Im Westen von Kreta gelegen, ist Chania die zweitgrößte Stadt auf Kreta und die offizielle Inselschönheit. Zwischen den verwinkelten Gassen der Altstadt und dem malerischen venezianischen Hafen entdeckst du tagsüber Geschäfte, Restaurants und Cafés und abends ein pulsierendes Nachtleben.

Chania war von 1841 bis 1971 Kretas Hauptstadt und wurde dann von Heraklion abgelöst. Insgeheim ist Chania aber die Nummer eins Kretas– mit einer Vielzahl an Highlights, die du im „Venedig des Ostens“ entdecken kannst.

1. Die Altstadt von Chania

Chanias Altstadt ist eine der schönsten in ganz Griechenland. In schmalen Gassen reihen sich Häuser in warmen Farbtönen aneinander, allesamt mit Blumen geschmückt, in den Ladenlokalen befinden sich Tavernen, Cafés und Geschäfte. Viele der Gebäude erinnern an die Zeit der venezianischen und türkischen Besetzung, denn anders als in Heraklion wurde mehr von der Stadt erhalten – obwohl Chania mehrmals brannte und im Krieg angegriffen wurde.

Die Hauptflaniermeile ist die Chalidon, hier ist es allerdings immer voll, deshalb lohnt es sich, in die Nebengassen abzubiegen. Sehenswert und weniger trubelig ist auch das jüdische Viertel, das man über die Emmanouil Mpalantinou erreicht.

Blick auf die Altstadt mit dem venezianischen Leuchtturm in Chania auf Kreta.

2. Ausgehen in Chania

Das Nachtleben in Chania ist laut, bunt und auf der ganzen Insel bekannt. In der Altstadt gibt es eine Unmenge an Bars und Restaurants, wo die Nächte durchaus lang werden können. Ein weiterer Party-Hotspot liegt am alten Hafenbecken, wo sich die beliebtesten Bars der Stadt befinden. Generell gilt in Chania: Es gibt wirklich alles! Restaurants, Bars, Clubs und Lokale mit Rock-, Jazz- oder Tanzmusik.

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Die Altstadt mit Restaurants und die Hasan-Pascha-Moschee am alten venezianischen Hafen in der Abenddämmerung in Chania.

3. Shoppen in Chania

In der Altstadt mit ihren schmalen Gassen reihen sich viele Geschäfte aneinander. Zu kaufen gibt es neben typischen Souvenirs auch Handwerkskunst, Schmuck, Klamotten und kretische Spezialitäten. Ein Highlight ist die Straße Odos Skridloff, auch bekannt als Ledergasse. Die Straße verläuft parallel zur Stadtmauer von Chania und ist bekannt für ihren Lederhandel. Hier reiht sich wirklich ein Ledergeschäft an das nächste – mit Schuhen, Taschen, Gürteln und vielen weiteren Accessoires aus griechischer Herstellung.

In den schmalen Gassen von Chania gibt es viele kleine Geschäfte.

4. Markthalle von Chania

Apropos shoppen: Wer sich die regionalen Produkte der Insel geballt an einem Ort ansehen will, sollte unbedingt die Markthalle in Chania besuchen. Auf 4000 Quadratmetern bieten die kretischen Händler hier alles feil, was die Insel hergibt: die besten Inselspezialitäten, Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Käse, Kräuter, Olivenöl oder Wein. Wenn du mehr Zeit hast, solltest du in einem der Restaurants und Cafés einkehren und den Trubel um dich herum genießen.

In der Markthalle in Chania gibt es viele regionale Produkte.

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5. Agios-Nicholaos-Kirche Chania

Einen Superlativ in Sachen Kirche gibt es in der Sankt-Nikolaus-Kirche zu sehen. Es ist nämlich die einzige Kirche in Griechenland, die einen Glockenturm und ein Minarett besitzt. Zur osmanischen Zeit war die Kirche bekannt als Herrschermoschee, ursprünglich gehörte sie aber zum römisch-katholischen Kloster der Venezianer aus dem Jahre 1205. Im Jahr 1918 wurde das Gotteshaus dann zur griechisch-orthodoxe Agios-Nicholaos-Kirche Chania umgewandelt, das Minarett wurde allerdings nie abgerissen.

Die Sankt-Nikolaus-Kirche in Chania.

6. Kathedrale der drei Märtyrer

Die zweite spannende Kirche in Chania ist die Kathedrale der drei Märtyrer. Das ist die griechisch-orthodoxe Hauptkirche der Stadt. Schräger Hintergrund: Die dreischiffige Basilika wurde auf den Fundamenten einer älteren zweischiffigen Kirche errichtet, die während der osmanischen Besetzung als Seifenfabrik genutzt wurde. Der Besitzer der Fabrik schenkte einst den Christen von Chania die Kirche. Außen wiederum gibt es wie bei vielen anderen Gebäuden in der Stadt venezianische Einflüsse zu sehen, insbesondere an den Giebeln und Portalen.

Altstadtgasse von Chania am Abend.

7. Venizianischer Hafen

Neben der Altstadt ist vor allem der venezianische Hafen von Chania berühmt. Der Hafen wurde um 1320 von den Venezianern erbaut. Läufst du von der Altstadt durch die Gassen Kondilaki oder Chadilon, landest du direkt am Hafen – und stehst vor dem Hafenbecken mit seinen bunten Häusern und den vielen Restaurants und Tavernen. Hier erkennst du dann, warum Chania als „Venedig des Ostens“ bezeichnet wird: Die Kulisse erinnert tatsächlich an die italienische Stadt.

Der Hafen in Chania ist besonders schön.

8. Hafenmole und Leuchtturm

Vom bunten Hafenbecken lohnt sich ein Spaziergang zur Hafenmole und zum berühmten Leuchtturm Chanias. Er ragt in der Hafeneinfahrt der Stadt hoch hinaus, ist stolze 200 Jahre alt und hat venezianische, ägyptische und osmanische Einflüsse. Der Weg zum Leuchtturm dauert rund eine Stunde, lohnt sich aber allemal, vor allem zur Zeit des Sonnenuntergangs.

Kurios: Der Leuchtturm wird noch heute mit Fackeln und nicht mit Strom betrieben. Bei gutem Wetter sieht man das Licht des Leuchtturms aber dennoch mehr als zehn Kilometer weit.

Der Hafen von Chania mit tiefblauem Wasser.

9. Arsenale im Fischerhafen

Am Hafen gibt es auch eine Gebäudereihe, die extrem auffällig ist. Es handelt sich hierbei um die Arsenale der Stadt, die im 16. Jahrhundert von den Venezianern erbaut wurden, um ihre Schiffe reparieren zu können. Die auffälligen Steinhallen mit ihren mit Blei gedeckten Tonnengewölben liegen östlich der Einfahrt des venezianischen Hafens und wurden bereits 1497 gebaut. Wer auf dem Weg zum Leuchtturm ist, kommt hier automatisch vorbei.

Die Arsenale von Chania.

10. Schifffahrtsmuseum Chania

Nur wenige Meter entfernt von den Arsenalen liegt eines der schrägen Museen der Stadt: Im Schifffahrtsmuseum dreht sich alles um Schiffe und Bootsbau und maritime Themen. Besonders interessant sind die Ausstellungstücke aus der Zeit der Minoer. Das Museum zeigt unter anderem ein rekonstruiertes minoisches Schiff in voller Größe!

Das Schifffahrtsmuseum in Chania.

11. Sabbionara-Bastion

Auch nicht weit von den alten Arsenalen entfernt ist die Sabbionara-Bastion. Die Bastion wurde im Jahr 1591 fertiggestellt und ist ein Überbleibsel aus der Zeit der osmanischen Besetzung. Wenn du gern fotografierst, bist du hier genau richtig: Von der Bastion aus hast du den besten Blick auf die Stadt, allein deshalb lohnt sich ein Besuch.

Auch nicht weit von den alten Arsenalen entfernt ist die Sabbionara-Bastion.

12. Hasan-Pascha-Moschee

Aus der Zeit der Osmanen stammt auch ein anderes auffälliges Gebäude im Hafen von Chania. 1645 wurde hier die einzige in Chania erhaltene Moschee zu Ehren des türkischen Garnisonsführers Kioutsouk Hassan errichtet. Der würfelförmige Bau wird von einer großen Kuppel gekrönt, die weithin zu sehen ist. Seit 1923 wird das Gebäude allerdings nicht mehr als Moschee, sondern für andere Zwecke genutzt: Mal war die einstige Moschee ein Lagergebäude, für einige Jahre war hier sogar die Touristeninformation.

Die Hasan-Pascha-Moschee stammt aus der Zeit der Osmanen.

13. Stadtpark

Während an Heraklion gern kritisiert wird, dass die Stadt viel zu sehr verbaut ist und es zu wenig Grünflächen gibt, hat Chania eine grüne Lunge für seine Bewohner: Der Stadtpark ist ein beliebtes Ziel für Einheimische und Touristen, denn hier findet man selbst im Hochsommer ein Schattenplätzchen und Ruhe vom Trubel der Stadt. Es gibt ein nettes Parkcafé für den Nachmittagskaffee und für Familien einen kleinen Zoo und einen Spielplatz.

14. Schiavo-Hügel

Die schönste Wanderung in Chania führt auf den Schiavo-Hügel. Von der Altstadt aus führt der Weg in Richtung Westen ins jüdische Viertel und dann über einen leichten Anstieg hinauf zur Schiavo-Bastion. Von hieraus erlebst du einen atemberaubenden Blick über die gesamte Altstadt.

Die schönste Wanderung in Chania führt auf den Schiavo-Hügel.

15. Archäologisches Museum Chania

Wie in Heraklion gibt es in Chania auch ein Museum, das die Geschichte der Stadt aufzeigt. In der Nähe des Hafens gelegen, gibt es im Archäologischen Museum eine Ausstellung zu sehen, die die Geschichte der näheren Umgebung von Chania zum Thema hat, von der Jungsteinzeit bis zur Römerzeit.