Viererbob/Icerafting

Die Stadt Oberhof im Landkreis Schmalkalden-Meiningen liegt am Kamm des Thüringer Waldes auf gut 800 Metern Höhe und gilt als wichtiges Förderzentrum für den Wintersportnachwuchs. Zahlreiche Sportanlagen reihen sich hier aneinander, darunter auch die Rennrodelbahn Oberhof. Der mehr als 1,3 Kilometer lange Kunsteiskanal mit seinen 14 Kurven war schon mehrfach Austragungsort für Rennrodel-Weltmeisterschaften.

Außerhalb der Wettkampftage ist die Bahn auch für Touristen freigegeben: Gesteuert von einem erfahrenen Sportler geht es in einem original Viererbob mit Spitzengeschwindigkeiten von 95 bis 100 Stundenkilometern 900 Meter hinab, ein Gast übernimmt dabei den Job des Bremsers. Die Abfahrt ist nichts für Ängstliche; bei einem Gefälle von mehr als 9 Prozent und Fliehkräften von 3 bis 5 g ist der Adrenalinschub garantiert.

Nichts für Ängstliche ist die rasante Abfahrt im Viererbob in Oberhof.

Wer es mit 70 Stundenkilometern ein klein wenig langsamer mag, kann den Kanal beim Icerafting in einem Gruppenschlauchboot sitzend befahren. Mit sogenannten Ice Tubes – Reifen für zwei bis vier Personen – erreicht man immerhin noch bis zu 50 Kilometer pro Stunde.

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Skispringen/-fliegen

Die zum Landkreis Sonneberg gehörende Stadt Steinach war früher ein Zentrum des Eisenerzabbaus. Heute leben die knapp 4000 Einwohner besonders vom Tourismus – und der Wintersport spielt dabei eine große Rolle. Das nahe gelegene Skigebiet Skiarena Silbersattel ist mit einer Fläche von 65.000 Quadratmetern das größte alpine Skigebiet in Thüringen.

Reisende, die mit Skiern an den Füßen nicht nur Hänge hinabfahren, sondern auch einmal abheben wollen, können das im örtlichen Outdoorpark Steinach. Eine spezielle Anlage simuliert dort das Skispringen und -fliegen. Gesichert mit einem Dreipunktsicherungsgurt sausen Adrenalinfans an einem Stahlseil befestigt eine zehn Meter lange Anlaufspur hinunter und über den Schanzentisch hinweg, bevor das Seil sie schließlich 150 Meter weit durch die Luft trägt. Skier, Helm und Sicherungsgurte werden gestellt, jeder Teilnehmer bekommt eine Einweisung und darf zwei Sprünge absolvieren.

Im Outdoorpark Steinach fliegst du in einer Anlage, die das Skispringen simuliert, 150 Meter durch die Luft – natürlich jederzeit gut gesichert.

Wem das nicht genug ist, der kann spezielle Tagesprogramme buchen. Der Betreiber kooperiert mit dem im Nachbarort Lauscha ansässigen Skisprungverein WSV 08 Lauscha. Das Sprungtraining führt die Teilnehmer dann auf eine echte Kleinschanze der Marktiegelschanze.

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Huskytouren

Der Luftkurort Tambach-Dietharz gehört zum Landkreis Gotha und liegt umgeben von sieben Tälern vier Kilometer unterhalb des Rennsteig-Kammwegs im Thüringer Wald. Im Winter ist er wegen seiner Höhenlage von 450 bis 886 Meter vor allem für Skilangläufer und Wanderer interessant.

Für Reisende, die weder die eine noch die anderen Sportart betreiben, hat ein örtlicher Familienbetrieb ein weiteres Angebot parat, um die winterliche Landschaft des Thüringer Walds erkunden zu können. Unter dem Namen Huskyerlebnisse sind unterschiedlichste Aktionen buchbar, die allesamt mit den auffälligen Schlittenhunden zu tun haben. Vier erfahrene Hundeschlittenfahrer – Musher genannt – sowie 14 Siberian Huskys, Alaskan Malamutes und andere Schlittenhunde gehören zum Unternehmen. Das Erlebnisspektrum reicht von Hundeschlittenfahrten am Tag sowie im Mondschein über Wanderungen bis hin zu Kuschelstunden mit den Tieren.

Für Urlauber, die selbst einmal einen solchen Hundeschlitten lenken wollen, gibt es halb- und ganztägige Musher-Trainings oder einen bis zu sechsstündigen Husky-Erlebnistag im Programm. Bleibt der Schnee in einem Winter einmal aus, kann aus der Schlitten- eine Wagentour werden: Die Tiere sind bis zu einer Temperatur von 15 Grad Celsius über null noch lauf- und zugfreudig.

Snowbiken/Snowscooten

Snowbikes sind eine Kombination aus Skiern und einem Fahrrad: Anstelle von zwei Rädern verfügt das Gerät über zwei parallel montierte Skibretter, der Fahrer sitzt auf einem gefederten Sattel und steuert das Gefährt mit einer Art Fahrradlenker. Snowbikes eignen sich auch für Menschen, die noch nie auf Skiern oder Snowboard gestanden haben, bereits Kinder ab zehn Jahre dürfen sie fahren.

Thüringer-Wald-Urlauber können das Wintersportgerät im Skigebiet Silbersattel in Steinach ausprobieren. Ein örtlicher Anbieter schult die Teilnehmer in einem zweistündigen Kurs im Kurvenfahren, Bremsen und Schleppliftfahren mit dem sieben Kilogramm schweren Bike. Im Anschluss können die Absolventen für den restlichen Tag auf eigene Faust die Skipisten des größten thüringischen alpinen Skigebiets hinuntersausen.

Im Skigebiet Silbersattel in Steinach haben Winterurlauber gern Spaß auf dem Snowbike.

Eine Variante des Snowbikes können Reisende in der Kleinstadt Friedrichroda bei Gotha kennenlernen: Dort verleiht das Café-Restaurant Waldschlösschen Snowscoots, eine Art Schneeroller. Im Gegensatz zum Snowbike sind hier zwei snowboardähnliche Bretter hintereinander montiert, die vom Fahrer ebenfalls mit einem Lenker gesteuert werden.

Snowmobil fahren

Motorschlitten, auch Schneemobil genannt, kennen Wintersportler zumeist als Transportgefährte auf der Skipiste – mit ihnen wird Material transportiert, aber auch bei der Pistenrettung kommen sie zum Einsatz. Reisende, die einen solchen Schlitten selbst einmal steuern wollen, können dies unter anderem am Südhang des Thüringer Walds in der schon eher fränkisch geprägten Stadt Sonneberg.

Ein auf Outdoorerlebnisse spezialisierter Betrieb bietet 15-minütige Fahrten für bis zu zwei Personen an. Gefahren wird über die verschneiten Wiesen von Neufang, einem ehemaligen Bergdorf, das heute zu Sonneberg gehört. Einen weiteren Anbieter gibt es im 80 Kilometer nördlich gelegenen Oberhof. Im dortigen Skigebiet Fallbachhang können Interessierte abends nach dem Ski- oder Snowboardtag den Abfahrtshang motorisiert befahren. Wer Snowmobil fahren will, benötigt allerdings einen Führerschein der Klasse B.

Schneeschuhwandern

Wer den winterlichen Thüringer Wald auch abseits von präparierten Skipisten erkunden will, unternimmt eine Schneeschuhwanderung. Ein langes Training ist nicht erforderlich, ein wenig Kondition jedoch von Vorteil. Der Vorteil von Schneeschuhen gegenüber normalen Wanderschuhen oder Winterstiefeln ist deren große Auflagefläche: Sie sorgt dafür, dass sich das Gewicht des Trägers breiter verteilt, und verhindert so das tiefe Einsinken in den Schnee.

Der Nachteil: Da das Laufen auf geräumten Wegen mit Schneeschuhen nicht funktioniert, geht es durch tief verschneites Gelände, in dem kein Weg erkennbar ist – selbst Ortskundige können sich dabei schneller verlaufen. Örtliche Anbieter verleihen darum nicht nur das erforderliche Equipment, sondern haben auch geführte Touren im Programm.

Eine Schneeschuhwanderung führt dich im Thüringer Wald in Gegenden abseits ausgetretener Pfade.

Die Auswahl rangiert von Anfängerausflügen über drei- bis vierstündige Halbtages- und sechs- bis achtstündige Tagestouren. Wer einen ganzen Urlaub draus machen will, kann sogar Schneeschuh-Gruppenwanderwochen buchen.