstler hier ihre Werke aus. Bei einer weiteren jährlich stattfindenden Veranstaltung mit Tradition werden Rettungsboote von zehn Pferden bis in die Nordsee gezogen.

An Sehenswürdigkeiten mangelt es der holländischen Insel ebenfalls nicht: Interessant ist zum Beispiel die Mühle De Verwachting – dort werden 13 verschiedene Senfsorten aus eigenem Insel-Anbau hergestellt. Der Leuchtturm Bornrif mit seinen stolzen 55 Metern und 14 Aussichtsplattformen bietet ganz besondere Ausblicke über den Wattdiamanten.

Spannende Infos über Strand, Watt und die tierischen Bewohner bekommst du bei einer Fahrt im Strandexpress. Der Bus tuckert entspannt am Strand entlang zum Naturschutzgebiet am Ostende der Insel.

2. Schiermonnikoog – kleinste Insel, breitester Strand

Die östlichste westfriesische Insel kann mit zwei Superlativen auffahren: Zum einen ist sie die kleinste der fünf bewohnten niederländischen Wattinseln. Zum anderen gehören Schiermonnikoogs Strände zu den breitesten Europas! Außerdem sind sie so sauber und naturbelassen, dass die Insel 1989 zum Nationalpark ernannt wurde. Übrigens: Die Strände wachsen sogar noch, denn die vor der untiefen Nordseeküste entstehenden Sandbänke wandern in Richtung Schiermonnikoog.

Weiterlesen nach der Anzeige

Anzeige

Ein besonderes Erlebnis ist ein Spaziergang zum östlichsten Strand der Insel – der zwei Kilometer breiten Sandplatte Balg. Er ist eines der jüngsten Naturschutzgebiete der Niederlande.

Zum Schwimmen für Familien bietet sich der Strand am De Marlijn zwischen Pfahl 6 und Pfahl 7 an. In der Ferienzeit sind Bademeister vor Ort und warnen mit Fahnen bei gefährlicher Strömung und Wind. Insgesamt ist die Nordsee auf Schiermonnikoog wegen des untiefen Küstenbodens ideal zum Schwimmen. 

Breite Sandstrände und der rote Leuchtturm auf Schiermonnikoog.

Zu entdecken gibt es außerdem Dünen, Salzwiesen, Watt und Wälder mit einigen Seen. Die Natur lockt jedes Jahr mehr als 300 Volgelarten auf die Insel, zudem wachsen dort Hunderte Pflanzenarten, darunter neun Orchideenarten. Und, Sammler aufgepasst: Am Strand sind mehr als 100 verschiedene Muschelarten zu finden.

Neben der wunderschönen Natur gibt es hier auch jährlich zwei traditionelle Feste, die du dir nicht entgehen lassen solltest: das Kallemooifest am Pfingstwochenende und im Dezember das Kostümfest Klozum. Der Leuchtturm Noordertoren eignet sich besonders gut als Fotomotiv – zugänglich ist er leider nicht.

Anreise: Von Lauwersoog aus geht es mit der Fähre auf die Insel. Auf das Auto musst du auf der Insel aber verzichten – die sind hier nicht erlaubt. Aber mit dem Fahrrad lässt sich die 16 mal vier Meter große Insel sowieso am besten erkunden. 

3. Texel – die größte holländische Insel

Von der kleinsten zur größten und westlichsten holländischen Insel: Texel. Zu erreichen ist sie innerhalb von 20 Minuten vom Festland aus. Die Fähre startet in der kleinen Stadt Den Helder nördlich von Amsterdam. Und dann gibt es Natur pur – in 40 offiziellen Naturschutzgebieten mit einer reichen Vogelwelt und vielen speziellen Pflanzen.

Nicht zu vergessen: Auf Texel wohnen genauso viele Schafe wie Menschen. Außerdem grasen auf der Insel Schottische Hochlandrinder – in zwei Gebieten laufen die Herden in freier Wildbahn.

Sieben gemütliche Dörfer gibt es auf Texel, das ist Den Burg. Bei Urlaubern aber noch beliebter ist der Ort De Koog. Kein Wunder, denn er befindet sich direkt hinter den Dünen. Hier können Urlauber wunderbar reiten, wandern, angeln, Fahrrad fahren oder sogar Fallschirmspringen! Besonders schön ist auch der Hafen von Oudeschild.

Der charmante Hafen von Oudeschild auf Texel.

Kulturell ist die Insel ebenfalls interessant: Hier findest du zum Beispiel das Strandräubermuseum Flora oder das Ecomare – dort kannst du Seehunde beobachten. Zu den beliebten Sehenswürdigkeiten gehören neben dem 45 Meter hohen Leuchtturm unter anderem die Schafscheunen, Gulfhäuser, die an Pyramiden erinnern, und ein Selbstbedienungsgarten. Dort kannst du deine Tulpen oder Obst selber pflücken.

4. Vlieland – klein und beschaulich

Die Insel Vlieland ist die holländische Insel, die am weitesten weg vom Festland liegt – und dort geht es beschaulich zu. Wer Ruhe und Entspannung sucht, wird dort glücklich werden. Gerade einmal knapp 1200 Menschen leben im einzigen Dorf Oost-Vlieland. Außerhalb des Ortes locken Dünen, die Nordsee, viel Wald und ganz im Westen der Insel eine endlos scheinende Sandfläche. Der Vliehors trägt auch den Spitznamen „Sahara des Nordens“ und dient auch als militärisches Übungsgebiet.

Der Leuchtturm auf Vlieland auf der 40 Meter hohen Düne.

Der höchste Punkt der Insel ist die Düne Vuurboetsduin mit 45 Metern, auf deren Spitze ein Leuchtturm thront. Das älteste Gebäude ist das Museum Tromp‘s Huys – falls du doch einmal einen Ausflug abseits der Natur unternehmen möchtest.

Anreise: Von Harlingen aus geht es mit der Fähre nach Vlieland. Die Insel ist übrigens nahezu autofrei – nur wer eine Genehmigung hat, darf fahren. Aber bei zwölf Kilometern Länge und drei Kilometern Breite ist das Erkunden per Fahrrad kein Problem.

5. Terschelling – die Fahrradinsel

Die zweitgrößte der holländischen Trauminseln ist Terschelling, 15 Kilometer vor der niederländischen Nordseeküste. Nicht ohne Grund wird sie auch die Fahrradinsel genannt: Mehr als 70 Kilometer Radwege führen entlang der Dörfer und durch die Natur.

Die Insel ist auch für ihre breite und hohe Dünenkette bekannt, die an den 30 Kilometer langen und bis zu einem Kilometer breiten Strand grenzt. Die Dünen und Salzwiesen Terschellings dienen vielen Vogelarten als Brut- und Nistplatz. Außerdem gibt es mehr als 600 wilde Pflanzenarten. 

Die Insel Terschelling lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad erkunden.

Beeindruckend ist auch der 55 Meter hohe Leuchtturm „Brandaris“ – das Wahrzeichen der Insel ist das Erste, was den Besuchern bei der Ankunft mit der Fähre von Harlingen ins Auge sticht. Es ist der älteste Leuchtturm der Niederlande.

Genießer kommen ebenfalls auf ihre Kosten: In vielen Bauernhäusern werden Käse oder Eis traditionell hergestellt und verkauft. Wer sich anschließend noch ein bisschen Hintergrundwissen aneignen will, kann zum Heimatmuseum oder zum Wrakkenmuseum weiterradeln. Dort sind Fundstücke ausgestellt, die seit dem Jahr 1650 rund um die Insel im Meer von Tauchern geborgen wurden.