7 Wanderwege entlang schlafender Vulkane in Deutschland
In Deutschland gibt es viele schlafende Vulkane – viele Berge, Geysire, Hügel und Seen erinnern an die Feuerspucker. Perfekt zum Wandern! Wir verraten die schönsten Wege unter anderem in der Eifel, in NRW und Bayern.
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Wenn du dachtest, in Deutschland gäbe es keine Vulkane, dann liegst du mit deiner Einschätzung gewaltig falsch – auch hier gibt es ehemalige Feuerspucker. Bilder von Lavafontänen und riesigen Aschewolken gibt es bei uns zwar nicht mehr, aber immer noch vulkanisch geprägte Landschaften. Das gilt beispielsweise für Gebiete in der Rhön, im Schwarzwald und im Westerwald, am Vogelsberg sowie im Vogtland und im Erzgebirge.
In Deutschland gibt es Vulkane
Die meisten der Vulkane gelten geologisch als erloschen, aber teilweise brodelt es sogar noch ordentlich unter der Erde, wie „Quarks“ schreibt. In der Oberpfalz und der Eifel schlummert unter den Maaren, das sind Krater in der Landfläche, ein vulkanischer Hotspot.
Die Vulkanlandschaften sind perfekt für Wanderungen in der Natur. Lust auf eine feurige Entdeckungstour? Wir stellen dir sieben Wanderungen vor.
1. Rund um die Flanken des Vulkans: Vulkanring Vogelsberg
Du wirst es nicht glauben, aber Europas größtes erloschenes Vulkangebiet befindet sich mitten in Deutschland. In Laubach in Mittelhessen im gleichnamigen Naturpark lässt sich auf unterschiedlichen Etappen der mächtige Koloss Vogelberg, umringt von Wildblumenwiesen und Buchenwäldern, bestaunen.
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Der größte erloschene Vulkan auf europäischem Festland
Auf sechs Etappen und etwa 119 Kilometern Wanderstrecke hast du die Möglichkeit, die ursprüngliche Mittelgebirgsregion zu überblicken und Basaltformationen, Felsformationen sowie jede Menge Bäche und Flüsse zu bestaunen. Unterwegs tauchen auf Wegen über Berge und Täler viele kleine Bergstädtchen und Dörfer wie Herbstein, Stornfels und Laubach auf, wo du gut Rast machen kannst, schreibt das Portal „Wanderbares Deutschland“.
Vom hessischen Vogelsberg hast du einen Überblick über die gesamte Region.
2. Über erloschenen Vulkanen auf dem Oberlausitzer Bergweg
Der Oberlausitzer Bergweg führt auf die Spitze des erloschenen Vulkans Kottmar, der aber nur einer von vielen in der Umgebung ist. Auch der Schlechteberg in Ebersbach und der Löbauer Berg sind Vulkane der Region. Der Kottmar stellt die östliche Grenze des Lausitzer Berglands dar. Am Fuße des Berges entspringt eine der drei Quellen der Spree.
Mehrtageswanderung durch das Lausitzer Bergland und das Zittauer Gebirge
Auf sechs Etappen von Neukirch/Lausitz nach Zittau erwartet Wanderer auf dem Weg, der dicht an der tschechischen Grenze verläuft, einiges: von malerischen Berglandschaften über Felswände bis zu dichten Wäldern. Hier treffen Lausitzer Bergland und Zittauer Gebirge zusammen und bilden eine Mittelgebirgslandschaft.
In der App „Komoot“ sind die einzelnen Strecken der Mehrtageswanderung durch die drei Bundesländer Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt zusammengestellt.
Das Oberlausitzer Bergland bietet auf einem über 5000 Kilometer langen Wegnetz Wanderungen für jedermann.
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3. Vulkanischer Ursprung: Laacher See in der Eifel
Vor gerade einmal 10.000 Jahren war die Hügellandschaft der Eifel ein Gebiet mit äußerst aktivem Vulkanismus. Heute ist die Gegend ruhig und friedlich und die Formungen der Naturkräfte können bewandert werden. Aber die Hügel und Kuppeln der Eifel unterscheiden sich von bekannten Vulkanen anderer Regionen aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte. Sie sind nämlich größtenteils aus Schlackenkegeln und Maaren entstanden.
So auch der Laacher-See-Vulkan, den du auf rund neun Kilometern umrunden kannst. Er ist mit einer Fläche von über drei Quadratkilometern das größte Maar der Vulkaneifel und auch die einzige kesselförmige Oberflächenformation vulkanischen Ursprungs, genannt Caldera, in Europa. Neben dem Rundwanderweg bietet der Laacher See als Naherholungsgebiet einige Aktivitätsangebote wie Minigolf, Surfen und Segeln.
Neben dem Laacher See existieren heute noch rund 70 weitere vulkanische Seen in der Eifel, berichtet „eifel.info“.
Das Maar des Laacher Sees ist das größte in der Eifelregion.
4. Der Parkstein – „schönster Basaltkegel Europas“
Gelegen in der bayerischen Bucht des Weidener Beckens erhebt sich der Vulkan markant aus der Landschaft. Der Basaltkegel wird auch „Hoher Parkstein“ genannt und ist aufgrund seiner seltenen Pflanzenvielfalt unter Naturschutz gestellt. Wissenschaftler verliehen ihm im Jahr 2006 das Prädikat „Nationaler Geotop“.
Wandern rund um den Parkstein
Für einen Tagesausflug in die Region rund um den einzigartigen Vulkan bieten sich unterschiedlich lange Ringwege an. Start- und Endpunkt aller Entdeckungstouren ist der Parkplatz unter der Basaltwand. Dich erwarten unterwegs – neben dem atemberaubenden Ausblick vom 595 Meter hohen Gipfel des Vulkans – eine charmante Bergkirche, eine Bergruine und die Basaltfelswand.
Der Hohe Parkstein ist aus einem erloschenen Vulkan entstanden. Auf seiner Spitze befindet sich die Bergkirche St. Marien.
5. Winklerbergpfad – wandern im Vulkanfelsgarten
Als Wahrzeichen erhaben liegt der Kaiserstuhl am südlichen Oberrhein und nimmt eine Fläche von rund 100 Quadratkilometern ein. Für dich heißt das: Es gibt jede Menge vulkanisch geprägte Ausflugsziele im und um den Schwarzwald. Aktiven Vulkanismus gibt es hier schon seit Millionen von Jahren nicht mehr, aber die Vulkan- und Löss-Landschaft kann auf spannenden Touren immer noch nachempfunden werden.
Bunte Lavaströme entdecken
Der Winklerbergpfad entlang des Vulkanfelsgartens Ihringer Winklerberg erklärt an sechs Stationen über 2,5 Kilometer einiges über den Lebensraum Weinberg und seine umliegende Flora und Fauna. Direkt am Wegesrand kannst du noch echte Überbleibsel der aktiven Zeiten der Vulkane entdecken: bunte Lavaströme aus Tephrit mit Olivin-Einschlüssen. Halte außerdem die Augen offen nach Zaun- und Mauereidechsen sowie Kakteen, wie sie sonst nur am Mittelmeer vorkommen.
Die Weinberge des Kaiserstuhls mit Weintrassen sind landschaftlich ein echter Hingucker.
6. Die jüngsten Vulkane in Bayern
Auf den ersten Blick deutet im Nadelwald in der nördlichen Oberpfalz nichts auf einen Vulkan hin – dabei gibt es Dutzende von ihnen. Mal sind es flache Hügel wie der Teichelberg bei Mitterteich, mal Kegelberge wie der Parkstein bei Weiden (siehe Punkt 4). Neben der Eifel ist die Oberpfalz sogar das zweite Gebiet, bei dem man von vulkanischer Gefährdung spricht. Dort bahnen sich Gase und Flüssigkeiten ihren Weg nach oben und sorgen für sogenannte Schwarmbeben.
Im September 2019 entdeckte das Landesamt für Umwelt bei Messungen in Bärnau in der Oberpfalz das vermutlich jüngste Vulkanmaar Bayerns.
Goldsteig-Alternativ-Route: Nurtschweg
Mit einem Alter von schätzungsweise 200.000 Jahren, schreibt der „Bayerische Rundfunk“, ist er noch mal etwas näher an der heutigen Zeit als sein 2015 gefundene Nachbar 1,5 Kilometer südöstlich von Neualbenreuth.
Auf Teiletappen des insgesamt 133 Kilometer langen Nurtschweg im Oberpfälzischen Wald kannst du in der Nähe von Bärnau und Neualbenreuth den jüngsten Vulkanen selbst auf die Spuren kommen – Forscher-Feeling inklusive!
Die Landschaft im oberpfälzischen Bärnau ist durchzogen von Nadelwäldern.
7. Region Köln-Bonn: das Siebengebirge
Das Siebengebirge entstand vor mehr als 30 Millionen Jahren durch heftigen Vulkanismus, heutzutage erinnern zahlreiche Steinbrüche in der Region an die Entstehungsgeschichte.
Unterwegs auf dem Ölbergrundweg passierst du einige Vulkangesteinsarten, wie Trachyt, Latit, Quarzit und Basalt. Alle stammen aus unterschiedlichen Ausbruchsphasen der Vergangenheit. Auf der Rundwanderung um den Großen Ölberg legst du vom Startpunkt, dem Wanderparkplatz an der Margarethenhöhe, eine Strecke von rund 8,3 Kilometern entlang des höchsten Gipfels des Siebengebirges zurück.
Von Bonn aus gibt es einen traumhaften Blick nach Süden auf das Siebengebirge.
Hast du Lust auf noch weitere inspirierende Wanderungen innerhalb Deutschlands? Wie wäre es mit: Natur pur! Die schönsten Nationalparks in Deutschland?